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Die Erfindung bezieht sich auf eine Übungshandgranate mit einem am Zünderkopf gelenkig eingehängten, abwerfbaren Sicherungsbügel und einem schwenkbar gelagerten, federbelasteten, im gespannten Zustand durch den Sicherungsbügel gehaltenen Schläger.
Derartige Zünderkonstruktionen sind bei Handgranaten, insbesondere bei scharfen Handgranaten allgemein üblich. Je nachdem, ob es sich um eine scharfe Handgranate oder eine Übungshandgranate handelt, unterscheiden sich die pyrotechnischen Elemente des Handgranatenzünders. Es sind jedoch bei den üblichen Übungshandgranaten auch pyrotechnische Elemente vorhanden, nämlich eine Zündpille, ein
Verzögerungssatz und ein Knallsatz.
Die Zünderköpfe von scharfen und Übungshandgranaten werden üblicherweise in der Munitionsfabrik funktionsbereit gemacht, d. h. es wird dort neben der Anordnung der pyrotechnischen Elemente des
Zünders auch ein Spannen des Schlägers vorgenommen, wozu es entsprechende Vorrichtungen gibt, und der Sicherungsbügel über dem gespannten Schläger montiert.
Weder der Zünderkopf von scharfen Handgranaten noch der von üblichen Übungshandgranaten ist praktisch wieder verwendbar. Sofern nicht bereits durch die Wirkung der pyrotechnischen Elemente des
Zünders bzw. der Handgranate eine Zerstörung des Zünderkopfes eingetreten ist, ist allein schon das Wiederspannen des Schlägers mit Schwierigkeiten verbunden und würde den Einsatz der hiefür in der Munitionsfabrik vorhandenen Vorrichtung bedingen. Von Hand aus lässt sich das Wiederspannen des üblichen Schlägers wegen der stark vorgespannten Torsionsfeder für den Schlagbolzen, wenn überhaupt, dann nur mit Mühe durchführen.
Man glaubte daher offenbar, bei einem Übungszünder, der immer wieder in Bereitschaft gebracht werden kann, eine Spezialkonstruktion schaffen zu müssen, die der üblichen Zünderkonstruktion einer scharfen Handgranate in konstruktiver Hinsicht nicht gleicht, wie dies ein jüngerer Vorschlag beweist, bei dem an Stelle des üblichen Zünderkopfes mit federbelastetem Schläger ein besonderer Zünderkopf mit federbelastetem Bolzen verwendet wird (vgl. AT-PS Nr. 342463).
Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ohne wesentliche Abänderung der Zünderkonstruktion von scharfen Handgranaten, einen wiederverwendbaren Zünder für Übungshandgranaten zu schaffen.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass der Schläger an seinem der Schwenkachse gegenüberliegenden Ende einen Griff teil in Form eines nach oben abgewinkelten Fortsatzes aufweist.
Mit dem erfindungsgemässen Übungszünder wird der mechanische Ablauf des Zündervorganges entsprechend den Verhältnissen bei einer scharfen Handgranate sehr genau simuliert. Ferner wird durch den Griffteil am Schläger ein leichtes Spannen bzw. Wiederspannen des Schlägers ermöglicht.
Eine Zünderkonstruktion mit den erfindungsgemässen Merkmalen kann zwar auch für scharfe Handgranaten oder Übungshandgranaten mit Knallsatz verwendet werden, seine besonderen Vorteile kommen aber vor allem bei einer Übungshandgranate neuer Art zur Geltung, nämlich einer Übungshandgranate ohne pyrotechnische Elemente. Das Fehlen des akustischen Effektes ist beim Üben mit Handgranaten zumindest in den ersten Phasen der Ausbildung des Soldaten nicht von Bedeutung. Wichtig ist vielmehr, dass der Soldat zunächst einmal ein Wurfgefühl bekommt, dabei aber nicht nur Erfahrung mit der Wurfweite gewinnt, sondern auch die Funktion des Sicherungsbügels im Zusammenwirken mit dem federbelasteten Schläger, so wie dies bei einer scharfen Handgranate der Fall ist, erfährt.
Eine Übungshandgranate, welche keine pyrotechnischen Elemente aufweist, und mit einem erfindungsgemässen Zünderkopf ausgestattet ist, lässt sich ohne Schwierigkeiten mehrmals verwenden, u. zw. bei voller Funktion des Zusammenwirkens von Schläger und Sicherungsbügel. Da es nämlich dank der Erfindung keiner Vorrichtung bedarf, um den Schläger einer solchen Übungshandgranate zu spannen, kann das Spannen des Schlägers und Aufsetzen des Sicherungsbügels auf den gespannten Schläger vom übenden Soldaten selbst vor bzw. nach jedem Übungswurf erfolgen, so dass der Soldat bei einer Übung mit ein und derselben Übungshandgranate zahlreiche Übungswürfe durchführen kann.
Es ist offensichtlich, dass diese Art von Handgranaten-Wurfübungen, die auf Grund der Erfindung möglich sind, wesentlich geringere Kosten verursacht als das Üben mit herkömmlichen Übungshandgranaten, welche mit einem Knallsatz ausgestattet sind.
Die Erfindung ist an Hand der Zeichnungen durch Ausführungsbeispiele näher erläutert, ohne darauf beschränkt zu sein.
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Fig. 1 zeigt einen Zünderkopf im Schnitt mit gespanntem Schläger und Fig. 2 denselben Zünderkopf nach dem Überschlag des Schlägers. Fig. 3 zeigt einen Teil eines Zünderkopfes mit einer andern
Ausführungsform des Schlägers.
Der Zünderkopf nach Fig. 1 weist einen Zünderkopfkörper --1--, beispielsweise aus Kunststoff auf.
Dieser Zünderkopfkörper--1--kann zweckmässig dieselbe Gestaltung aufweisen, wie der Zünderkopfkörper einer herkömmlichen Übungshandgranate (auch ein Zünderkörper für eine scharfe Handgranate liesse sich verwenden), so dass sich eine Sonderanfertigung bzw. gesonderte Herstellungsformen erübrigen. Von besonderer Gestaltung ist jedoch der Schläger --2--, welcher sich von den üblichen Schlägern nicht nur dadurch unterscheidet, dass er keinen Zündnippel aufweist, sondern dass er an seinem der Schwenkachse - -3-- gegenüberliegenden Ende einen Fortsatz --4-- besitzt, der gegenüber dem näher bei der
Schwenkachse liegenden Schlägerteil nach oben abgewinkelt ist, wobei die Angabe"nach oben"sich auf die in Fig. 2 gezeigte Stellung des Schlägers --2-- nach dem Überschlag bezieht.
Der nach dem Überschlag des Schlägers --2-- vom Zünderkopfkörper --1-- abstehende Fortsatz --4-- gestattet es, von Hand aus (mit dem Daumen oder einem Finger) den Schläger --2-- gegen die Wirkung seiner Feder --5-- wieder zu spannen.
Der Sicherungsbüel --6--, der Splint --7-- mit dem Abzugsring --8-- sind wieder in gleicher Weise ausgebildet wie bei herkömmlichen Übungshandgranaten oder scharfen Handgranaten. Zu bemerken wäre noch, dass der abgewinkelte Fortsatz --4-- des Schlägers --2-- den Sicherungsbügel --6-- in seiner gesicherten Lage (Fig. 1) nicht stört und die Funktion des Sicherungsbügels --6-- beim Abwurf der Handgranate nicht beeinträchtigt.
Der Zünderkopf gemäss Fig. 1 und 2 weist keine pyrotechnischen Elemente, d. h keine Zündpille, keinen Verzögerungssatz und keinen Knallsatz auf, sondern wird ohne solche Elemente mit dem Handgranatenkörper --9--, der keine Sprengladung enthält, verschraubt. Auf diese Weise entsteht die in der Einleitung bereits erwähnte neue Art von Übungshandgranaten.
Während der in Fig. 1 und 2 dargestellte Schläger nur für eine solche neuartige Übungshandgranate verwendet werden kann, ist in Fig. 3 eine Ausführungsform eines Schlägers dargestellt, der auch für scharfe Handgranaten oder Übungshandgranaten herkömmlicher Art anwendbar ist. Dieser Schläger--2-- ist mit einem Zündnippel--10--ausgestattet und weist einen zweifach abgewinkelten Fortsatz --4', 4"-- auf, dessen Endteil --4"-- als Griff zum Spannen des Schlägers --2-- von Hand aus dient. Der Nippel - kann auch wegbleiben, wenn der Zünderkopf nur für eine Übungshandgranate ohne pyrotechnische Elemente verwendet wird.
Die Erfindung ist insbesondere hinsichtlich der Ausbildung des Schlägers auf die dargestellten Ausführungsbeispiele nicht beschränkt. Das erfindungsgemässe Merkmal, dass der Schläger von Hand aus spannbar ist, kann auch durch andere Ausführungsformen realisiert werden. Zweckmässig wird dazu das der Schwenkachse gegenüberliegende Ende des Schlägers mit einer "griffgerechten" Ausbildung versehen, d. h. einer Ausbildung die es gestattet, den Schläger nach seinem Überschlag mit dem Daumen oder einem Finger zu untergreifen. Die in Fig. 1 bis 3 dargestellten abgewinkelten Fortsätze --4 bzw. 4"-- stellen Ausführungsformen einer solchen "griffgerechten" Ausbildung dar.