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Die Erfindung betrifft einen Handgranatenzünder mit von einem Sicherungsstecker durchsetzten Zündkörper und Sicherungsbügel, der nach Abziehen eines Sicherungssteckers- oder stiftes (Vorstecker) unter Abschwenken vom Handgranatenkörper einen um eine Achse schwenkbaren Schläger für dessen Überschlag zur Zündung eines Verzögerungssatzes freigibt, wobei der Schläger an seinem freien Ende mit einer z. B. durch eine eingerollte Zunge gebildeten Bohrung versehen ist.
Derartige Handgranatenzünder sich beispielsweise in der AT-PS Nr. 217349 beschrieben. Bei diesem bekannten Handgranatenzünder sind mehrere Sicherungen gegen unbeabsichtigtes Auslösen vorgesehen. Im Zünderkörper ist ein Sperrglied schwenkbar angeordnet, das in Sperrstellung durch ein um den Zündkörper gewickeltes Bahd gehalten wird. Das Sperrglied kann erst dann seine Sperrstellung verlassen, wenn sich das Band beim Wurf vom Zünderkörper gelöst hat. Ferner umschliesst das Band einen inneren Bügel, der seinerseits den Schläger hält, und wird durch einen äusseren Bügel am Abwickeln gehindert. Dieser äussere Bügel ist dabei so ausgebildet, dass er das zuerst erwähnte Sperrglied in Sperrstellung hält, und so, zusammen mit dem Band, eine Sicherung für das Sperrglied bildet. Der äussere Bügel ist mit Abwurffedern versehen.
In der gesicherten Lage der Handgranate wird das Abwerfen des Bügels durch einen durch den Bügel und den Zünderkörper hindurchgesteckten Sicherungsstift verhindert, welcher vor dem Wurf zu entfernen ist. Trotz dieser Sicherungen kann es aber dennoch zu
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Handgranate zu Bruch gehen. In diesem Fall kommt es unvermeidlich zum Überschlagen des Schlägers und somit zum Auslösen der Handgranate.
Um zu vermeiden, dass der Sicherungsbügel, ohne dass die Handgranate geworfen wird, abfällt, worauf ein Überschlag des Schlägers erfolgt und der Verzögerungssatz gezündet wird, hat man auch vorgeschlagen, am Griffteil des Sicherungsbügels, nahe dessen Oberteil, eine nach innen gerichtete Nase auszubilden (AT-PS Nr. 253987). Zweck dieser Massnahme war es dabei auch, dass nicht schon bei teilweiser Öffnung der die Handgranate umschliessenden Hand und einem entsprechenden Wegschwenken des Sicherungsbügels ein Überschlag des Schlägers erfolgen kann. Wegen der nach innen gerichteten Nase war ein grösserer Öffnungswinkel bzw. Abstand des Griff teiles bedingt, der die Spreizfähigkeit der Hand übersteigt.
Im Hinblick auf verschiedene Nachteile des als Pressformteil ausgebildeten Sicherungsbügels wurde dann vorgeschlagen, die nach innen gerichtete Nase als einwärtsragenden gesonderten Bauteil auszubilden, z. B. als Blechstreifen, der an der Innenseite des Sicherungsbügels frei nach innen ragt und beispielsweise durch Punktschweissung am Sicherungsbügel befestigt wird (AT-PS Nr. 253987).
Diese Ausführung hat jedoch wieder den Nachteil, dass eine sichere Funktion nur dann gewährleistet ist, wenn der gesonderte Bauteil stets in völlig senkrechter Lage an seinem vorbestimmten Platz am Sicherungsbügel angebracht wird, was bei der üblichen Massenherstellung nicht immer gewährleistet werden kann. Ein weiterer Mangel besteht in der möglichen Materialermüdung, demzufolge im Nachlassen der Federwirkung dieses Bauteiles. Ein weiterer Mangel besteht schliesslich darin, dass selbst bei korrekter Anbringung des federnden Bauteiles am fertig montierten Zünder nicht kontrolliert werden kann, ob der erwähnte Bauteil seine richtige Lage einnimmt und für den Einsatzfall voll funktionsfähig ist.
Die oben geschilderten Nachteile und Mängel werden gemäss der Erfindung bei einem Handgranatenzünder der eingangs erwähnten Art dadurch vermieden, dass ausser der Bohrung im Schläger, auch Bohrungen im Sicherungsbügel und im aus Kunststoff bestehenden Zünderkörper vorgesehen sind, die in gesicherter Lage des Zünders koaxial verlaufen, wobei sich der Sicherungsstecker durch diese Bohrungen hindurcherstreckt.
Beispielsweise wird durch das eingerollte Ende der sich über den Schlägernippel hinauserstreckenden Schlägerzunge eine Öse gebildet, mit der der Schläger am Griffteil des Sicherungsbügels nahe dessen Oberteil nach dem Entsichern des Bügels gleitet und somit einen Öffnungswinkel des Bügels von etwa 45 zulässt, ohne dass der Schläger, welcher unter Federdruck steht, über seinen Überschlagspunkt gleiten und das Zündhütchen anschlagen kann. Damit entfällt die Ausbildung einer Nase
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wieder an den Handgranatenkörper angelegt werden.
Durch die erfindungsgemässe Massnahme wird ausserdem erreicht, dass der Sicherungsstecker, welcher, wie erwähnt, bei bisher bekannten Handgranaten lediglich den Sicherungsbügel mit dem Zünderkörper verbindet, ausserdem sich durch die Öse des Schlägers selbst erstreckt und somit den Schläger als solchen sichert. Dieser Effekt bietet den
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erheblichen Vorteil, dass bei Zu-Bruchgehen von Teilen des Sicherungsbügels und/oder des Flansches des Zünderkörpers der Schläger immer noch durch den in seiner Öse liegenden Sicherungsstecker gehalten wird und selbst bei völligem Zu-Bruch-gehen der gesamten Halterung der Schläger am Zündhütchen deshalb nicht anschlagen kann, weil der Sicherungsstecker beim Umschlagen des Schlägers in der Öse mitgeführt wird und dabei auf der Oberkante des Zündkopfes aufschlägt.
Dies verhindert aber mit Sicherheit ein Anschlagen des Schlägernippels am Zündhütchen.
Der Sicherungsstecker selbst ist gemäss der Erfindung ein im wesentlichen rechteckig geformtes Drahtstück, welches eine Öse zur Aufnahme eines Betätigungsringes bildet und mit dem einem langen Schenkel die Bohrungen im Schläger, Sicherungsbügel und Zünderkörper durchsetzt, mit dem andern langen Schenkel an einer am Sicherungsbügel gebildeten Raste anliegt. Diese Massnahme ermöglicht eine. erste Sicherung des Sicherungssteckers. Die Raste besteht aus einer Haltezunge am Sicherungsbügel, die sich über den langen Schenkel des Sicherungssteckers legt und nur unter Anwendung einer vorbestimmten Kraft gelöst werden kann.
Eine weitere Sicherung besteht darin, dass am Zünderkörper ein Fortsatz ausgebildet ist, gegen den sich der Sicherungsstecker nach Lösen von der am Sicherungsbügel vorgesehenen Haltezunge mit einem seiner Schenkel legt, wobei der Sicherungsstecker nur nach Überwinden der durch den Fortsatz gebildeten Rast aus den Bohrungen des Zünderkörpers, Schlägers und Sicherungsbügels herausziehbar ist. Das Lösen aus den beschriebenen beiden Rasten geht dabei mit einem akustischen Geräusch vor sich, so dass der Werfer auch im Dunkeln merkt, was an seiner Handgranate vor sich geht bzw. in welchem Zustand sich der Handgranatenzünder befindet.
Erst nach Überwindung der beiden Sicherheitsrasten kann der Sicherungsstecker abgezogen werden, worauf es der Werfer in der Hand hat, durch Öffnen der Hand und Wegziehen des Sicherungsbügels bzw. durch abermaliges Anpressen des Bügels an den Handgranatenkörper die Handgranate zu entschärfen bzw. scharf zu machen.
Die erfindungsgemässe Ausgestaltung des Handgranatenzünders bietet eine weitere Möglichkeit, die Sicherheit des Handgranatenzünders zu erhöhen. Bringt man am Griffteil des Sicherungsbügels in Höhe des Sicherungssteckers ein Sichtfenster an, so kann man durch dieses genau kontrollieren, ob sich das vorzugsweise ösenartig eingerollte Ende des Schlägers in seiner richtigen Lage befindet.
Nachstehend soll ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Handgranatenzünders an Hand der Zeichnungen näher erläutert werden. Fig. 1 zeigt zum Teil im Schnitt den Zünder, jedoch ohne Handgranatenkörper, Fig. 2 den Schläger in grösserem Massstab. Fig. 3 ist eine Ansicht des Zünders gemäss Fig. l von vorne. Die Fig. 4, 5 und 6 zeigen den Sicherungsstecker in drei Ansichten. Fig. 7 ist eine perspektivische Ansicht des Zünders in gesichertem Zustand.
In Fig. 1 ist mit-l--der Zünderkörper bezeichnet, der in der Regel aus Kunststoff besteht. Er dient zur Lagerung des Sicherungsbügels--2--, des Schläges --3-- und zur Halterung eines
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Der Sicherungsbügel--2--, ein Pressformteil, ist mittels zweier Fortsätze --6-- in sich zu beiden Seiten des ZünderkSrpers-l-erstreckenden Lagerzapfen--l'--gelagert, besitzt an seinem Oberteil - zwei durch Umbiegen hergestellte Lappen --8--, die den Zünderkörper-l-seitlich umfassen.
Am Übergang des Oberteilers --9-- des Sicherungsbügels zu seinem Griffteil --10-- erstrecken sich zwei Lappen --11-- in das von zwei Flanschen --12-- umgrenzte Innere des Zünderkörpers --1--, welche Lappen --11-- mit je einer Bohrung --13-- versehen sind. Der Sicherungsstecker --4-- durchsetzt diese Bohrungen --13--, sowie weitere Bohrungen --14-- in den Flanschen --12-- des Zünderkörpers und legt
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Sicherung des Steckers --4-- erzielt, der sich nur unter Überwindung eines gewissen Widerstandes (zirka 7 kp) in seine Abziehlage drehen lässt.
Der Schläger --3-- (Fig. 2) ist an einem Ende mit seitlichen Lappen --17-- versehen, die eine Bohrung --18-- aufweisen, durch die sich eine Achse --19-- zur schwenkbaren Lagerung des Schlägers
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Zünderkörper-l-erstreckt.- ist eine Schraubenfeder --22-- gelegt, die sich mit ihrem einen Ende am Zünderkörper --1-- und mit ihrem andern Ende am Schläger --3-- selbst abstützt, wobei sie unter Vorspannung steht. Vom Schlägernippel --20-- erstreckt sich eine Zunge --23-- nach aussen, die zu einer Öse --24-- gebogen ist.
Diese Öse --24-- wird vom Sicherungsstecker-4-durchsetzt, so dass der Schläger --3-- an seinem einen Ende durch die Achse --19--, am andern Ende durch den Sicherungsstecker am Zünderkörper in gesicherter Lage festgelegt ist.
Der Sicherungsbügel --2-- ist in Fig. l in gesicherter Lage ebenfalls strichliert dargestellt. Wie aus den Zeichnungen zu entnehmen ist, wird der Schläger --3-- und der Sicherungsbügel --2-- durch den gleichen Sicherungsstecker --4-- gesichert, so dass auch bei Bruch des aus Kunststoff bestehenden Zünderkörpers --1-- der Schläger --3-- nicht aus seiner Sicherungslage durch die Feder --22-- bewegt werden kann.
In Fig. l ist mit durchgehenden Linien der Sicherungsbügel --2-- und der Schläger --3-- knapp vor dem Überschlagen des Schlägers dargestellt. Hiezu war es notwendig, den Sicherungsstecker --4-zunächst durch Drehen mittels eines Ringes --25-- aus seiner Sicherungslage in der Haltezunge --15-- zu lösen. Der Sicherungsstecker --4-- gelangt nunmehr in Anlage gegen einen Vorsprung --26-- am Zünderkörper ; durch weiteres bewusstes Drehen des Sicherungs steckers, u. zw. unter Überwindung eines Widerstandes am Vorsprung --26--, gelangt der Stecker in jene Lage, in der er seitlich vom Zünderkörper - abgezogen werden kann.
Damit wird der Stecker gleichzeitig aus der Öse --24-- des Schlägers --3-- und aus den Bohrungen --13-- an den Lappen --11-- des Sicherungsbügels --2-- herausgezogen. Es ist ersichtlich, dass der Sicherungsstecker --4-- zweimal einen vorbestimmten Widerstand überwinden muss, um vom Zünderkörper gelöst werden zu können. Nach dem Abziehen des Sicherungssteckers wird der Sicherungsbügel --2-- nurmehr von der die Granate umschliessenden Hand festgehalten. Gibt man nunmehr den Sicherungsbügel --2-- frei, so schwenkt die Feder --22-- den Sicherungsbügel --2-- in die mit durchgehenden Linien dargestellte Lage und schlägt den Schläger nach Überschreiten des Überschlagpunktes mit der erforderlichen Kraft auf das Zündhütchen des Verzögerungssatzes.
Nunmehr ist die Granate zu werfen, da sie sich in scharfem Zustand befindet und üblicherweise nach etwa vier Sekunden detonieren wird.
Wie schliesslich aus Fig. 7 zu entnehmen ist, befindet sich am Griffteil --10-- des Bügels --2-- in Höhe des Sicherungssteckers --4-- ein Sichtfenster --27--, durch das das freie z. B. ösenartig eingerollte Ende des Schlägers --3-- sichtbar ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Handgranatenzünder mit von einem Sicherungsstecker durchsetzten Zünderkörper und Sicherungsbügel, der nach Abziehen des Sicherungssteckers unter Abschwenken vom Handgranatenkörper einen um eine Achse schwenkbaren Schläger für dessen Überschlag zur Zündung eines Verzögerungssatzes
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Schläger (3), auch Bohrungen (13,14) im Sicherungsbügel (2) und im aus Kunststoff bestehenden Zünderkörper (1) vorgesehen sind, die in gesicherter Lage des Zünders koaxial verlaufen, wobei sich der Sicherungsstecker (4) durch diese Bohrungen hindurcherstreckt.