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Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von bahnförmigem Gut, insbesondere Steppdecken
Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zur Behandlung von bahnförmigem Gut, insbe- sondere Steppdecken.
Bei der Herstellung von Steppdecken geht man im allgemeinen von durchlaufenden, langen Bahnen in Form sogenannter Meterware aus. Jeweils zwei solcher Bahnen schliessen, zueinander parallel liegend, die Füllung ein. Durch Steppnähte sind die begrenzenden Bahnen bzw. Platten und die Füllung mitein- ander verbunden.
Auch nach der Versteppung mittels geeigneter Steppmaschinen liegt das dadurch gewonnene Zwi- schenerzeugnis zunächst noch als Meterware vor. Diese Meterware bedarf einer anschliessenden Behandlung, um lieferfähige Steppdecken zu erhalten. Insbesondere müssen von der Bahn die Abschnitte in entsprechender Länge abgetrennt werden ; dabei ist auch die gesteppte Bahn nochmals daraufhin zu überprü- fen, ob sie Fehler aufweist ; ein die schadhafte Stelle enthaltender Streifen ist herauszutrennen. Fallweise ist es auch notwendig, zwei schmalere Bahnen an Längsseiten aneinanderzuheften und damit der Bahn eine ausreichende Breite zu verleihen.
Ferner weisen die Längskanten der versteppten Bahn zunächst nur einen unregelmässigen Verlauf auf ; sie müssen daher durch nachträgliches Beschneiden begradigt werden ; ausserdem ist häufig ein abschliessendes Besäumen der Begrenzungskanten erforderlich.
Die vorstehend erwähntenArbeitsgänge wurden bisher fast ausschliesslich in Handarbeit in verhältnismässig umständlicher Weise ausgeführt. Dabei dienten hauptsächlich Tische oder geeignete Platten mehr oder minder grosser Abmessungen als Unterlagen beimZusammennähen schmälererBahnen zu eine'breiteren Bahn, bei der Untersuchung derselben auf Schadet wie Webfehler, Risse od. dgl. sowie beimBe- schneiden oder Besäumen der Längskanten. Die Bahnen ruhten auf den genannten Unterlagen, während die Arbeiter oder Arbeiterinnen gehalten waren, sich entweder der Bahn entlang zu bewegen oder aber die Bahn schrittweise an sich vorbeizuziehen.
Man hatte sich daher zunächst mit langen Arbeitszeiten für diese Arbeitsgänge abzufinden, die anderseits in einem erheblichen Missverhältnis zu der Arbeitsgeschwindigkeit der eigentlichen Steppmaschinenstehen. Ein weiterer Nachteil des bisherigen Vorgehens ergibt sich aus dem grossen Raumbedarf, bedingt durch die grossflächigen Arbeitstische und die Arbeitsplätze für die Arbeiter (innen). Besonders nachteilig wirkt sich in diesem Zusammenhang auch aus, dass die Ware nach Abschluss der einzelnen Arbeitsgänge erst an einen neuen, weit entfernten Standort verbracht werde muf ?, weil es in den meisten Fällen nicht möglich ist, die einzelnen Arbeitsplätze in einem einzigen Raum oder auch nur in in unmittelbarer gegenseitiger Nähe befindlichen Räumen unterzubringen.
Damit ergibt sich eine Vielzahl zeitraubender Förderwege, die eine wirtschaftliche Herstellung von Steppdecken erschweren.
Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, den aufgezeigten Übelständen abzuhelfen und Möglichkeiten zu schaffen, um die Behandlung bahnförmigen Gutes, insbesondere von Steppdecken. wesentlich wirtschaftlicher und stärker zweckentsprechend als bisher zu gestalten und damit einen zügigen und wettbewerbsfähigen Produktionsablauf sicherzustellen, darüber hinaus die Qualität der Erzeugnisse zu erhöhen und zu gewährleisten, dass den Güteanforderungen stets in gleichbleibender Weise entsprochen wird.
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Die Erfindung soll auch ermöglichen, die bisher erforderlich gewesenen, grossflächigen Schneidetische mit den notwendigen Zu- und Abführeinrichtungen von ebenfalls grossem Raumbedarf in Fortfall bringen zu können, ferner viele der in Verbindung mit der Benutzung von Schneidetischen erforderlich gewordenen Förderwege zu beseitigen sowie schliesslich dadurch überflüssig werdende Bedienung einsparen zu kön- i nen.
EinVerfahren nach der Erfindung zur Behandlung bahnförmigen Gutes, insbesondere von Steppdecken, kennzeichnet sich demgemäss dadurch, dass das Gut durch eine erste Walzenanordnung stetig gefördert, hierauf einer zweiten Walzenanordnung im wesentlichen horizontal freischwebend zugeführt und durch diese in eine vertikale Ebene umgelenkt, sodanr um ein'orbestimmtes Längenmass dem freien Fall überlassen, hiernach der Antrieb der zweiten Walzenanordnung stillgesetzt, das dem freien Fall ausgesetzt gewesene Stück in der Nähe seines oberen Endes längs zweier im wesentlichen senkrecht zur Gutlängsachse verlaufender Linien eingespannt, längs einer dritten, zwischen den vorgenannten Linien und parallel zu diesen gestreckten Linie von der Gutbahn abgetrennt,
alsdann der abgetrennte Bahnabschnitt durch Lösen der Einspannung freigegeben und schliesslich durch Aufnahme des Antriebes der zweiten Walzenanordnung der nächste Arbeitszyklus eingeleitet wird.
Durch die zunächst horizontale und anschliessend vertikale Führung der Bahn ergibt sich eine günstige Raumausnutzung. Innerhalb des von den beiden zueinander im wesentlichen senkrechten Ebenen begrenzten Raumes kann ausserdem die zu verarbeitende Ware abgelagert werden. Ferner ist es möglich, die Bahn von dem Stapel bzw. einer vorgeschalteten Verarbeitungsmaschine, etwa der Steppmaschine, kontinuierlich abzuziehen, während das vertikal hängende Bahnstück angehalten und dem Trennvorgang unterworfen wird, denn durch die horizontal freihängende Führung kann sich das in dieser Ebene laufende Stück unter einem gewissen Durchhang absenken, so dass der stetige Transportvorgang in der horizontalen.
Ebene nicht behindert wird.
In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäss vorgeschlagenen Verfahrens kann beim Auftreten von Fehlstellen in der Warenbahn nach Erscheinen derselben unterhalb der zweiten Walzenanordnung der Warenlauf unterbrochen und der schadhafte Bahnabschnitt unabhängig von dem voreingestellten Längenmass der Fallstrecke abgetrennt werden. Damit wird ein altes Problem der Steppdeckenfertigung auf sehr einfache und elegante Weise gelöst. Infolge der bisher üblichen, horizontalen Führung der Bahn über Tische konnte diefeststelluna vonfehlerstellen nur durch Betrachtung der Bahn inzwei aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen, nach Wenden derselben, durchgeführt werden. Es entsteht der weitere Vorteil, dass Fehlersuche und-beseitigung in den unmittelbaren Fertigungsablauf eingeschaltet werden können, so dass die bisher hiemit verbunden gewesene, besonderen Arbeitsgänge in Fortfall kommen.
Schliesslich entsteht der Vorteil, dass für denFall der Feststellung von Fehlern und der Beseitigung diese enthaltender Zwischenstücke der wareneinlaufseitige Fördervorgang stetig weitergeführt wird und nicht unterbrochen zu werden braucht.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, dass nach jedem Abtrennvorgang die Zahl der Umdrehungen, die der durch die zweite Walzenanordnung durchgetretenen Bahnlänge proportional ist, mindestens einer der zweiten Walzenanordnung angehörenden Walze erneut gemessen, in der Steuerungsvorrichtung mit einem der gewünschten Bahnabschnittlänge entsprechenden Sollwert verglichen und nach Auftreten eines bestimmtenDifferenzbetrages zwischen diesem Sollwert und dem durch die Zahl der Umdrehungen gegebenen Istwert der Bahnabschnitt 1n der gewünschten Länge abgetrennt wird. Auf diese Weise kann der Abtrennvorgang weitestgehend automatisiert werden, so dass ein sich ständig wiederholendes, neues Messen der Länge des abzutrennenden Bahnstückes entfallen kann.
Infolge der vorgeschlagenen, neuen Massnahmen ist es nur noch erforderlich, einmal den einer bestimmten, gewünschten Länge des abzutrennenden Bahnstückes entsprechenden Sollwert festzulegen, so dass er mit dem selbsttätig gemessenen Istwert selbsttätig verglichen werden kann.
Anstatt die Länge des durchgelaufenen Bahnabschnittes dadurch zu ermitteln, dass die Umdrehungszahl einer der die Bahn fördernden Walzen festgestellt wird, besteht die weitere Möglichkeit, die Länge des durchgelaufenen Bahnstückes dadurch zu bestimmen, dass nach Durchlauf der Ware durch die zweite Walzenanordnung die freie Schnittkante in ihrer Länge abgetastet und bei Eintritt einer vorbestimmten Kantenlage der Antrieb der zweiten Walzenanordnung stillgesetzt sowie anschliessend der Bahnabschnitt abgetrennt wird.
Da es sich herausgestellt hat, dass beide Messverfahren, nämlich Erfassung der Umdrehungszahl einerseits, Bestimmung der Höhenlage der freien Schnittkante anderseits, zu unter sich unterschiedlichen Ergebnissen führen können, hat es sich als zweckmässig erwiesen, beide Messverfahren gemeinsam anzuwenden und sie dadurch zu vereinigen, dass der Antrieb der zweiten Walzenanordnung erst dann stillgesetzt
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undhörenden Walzen 33, 34 liegen in einer Horizontalebene, in der naturgemäss auch die Bahn, die allein unter dem Einfluss der Schwerkraft frei und damit senkrecht zum Boden hängt, verläuft. In der gleichen
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zweiten Walzenanordnung bilden, angeordnet.
) Der ersten Walzenanordnung 21, 22 sind auf der Wareneinlaufseite die Führungswalzen 61, 62 vorge- schaltet, über die die zu behandelnde Warenbahn 80 einläuft.
Die Ware selbst wird, beispielsweise schlangenlinienförmig gefaltet, mittels des Wagens 101 in den
Tunnelraum eingebracht und ist von dort aus zu dem Walzenpaar 61, 62 geführt, sofern die Ware bereits als verstepptes Zwischenerzeugnis vorliegt. Hat dagegen die Versteppung der einander parallelliegenden ) Bahnen und der dazwischen angeordneten Füllung noch zu erfolgen, so können die einzelnen Bestandteile zunächst in der geeigneten Zuordnung von dem Wagen abgenommen und einer dem Gerüst 10 vorgeord- neten, nur schematisch angedeuteten Steppmaschine 110 zugeführt werden. Die Bahn nimmt dann den mit 802 angedeuteten Verlauf auf dem Wege von dem Transportwagen zu der Arbeitsmaschine 110 an und erreicht die Führungswalzen 61, 62 auf dem Wege 803.
Wird die Ware dem Führungswalzenpaar 61, 62 unmittelbar zugeleitet, so geschieht das auf dem mit 804 bezeichneten Wege.
Das Walzenpaar 61, 62 ist in erster Linie vorgesehen, um einen definierten Einlauf der Ware in die gesamte Behandlungsanordnung sicherzustellen. Mindestens eine der Walzen kann dabei über eine Rutsch- kupplung gelagert sein, wobei die eine Hälfte der Rutschkupplung starr mit dem Gestell 10 verbunden ist, während sich die andere Hälfte der Rutschkupplung an die Walze 61 oder 62 anschliesst. Der Grad des Schlupfes in der zwischengeschalteten Kupplung kann verstellt werden, so dass die mit ihr vereinigte Wal- ze in der Lage ist, eine gewisse Bremswirkung beim Abzug durch das Walzenpaar 21, 22 auf die Bahn aus- zuüben und damit einen gleichmässigen Lauf zwischen dem Führungswalzenpaar 61, 62 und der ersten
Walzenanordnung 21, 22 zu bewirken.
Ferner kann eine der beidenWalzen 61, 62 beispielsweiseetwa mit- tels eines Spindeltriebes höhenverstellbar sein, so dass damit der Umschlingungswinkel beim Durchlauf der Bahn durch das Führungswalzenpaar veränderlich ist.
Das Walzenpaar 21, 22 sorgt für die eigentliche Förderung der Bahn entweder von der Maschine 110 oder aber dem Stapel 801 auf dem Wagen 101 her. Dabei erfolgt der Antrieb ebenfalls vorzugsweise über
Rutschkupplungen, wie sie in Fig. 2 mit 40 bezeichnet sind, so dass bei einem schnelleren Antrieb des
Walzenpaares 31, 32 eine entsprechende Anpassung der Drehzahl der ersten Walzenanordnung möglich ist.
In der zweiten Walzenanordnung mit den Walzen 31-36 durchläuft der Anfang der Warenbahn zu- n. ächst das'.'" alzenpaar 31, 32, das vorzugsweise mit einer höheren Drehzahl angetrieben ist als die Wal- zen 21, 22 der ersten Walzenanordnung, womit eine ständige, ausreichend straffe Führung der Warenbahn
80 zwischen der Walze 22 und 31 eintritt. Die Bahn erreicht anschliessend das zweite Walzenpaar 33, 34, dessen Drehzahl wieder oberhalb der Drehzahl des Antriebes für die Walzen 31, 32 liegt, so dass die Batui auch auf dem Wege zwischen dem ersten und dem zweiten Walzenpaar unter ausreichender Zugspannung steht, wobei die zwischen Antrieb und angetriebener Walze eingeschalteten Rutschkupplungen das Auftre- ten von Unregelmässigkeiten mit Sicherheit verhüten.
Während die eine Walze 33 des zweiten Walzen- paares unmittelbar mittels der Lagerplattcn 30 gelagert ist, ist die zweite Walze 34 an dem Ende eines
Armes 321 befestigt, der um die Achse der Walze 32 schwenkbar ist. Dieser Arm 321 weist eine Feder 322 auf, so dass die Walze 34 an diesem Arm 321 nicht starr, sondern elastisch angeschlossen ist. Der Arm 321 steht ebenfalls unter demEinfluss elastischerMittel und legt dementsprechend die Walze 34 nachgiebig an die Warenbahn 80 an, wobei die Walze 33 das Widerlager bildet.
Dem zweitenWalzenpaar 33, 34 ist das dritte Walzenpaar 35, 36 nachgeordnet, dessen Walzen 35, 36 zunächst voneinander einen so grossen Abstand aufweisen, dass die Bahn durch den zwischen den Walzen verbleibenden Spalt frei durchlaufen kann, ohne die Walzen 35, 36 zu berühren. Nachdem die Bahn ein bestimmtes Stück durch das dritte Walzenpaar 35, 36 hindurchgelaufen ist, befindet sich ihre freie Schnitt-
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! e751, 752 ein Impuls auf in dem Schaltpult 73 enthaltene Steuermittel ausgeübt, die das Schliessen des Walzenpaares 35, 36 veranlassen. Dabei ist der Aufbau der Steuermittel im einzelnen, da sie keinen unmittelbaren Gegenstand der Erfindung bilden, nicht näher beschrieben.
Jeweils gemeinsam mit der Lichtquelle 76 kann die Photozelle 75 sowohl seitlich als auch in der Höhe verstellt werden und damit den jeweiligen Bahnabmessungen in ihrer Anordnung angepasst werden.
Bei Stromanschluss setzt sich der in Fig. 4 gezeigte Antriebsmotor 369, der an der einen Platte 30 befestigt ist, in Umlauf und nimmt Welle 370, deren freies Ende in der gegenüberliegenden Platte 30 bei 371 gelagert ist, mit. In der Nähe der Wellenenden sind die Schnecken 368 auf der Welle 370 angeord-
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net, die infolge ihres Umlaufes den Umlauf der Schneckenräder 367 bewirken. Die Schneckenräder 367 wirken mit den in Fig. 3 erkennbaren Spindelwellen 364 zusammen und sind ihrerseits mittels Armen
363, 366, die starr an der Platte 30 befestigt sind, geführt (Fig. 3). Die Spindelwelle 364 ist einendig an der Welle 361 der Walze 36 bei 363 befestigt, wobei die Welle 361 in einer Führungsnut 362 der Führungs- platte 30 läuft.
Infolge des Umlaufes der gegenüber der Platte 30 unverschieblicher Schneckenräder 367 kommt es zwangsläufig zu einer Axialverschiebung der Spindelwelle 364 und damit zu der Auslenkung der Walze 36, die sich dementsprechend, nach dem Vorbeilauf der Schnittkante 81 der Warenbahn 80 an der Photozelle 75, zunächst der Walze 35 nähert, so dass von diesem Zeitpunkt ab beide Walzen 35, 36, die ebenfalls über Rutschkupplungen 40 gemäss Fig. 2 einen Antrieb erhalten, an der Förderung der Wa- renbahn 80 beteiligt sind. Auch der Antrieb der Welle 370 erfolgt, ähnlich wie der Antrieb der einzelnen
Walzen, über eine Rutschkupplung 40 (Fig. 4), so dass sichergestellt ist, dass der Walzendruck zwischen den Walzen 35 und 36 nur einen vorher bestimmbaren Wert erreicht, der von dem für die Rutschkupplung
40 einstellbaren Schlupf abhängig ist.
Nach abgeschlossener Annäherung der Walze 36 an die Walze 35 wird der Motor 369 stillgesetzt.
Nach Zurücklegen eines weiteren Weges erreicht die freie Schnittkante 81 die Höhe einer zweiten
Photozelle 77, die von der Lichtquelle -8 beleuchtet wird. Über Leitungen 771, 772 ist die Photozelle 77 an Steuermittel angeschlossen, die das Schaltpult 73 enthält. Bei Unterbrechung auch dieses Lichtstrahles kann unmittelbar ein Impuls auf dieses Steuermittel gegeben werden, so dass der Antrieb des Walzenpaares
31, 32 sowie des zweiten und des dritten Walzenpaares stillgesetzt wird. Die Photozelle 77 ist in gleicher
Weise wie die Photozelle 75 zusammen mit der Lichtquelle 78 sowohl höhen- als auch seitenverstell- bar.
Es kann jedoch der Weg, den die Warenbahn jeweils zurückgelegt hat, auch dadurch ermittelt wer- den, dass in der Nähe des Endes der Welle der Walze 31 ein Kettenrad 70 gemäss Fig. 6 angebracht ist, dessen Zähne 71 auf den Schaltarm eines Endschalters 72 wirken, der über Leitungen 721, 722 mit eben- falls in dem Steuerschrank 73 untergebrachten Steuermitteln in Verbindung steht. Durch die Betätigung des Armes des Schalters 72 mittels der Zähne 71 werden Impulse auf die Steuermittel in dem Schaltpult 73 gegeben und mittels geeigneter Zähleinrichtungen oder durch Verstellung von Schrittmotoren gemes- sen.
DieserMesswert alsistwert fitr die bereits durchgelaufene Warenbahnlänge wird mit einem vorher eingestellten Sollwert verglichen ; nach Erreichen eines bestimmten Differenzbetrages, der vorzugsweise die Grösse Null hat, liegt ein weiterer Messwert für das Stillsetzen des Antriebes der zweiten Walzenanordnung vor. Auch dieserMesswert kann unmittelbar für dieStillsetzung des Antriebes der Walzenanordnung ausgenutzt werden ; es können jedoch sowohl der durch die Impulszählung und Vergleich mit dem Sollwert sich ergebendeMesswert als auch das Ergebnis der Abtastung der freien Schnittkante 81 durch die Photozelle 77 gemeinsam berücksichtigt werden.
Es werden dann die Steuermittel so angeordnet und ausgelegt, dass es zu einem Stillsetzen des Antriebes der zweiten Walzenanordnung erst kommt, wenn beide Messwerte die vorgeschriebene, der gewünschten Bahnlänge entsprechende Grösse erreicht haben. Damit ist eine doppelte Sicherheit dafür gewährleistet, dass die Messung der Bahnlänge in der richtigen Weise erfolgt ist.
Nach der Stillsetzung der zweiten Walzenanordnung tritt die zwischen dem zweiten und dem dritten Walzenpaar angeordneteSchneidvorrichtung 38 in Tätigkeit. Sie besteht im wesentlichen aus einer Schere, die mittels eines schienengeführten Motors quer über die Breite der Warenbahn 80 geführt ist. Durch die Einspannung der Warenbahn 80 mittels des Walzenpaares 33, 34 oberhalb der Schnittlinie und des Walzenpaares 35, 36 unterhalb der Schnittlinie ist eine saubere Schnittführung gewährleistet.
Nach Beendigung des Schnittvorganges betätigt die Schneidvorrichtung einen Endschalter, der den bereits erwähnten Motor 369 (Fig. 4) wieder in Bewegung setzt, diesmal jedoch in entgegengesetzter Richtung, so dass sich die Walze 36 von der Walze 35 entfernt, worauf die Warenbahn 80 von dem Walzenpaar 35, 36 freigegeben wird und unter dem Einfluss der Schwerkraft zu Boden fällt, von wo aus sie den weiteren, abschliessenden Bearbeitungsvorgängen zugeführt werden kann. Nach Abtrennung des Bahnabschnittes vom Gesamtverband und der Freigabe derselben wird, beispielsweise durch einen nach Abschluss des Rückholvorganges der Walze 36 betätigten Endschalter, der Antrieb für die zweite Walzenanordnung erneut in Gang gesetzt, so dass der nächste Arbeitszyklus beginnen kann.
Während des Stillstandes der zweiten Walzenanordnung ist die erste Walzenanordnung 21, 22 jedoch unverändert weitergelaufen, so dass das von der Maschine 110 fertiggestellte Zwischenerzeugnis stetig von der Maschine abgenommen werden konnte und somit eine Unterbrechung der Fertigung durch diese Maschine nicht notwendig wird. Das gleiche gilt für den Fall, dass die Ware von dem Wagen abgenommen wird, was ebenfalls fortwährend kontinuierllch erfolgt, unabhängig davon, ob die zweite Walzenanord- nung stillsteht oder nicht. Die inzwischen nachgeführte Bahn hängt entsprechend der gestrichelten Linie 805
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durch.
Da der Antrieb der zweiten Walzenanordnung mit einer grösseren Drehzahl erfolgt als derjenige der ersten, wird dieser Durchhang 805 nach kurzer Zeit aufgehoben, so dass die Bahn wieder einen im wesentlichen geradlinigen Verlauf zwischen den Walzen 22 und 31 annimmt.
Eine sehr einfache und brauchbare Rutschkupplung für die Einschaltung zwischen die Antriebe der einzelnen Walzen und die Walzen selbst lässt sich in der Weise herstellen, dass gemäss Fig. 2 zwei an sich gleiche Kegellager 41, 42 spiegelbildlich so aneinandergesetzt werden, dass die Mittelachsen der Kegel- rollen nach aussen hin ansteigen. Gegebenenfalls unter Zwischenlage von Ringen 47, 48 berühren sich die
Aussenringe 45, 46 der vereinigten Kegellager 41, 42, so dass sie schlupffrei gekoppelt sind, während die
Aussenseite 411 des Innenringes des Kegellagers 41 an einem starr mit der anzutreibenden Welle verbun- ) denen Bund 50 ebenfalls schlupffrei anliegt. Die Aussenseite 421 des Innenringes des zweiten Kegellagers
42 schliesst an eine Mutter 51 an, die mittels eines entsprechenden Gewindes auf der antreibenden Welle befestigt ist.
Durch Verdrehung dieser Mutter 51 kann der Anpressdruck der Innenringe und der Aussenringe an die dazwischen befindlichen Kegelrollen 43, 44 verändert werden, so dass damit die Schlupffähigkeit der Kupplung 40 einstellbar wird. Eine Kontermutter 52 sorgt dafür, dass die einmal vorgenommene Einstellung der Mutter 51 erhalten bleibt.
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Abschnitte vorbestimmter Länge von dem Bahnverband abzutrennen, sondern auch für den Fall, dass beim
Durchlaufen der Ware Fehler beobachtet werden, einzelne Streifen, die ein Fehlergebiet enthalten, aus dem Verband zu entfernen, ohne den eigentlichenArbeitsrhythmus zu beeinträchtigen.
Dies geschieht im einzelnen folgendermassen : Die Ware wird beobachtet und, sobald ein fehlerhaf- tes Gebiet das dritte Walzenpaar der zweiten Walzenanordnung passiert hat, wird mittels eines Steuer- knopfes 731 der Antrieb der zweiten Walzenanordnung stillgesetzt, worauf sich selbsttätig die Schneid- einrichtung 38 in Bewegung setzt und den mit dem Fehler behafteten Bahnstreifen von der Bahn abtrennt.
Ebenfalls selbsttätig lösen sich dann anschliessend die Walzen 35, 36 voneinander, so dass der schadhafte
Streifen zu Boden fallen kann. Nachdem sich die Walze 36 von der Walze 35 entfernt hat, wird der mit-
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rückgestellt, wie es dem Zustand nach Abtrennung einer einwandfreien Bahn entspricht, so dass also auch nach der Entfernung von fehlerhaften Abschnitten das in das Zählwerk eingegebene Längenmass stets wie- der bei Null beginnt.
Auf diese Weise kann der nächste Arbeitszyklus ablaufen, ohne dass das zwischenzeitliche Heraustrennen der Fehlerstelle in irgendeiner Weise darauf zurückwirken würde.
Wie aus Fig. 7 ersichtlich, weist die erfindungsgemäss ausgebildete Einrichtung an der Wareneinlauf- seite eine Schiene 90 auf, die sich in Richtung der Tunnelachse erstreckt ; auf ihr sind zwei Schneideinrichtungen 91, 92 längsverschieblich und feststellbar angeordnet. Mittels dieser Einrichtungen 91, 92 können die Längskanten 82, 83 der Warenbahn, die im allgemeinen einen unregelmässigen, für die spätere Weiterverarbeitung ungeeigneten Verlauf aufweisen, durch Beschneiden begradigt werden, während die Bahn 80 die Walzenanordnungen passiert. Infolge der Längsverschieblichkeit der Schneideinrichtungen gegenüber der Schiene 90 ist eine Anpassung an die jeweilige Bahnbreite möglich.
Ausserdem kann eine weitere Vorrichtung vorgesehen sein, die es ermöglicht, nach Durchlauf einer ganzen Bahn an deren Ende den Anfang der nächsten Bahn anzusetzen. Zu diesem Zwecke befindet sich auf der Wareneinlaufseite des Gerüstes 10 ein Schienenpaar 94, auf dem eine Nähmaschine 95 in Richtung der Schienen 94 längsverschieblich angebracht ist. Das Ende der auslaufenden und der Anfang der einlaufenden Bahn werden übereinandergelegt und mittels der Nähmaschine 95 die einander überlappenden Streifen miteinander vernäht. Je nach der Art des verarbeiteten Materials kommen ersatzweise auch andere Verbindungsmöglichkeiten, beispielsweise Kleben oder für den Fall von Kunststoffen Verschwei- ssung inFrage.
Ein um dieAchse 961 schwenkbarer Niederhalter 96 vermag in Verbindung mit einem mittels des Exzentertriebes 97 absenkbaren Klemmbalken 981 und einer Auflage 982 die Endstreifen der beiden miteinander zu vereinigenden Bahnen derart einzuspannen, dass eine einwandfreie Vernähung mittels der Nähmaschine 95 gesichert ist (vgl. Fig. 8 und 9).
Schliesslich kann eine weitere Nähmaschine 99 vorgesehen sein, mittels derer zwei Teilbahnen an ihren einander benachbarten, zueinander im wesentlichen parallellaufenden Längskanten fortlaufend zu einer Bahn der erforderlichen Gesamtbreite vernäht werden, während die Bahn die Einrichtung durchläuft. Gegebenenfalls kann eine gesonderte Nähmaschine 99 entfallen und es ist statt dessen die vorhandene Nähmaschine 95 derart ausgebildet, dass die Vernähung der Längskanten zweier Teilbahnen nach einfachem Verschwenken und entsprechendem Einrichten derselben ebenfalls durchführbar ist.
An Stelle einer Nähmaschine 99 können zwei Nähmaschinen vorgesehen sein, die in den Randbereichen der über das Gerüst laufenden Bahn angeordnet sind und dort ein Besäumen der Ware, d. h. also
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ein Einfassen der Randkanten, ermöglichen. Diese Nähmaschine 99 kann bzw. die Nähmaschinen 99 kön- nen ebenso wie die vorerwähnte Nähmaschine 95 und die Schneideinrichtungen 91, 92 infolge Führung mittels einer sich in Tunnellängsachse erstreckenden Schiene und am Gerüst 10 befestigter Schienen der jeweiligen Bahnbreite angepasst werden.
Mit Fig. 5 ist noch eine besondere Ausführungsform der Walze 33 wiedergegeben. Die Walze ist hie- bei aus drei Teilwalzen 331, 332, 333 zusammengesetzt. Man gewinnt dadurch die Möglichkeit, die ein- zelnen Teilwalzen mit unterschiedlicher Drehzahl umlaufen zu lassen, so dass einzelne Längsgebiete der
Bahn sich gegenüber benachbarten Gebietsstreifen verschieben können. Wird eine derart verspannte Bahn
80 geradlinig quer zu ihrer Längsrichtung geschnitten, so nehmen die einzelnen Gebietsteile nach der
Freigabe der Einspannung durch die Walzen ihre ursprüngliche Lage an und es entsteht statt der an sich erzeugten geraden Schnittkante eine solche von bogenförmigem Verlauf, die in manchen Anwendungs- fällen erwünscht ist.
In welcher Weise die Unterteilung der Gesamtwalze in Einzelwalzen erfolgt und um welche Beträge sich die Drehzahl der einzelnen Teilwalzen voneinander unterscheiden, bleibt dabei von der. Forderungen des Einzelfalles abhängig. Darüber hinaus besteht grundsätzlich auch die Möglichkeit,
Walzen, die aus Teilwalzen mit unterschiedlicher Antriebszahl bestehen, für die Korrektur beim Anset- zen einzelner Stoffbahnen aneinander auftretender Rapportverschiebungen einzusetzen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Behandlung von bahnförmigem Gut, insbesondere Steppdecken, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Gut durch eine erste Walzenanordnung stetig gefördert, hierauf einer zweiten Walzen- anordnung im wesentlichen horizontal freischwebend zugeführt und durch diese in eine vertikale Ebene umgelenkt, sodann um ein vorbestimmtes Längenmass dem freien Fall überlassen, hienach der Antrieb der zweiten Walzenanordnung stillgesetzt, das dem Fall ausgesetzt gewesene Stück in der Nähe seines oberen Endes längs zweier im wesentlichen senkrecht zur Gutlängsachse verlaufender Linien eingespannt, längs einer dritten, zwischen den vorgenannten Linien und parallel zu diesen gestreckten Linie von der Gutbahn abgetrennt,
alsdann der abgetrennte Bahnabschnitt durch Lösen derEinspannung freigegeben und schliesslich durch Aufnahme des Antriebes der zweiten Walzenanordnung der nächste Arbeitszyklus eingeleitet wird.