DE2240045C3 - Vorrichtung zum Schneiden von Stahldrahtbandern zu Streifen, die zum Herstellen von Fahrzeugreifen dienen - Google Patents
Vorrichtung zum Schneiden von Stahldrahtbandern zu Streifen, die zum Herstellen von Fahrzeugreifen dienenInfo
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Description
25
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden von Stahldrahtbändern zu Streifen gemäß dem
Oberbegriff des vorstehenden Anspruches 1.
In den Karkassen von sogenannten Radial- oder Gürtelreifen für Kraftfahrzeuge bilden Stahldrahtbänder
einen integralen Teil als Bauelement. Diese Stahldrahtbänder bestehen aus eng nebeneinander liegenden parallelen
Stahldrähten, die zwischen zwei Gummilagen eingerollt sind. Die Anzahl dieser Drähte kann 500 bis
700 und die Breite des gummibeschichteten Stahldrahtbandes 800 bis 1000 mm betragen. Die Herstellung geschieht
in einem Kalander, worauf das unvulkanisierte Stahldrahtband zu Rollen gerollt wird. Zur Verhinderung
eines Festklebens des Stahldrahtbandes zwischen den Lagen wird ein sogenannter Mitläufer als Zwischenlage
zusammen mit dem Stahldrahtband in die Rolle eingeführt.
Bei der Herstellung von Gürtelreifen müssen die Stahldrahtbänder je nach der Reifengröße mit genauer
Breite und mit bestimmtem Winkel gegenüber der Längsrichtung zu Streifen geschnitten werden. Der genannte
Winkel wird durch die Reifenkonstruktion selbst bestimmt. Die geschnittenen Streifen werden nach dem
Schneiden miteinander verbunden, indem sie zu einem durchgehenden Band verklebt werden und werden
zusammen mit dem Futter zu Rollen aufgewickelt, die später in Verbindung mit den Spezialmaschinen zur
Herstellung von Radialreifen verwendet werden.
Das Schneiden erfolgte bisher in herkömmlichen, sogenannten Mehrfach-Querschneidemaschinen. Es hat
sich jedoch herausgestellt, daß diesem Verfahren zahlreiche ernstliche Mängel anhaften. Beispielsweise erhält
man bei gleicher Zuführeinstellung des Stahldrahtbandes unterschiedliche Breiten der geschnittenen Streifen,
je nachdem, ob das Schneidwerkzeug an der Abschrägung mit den Drähten oder gegen die Drähte
läuft. Zum Ausgleich muß man zwei verschiedene Zuführlängen für ein und dieselbe Streifenbreite zur
Verfügung haben. Für die Qualität der Gürtelreifen ist es jedoch von großer Wichtigkeit, daß die Streifen
vollständig gerade Kanten haben. Nachteiligerweise hinterläßt die Mehrfach-Querschneidemaschine einen
etwas »ausgefransten« Schnitt, der häufig eine Tendenz zu heraushängenden Drahtenden zeigt, was vom
Standpunkt der Lebensdauer des Reifens besonders unvorteilhaft ist. Ein anderer Mangel besteht dann, daß
auf diese Weise geschnittene Streifen bei der Verarbeitung wegen ihrer scharfen, ungeraden Kanten schlecht
zu handhaben sind.
Bei einer bekannten Einrichtung zum Zuführen von Stahldrahtbahnen zu einer Schneidmaschine werden
das Zuführen der Bahn einerseits und das Festhalten der Bahn während des Schneidens andererseits durch
magnetische Klemmbacken bzw. eine magnetische Halteklemme bewirkt; das Schneiden erfolgt mit
Kreismessern (DT-AS 12 60 131). Die Klemmbacken einerseits und die Halteklemme andererseits der
Schneideinrichtung müssen genau fluchten, um ein Versetzen der Bahn zu verhindern.
Für die bekannte Einrichtung gilt: Bei kurzzeitigem
Ausfall des durch einen Elektromagneten zu erzeugenden Feldes ergibt sich durch den remanenten Magnetismus
beim Wiederanziehen eine Versetzung der Bahn. Weiterhin arbeiten Kreismesser auf sehr großen
Schnittlängen aufgrund ihrer Lagerung ungenau.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die Stahldrahtbänder auf großen
Schnittlängen genau und in geraden scharfen Kanten /u Streifen schneidet.
Die Lösung dieser Aufgabe ist gekennzeichnet durch die Merkmale des vorstehenden Anspruches I.
Das Problem des Fluchtens ergibt sich, wenn der abgeschnittene Teil senkrecht zur Schnittlinie fortbewegt
wird, wie es bei einer bekannten Drahtschneidevorrichtung zur Herstellung von Reifen mit kleiner
Fallschere vorgesehen ist (DT-C)S 2062 517). Das abgeschnittene Stück soll mit dem zuvor geschnittenen
Stück auf der gleichen Maschine gespleißt werden. Daher müssen Zuführ- und Abführbewegung genau
fluchten, und es wird ein Streifen von sehr geringer Breite schräg geschnitten (vgl. auch GB-PS 11 95 397).
Hingegen wird bei der Schneideinrichtung gemäß der Erfindung ein breites Stahldrahtband zugeführt, in
Streifen geschnitten und parallel zum Schnitt abgeführt, das durch das Ausweichen des Austragbandes auf sehr
großen Längen genau geschnitten wird.
Wenn sich das parallel zur Schnittlinie ausgerichtete Austragband mit der Fallbewegung der schrägen
Fallscherenschneidkante mitbewegt, so wird einmal
eine Klemmung im Schneidspalt vermieden und zum anderen eine konstante und geringe Fallhöhe während
des ganzen Schneidvorganges erreicht.
Die theoretische Produktionsleistung ist in beiden Fällen gleich und wird praktisch durch die Schnelligkeit
begrenzt, mit welcher die Bedienungsperson die geschnittenen Streifen verbinden kann. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung ermöglicht in dieser Hinsicht eine erhöhte Fertigungsgeschwindigkeit mit den sich daraus
ergebenden wirtschaftlichen Vorteilen, durch Synchronisierung des Abführens und Splcißens mit dem
Zuführen bzw. .Schneiden durch eine einzige Fotozelle.
Im folgenden ist die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. I eine Seitenansicht einer Vorrichtung nach der
Erfindung,
F i g. 2 eine Aufsicht auf den wesentlichen Aufbau der Vorschub- und Schneideiiirichiungcn der crfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 3 eine Seitenansicht der Bandaustrag- und Aufspuleinrichtung und
Fig.4 eine Aufsiel-1 auf die ßandiuistrag- und
Aufspuleinrichtung.
Ein Abspulgerüst 1 weist ein Gerüst mil Lagern für üas kalanderte Stahldrahtband 6 mit Mitläufern 2 und
angetriebenen Wickellagern für das Futter 4 auf Das Abspulgerüst 1 wird abwechselnd gestartet und ange- s
halten; hierbei wird das Stahldrahtband 6 über eine sogenannte »Tänzerwalze« 5 abgezogen, die in einer
Schlinge des Stahldrahtbandes 6 hängt. Wenn das S'ahldrahtband 6 abgezogen wird, wird die Tänzerwalze 5
angehoben; dann wird die Miiläuferbahn aufgerollt und ein neues Stahldrahtbandstück zugeführt, die Tänzerwalze
fällt herab, das Aufspulen der Mitläuferbahn wird unterbrochen und so fort.
Das freie Stahldrahtband 6 wird über einen Rollgang 19 zu einer Zuführeinrichtung 7 überführt. Diese hat
(F 1 g. 2) mehrere Saugnäpfe 8 in einem Vierkantrohr 9, das waagerecht verschwenkbar und arretierbar in
einem Mechanismus aufgehängt ist, welcher während des Zuführ-Arbeitsganges zunächst eine lotrechte Bewegung,
um das Stahldrahtband 6 von der Unterlage abzuheben, und dann eine Vor- und Zurückbewegung
fur die Zuführung des Stahldrahtbandes 6 ausführt. Diese Vor- und Zurückbewegung ist durch zwei mechanisch
einstellbare Anschläge 10 begrenzt. Ein Zuführtisch 11 trägt das Stahldrahtband 6 vor eine Schneideinrichtung
12 und dient als die Saugnäpfe 8 während des Festhaltens hochhaltendes Werkzeug. Die Saugnäpfe
8 halten das Stahldrahtband 6 fest und befördern es in dieser Weise zu der Schneideinrichtung 12. Der
Zuführtisch ist mit einer Bespannung aus einem nicht am Stahldrahtband anhaftenden Material bewegt.
Zwischen dem Zuführtisch 11 und der Schneideinrichtung 12 befindet sich eine Reihe von Saugnäpfen 13,
welche das Stahldrahtband 6 während des Schneidvorganges von unten her festhalten. Die Schneideinrichtung
12 besitzt eine Fallschere mit einer schrägen Fallscherenschneidkante 14 und ist für den vorliegenden
Verwendungszweck in der Weise abgewandelt, daß die Schneideinrichtung einschließlich der Saugniipfe 13 und
des Zuführtisches 11 um den Mittelpunkt (senkrecht unter der Schneidkante des Messers) herum verdrehbar
und unter dem erforderlichen Winkel von beispielsweise 22° zur Zuführrichtung des Stahldrahtbandes 6 feststellbar
ist. Unmittelbar hinter der Schneidkante der Fallschere befindet sich ein Austragband 15, das an einer
Achse 16 (F i g. 3) verschwenkbar gelagert ist, so daß es nach unten ausweicht und herabschwenkt, wenn die
Schneidkante der Fallschere herabfällt. Diese Schwenkaufhängung des Austragbandes ist von größter Wichtigkeit,
damit die geschnittenen Streifen die Schneideinrichtung bzw. die Fallschere mit geraden Schnittkanten
verlassen können. Das obere bewegliche Messer ist ein schräges Messer, welches das Slahldrahtband 6 Stückchen
für Stückchen abschneidet. Das Austragband 15 bewegt sich zusammen mit diesem Messer, um das
abgeschnittene Material sofort anzufangen. Bewegte sich dieses Band nicht mit, so wäre die Fallhöhe des
Materials nicht an jeder Stelle der Schneide konstant,
und es könnte sich verziehen oder sogar stellenweise einreißen.
Am Außenabschnitt des Austragbandes 15 ist eine Fotozelle 17 angeordnet, welche den synchronen Takt
zwischen der Stahldrahtbandzuführung und dem Austragband feststellt und einen Impuls zum Starten der
Stahidrahtband-Zuführung in Abhängigkeit vom Schneidvorgang abgibt.
Die abgeschnittenen Streifen werden durch eine Bedienungsperson von Hand miteinander verbunden
und uuf eine unmittelbar angeschlossene Aufspuleinrichtung
18 (Fig. 3 und 4) aufgespult, die durch die Bedienungsperson mittels eines Pedals gestartet und
gesioppt wird, gleichzeitig aber durch eine Fotozelle 20 in der Weise überwacht wird, daß sie nur dann
angetrieben werden kann, wenn sich ein Streifen auf dem Verbindungstisch befindet, und daß sie anhält,
wenn der Streifen aufgerollt ist. Die Aufspuleinrichtung befindet sich auf einem Ständer bzw. Gerüst
mit Rädern, so daß eine Winkeländerung der Schneideinrichtung 12 und des Austragbandes 15 ermöglicht
wird.
Zusammenfassend geschieht das Schneiden und das Zu- und Abführen wie folgt:
Wenn die vorhergehenden Streifen abgeführt sind und sich die Fallschcrc in der oberen Stellung befindet,
gibt die Fotozelle 17, die auf dem von der Schneideinrichtung 12 wegführenden Austragband 15 angeordnet
ist, einen Impuls ab, so daß sich das Vierkantrohr 9 mit den Saugnäpfen 8 abwärts bewegt und das Stahldrahtband
6 erfaßt. Nach Vakuumanlegung hebt sich das Vierkantrohr 9 zusammen mit dem Stahldrahtband 6
von der Unterlage ab und es führt die Vorrichtung ihren Zuführ-Arbeitsgang durch, dessen Größe durch den
Anschlag 10 bestimmt ist. Nach diesem Zuführ-Arbeitsgang erfassen die Saugnäpfe 13 das Stahldrahtband 6
von unten her. Das Vierkant-Saugrohr 9 läßt die Oberseite des Stahldrahtbandes 6 los, hebt sich an und bewegt
sich im gleichen Augenblick, in welchem die Fallschere schneidet, in die Ausgangsstellung zurück.
Der abgeschnittene Streifen fällt von der Schneideinrichtung 12 auf das Austragband 15 herab und wird zur
Aufspuleinrichtung 18 abgeführt, nachdem er unter der Fotozelle 17 hindurchgelaufen und mit dem vorhergehenden
Streifen richtig verbunden worden ist.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorrichtung zum Schneiden von Stahldrahtbändern zu Streifen, die zum Herstellen von Fahrzeugreifen dienen, mit einer Vorschubeinrichtung, mittels deren das Stahldrahtband an seinem vorderen Ende erfaßt und über eine waagerechte Bewegungsbahn über ein erforderliches Stück vorgeschoben wird, und mit einer Halteeinrichtung, die das Stahldrahtband von unten her im Bereich einer Schneideinrichtung festhält, hinter der die abgeschnittenen Streifen mittels eines hinsichtlich seiner Förderrichtung parallel zur Schnittlinie ausgerichteten Austragbandes abgeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneideinrichtung (12) aus einer Fallschere mit schräger oberer Fallscherenschneidkante (14) besteht und das Austragband (15) um eine etwa horizontale Achse (16) derart schwenkbar ist, daß es mit der Fallbewegung der ta schrägen Fallscherenschneidkante nach unten ausweichen kann.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE1162371 | 1971-09-14 | ||
SE11623/71A SE348402B (de) | 1971-09-14 | 1971-09-14 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2240045A1 DE2240045A1 (de) | 1973-03-29 |
DE2240045B2 DE2240045B2 (de) | 1976-09-02 |
DE2240045C3 true DE2240045C3 (de) | 1977-07-14 |
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