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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Verbinden der Kettbahnen beim Zettelbaum-Partiewechsel gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Beim Zettelbaum-Partiewechsel werden
die von dem die Zettelbäume
tragenden Zettelbaumgestell bzw. Ablaufgestell bahnförmig gelieferten
Kettfäden
in der bisherigen Praxis büschelweise
mit den neu eingeführten
Kettfäden
verknotet. Während
des Vorgangs des Verknotens muß die
Anlage stillgesetzt werden. Das Anknoten dauert bei Zuführung der Kettbahnen
von beispielsweise 16 Zettelbäumen etwa
1 Stunde; bei nachgeschalteter Färbe-Schlichtanlage
wird hierfür
eine weitere Stunde als Anlaufzeit benötigt. Außer dem Aufwand an Produktionszeit
der Anlage ergeben sich bei einem Partiewechsel auch erhebliche
Verluste an Material; beim Färben
werden die Teile der Kette, die in der Stillstands- oder Anlaufzeit
in der Anlage standen oder liefen, wertlos. Sie sind insbesondere
auch nicht als zweite Wahl geeignet. Die entsprechende Verlustlänge der
Kette kann erheblich sein. In einer Zettel-Schlichtanlage gehen durch
Stillstands- und Anlaufzeit etwa 500 laufende Meter der Kettfadenschar
verloren.
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In
DE-PS 178 550 wird ein Verfahren zum Verbindungen
von Webketten beschrieben. Die Fäden
am Anfang und Ende jeder Kette werden unmittelbar hinter dem Schärriet mittels
Klebstreifen in ihrer durch die Teilung des Schärriets bestimmten Lage zueinander
gesichert. Die so vorbereiteten Enden der alten und neuen Kette
werden nach Einlegen in einen Rietkamm durch Aufbringen eines Klebemittels miteinander
verbunden. In
US-PS
21 88394 wird eine tragbare Maschine zum Verbinden der
Kettfäden
an einem Webbaum beschrieben. Hiernach werden die miteinander zu
verbindenden Ketten abschnittsweise geklemmt. Die sich zwischen
den Klemmlinien gegenüberliegenden
Fadenenden werden dann miteinander verknotet. Aus
US-PS 29 64 827 ist eine
Vorrichtung bekannt, mit deren Hilfe Fäden unmittelbar vom Spinnen
in einem Zuge ohne die kontinuierliche Garnbewegung zu unterbrechen,
aufgebäumt
werden können
sollen. Ein im Ergebnis ähnliches
Verfahren wird für
monofil aus Spinnköpfen
gezogenes Garn beschrieben in
EP 0 178 644 A1 . Ein weiteres ähnliches
Verfahren vorstehender Art wird angegeben in
CH-PS 339 889 . Danach ist
ein Verfahren zum Aufbäumen
einer Vielzahl paralleler Kettfäden
auf Webbäumen
bekannt. Beim Aufbäumen
werden zwei einzelne Bäume
mit Abstand voneinander gelagert, an einem der Bäume werden die Kettfäden befestigt und
auf den Baum aufgewickelt. Am Ende werden die Fäden auf den fertigen Wickel
festgeklemmt, abgetrennt und am anderen Baum befestigt.
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In der
US-PS 4 476 173 ist das Verbinden des Endes
einer Bahn paralleler Fäden
mit dem Anfang eines Hilfsgewebes beschrieben. Dabei weist der Anfang
des Hilfsgewebes entweder einen angenähten, mit Klebemittel beschichteten
Plastikstreifen auf oder ist direkt mit Klebemittel beschichtet.
Das Ende der Fadenbahn wird zwischen einem weiteren mit Klebemittel
beschichteten Plastikstreifen und dem beschichteten Plastikstreifen
des Hilfsgewebes beziehungsweise dem beschichteten Anfang des Hilfsgewebes
verklebt. Diese Verbindung, gegebenenfalls über ein Hilfsgewebe, ist auch
zum Verbinden zweier Fadenbahnen geeignet.
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Die in der
US-PS 4 476 173 beschriebene Vorrichtung
weist Klemm/Klebemittel mit Klemmelementen und Schweißköpfen für eine Schmelzklebeverbindung
auf, die hintereinander vertikal von der Fadenbahn durchlaufen werden.
Die Klemmelemente halten den Anfang des Hilfsgewebes und den weiteren
Plastikstreifen an den beiden Seiten der Fadenbahn parallel zu ihr.
Die Schweißköpfe sind
auf beiden Seiten außerhalb
des Anfangs des Hilfsgewebes und des weiteren Plastikstreifens angeordnet.
Zum Verbinden wird die Fadenbahn zunächst außerhalb des Verbindungsbereiches
festgeklemmt, anschließend
werden die Klemmelemente und die Schweißköpfe gemeinsam auf die Fadenbahn
zubewegt und die Verbindung zwischen dem Hilfsgewebe, der Fadenbahn
und dem weiteren Plastikstreifen hergestellt.
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Eine in der
US-PS 4 476 173 beschriebene Verbindung
hat für
das Verbinden zweier Kettbahnen den Nachteil, daß entweder ein Hilfsgewebe
benötigt wird
oder die neue Kettbahn mit Klebemittel beschichtet werden muß. Eine
solche Beschichtung ist ohne weitere Hilfsmittel, wie einem Längsstreifen quer
zur Kettrichtung, kaum möglich.
In jedem Fall sind bei Anwendung dieser Verbindung und dem Einsatz
dieser Vorrichtung die folgenden zwei Prozeßschritte notwendig:
- 1. Behandlung des Anfangs der neuen Kettbahn, d.h.
Anbringung eines Hilfsgewebes oder einer Beschichtung und
- 2. Verbinden der alten mit der neuen Kettbahn.
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Nachteil dieser Vorrichtung ist auch,
daß zum
Verbinden zweier Kettbahnen bereits während des normalen Betriebes
der alten Kettbahn die neue Kettbahn in dem Klemmelement parallel
zur alten Kettbahn gehalten werden muß. Erfolgt das Anlegen der
neuen Kettbahn während
des Betriebes der alten Kettbahn besteht die Gefahr der Berührung und
Beeinträchtigung
der alten Kettbahn. Beeinträchtigungen
können
auch nach dem Anlegen der neuen Kettbahn durch Verhakungen der beiden
Kettbahnen im Betrieb entstehen.
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In der
JP 1-314 745 A wird ein Verfahren und eine
zu einer Weberei gehörende
Vorrichtung zum Verbinden der alten und der neuen Kette beim Teppichweben
beschrieben. Die zu verbindenden Ketten werden nacheinander mit
Hilfe eines Schraubenbalkens durch Drehen des Balkens ausgerichtet
und beiderseits des Schraubenbalkens mit Klemmelementen geklemmt.
Die Klemmelemente, zumindest für
die alte Kette, sind senkrecht zur Ketttrichtung in einer horizontalen
und in einer vertikalen Ebene verfahrbar. Die so verfahrbaren Klemmelemente
ermöglichen
nach dem Ausrichten der alten Kette im Schraubenbalken ein Verfahren
der alten Kette außerhalb
des Schraubenbalkens, anschließend
ein Ausrichten der neuen Kette im Schraubenbalken und schließlich ein
Verfahren der alten Kette über
die neue Kette. In dieser letzten Position durchlaufen die Ketten
Klemm/Klebemittel mit einem unteren Druckelement und einem oberen
Druckelement. Beim Hochfahren des unteren Druckelementes übernimmt dieses
zunächst
die Fäden
der neuen Kette und anschließend
die Fäden
der alten Kette. Beide Ketten werden mit Klebstoff versehen und
mit Hilfe des oberen Druckelementes gegeneinander gepresst. Die Vorrichtung
arbeitet in diesen aufeinanderfolgenden Schritten insgesamt so langsam,
daß sie
für eine
Zettel-Continue-Anlage nicht geeignet ist, da die einer Kettfäden-Verbindungsstelle
vorausgehenden oder nachfolgenden Maschinenteile angehalten werden müßten.
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Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der
CH 669 303 G A3 bekannt.
Diese Vorrichtung, auch Verbindungsstation genannt, weist einen
oberen und einen unteren Teil mit äquivalenten bzw. identischen
Bauteilen für
je einen Teil einer neuen und einer alten Fadenschar (Kettbahn)
auf. Im Folgenden wird der obere Teil betrachtet. Die von der Fadenschar
zu durchlaufenden Klemm/Klebemittel sind als vertikal zu durchlaufende
Schweißvorrichtungen
mit herabhängenden
Klebestreifen ausgebildet. Die Anlegemittel und die Klemmmittel
für die neue
Fadenschar weisen jeweils 2 feststehende, abwechselnd eingesetzte
Elemente, nämlich
zwei Rückzugswalzen
und zwei Klemmvorrichtungen auf. Sowohl die Anlegemittel als auch
die Klemmmittel für die
neue Fadenschar sind in der Nähe
der Schweißvorrichtungen
angebracht. Zum Verbinden einer alten und einer neuen Fadenschar,
bzw. des entsprechenden Teils der Fadenschar, wird während des
Betriebes der alten Fadenschar, das heißt während die alte Fadenschar die
Schweißvorrichtung
durchläuft, die
neue Fadenschar neben der alten Fadenschar durch die Schweißvorrichtung
der Rückzugswalze zugeführt. Erst
anschließend
wird die neue Fadenschar durch die Klemmvorrichtung festgesetzt.
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Die Zufuhr der neuen Fadenschar durch
die Schweißvorrichtung
während
des Betriebes der alten Fadenschar birgt die Gefahr der Berührung und
Verhakung der beiden Fadenscharen und dadurch die Gefahr von Fadenbrüchen und
längeren
Stillstandszeiten. Würde
man zur Verringerung der möglichen Beeinträchtigung
der Fadenscharen die alte Fadenschar vor der Zufuhr der neuen Fadenschar
anhalten und festklemmen, so würde
sich die Rüstzeit
um die Zeit für
die Zufuhr der neuen Fadenschar an die feststehenden Anliegemittel
und für
das Festklemmen verlängern.
Außerdem
kann die Zufuhr der neuen Fadenschar an die Anlegemittel in der
Nähe der Schweißvorrichtung
problematisch sein, es sei denn, es würden zusätzliche Maßnahmen, wie der Einsatz eines
Hilfsgewebes ergriffen.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es,
eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 so weiterzuentwickeln, daß die neue Kettbahn sicher, das
heißt
ohne Gefahr von Verhakungen, und Fadenbrüchen, in akzeptabler Zeit durch
die Klemm/Klebemittel an die alte Kettbahn angelegt werden kann.
Die Vorrichtung sollte außerdem
möglichst
einfach zu bedienen sein.
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Diese Aufgabe ist durch die kennzeichnenden
Merkmale, des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Klemm/Klebemittel können sich
oberhalb und unterhalb des normalen Laufwegs der Kettbahn zwischen
Zettelbaumgestell und Schlichtanlage oder dergleichen befinden.
Sie bleiben normalerweise inaktiv, erst beim Zettelbaum-Partiewechsel,
d. h. wenn das Ende der auslaufenden, alten Kettbahn signalisiert
wird, treten die Klemm-Mittel in Aktion und arretieren die alte
Kettbahn flächig.
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Zuvor, im Betrieb der alten Kettbahnen
wird außerhalb
des Verlaufs der alten Kettbahn die anlaufende neue Kette flächig in
den Greifer der Greifmittel eingelegt und bereitgestellt. Nach dem
Klemmen der alten Kettbahn wird die anlaufende neue Kettbahn mit
Hilfe des Greifers der Greifermittel in die Klemm-/Klebemittel geführt und
flächig
an den geklemmten Bereich der alten Kettbahn angelegt, worauf ein
Verkleben der beiden Kettbahnen miteinander mit Hilfe der dann aktivierten
Klebemittel erfolgt. Nach dem Verkleben werden die Greifermittel
sowie die Klemm- und
Klebemittel gelöst,
und die Kettbahn läuft,
nunmehr von einer neuen Ablaufstelle her, im wesentlichen unverändert weiter.
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Die Verfahrbarkeit des Greifers der
Greifermittel in die Klemm/Klebemittel ermöglicht ein Bereitstellen der
neuen Kettbahn außerhalb
der Klemm/Klebemittel während
des Betriebs der alten Kettbahn und ein Anlegen der neuen Kettbahn
direkt an die alte Kettbahn innerhalb der Klemm/Klebemittel beim
Zettelbaum-Partiewechsel.
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Die Aufnahme der neuen Kettbahn und
das Anlegen an die alte Kettbahn mittels des Greifers erfolgt wesentlich
sicherer als eine Führung
der neuen Kettbahn per Hand oder automatisch durch von der alten
Kettbahn durchlaufende Klemm-/Klebeelemente zu feststehenden Anlege- und Klemmmitteln
für die
neue Kettbahn. Da das Aufnehmen der neuen Kettbahn jedoch schon
während
des Betriebes der alten Kettbahn erfolgt, sind die Rüstzeiten
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
akzeptabel.
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Das Klemmen der auslaufenden Kettbahn und
das flächige
Anlegen oder Ankleben der anlaufenden Kettbahn läßt sich zugleich auf der ganzen Kettbahnbreite
auf mechanische Weise innerhalb einer Zeit von weniger als 3 Minuten
ausführen.
Während
dieser Zeit, in der die Kettbahn insgesamt festgeklemmt ist, braucht
die nachgeschaltete Anlage keineswegs gestoppt zu werden, denn für eine Schlichtanlage,
Färbe-Schlichtanlage
oder dergleichen lassen sich ohne weiteres Kompensatoren schaffen – und in
der Anlage einschalten –,
die eine Laufzeit von 3 Minuten überbrücken.
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Für
das Anlegen der neuen Kettbahn auf deren ganzer Breite an die alte
Kettbahn werden ebenfalls nur wenige Augenblicke gebraucht, wenn
während
des Ablaufs der vorangehenden Kettbahn entsprechende Vorbereitungen
getroffen werden, wenn also die neue Kettbahn bereits in einer unmittelbar
zu dem erfindungsgemäß vorgesehenen
Anlegen an die alte Kettbahn passenden flächigen Position bereitgehalten
wird.
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Weiterhin liegen die beiden Kettbahnen
der mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung
herzustellenden Verbindung nur auf einem schmalen, sich insbesondere
quer zur Kettrichtung erstreckenden, geklebten Streifen aufeinander.
Nur dieser schmale Streifen ist für die Weiterverwendung unbrauchbar. Da
er nur geklebt ist, besitzt er zudem eine so geringe Stärke, daß in der
nachgeschalteten Anlage etwa vorkommende Quetschwalzen für den Durchlauf
des geklebten Bereichs im allgemeinen nicht gelöst werden müssen. Wenn schließlich im
Zuge der Anlage Teilstäbe
oder dergleichen in der Kettbahn vorkommen, können diese durch eine den geklebten
Bereich auf dessen Weg längs
der Anlage begleitende Person mit Leichtigkeit übergesetzt werden.
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Bei der vorgenannten grundsätzlichen
Lösung
der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe werden mit Hilfe der
Vorrichtung die auslaufende und die anlaufende Kettbahn insgesamt
flächig
auf einem Querstreifen miteinander verbunden. Beispielsweise wenn
hierbei eine sichere Kupplung aller Fäden nicht gewährleistet
werden kann und/oder wenn in der nachgeschalteten Anlage ein entsprechen
dicker geklebter Streifen unerwünscht
ist, kann es günstig sein,
die auslaufende, alte Kettbahn vor dem Klemmen in mehrere Teilkettbahnen
aufzuteilen. Jede auslaufende Teilkettbahn ist dann einzeln – gesehen in
Längsrichtung
der gesamten Kettbahn – an
gegeneinander versetzten Bereichen zu klemmen und mit je einer neuen
Teilkettbahn zu verkleben. Nach dem Lösen der einzelnen Klemmungen
werden die Teilkettbahnen wieder zu einer Gesamtkettbahn vereinigt.
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Durch diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird erreicht, daß in
der wiedervereinigten Gesamtkettbahn zwei oder mehr Klebestreifen
mit – geringem – Abstand
zueinander in Kettrichtung aufeinanderfolgen, so daß der Verbindungsbereich
der alten und der neuen Kettbahn sich über eine Kettbahnlänge von
z.B. 1 bis 2 m erstreckt. Nur dieser aus mehreren Streifen bestehende
Klebebereich ist dann für
die Weiterverarbeitung unbrauchbar. Er kann ebenso wie ein einziger
geklebter Streifen durch die gesamte nachfolgende Anlage so begleitet
und z.B. über
Teilstäbe übergesetzt
werden, daß ein
Stillstand, insbesondere auch in einer Färbe-Schlichtanlage, – jedenfalls wegen der Verbindung – nicht
erforderlich ist.
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Eine saubere Klebung im verklebten
Bereich wird erzielt, wenn das Ende der auslaufenden, alten Kettbahn
nach dem Klemmen abgeschnitten wird. Die Klebeverbindung selbst
läßt sich
auf einfache Weise und sauber herstellen, wenn man von beiden Seiten
der flächig
aufeinanderliegenden alten und neuen Kettbahnteile einseitig mit
Klebstoff beschichtete Klebestreifen gegeneinander an die Kettbahn andrückt. Das
Abschneiden des Endstücks
bzw. der Endstücke
der alten Kettbahn ist außer
für den
Abtransport des bisherigen Ablaufgestells insbesondere auch dann
vorteilhaft, wenn andernfalls das Endstück der Kettbahn das Zuführen und
Anlegen des Anfangs der neuen Kettbahn behindern würde.
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Vorzugsweise kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
im Rahmen einer Gesamtanlage gekennzeichnet sein durch zwei den
Klemm/Klebemitteln wechselweise vorgeschalte te Zettelbaumgestelle
und einen den Klemm/Klebemitteln nachgeschalteten Ablaufkompensator
mit einer für
den Wechsel der Zettelbaumpartie ausreichendem Speicherkapazität. Durch
das Vorschalten des alternativ anzuschließenden Zettelbaumgestells wird
das Anlegen der neuen Kettbahn auf ein zeitliches Mindestmaß beschränkt, weil
die neue Kettbahn während
des Ablaufs der alten Kettbahn bereits so in den Greifermitteln
vorbereitet werden kann, daß sie
bei Bedarf sofort in der für
das Anlegen und Ankleben richtigen Position zur Verfügung steht.
Durch die Anordnung eines Ablaufkompensators zwischen den Klemm/Klebemitteln
und der nachgeschalteten Anlage wird erreicht, daß letztere
während
des Verbindens der Kettbahnen unverändert weiterlaufen kann.
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Eine noch weitere Verbesserung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
besteht darin, daß die Klemm/Klebemittel
zwei oder mehr übereinanderliegende
Etagen zum gleichzeitigen Anlegen und Ankleben von aus der Gesamtkettbahn
abgeteilten Teilkettbahnen besitzt. Hierdurch wird die oben beschriebene,
im Längsrichtung
der Kette versetzte Verbindung der Teilketten herstellbar. Vorteilhaft
werden die zwei oder mehr Etagen besitzendem Klemm/Klebemittel mit
entsprechend vielen übereinander
gelagerten Umlenkwalzen zum Führen
je einer Teilkettbahn vor und nach dem Durchlauf durch den Klemm/Klebe-Bereich ausgestattet.
Wenn die Aufteilung der Gesamtkettbahn in die einzeln zu verklebenden
Teilkettbahnen derart erfolgt, daß die Teilketten aus der ebene
der ursprünglichen
Transportrichtung der Gesamtkettbahn in verschiedene Etagen angehoben und
nach dem Durchlauf durch die Klebeeinrichtung wieder zurück in die
ursprüngliche
Ebene transportiert wer den, ergibt sich wegen der unterschiedlich großen Laufwege
von Natur aus ein gegenseitiger Versatz der gegebenenfalls hergestellten
Verbindungsstreifen.
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Zum Bereitstellen der neuen Kettbahn
oder der entsprechenden Teilkettbahnen werden erfindungsgemäß Greifermittel
vorgesehen. Diese Greifermittel können vorzugsweise als eine
die Kettbahn bzw. Teilkettbahn flächig aufnehmende Fadenkluppe ausgebildet
sein, die in die Klemm/Klebemittel hinein verfahrbar gelagert und
antreibbar ist. Die Greifermittel können in einer ersten Alternative
mit den Klemm/Klebemitteln kombiniert sein: dann ist nur ein Satz
der Greifermittel erforderlich. Wenn das Vorbereiten der einzelnen
Teilkettbahnen in den Greifern usw. sowie das Austauschen der Zettelbaumgestelle bei
Verwendung nur eines Satzes von Greifermitteln Probleme bereiten
sollte, kommt es nach einer zweiten Alternative infrage, die Greifermittel
mit dem vorgeschalteten Zettelbaumgestell zu kombinieren. Dann sind
natürlich
zum Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zwei Sätze
von Greifermitteln vorzusehen. Der dadurch bedingte größere Aufwand wird
in der Praxis häufig
durch Handhabungsvorteile und genauere Positionierung der Teilketten
relativ zu einander – also
auch einem Qualitätsgewinn – aufgewogen.
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Zu den Klemm/Klebemitteln selbst
gehören vorzugsweise
pneumatisch wirkende Mittel zum Klemmen und/oder Anpressen beim
Kleben. Pneumatisch betätigte
Klemmbalken und dergleichen können
bei Bedarf sehr schnell aktiviert. und ebenso schnell entlastet
werden: außerdem
führen
sie auch bei Undichtheiten nicht zu einer Verschmutzung der Anlage
bzw. des bearbeite ten Materials.
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Schließlich ist es im allgemeinen
günstig, insbesondere
bei Verklebung einzelner vorher gebildeter Teilkettbahnen, eine
Schneidevorrichtung zum Abtrennen des Endes der alten Kettbahn vorzusehen.
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Anhand einer schematischen Darstellung
eines Ausführungsbeispiels
werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen:
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1 eine
seitliche Gesamtansicht einer Zettel-Schlichtanlage;
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2 eine
erfindungsgemäße Klemm/Klebe-Vorrichtung;
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3 die
Vorrichtung nach 2 in
Klemmposition; und
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4 die
Vorrichtung nach 2 in
Klebeposition.
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1 zeigt
schematisch eine Seitenansicht einer Zettel-Schlichtanlage. Von einem insgesamt
mit 1 bezeichneten Zettelbaumgestell, auf dem z.B. zwanzig einzelne
Zettelbäume 2 ablaufen
können, wird
eine Gesamtkettbahn 3 vereinigt abgerollt. Im Ausführungsbeispiel
läuft die
Gesamtkettbahn 3 durch eine insgesamt mit 4 bezeichnete,
erfindungsgemäße Klemm/Klebevorrichtung
und einen daran anschließenden
Ablaufkompensator 5, durch eine Schlichtanlage 6,
durch Vortrockner 7, Trockner 8, eventuell einen
weiteren Kompensator 9, zu einem Kettbaum 10.
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Die Einzelheiten der vorgenannten
Elemente 1 bis 3 sowie 6 bis 10 können in üblicher,
dem Fachmann bekannter Weise ausgestaltet werden. Eine erfindungsgemäße Besonderheit
besteht darin, daß zusätzlich zu
dem jeweils ablaufenden Zettelbaumgestell 1 ein weiteres,
insgesamt mit 11 bezeichnetes, für den nächsten Partiewechsel vorgesehenes, zweites
Zettelbaumgestell 11 bereitgestellt wird, dessen von der
Gesamtheit der Zettelbäume 12 gelieferte
Gesamtkettbahn 13 einer Greifervorrichtung 14 vorgelegt
wird, die die einzelnen Teilkettbahnen 15 in Greifern 16 zum
Anlegen an die in der Klemm/Klebevorrichtung 4 flächig geführten Teilkettbahnen 17 der alten
Gesamtkettbahn 3 bereithalten.
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Nach 1 wird
vorgesehen, bei einem Partiewechsel im wesentlichen nur die Zettelbaumgestelle 1 und 11 auszutauschen.
Die Schnittstelle zwischen den beim Partiewechsel verbleibenden
und ausgetauschten Teilen verläuft
dann in etwa bei der Linie A (in der Zeichnung von 1 rechts von der Greifervorrichtung 14).
Alternativ kann die Schnittstelle aber auch weiter nach links (in 1) gelegt werden, so daß sie in
etwa bei der Linie B liegt. In diesem letzeren Fall gehört zu jedem
Zettelbaumgestell 1 und 11 eine gesonderte Greifervorrichtung 14 und den
darin symbolisierten Teilwalzen 19 (2).
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Anhand der 2 bis 4 werden
Einzelheiten zum Betrieb der erfindungsgemäßen Klemm/Klebevorrichtung 4 mit
angeschlosener Greifervorrichtung 14 erläutert. Die
alte Gsamtkettbahn 3 wird vom Zettelbaumgestell 1 kommend
an einer Umlenkwalze 18 (1)
aus der Ebene der Gesamtkettbahn heraus, vorzugsweise nach oben,
zu beispielsweise vier Teilwalzen 19 geleitet, wobei z.B.
jede der vier Teilwalzen 19 etwa ein Viertel der Gesamtkettbahn 3 aufnimmt
und bei Normalbetrieb etwa horizontal sowie im wesentlichen ohne
Berührung
durch die Klebevorrichtung 4 zu einer weiteren Gruppe von
Teilwalzen 20 leitet, von denen aus die Teilkettbahnen 17 zu
einer Verei nigungswalze 21 (1),
beispielsweise am Eingang des Ablaufkompensators 5, laufen.
Für einen
Zettelbaumpartiewechsel werden erfindungsgemäß vor allem zwei Vorrichtungen,
nämlich
die Klemm/Klebevorrichtung 4 und die Greifervorrichtung 14 benötigt.
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Die Klemm/Klebevorrichtung 4 besteht
im gezeichneten Ausführungsbeispiel
für jede
Teilkettenbahn 17 aus oberhalb und unterhalb der Teilkettenbahn 17 angeordneten
Klemmbacken 22 und 23, wobei die eine Klemmbacke 22 maschinenfest
und die andere Klemmbacke 23 relativ zur Normalebene der
Teilkettbahn 17 in Pfeilrichtung beweglich, z.B. mit Hilfe
eines mit Druckluft zu beaufschlagenden Schlauchs 24, gelagert
sein soll. Auf die der jeweiligen Teilkettenbahn 17 zugewendeten
Flächen
der Klemmbacken 22, 23 wird je ein Klebeband 25,
vorzugsweise mit Klebeschutzrücken,
aufgelegt. Das Klebeband 25 erstreckt sich ebenso wie die
Klemmbacken 22, 23 über die ganze Breite der zu
bearbeitenden Kettbahn 3 bzw. 17. Unterhalb jeder
Teilkettbahn 17 befindet sich benachbart zu den Klemmbacken 22 und 23 ein
Teilstab 26, der mit einem Klemm balken 27 zusammenarbeitet.
Am Klemmbalken 27 wird vorzugsweise ein Schneidmesser 28 angebracht.
Der Teilstab 26 kann auf einer Führung 29 vertikal
verfahrbar gelagert werden. Zum Aktivieren des Klemmbalkens 27 kann
Druckluft eingesetzt werden.
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Die Greifervorrichtung 14 besitzt
für jede
Etage der Klemm/-Klebevorrichtung 4 eine
sich über
die Bahnbreite erstreckende Fadenkluppe 30, in die zur Vorbereitung
des Partiewechsels je eine Teilkettbahn 15 (1) des für den Wechsel vorgesehenen
zweiten Zettelbaumgestells 11 während des Abarbeitens des ersten
Zettelbaumgestells 1 eingelegt wird. Die Fadenkluppe 30 besteht
beispielsweise aus zwei sich über
die ganze Breite der Kettbahn 13 erstreckenden Klemmleisten 31, 32,
die an beiden Enden an je einem Träger 33 befestigt sind.
Mit Hilfe dieser seitlich der Bahn angeordneten Träger 33 können die Klemmleisten 31, 32 in
den Bereich der Klemm/Klebevorrichtung 4 geschoben werden.
Zum Klemmen oder Lösen
der jeweilig von der Fadenkluppe 30 gehaltenen Teilkettbahn 15 werden
an den Trägern 33 Mittel,
z.B. in einem den einzelnen Träger 33 bildenden
Rohr geführte
Stangen, vorgesehen, die eine gegenseitige Verschiebung der Klemmleisten 31, 32 auf einen
entsprechenden Befehl zulassen. Auch hierfür können ebenso wie für die Bewegung
der Träger 33 selbst
Pneumatikantriebe vorgesehen werden.
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Die beschriebene Vorrichtung arbeitet
folgendermaßen:
Bei
Normalbetrieb werden die Klemm/Klebemittel so weit von der Ebene
der jeweiligen Kettbahn bzw. Teilkettbahn entfernt gehalten, daß eine Berührung ausgeschlossen
ist. Die Teilkettbahnen 17 laufen jedoch ständig von
der Umlenkwalze 18 über
die Teilwalzen 19 und 20 zur Vereinigungswalze 21.
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Wenn die im gerade ablaufenden Zettelbaumgestell 1 enthaltene
Zettelpartie ausläuft,
werden alle Zettelbäume 2 gestoppt.
Die sich an die Klemm/Klebevorrichtung 4 anschließenden Teile
der Anlage werden jedoch unverändert
weiterbetrieben, dabei wird der Ablaufkompensator 5 allmählich entleert.
Beim oder zugleich mit dem Anhalten der Zettelbäume 2 werden die Teilstäbe 26,
z.B. mit Hilfe von in der Führung 29 gelagerten
Schlitten 34, in der in 3 dargestellten
Weise derart nach oben in Pfeilrichtung bewegt, daß die jeweilige
Teilkettbahn 17 durch Bewegung des zugehörigen Klemmbalkens 27 (in
Pfeilrichtung) zwischen diesem und dem benachbarten Gehäuseteil 35 der
angrenzenden festen Klemmbacke 22 zu fixieren ist. Wie
der Vergleich von 2 und 3 zeigt, erfolgt in diesem
Zusammenhang z.B. eine vertikale Bewegung (Pfeil) des Teilstabs
26 um eine Teilung.
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Nach dem Fixieren der Teilkettbahn 17 wird das
unterhalb des jeweiligen Klemmbalkens 27 positionierte
Schneidmesser 28 aktiviert. Mit Hilfe dieses Messers wird
die Teilkettbahn 17 nahe der Klemmung, vorzugsweise noch
oberhalb der Ebene der festen Klemmbacke 22, abgetrennt.
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Sofort nach Abschneiden der (alten)
Kettbahn 3 wird das. bis dahin abgearbeitete Zettelbaumgestell 1 zur
Seite gefahren und durch das zum Austausch bereitgestellte zweite
Zettelbaumgestell 11 ersetzt. Die von letzterem gelieferte
Gesamtkettbahn 13 war bereits in einzelnen Teilkettbahnen 15 mit
den Greifern 16 der Greifervorrichtung 14 verbunden. Nach
dem Positionieren des zweiten Zettelbaumgestells 11 werden
daher sofort gemäß 4 die Fadenkluppen 30 mit
den dort gehaltenen neuen Teilkettbahnen 15 durch die Klemm/Klebevorrichtung 4 (in
Pfeilrichtung) hindurch nach vorn geschoben. Vorzugsweise werden
dann die beweglichen Klemmbacken 23 mit Hilfe der druckluftbetätigten Schläuche 24 nach
oben bewegt (Pfeil), so daß die
beiden daran vorbereiteten Klebebänder 25 die alte und
die neue Teilkettbahn 17 bzw. 15 zwischen sich einschließen und
miteinander verbinden.
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Nach Entspannen der Schläuche 24 senken sich
die beweglichen Klemmbacken 23 wieder ab. Die Klemmleisten 31, 32 der
Fadenkluppen 30 werden geöffnet und letztere werden dann
in die Reserveposition nach 2 zurückgefahren.
Die neue Zettelpartie ist angeklebt und kann abgearbeitet werden.
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- 1
- Zettelbaumgestell
- 2
- Zettelbaum
- 3
- Gesamtkettbahn
- 4
- Klemm/Klebevorrichtung
- 5
- Ablaufkompensator
- 6
- Schlichtanlage
- 7
- Vortrockner
- 8
- Trockner
- 9
- Kompensator
- 10
- Kettbahn
- 11
- zweites
Zettelbaumgestell
- 12
- Zettelbaum
(11)
- 13
- Gesamtkettbahn
(11)
- 14
- Greifervorrichtung
- 15
- Teilkettbahn
(13)
- 16
- Greifer
- 17
- Teilkettbahn
(3)
- 18
- Umlenkwalze
- 19
- Teilwalze
- 20
- Teilwalze
- 21
- Vereinigungswalze
- 22
- feste
Klemmbacke
- 23
- bewegliche
Klemmbacke
- 24
- Schlauch
- 25
- Klebeband
- 26
- Teilstab
- 27
- Klemmbalken
- 28
- Schneidmesser
- 29
- Führung
- 30
- Fadenkluppe
- 31
- Klemmleiste
(30)
- 32
- Klemmleiste
(30)
- 33
- Träger
- 34
- Schlitten
- 35
- Gehäuseteil