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Elektrisch beheizter Kochtopf oder Kochkessel
Die Erfindung betrifft einen elektrisch beheizten Kochtopf oder Kochkessel mit thermostatischer
Temperaturregelung, bestehend aus einem äusseren sowie einem inneren Kessel, deren Zwischenraum mit einem von thermostatisch gesteuerten Heizelementen beheizten Medium gefüllt ist.
Bei den bisher bekannten Kochtöpfen oder Kochkesseln dieser Art ergeben sich aus den verwendeten
Heizflüssigkeiten erhebliche Nachteile : so muss z. B. bei Wasser der mit der Heizflüssigkeit gefüllte Raum gegen Vakuum und Druck abgedichtet werden ; darüber hinaus wird die Wassermenge verbraucht und muss stetig oder von Zeit zu Zeit nachgefüllt werden ; schliesslich wird auch durch den Ansatz von Kesselstein der Wärmeübergang stark behindert und daher eine öftere Reinigung der Kesselwand sowie der Ummante- lung der elektrischen Heizkörper erforderlich.
Auch bei Verwendung von Glyzerin oder Heizölen als Heiz- flüssigkeit ist ein Luftabschluss und damit eine gas-bzw. druckdichte Kesselummantelung erforderlich, wodurch die Kosten der Herstellung derartiger Kochkessel wesentlich erhöht werden ; auch bei Glyzerin und Ölen setzen sich auf der Kesselwand und den elektrischen Heizkörpern Rückstände ab, wodurch eine gelegentliche umständliche Reinigung sowie auch eine Erneuerung der Heizflüssigkeit erforderlich wird ; ausserdem ist die Verwendung von Öl nur für industrielle Geräte geeignet und für Kochkessel zur Zubereitung von Nahrungsmitteln ungeeignet, da infolge von Undichtigkeiten immerhin auch Öl in die Speisen gelangen kann.
Nach der Erfindung werden nun bei elektrisch beheizten Kochtöpfen oder Kochkesseln der eingangs beschriebenen Art alle diese Mängel dadurch beseitigt, dass als Heizmedium Diäthylenglykol verwendet wird. Bei Einsatz dieser Heizflüssigkeit kann aber ein offenes Gefäss ohne zusätzliche Abdichtung verwendet werden ; Diäthylenglykol (Siedepunkt zirka 2650 C) ist bei den in der Praxis maximal auftretenden Temperaturen beständig, ferner ist es ungiftig, neutral, wasserlöslich und greift weder Metalle noch andere Stoffe an.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Kochtopfes oder Kochkessels sind die Heizelemente derart dimensioniert, dass die Temperatur des Heizmediums mit maximal 2000 C begrenzt ist. so dass Di- äthylenglykol praktisch unbegrenzt lange ohne Wartung verwendet werden kann.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele von erfindungsgemässen, elektrisch beheizten Kochkesseln im Mittelschnitt dargestellt.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist mit 1 ein Kochkessel üblicher Bauart bezeichnet, welcher durch elektrische Heizelemente 2, die unterhalb seines Bodens angeordnet sind, beheizt wird. Die Steuerung der Heizelemente 2 erfolgt durch den Thermostaten 3. In diesem Kessel 1 ist jedoch ein Einsatztopf 4 eingehängt und beispielsweise durch nicht gezeichnete Klammern am Kesselwand befestigt.
Der Kessel 1 und der Einsatz 4 lassen zwischen sich einen Zwischenraum frei, welcher erfindungsgemäss mit wasserlöslichem Diäthylenglykol gefüllt ist. Der Thermostat 3 steuert nun die Heizelemente 2 in Abhängigkeit von der Temperatur der Heizflüssigkeit 5, u. zw. kann es vorteilhaft sein, den Thermostat so auszulegen, dass die Temperatur der Heizflüssigkeit 5, wenn sie aus reinem Diäthylenglykol besteht, 170 -200 C nicht überschreitet. Die auf den Inhalt des Einsatzkessels 4 wirkende Hitze ist daher in ihrer Temperatur auf 2000 C begrenzt und ein Anbrennen ist ausgeschlossen. Wird als Heizflüssigkeit eine Mischung von Wasser und Diäthylenglykol benutzt, so muss die Regeltemperatur entsprechend niedriger
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gewählt werden.
Die an sich neutrale Heizflüssigkeit kann vorteilhaft noch mit einem Antikorrosionsmit- tel versetzt werden, um eine eventuell mögliche korrosive Einwirkung auf die Kessel 1 und 4 und die
Heizelemente 2 in Fig. 2 zu verhindern. Die Heizflüssigkeit kann bei einem Kessel nach der Erfindung niemals zum Kochen kommen, da der Thermostat 3 bei der erforderlichen maximalen Temperatur den
Heizstrom der Heizelemente 2 abschaltet.
Der Siedepunkt der Heizflüssigkeit kann je nach Bedarf durch die Veränderung des Wassergehaltes geregelt oder bestimmt werden. Der Wärmeaustausch zwischen den Heizelementen 2 und dem Inhalt des
Einsatzkessels 4 ist stets maximal gleichbleibend. so dass eine äusserst gleichmässige Beheizung erreicht wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sind mit dem gleichen Zeichen gleiche Teile bezeichnet.
Hiebei handelt es sich um einen Heizkessel nach der Erfindung, bei dem ebenfalls ein äusserer Kessel 1 und ein innerer Kessel 4 vorhanden ist, welche einen offenen Doppelmantel bilden, in dem sich die
Heizflüssigkeit 5 befindet. Der Thermostat 3 ist jedoch bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 mit sei- nem Fühler unmittelbar innerhalb. der Heizflüssigkeit 5 angeordnet. Mit 6 ist eine äussere Isolierung des
Kessels1 bezeichnet. Die Fig. 4 zeigt fernerhin noch eine Besonderheit, indem an den Zwischenraum zwischen Kessel 1 und 4 ein kommunizierendes Röhrchen 7 eingeschaltet ist, in welchem die Heizflüssig- keit 5 aufsteigt und. die gleiche Höhe wie im Zwischenraum besitzt.
In dem Röhrchen 7 ist ein Schwim- mer 8 angeordnet, welcher mittels der Schwimmerstange 9 an seinem oberen Ende zwei elektrische Kon- takte 10 und 11 verbindet, welche innerhalb des Stromkreises der Heizelemente 2 liegen. Sinkt die Heizflüssigkeit 5 im Zwischenraum zwischen den beiden Kesseln unter die gezeichnete Stelle des Schwimmers 8, so werden die Kontakte 10 und 11 durch die jetzt mögliche Abwärtsbewegung des Schwimmers 8 unterbrochen. Es wird also eine Beheizung der Heizflüssigkeit verhindert, wenn diese durch Verdunstungsverluste ein bestimmtes Niveau im Zwischraum unterschreitet.
Die Erfindung ist jedoch mit den dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispielen keineswegs erschöpft, sondern kann noch im Rahmen ihrer Grundgedanken auf verschiedene Art und Weise verwirklicht werden. Beispielsweise ist es auch möglich, nach dem der Erfindung zugrunde liegenden Vorschlag eine Anzahl von Kochkesseln an ein Leitungssystem für die Heizflüssigkeit anzuschliessen, welche zentral erwärmt und in ihrer Temperatur thermostatisch geregelt wird. Es können auch in dieser Weise mehrere Kesselgruppen zentral beheizt werden.
Kochkessel gemäss der Erfindung bieten ausserdem die Möglichkeit, den Inhalt des Kessels 4 auf jede gewünschte Temperatur von etwa 40 bis 1000 C und mehr zu erwärmen bzw. zu erhitzen und für jeden erforderlichen Zeitraum auf dieser Temperatur zu halten, wobei die Temperaturschwankungen in gewünschen Toleranzen regelbar sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Elektrisch beheizter Kochtopf oder Kochkessel mit thermostatischer Temperaturregelung, bestehend. aus einem äusseren sowie einem inneren Kessel, deren Zwischenraum mit einem von thermostatisch gesteuerten Heizelementen beheizten Medium gefüllt ist, dadurch gekennzeichnet, dass als Heizmedium Diäthylenglykol verwendet wird.