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Maschine zur Herstellung von Litzen
Bei der Herstellung von Litzen aus dünnen Drähten hängt die Herstellungsgeschwindigkeit ausschliess- lich von der Drehzahl ab, mit der die die Litzendrähte aufnehmenden Spulen um die Litzenachse rotieren.
Bei einer bekanntenLitzenmaschine dient als Träger für die Spulen ein um eine lotrechte Achse rotieren- der Teller. Dieser trägt nahe seinem Umfang senkrecht zu ihm stehende Zapfen, die zur Lagerung der
Drahtspulen dienen. Bei dieser sehr üblichen Ausbildung einer Litzenmaschine kann derTeller nur mit ge- ringen Drehzahlen, etwa 300 Umdr/min, rotieren, da die Fliehkräfte gross sind und es zudem schwierig ist, einen genauenMassenausgleich zu erhalten. Ausserdem können nur relativ kleine Spulen auf den Tel- ler aufgesetzt werden, also Spulen mit wenig Draht, so dass nur geringe Litzenlängen erreichbar sind.
Höhere Drehzahlen des Tellers sind möglich, wenn die die Litzendrähte liefernden Spulen überein- anderliegend auf einer gemeinsamen Spindel angeordnet werden, die auf dem um eine lotrechte Achse rotierendenTeller befestigt sind und deren Achse gleichachsig mit der Rotationsachse des Tellers ist. Die
Massenkräfte sind bei dieser Anordnung bedeutend geringer und der Massenausgleich ist besser als bei den bekannten Maschinen, so dass die Drehzahl hinaufgesetzt werden kann. Aber auch bei den bekannten Ma- schinen dieser Art ist dieDrehzahl begrenzt. Die verhältnismässig dünne und lange Spindel ist empfindlich gegen einseitig wirkende Kräfte, so dass hier schnell eine obere Grenze der Drehzahl erreicht ist. Hinzu kommt, dass die Litzendrähte von den unteren Spulen über eine verhältnismässig grosse Länge frei geführt werden müssen.
Sie sind Fliehkräften unterworfen, die zu verschiedenen Spannungen der einzelnen Drähte in der Litze führen können. Da zudem das Auswechseln der leeren Spulen gegen volle umständlicher ist als bei den zuerst genannten Maschinen, haben sich die Maschinen mit lotrechter Spindel und übereinan- der angeordneten Spulen bisher nicht in die Praxis einführen können.
Die Erfindung bezweckt, die Nachteile der zuletzt genannten Litzenmaschinen mit lotrechter Spindel zu beseitigen und zu erreichen, dass diese Maschinen mit einem Vielfachen der Drehzahl betrieben werden können, die bisher erreichbar war. Zu diesem Zweck ist die bekannte Maschine erfindungsgemäss so ausgebildet, dass auf dem Teller bzw. auf einem mit diesem rotierenden Teil mehrere Abzugsrollen für jede Drahtspule angeordnet sind, wobei Litzendrahtspulen mit mehreren parallel aufgewickelten Drähten verwendet werden. Es wird also beispielsweise an Stelle von sechs Spulen nur eine einzige Spule mit sechs parallel aufgewickelten Drähten verwendet. Eine solche Spule wird im Durchmesser grösser gehalten sein als es bei Verwendung von sechs Spulen möglich ist.
Man erhält dann bei gleichem Drahtvolumen eine Spule, die erheblich niedriger ist als die bisher verwendeten sechs Spulen zusammen, d. h. die Länge der Spindel kann wesentlich kürzer gehalten werden. Das gilt auch dann, wenn mehrere Spulen mit parallel aufgewickelten Drähten übereinander angeordnet werden.
Bei Anordnung mehrerer Spulen übereinander wird vorteilhaft auf das obere Ende der Spindel eine Scheibe aufgesetzt und die Spindel mit Hilfe dieser Scheibe radial geführt. Zur Abstützung der Scheibe dienen entweder ein auf den Teller aufgesetztes rohrartiges und die Spindel umgebendes Gehäuse, dessen oberes Ende lösbar mit derScheibe verbunden ist, oder Rollen, die in einem am Maschinengestell befindlichenRing drehbar gelagert sind. Bei grossen Maschinen werden beide Mittel der Abstützung gleichzeitig angewendet, d. h. das auf dem Teller befestigte, rohrartige und die Scheibe aufnehmende Gehäuse wird durch die genannten Rollen zusätzlich abgestützt. Man unterdrückt mit den angegebenen Mitteln das Schlagen des freien Spindelendes und kann die Drehzahl des Tellers vervielfachen.
Beim Verzwirnen mehrerer Fäden auf Myern ist es bekannt, Spulen mit mehreren aufgewickelten
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Fäden zu verwenden. Bei diesen Flyern wird aber die Spule unmittelbar angetrieben und die Fäden werden inAchsrichtung der Spule über den Umfang einer mit der Spule rotierenden Kappe abgezogen. Die Fäden sind dabei inösen geführt. Diese sind an einerscheibe befestigt, die durch Reibung von der Spule mitgenommen wird und dafür sorgt, dass die Fäden sich nur nach Massgabe des Verbrauches von der Spule abwickeln. Eine solche Vorrichtung ist zur Herstellung von Drahtlitzen ungeeignet.
Im Gegensatz zum Flyer rotieren die erfindungsgemäss angeordneten Abzugsrollen mit dem angetriebenen Teller, während die Spule durch die abgezogenen Drähte mitgenommen wird. Dadurch erhält zwar die Spule eine Eigenbeweglichkeit gegenüber der Abzugsrolle, aber es hat sich gezeigt, dass sich das weder beim Anlaufen noch beim Abziehen mehrerer Drähte störend bemerkbar macht, d. h. nicht zu einem Verwirren der parallelen Drähte führt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden an Hand der Zeichnung beschrieben ; in dieser zeigen Fig. l einen Längsschnitt durch eine Maschine gemäss der Erfindung und Fig. 2 einen Schnitt senkrecht zur Spindel der Maschine.
In derZeichnung bezeichnet 1 das Lagergehäuse der Litzenmaschine, das im Maschinengestell 2 befestigt ist. In dem Gehäuse 1 ist mit Kugellagern 22 der rohrartige Zapfen 4 eines Tellers 3 drehbar gelagert. DerZapfen 4 trägt an seinem unterenEnde eine Riemenscheibe 5, die von einem nicht dargestelltenRiemen angetrieben wird. DerTeller 3 trägt eine hohle Spindel 6, deren Achse mit der Drehachse des Tellers zusammenfällt.
Mit demTeller 3 ist weiter ein rohrförmiges Gehäuse 26 verbunden ; das Gehäuse rotiert also mit dem Teller. Es nimmt an seinem oberen Ende eine Scheibe 8 auf, die zur Abstützung der Spindel 6 dient.
In Ausschnitten 28 des Rohres 26 sind mehrere Führungsrollen 29 drehbar gelagert. Auf der Spindel 6 sitzt eine Spule 27 mit den Litzendrähten. Diese sind parallel aufgewickelt, u. zw. hat in dem Ausführungsbeispiel die Spule ebensoviel Litzendrähte wie Rollen 29 vorhanden sind. Die Drähte 10 laufen von der Spule über die Rollen 29 und weiter durch Bohrungen 30 des Flansches 31 des Rohres 26 zu einem Kaliber 12. Die Seele 13 der Litze wird durch die Bohrung der Spindel 6 zugeführt. Die Mitten der Bohrungen 30 im Flansch 31 liegen auf einem Kegelmantel.