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Doppelflorgewebe
Die Erfindung betrifft ein Doppelflorgewebe, aus welchem durch Zertrennen der die beiden Bahnen verbindenden Kettfäden zwei einzelne, mit Flor versehene Stoffbahnen, z. B. für die Herstellung von Bademänteln, Handtüchern, Badetüchern od. dgl. erhalten werden.
Zur Herstellung dieser Artikel benutzt man in der Hauptsache Schlingengewebe, die auch als Schleifengewebe oder Frottiergewebe bezeichnet werden. Derartige Stoffe sind einseitig oder beidseitig. mit hohen Schlingen besetzt und dienen dazu, den nassen Körper trocken zu reiben. Am vorteilhaftesten werden sie aus Baumwollgarnen gefertigt. In letzter Zeit sind jedoch die Verbraucherwünsche sehr stark gestiegen, und es werden insbesondere Bademäntel, Badejacken od. dgl. verlangt, bei denen die zum Körper gerichtete Stoffseite aus einem Frottier-, also einem Schlingengewebe, besteht, während die rechte Seite des Kleidungsstückes od. dgl. Velourscharakter besitzt.
Derartige Gewebe sind an sich bekannt, u. zw. werden sie aus einer Grundkette, einer Polkette und einer Schlingenkette gearbeitet, die durch Schuss miteinander verbunden sind.
Die Herstellung dieser Ware erfolgt wie bei einem normalen Frottiergewebe unter Zuhilfenahme einer Knicklade, wobei man drei oder vier Schüsse einträgt, die zunächst 4-10 mm von der Anschlagkante. entfernt liegen bleiben. Die Entfernung richtet sich nach der gewünschten Schlingenhöhe und muss doppelt so gross sein wie diese. Die drei oder vier Schüsse werden als Vorschlagschüsse bezeichnet und je nach ihrer Zahl innerhalb einer Vorschlagsgruppe wird Dreischuss-oder Vierschussware unterschieden.
Nach dem dritten oder vierten Schuss werden diese bis an die Anschlagkante der bereits fertigen Ware durch die Weblade angeschlagen, indem die Pleuelstange der Knicklade geradegedrückt wird. Dabei rutschen diese Schussfäden an der straff gespannten Grundkette entlang, während die nur lose gespannten Schlingenkettfäden mitgenommen und bogenförmig gekrümmt werden, genauso wie die Polkette, die über Ruten gelegt ist, ebenfalls bogenförmig gekrümmt angeschlagen wird. Durch Herausziehen der Ruten mit ihren Schneidmessern entsteht dann der einseitige Velours.
Dadurch ergibt sich zwangsläufig, dass von der Höhe der Schlingen des Frottiergewebes auch die Höhe des Velours, der bei dieser Bindung V-Noppen aufweist und somit polauf in der Bindung liegt, abhängig ist. Dabei muss noch berücksichtigt werden, dass der Pol um die Ruten herumgreifen muss und in der Mitte aufgeschnitten wird, wodurch er sich noch streckt. Ferner muss das Grundgewebe dicht angeschlagen sein, um die Schlingen gut zu halten. Aus diesem Grunde sind Bademäntel, Badejacken od. dgl., die auf der einen Seite Velours aufweisen und auf der andern Seite Schlingen haben, ausserordentlich schwer, so dass sie ; trotz ihres einwandfrei schönen Aussehens nicht den gewünschten Absatz haben, was sich durch ihren verhältnismässig hohen Preis ergibt.
Man hat zwar bereits schon Doppelflorgewebe hergestellt, aus welchen durch Zertrennen der die beiden Bahnen verbindenden Kettfäden zwei einzelne mit Flor versehene Stoffbahnen z. B. für die Herstellung von Bademänteln u. dgl. erhalten werden, jedoch weisen diese Stoffbahnen wesentliche Übelstände auf. So wird bei den vorbekannten Doppelflorgeweben die Polkette lediglich V-förmig eingebunden, so dass es nach dem Zerschneiden des Gewebes ohne weiteres möglich ist, schon durch leichtes Zupfen den Flor herauszuziehen. Ein solches Gewebe ist somit nicht haltbar und weist schon nach kurzer
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