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Überlastsicherung für Hebelscheren, insbesondere mit Unterflurantrieb
Bei Maschinen, die über einen Kurbeltrieb angetrieben werden, sind insbesondere dann Überlastsi- cherungen erforderlich, wenn dem Kurbeltrieb noch ein Schwungrad vorgeschaltet ist. Es besteht immer die Möglichkeit, dass eine Hemmung auftritt, beispielsweise wenn bei einer Schrottschere von der Bedie- nungsseite ein zu starker Knüppel eingebracht wird, in welchem Fall das Schwungrad dann womöglich seine ganze kinetische Energie abgibt, was zu schweren Beschädigungen der Schere bzw. sonstigen Maschine führen kann.
Als gebräuchlichste Überlastsicherungen werden Scherstifte und Brechtöpfe verwendet, es sind aber auch schon hydraulische Überlastsicherungen bekannt. Die Pleuelstangen solcher mit einer hydraulischen Überlastsicherung versehenen Scheren od. dgl. sind als Zylinder-Kolbeneinheit ausgebildet. Bel Überlast steigt die Zugbeanspruchung in der Pleuelstange, wobei das hydraulische Mittel vom Kolben der ZylinderKolbeneinheit über ein einstellbares Ventil aus dem Zylinder gedrückt wird. Die Einstellbarkeit dieses Ventils gibt die Möglichkeit, die auftretenden Kräfte den jeweiligen Verhältnissen anzupassen.
Es besteht jedoch bisher der Nachteil, dass die mit einer derartigen hydraulischen Überlastsicherung ausgestatteten Scheren od. dgl. nach dem Ansprechen der Sicherung und Beseitigung der Hemmung nicht wieder sofort betriebsbereit sind, dass vielmehr zuerst die Zylinder-Kolbeneinheit wieder in ihre Normallage gebracht, der Kolben also in seine Ausgangsstellung zurückgeführt werden muss. Dies ist insbesondere dann schwierig, umständlich und zeitraubend, wenn es sich um eine Schere mit schwer zugängliche Unterflurantrieb handelt.
Die Erfindung hat sich die Beseitigung dieses Nachteiles zum Ziel gesetzt. Sie geht von einer Überlastsicherung für Hebelscheren, insbesondere mit Unterflurantrieb, bei denen der Antrieb des Schwinghebels über eine als Zylinder-Kolbeneinheit mit Überdruckventil ausgebildete Pleuelstange erfolgt, aus und besteht darin, dass ein die Öffnungsbewegung des Schwinghebels begrenzender federnder Anschlag vorgesehen und die Zylinder-Kolbeneinheit mit einem an derselben Kolbenseite wie das Überdruckventil liegenden Saugventil ausgestattet ist.
Hat sich die Zylinder-Kolbeneinheit nach Auftreten einer Überlast verstellt und damit die Kolbenstange verlängert, so braucht nunmehr der Kurbeltrieb nach Beseitigung der Hemmung bloss wieder in Bewegung gesetzt zu werden, wobei der Schwinghebel auf den federnden Anschlag auftrifft und die Zylinder-Kolbeneinheit in sich bis zur Erreichung der Normalstellung verschoben wird, da das Saugventil das Zurückfliessen des hydraulischen Mittels zu der betreffenden Kolbenseite gestattet. Die Schere ist also ohne händisches Zutun wieder einsatzbereit.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes im Schema dargestellt.
Mit 1 ist der Schwinghebel einer Unterflur-Schopfschere bezeichnet, an dem die Pleuelstange eines Kurbeltriebes 2 angreift. Die Pleuelstange ist zweiteilig ausgebildet, wobei der eine Teil 3 mit einem Hydraulikzylinder 4 starr verbunden ist und der andere Teil 5 einen im Zylinder 4 gleitbaren Kolben 6 trägt, der beidseitig beaufschlagt ist. Mit 7 ist ein verstellbares Überdruckventil bezeichnet, das dem hydraulischen Mittel den Übergang vom stangenseitigen Zylinderraum in einen Vorratsbehälter 8 gestattet, von wo es zur Deckelseite gelangen kann.
Wird in die Schere ein Knüppel 9 eingelegt, der auf Grund seiner Dimension oder Festigkeit die zugelassene Höchstbelastung übersteigende Scherkräfte erfordert, so nimmt die Zugbeanspruchung in der Pleuelstange 3, 5 über das durch das Ventil 7 bestimmte Mass hinaus zu und es wird Flüssigkeit von der Stangenseite verdrängt. Dabei verlängert sich naturgemäss die Pleuel-
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stange, und es würde bei Weiterlauf die Schere nicht mehr schliessen, sondern eine vom Gegenschermesser entfernte Schwingbewegung ausführen.
Aus diesem Grund ist ein als Federkopf 10 ausgebildeter Anschlag vorgesehen. Bei der Öffnungsbewegung der Schere stösst der Schwinghebel 1 an diesem Anschlag an, der Kolben 6 wird wieder einwärts in den Zylinder4 gedrückt, wobei ein an derselben Seite wie das Ventil 7 liegendes Saugventil 11 das Rückströmen des hydraulischen Mittels zur Stangenseite ermöglicht. Es ist'also eine wartungsfreie Wiederingangsetzung erreicht.