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Verfahren zur Herstellung von neuen 4, 4'-disubstituierten Diphenylsulfonen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von neuen 4, 4'-disubstituierten Diphenylsulfonen der allgemeinen Formel
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worin Rl und R gleich oder verschieden sind und für einen y-Pyridylrest oder einen wenigstens in p-Stellung durch eine gegebenenfalls veresterte oder verätherte Hydroxy- oder Mercaptogruppe, ein Halogenatom, eine Nitrogruppe, eine Aminogruppe oder eine mit einem Aldehyd oder Keton umgesetzte Aminogruppe oder durch einen gegebenenfalls substituierten Alkylrest substituierten Phenylrest stehen, Rg und R, gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff oder für niedere, gegebenenfalls substituierte Alkylreste stehen, R-R gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff oder niedere Alkylreste,
gegebenenfalls veresterte oder verätherte Hydroxyl- oder Mercaptogruppen, oder für gegebenenfalls veresterte Carboxylgruppen oder für Nitrogruppen oder für Halogenatome stehen undX und Y gleich oder verschieden sind und für ein Sauerstoff- oder ein Schwefelatom stehen.
Die neuen Verbindungen besitzen eine ausgeprägte Wirkung bei Virusinfektionen. So überlebten nach oraler Verabreichung von täglich 2,5 mg 4, 4'-Bis- (p-oxyphenylureido)-diphenylsulfon pro 20 g Maus für 5 Tage von intranasal mit Influenza-A-Virus vom Stamm PR 8 infizierten Mäusen mehr als 50% die In- fektion, während alle unbehandelten Kontrolltiere nach zirka 9 Tagen an der Infektion zugrunde gegangen waren. Diese chemotherapeutischen Eigenschaften sind auch deshalb besonders beachtenswert, weil die Substanzen nur sehr wenig toxisch sind.
So beträgt die also (d. i. diejenige Menge, nach deren Verabreichung 500/0 der eingesetzten Tiere sterben) für das 4, 4'-Bis- (p-oxyphenylureido)-diphenylsulfon nach oraler Verabreichung mehr als 100 mg/20 g Maus. Ähnliche Resultate wie die vorstehend beschriebenen wurden z. B. auch mit 4, 4'-Bis- (y-pyridylureido)-diphenylsulfon, 4, 4'-Bis- (p-mercaptophenylureido)-di- phenylsulfon und weiteren Verbindungen der allgemeinen Formel I erhalten.
Die Herstellung der neuen Verbindungen erfolgt dadurch, dass man eine Verbindung der Formel
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Die Umsetzung der Verbindung der Formel II mit der Verbindung der Formel V erfolgt zweckmässig in Gegenwart eines halogenwasserstoffbindenden Stoffes, wie z. B. einer anorganischen oder organischen Base, eines Alkali-Carbonates usw.
Beispiel l : Eine Lösung von 10, 9 g p-Aminophenol in 370 cm3 trockenem Dioxan, die sich in einem mit Rühren und Rückflusskühler versehenen Drei-Halskolben befindet, wird auf dem Wasserbad erwärmt. Dann wird unter gutem Rühren eine Lösung von 12, 4 g Diphenylsulfon-4, 4'-diisocyanat in 370 cm3 trockenem Dioxan zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird noch 1 h auf dem Wasserbad erhitzt und dann einige Zeit stehen gelassen. Dabei kristallisiert das 4, 4'-Bis- (p-oxyphenylureido)-diphenyl- sulfon aus. Das Produkt wird in wenig Isopropanol unter Erwärmen gelöst, mit Kohle behandelt und dann wird das Filtrat mit Äther versetzt. Das dabei erhaltene kristalline Produkt schmilzt bei 188-190 C unter Zersetzung. Die Ausbeute beträgt 84, 8% der Theorie.
Nach dem gleichen Verfahren wurde das Diphenylsulfon-4, 4'-diisocyanat mit weiteren wenigstens in 4-Stellung substituierten Anilinen umgesetzt. Dabei wurden folgende Verbindungen erhalten :
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der Theorie, Fp. 1660 (unter Zersetzung). c) Ausp-Aminothiophenol das 4,4'-Bis-(p mercaptophenylureido)-diphenylsulfon. Ausbeute 84% der Theorie, Fp. 207-2090. d) Aus der Schiff'schen Base aus < x-Pyridinaldehyd und p-Phenylendiamin, also aus dem p-Amino- - a-pyridinaldehydanil die oberhalb 300 schmelzende Schiff sehe Base aus a-pyridinaldehyd und
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(p-aminophenylureido)-diphenylsulfonnophenylureido)-diphenylsulfon in einer Ausbeute von 69. 30/0 der Theorie.
Fp.212 (unter Zersetzung). f) Ausp-Amino- (y-pyridinaldehydanil) die oberhalb 3000 schmelzende Schiff sehe Base aus y-Pyridinaldehyd und 4, 4'-Bis-(p-aminophenylureido)-diphenylsulfon in einer Ausbeure von 74,9% der Theorie. g) Aus p-Amino-(α-chinolinaldehydanil) die Schiff sehe Base aus 0 : - Chinolinaldehyd und 4,4'-Bis-(p-aminophenylureido)-diphenylsulfon in einer Ausbeute von 56,3% der Theorie. Fp. 2800 (unter Zersetzung). h) Aus w-Brom-p-aminoacetophenon das 4, 4'-Bis- - Bis - (p - bromacetylphenylureido) -diphenylsulfon in einer Ausbeute von 76, 81o der Theorie. Fp. 1870 (unter Zersetzung).
Beispiel 2: Man verfährt wie in Beispiel 1, jedoch unter Verwendung von 9, 4 g y-Aminopyridin anstelle des p-Aminophenols und erhält so in einer Ausbeute von 76, 30/0 das 4, 4'-Bis- (y-pyridylureido)diphenylsulfon mit dem Schmelzpunkt 1880.
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Das Reaktionsgemisch wird einige Zeit auf dem Wasserbad erwärmt und dann im Vakuum eingeengt. Durch Zugabe von Aceton kristallisiert das Natriumsalz des 4,4'-Bis-(p-Oxyphenylcarboxymethyl-ureido)-diphenylsulfons in einer Ausbeute von 79, 6% der Theorie aus. Fp. 1550 (unter Zersetzung).
Beispiel 4 : Eine Lösung von 25, 5 g p-Chloranilin in 200 ml Dioxan wird unter Rühren mit 37, 3 g Diphenylsulfon-4,4'-dicarbarminsäuredichlorid in 150 ml Dioxan versetzt. Das Reaktionsgemisch wird für 1 h auf dem Wasserbad erwärmt. Der beim Erkalten auskristallisierende Niederschlag wird abgesaugt. Man erhält so das 4, 4'-Bis-(p-Chlorphenylureido)-diphenylsulfon in einer Ausbeute von 81. 2% der Theorie.
Fp. 145-1460.