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Schlagvorrichtung für Webstühle
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anliegt und mit diesem in Wirkungsverbindung steht, indem er durch eine Torsionsfeder 27, die einer- seits am Schlagexzenter 5 und anderseits an der Mitnehmerscheibe 2 angreift, an den Arm 3 angepresst wird. Der Schlagexzenter 5 kann jedoch entgegen der Federkraft der Torsionsfeder 27 eine beschränkte
Bewegung gegenüber der Mitnehmerscheibe 2 bis zum Anschlagen des Vorsprunges 4 am Arm 3'ausfüh- ren. Die Antriebswelle 1 ist in einer Lagerhülse 6, die in einer Bohrung 37 des Webstuhlschildes 25 an- geordnet ist, drehbar gelagert, wobei ein Stellring 7 zur axialen Arretierung vorgesehen ist.
Wie Fig. 4, in welcher die Schildplatte 25 des Webstuhles, zwecks besserer Übersichtlichkeit, weggelassen ist, zeigt, ist die Lagerhülse 6 an ihrem einen Ende mit einem rechteckigen Flansch 38 versehen, der zwei Schlitz- löcher 39 aufweist, durch welche sich zwei Befestigungsschrauben 40 erstrecken. Die Lagerhülse 6 kann dadurch in beschränktem Masse verdreht werden, was zu einem weiter unten erläuterten Zweck notwendig ist.
Wie Fig. 1 zeigt, ist auf der Lagerhülse 6 eine Büchse 8 konzentrisch und längsverschiebbar ange- ordnet, wobei zur Sicherung gegen Verdrehung der Büchse 8 relativ zur Lagerhülse 6 ein Schieber 9 vor- gesehen ist, der in einer Keilbahn 10 des Lagers 6 verläuft und mit der BUchse 8 starr verbunden ist, z. B. durch einen Sicherungsstift 11.
Auf der Büchse 8 ist eine Hülse 12, beispielsweise in Form eines Kettenrades, drehbar gelagert, das unabhängig von der Antriebswelle'-l durch einen eigenen Motor 15 über die Antriebswelle 14, das Kettenritzel 16 und die Antriebskette 13 angetrieben wird. Zur Veränderung des Übersetzungsverhältnisses kann das Kettenritzel 16 ausgewechselt werden. Die Drehzahl des Kettenrades 12 muss jedoch immer grösser sein als diejenige der Kurvenscheibe5 und der Drehsinn der beiden Teile muss der gleiche sein.
Die Betätigung des Motors 15 ist vorteilhaft mit derjenigen des nicht dargestellten Hauptantriebmotors des Webstuhles gekuppelt.
Die bezüglich der Lagerhülse 6 längsverschiebbare Büchse 8 ist auf dem dem Schlagexzenter 5 zugekehrten Ende mit einer Rolle 19, die vorteilhaft als Radialwälzlager ausgebildet ist, versehen, welche an der Stirnseite 20 des Schlagexzenters 5 anliegt. Das auf der Büchse 8 drehbar gelagerte Kettenrad 12 ist mit einem an der Rolle 19 anliegenden Ansatz 41 versehen und weist ein sich in einer Bohrung 22 des Kettenrades 12 abstützendes Federelement, z. B. eine Druckfeder 21, auf, die sich anderseits auf einem Ring 23 abstützt. Durch diese Druckfeder 21 wird auf das Kettenrad 12 ein axialer, gegen den Schlagexzenter 5 hin gerichteter Druck ausgeübt, der über den Ansatz 41 auf die Rolle 19 der Büchse 8 übertragen wird und diese gegen die Stirnseite 20 des Schlagexzenters 5 drückt.
Der Ring 23 stützt sich dabei über ein Axialwälzlager 24 auf dem Webstuhlschild 25 ab.
Um die Mitnahme des Ringes 23 bei der Drehung des Kettenrades 12 zu sichern, ist ein Stift 34 vorgesehen, der in entsprechende Bohrungen 35 bzw. 36 des Ringes 23 und des Kettenrades 12 eingreift und diese Teile miteinander verbindet. Der Stift 34 ist in der Bohrung 36 längsverschiebbar, um eine relative axiale Verschiebung des Kettenrades 1'2 gegenüber dem Ring 23 zu ermöglichen.
. Wie aus Fig. 3 deutlich hervorgeht, ist die Stirnfläche 20 des Schlagexzenters 5 im Auflagebereich der Rolle 19 mit einer Steuernut 26 versehen, in welche die Rolle 19 unter der Federwirkung der Druckfeder 21 eintreten kann, wodurch eine gesteuerte Längsverschiebung der Büchse 8 und des Kettenrades 12 bezüglich des Schlagexzenters 5 bewirkt wird.
Wie aus Fig. l und 3 ersichtlich ist, sind die einander zugekehrten Seiten des Kettenrades 12 und des Schlagexzenters 5 mit korrespondierenden Kupplungsklauen 17 bzw. 18 versehen, die bei einer durch die Steuerfläche 26 und die Rolle 19 verursachten, gegen den Schlagexzenter 5 hin gerichteten Bewegung des Kettenrades 12 eine Verbindung zwischen diesen beiden Teilen herstellen, so dass der Schlagexzenter 5 kurzzeitig mit dem Kettenrad 12 mitläuft. Beim Austreten der Rolle 19 aus der Steuernut 26 wird diese Verbindung wieder gelöst.
Die Antriebskette 13 weist auf dem Kettenrad 12 und dem Kettenritzel 16 ein gewisses Spiel auf, damit sie bei Längsverschiebungen der beiden Teile relativ zueinander nicht klemmt.
Der Zahnkranz des Kettenrades 12 kann auch als separater Teil hergestellt sein, der auf der Hülse 12 längsverschiebbar angeordnet ist und mit dieser in Wirkungsverbindung steht. Zu diesem Zweck können die aufeinanderliegenden Flächen des Zahnkranzes und der Hülse 12 mit ineinandergreifenden Keilen und Nuten versehen sein. Der Zahnkranz ist dabei vorteilhaft mit dem Ring 23 starr verbunden. Durch diese Ausführung wird erreicht, dass die Antriebskette 13 die Axialverschiebung des Kettenrades 12 bezüglich des Kettenritzels 16 nicht mitmacht und deshalb nie klemmen kann.
Der Schlagexzenter 5 steht in bekannter Weise mit einem Gestänge 28 in Verbindung, das den Schlag über ein Zwischenglied 29 auf die Peitsche 30'überträgt, welche auf den Webschützen in regelmässigen Abständen einen Schlag ausübt. Das Gestänge 28 ist als zweiarmiger Hebel ausgebildet, der im Punkt 31
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drehbar gelagert ist und eine auf dem Schlagexzenter 5 abwälzende Rolle 42 aufweist. Die Peitsche 30 ist auf übliche Art mit einem Fuss 43 versehen, der auf einer oszillierenden Auflage 44 abrollt, wobei die Auflage 44 um die Schwenkachse der Weblade mit derselben oszilliert.
Um das Kettenrad 12 gegenüber dem Schlagexzenter 5 in ausgekuppeltem Zustand zu halten, ist ein
Sperrkeil 32 vorgesehen, der zwischen die Nase 45 des Keiles 9 und den Flansch 38 der Lagerhülse 6 ein- geschoben werden kann, so dass die Büchse 8 und damit das Kettenrad 12 bezüglich ihrer Längsverschieb- barkeit blockiert sind.
Zur Betätigung des Sperrkeils 32 ist vorzugsweise eine nicht dargestellte Schaltstange vorgesehen, mit welcher über-ein Gestänge, von welchem ein Hebel in Fig. 4 dargestellt und mit 46 bezeichnet ist, der Sperrkeil 32 herausgezogen oder hineingeschoben werden kann. Das Herausziehen und Hineinschie- ben des Sperrkeils 32 wird vorteilhaft mit dem Ein- und Auskuppeln der Antriebswelle 1 gekuppelt.
Die Funktionsweise der Schlagvorrichtung ist folgendermassen :
Durch einen gemeinsamen Schalter werden der Hauptantriebsmotor des Webstuhles und der Motor 15 eingeschaltet, wobei die Antriebswelle 1 noch ausgekuppelt ist und das Kettenrad 12 leer umläuft. Durch
Betätigung einer nicht dargestellten Schaltstange wird die Antriebswelle 1 mit dem Hauptantriebsmotor gekuppelt und der Sperrkeil 32 herausgezogen. Die Drehbewegung der Antriebswelle 1 wird über die starr mit derselben verbundene Mitnehmerscheibe 2, den Arm 3 und den an diesem anliegenden Vorsprung 4 auf den Schlagexzenter 5 übertragen, der dadurch mit der gleichen Drehzahl wie die Antriebswelle 1 um- läuft.
Das über die Antriebswelle 14, das Kettenritzel16 und die Kette 13 angetriebene Kettenrad 12 ro- tiert auf der als Lagerbolzen dienenden Büchse 8 in der gleichen Drehrichtung wie der Schlagexzenter 5, wobei jedoch die Drehzahl des Kettenrades 12 grösser ist als jene des Schlagexzenters 5. Durch die sich auf dem Ring 23 abstützende Druckfeder 21 wird auf das Kettenrad 12 ein gegen den Schlagexzenter 5 hin gerichteter Druck ausgeübt, der über den Ansatz 41 auf die Rolle 19 der Büchse 8 übertragen wird und diese gegen die Stirnfläche 20 des Schlagexzenters 5 drückt.
Bei einer bestimmten Stellung des Schlagexzenters 5 bezüglich der Rolle 19 tritt diese in die Steuernut 26 ein, so dass sich die Büchse 8 und das
Kettenrad 12 unter der Wirkung der Druckfeder 21 gegen den Schlagexzenter bewegen und die einander entsprechenden Kupplungsklauen 17 und 18 in Eingriff kommen. Der Schlagexzenter 5 wird von dem mit einer grösseren Drehzahl rotierenden Kettenrad 12 mitgenommen und beschleunigt, wobei sich der Vorsprung 4 entgegen der Federwirkung der Torsionsfeder 27 vom Arm 3 der Mitnehmerscheibe 2 abhebt.
Während dieser kurzzeitigen, beschleunigten Bewegung des Schlagexzenters 5 erteilt dieser dem Webschützen (nicht dargestellt) über die Rolle 42, das Gestänge 28, das Zwischenglied 29 und die Peitsche 30 einen Schlag.
Um den Anfangspunkt der beschleunigten Bewegung des Schlagexzenters 5 in bezug auf die Stellung der Rolle 42 genau einstellen zu können, kann die Lagerhülse 6 und damit die Büchse 8 in beschränktem Masse verdreht werden, womit die Stellung der Rolle 19 bezüglich der Steuernut 26 verändert wird. Die Verdrehung des Lagers 6 wird durch die Schlitzlöcher 39 ermöglicht.
Nach erfolgtem Schlag tritt die Rolle 19 wieder aus der Steuernut 26 aus, was aus Fig. 3 deutlich ersichtlich ist. Die Büchse 8 und das Kettenrad 12 kehren entgegen der Federkraft der Druckfeder 21 in ihre Ausgangslage zurück und die Kupplung zwischen dem Kettenrad 12 und dem Schlagexzenter 5 wird gelöst. Der freigegebene Schlagexzenter 5 wird durch die Torsionsfeder 27 wieder in seine ursprüngliche Lage zurückbewegt, so dass der Vorsprung 4 am Arm 3 anliegt und der Schlagexzenter 5 wieder synchron mit der Antriebswelle 1 läuft.
Der andere Arm 3'der Mitnehmerscheibe 2 dient dazu, die Verdrehung des Schlagexzenters 5 relativ zur Mitnehmerscheibe 2 nach erfolgter Entkupplung des Schlagexzenters 5 vom Kettenrad 12 zu begrenzen, indem der Vorsprung 4 an diesen Arm 3'anschlägt und nachher von der Rückstellfeder 27 in seine ursprüngliche Lage zurückgeführt wird.
Der oben beschriebene Vorgang wiederholt sich von neuem, sobald die Rolle 19 wieder in die Steuernut 26 eintritt.
Um die Tätigkeit der Weblade und des Webschützen zu unterbrechen, wird mittels der nicht dargestellten Schaltstange und des Gestänges, wovon ein Hebel 46 in Fig. 4 dargestellt ist, der Sperrkeil 32 zwischen die Nase 45 des Keiles 9 und den Flansch 38 des Lagers 6 eingeschoben, so dass die BUchse 8 und das Kettenrad 12 bezüglich ihrer Längsverschiebung arretiert sind, wobei gleichzeitig die Antriebswelle 1 ausgekuppelt wird. Das vom separaten Motor 15 angetriebene Kettenrad 12 rotiert dabei leer weiter.
Die in Fig. 5 dargestellte Ausführungsform der Schlagvorrichtung unterscheidet sich von derjenigen nach den Fig. 1 - 4 im wesentlichen durch die Anordnung der den Schlag steuernden Nut auf der der Mitnehmerscheibe 2 (Fig. 1) entsprechenden Mitnehmerscheibe 2', u. zw. ist die Steuernut 26'am Um-
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fang derselben angeordnet. In die Nut 26'greift ein Übertragungsarm 50 mit dem an seinem freien Ende befestigten Kugellager 51 ein, wobei der Arm 50 an seinem andern Ende an einem Schwenksupport 52 angelenkt ist. Der Schwenksupport 52 ist am Lagerschild 25 befestigt und trägt einen ebenfalls schwenk- baren Hebel 53, der mit seinem andern Ende an einem Ring 54 befestigt ist.
Dieser ist seinerseits mit einem Kupplungsring 55 drehbar verbunden, wobei der Kupplungsring einen mit Kupplungsklauen 17' versehenen Flansch 55a besitzt. Der Kupplungsring 55 ist verschiebbar auf dem Kettenrad 12'gelagert und steht mit diesem in Drehverbindung. Der Ring 54 stützt sich am Kupplungsring 55 tiber ein Axial- wälzlager 56 im Eingriffsinne ab, während er auf der andern Seite an einem Lagerring 57 anliegt, der sich seinerseits am Kettenrad 12'abstützt. Das Kettenrad, welches auf der Welle 1 drehbar gelagert ist, liegt über ein Druckkugellager 58 am Lagerschild 25 an.
Der Hebel 53 steht tiber die Stange 59 und ein auf diese aufgeschobenes Distanzrohr 60 mit dem
Arm 50 in Verbindung, wobei die Stange, die den Arm 50 durchsetzt, und mittels einer Druckfeder 61, deren Vorspannung einstellbar ist, vorbelastet ist, den Arm gegen das Distanzrohr 60 drückt.
Die Bewegung des Armes 50 beim Umlauf der Steuernut 26'wird im Sinne des Einrückens der
Klauenkupplung 17', 18'durch die Feder 61 auf den Hebel 53 übertragen, welcher bestrebt ist, den
Ring 54 bzw. den Kupplungsring 55 in die Eingriffslage zu bringen. Treffen die Klauen der Kupplungs- stticke 17'und 18'aufeinander, so wird die Feder gespannt, wobei dann unter der Wirkung dieser Feder- spannung der Hebel 53 den Kupplungsring 55 in die Eingriffslage verschiebt, sobald sich die Klauen des einen Kupplungsstückes mit den Ausnehmungen des andern Kupplungsstückes überdecken.
Um den Eingriff der Kupplung zu verhindern bzw. um die Schlagbewegung zu unterbrechen, ist am
Hebel 53 eine weitere Stange 62 befestigt, die sich durch die Schildplatte 25 erstreckt und an ihrem Kopf vom Keil 32'untergriffen wird. In der einen Endlage des Keiles 32'wird entsprechend dem zuvor be- schriebenen Ausführungsbeispiel eine Verschiebung der Stange 62 nach innen und damit ein Einrücken der
Kupplung verhindert. Die Verschwenkung des Armes 50 wird sodann bei jedem Umlauf der Mitnehmer- scheibe 2'durch die Feder 61 absorbiert.
Statt der bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 - 4 vorgesehenen Torsionsfeder zwischen dem
Schlagexzenter und der Mitnehmerscheibe ist in der Ausführungsform nach Fig. 5 ein Bremsband 63 vor- gesehen, das den Schlagexzenter 5'umschlingt und dessen Bewegung abbremst, sobald die Kupplung ausgerückt ist. Die Wirkungsweise ist im übrigen gleich wie bei dem erstbeschriebenen Ausführungsbei- spiel.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schlagvorrichtung für Webstühle mit einer den Schlag bewirkenden Kurvenscheibe, die im Augenblick des Schlages gegenüber ihrer Antriebswelle beschleunigt wird und die lose drehbar auf der Antriebswelle gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle einen Mitnehmer trägt, der die Kurvenscheibe zwischen den einzelnen Schlägen mit der Geschwindigkeit der Antriebswelle mitnimmt, dass auf der Antriebswelle eine mit höherer Drehzahl als diese angetriebene Hülse sitzt, wobei eine Kupplung vorgesehen ist. die die Hülse mit der Kurvenscheibe für jeden Schlag verbindet, und dass die Kurvenscheibe eine Steuerfläche aufweist, mit welcher ein axial beweglicher, am Webstuhlschild geführter, die Kupplung ein-und ausrückender Schieber zusammenwirkt.