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Hammermühle
Die Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung der im Patent Nr. 179178 geschlitzten HammermUh- le, die einerseits einen aus mehreren auf einer gemeinsamen Welle festsitzenden Scheiben bestehenden
Rotor aufweist, der mehrere in Kreis versetzte, aus Eisenbahnschienen gebildete Schlagleisten trägt und anderseits eine aus einer Anzahl parallel zur Rotorachse und dicht nebeneinanderliegender Pralleisten be- stehende Mahlbahn besitzt.
Die durch dieses Patent geschützte Erfindung besteht darin, dass die Hämmer jeder Reihe an ihren äusseren Enden eine ihnen gemeinsame Schlagleiste von zweckmässig bahnschienen- kopfähnlichem Profil aufweisen und im Mühlengehäuse ausser der Prallwand noch mehrere Prallstäbe im
Bereich des höchsten Punktes der Hammerbahn in verschiedenen Radialabständen von dei Rotorachse ent- fernt leicht auswechselbar angeordnet sind und untereinander einen der jeweils erwünschten Korngrösse an- passbaren Abstand aufweisen. Es sind aber auch Hammermühlen bekannt, deren Mahlbahn aus einer Reihe polygonaler, parallel zueinander angeordneter Pralleisten gebildet wird und vom Guteinlauf bis zur Längsmittelebene der Welle des Rotors in der Form einer Spirale verläuft.
Bei sämtlichen Hammermühlen dieser
Typen werden die Schlagleisten der Hämmer wie auch die Pralleisten an den Hammerhebelarmen bzw. an den Gehausewanden starr entweder mittels Schrauben oder durch'Nieten befestigt. Das Auswechseln solcher Schlagleisten verursacht daher einen längeren Betriebsstillstand der Hammerschlagmuhle. Auch die Herstellung solcher Hammerschlagmühlen wird dadurch nicht unbeträchtlich erschwert. Es müssen auch die Schrauben für die Befestigung der Schlagleisten an den Hemmerhebeln aus einem Spezialmaterial hergestellt sein, damit sie den starken Beanspruchungen gewachsen sind.
Es ist aber auch bekannt, die Schlagleisten in Nuten des Rotorkörpers in axialer Richtung einzuschieben, wobei sie nur durch eine infolge der Zentrifugalkraft des rotierenden Rotors auftretende Klemmwirkung in der Nut festgehalten werden.
Der Erfindung liegt nun der Gedanke zugrunde, sowohl die Schlagleisten des Rotors als auch die Prallleisten der Mahlbahn derart auszugestalten und im Rotor und Gehäuse zu lagern, dass sie zwar in ihrer Arbeitslage ohne Schraub- oder Nietverbindung festsitzen, jedoch mit wenigen Handgriffen, ohne Verwendung eines Werkzeuges, aus ihrem Sitz entfernt und ausgetauscht werden können.
Gemäss der Erfindung wird dieser Gedanke dadurch verwirklicht, dass die aus Eisenbahnschienenteilstücken bestehenden Schlagleisten des Rotors mit dem Schienenfusspròfi1 in gegengeformten Aussparungen der Rotorscheiben sitzen, wobei sie gegen axiale Bewegung ausschliesslich durch eine im Gehäuse vorgesehene Mahlraumpanzerung gesichert sind und die Pralleisten der Mahlbahn ebenfalls aus Eisenbahn teilstücken bestehen, die mit dem Schienenkopf gegen die Drehrichtung des Rotors gerichtet, gegeneinander stufenartig versetzt auf der Mahlraumpanzerung lagern.
Die Praxis hat gezeigt, dass die Pralleisten sich mit ihrem Schienenfuss in den Aussparungen der Rotorscheiben so weit verklemmen, dass sie sich, wenn überhaupt, dann nur geringfügig in ihrer Längsrichtung gegenüber den Rotorscheiben verschieben. Die Panzerung der Mahlraumseitenwände bildet aber nicht nur einen Anschlag für die Schlagleisten des Rotors gegen deren axiale Verschiebung, sondern auch einen wirksamen Schutz gegen Beschädigung sowohl durch die Schlagleisten als auch durch das zu zerkleinernde Gut.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Mahlraumpanzerung in Sektoren unterteilt und in dem Mühlengehäuse getrennt voneinander aushebbar gelagert, so dass sie auch leicht ausgewechselt werden können bzw. das Auswechseln der Schlagleisten und Pralleisten erleichtern.
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In der Zeichnung ist eine erfindungsgemäss ausgebildete Hammermühle in einer beispielsweisen Aus- rührungsform in Fig. 1 im Querschnitt und in Fig. 2 in Stirnansicht bei im Schnitt dargestelltem Gehäuse veranschaulicht.
In einem zweiteiligen Gehäuse ist ein Rotor mittels seiner Welle 3 drehbar gelagert. Dieses Gehäuse ist in der horizontalen Mittelebene der Welle 3 geteilt und besteht aus einem Gehäuseoberteil1 und einem
Gehäuseunterteil 4. Die Gehäusedecke 5 verläuft von der Horizontalen an im nach oben 7unehmenden
Radialabstand vom Rotor nach der Form einer Spirale bis zu einem Guteinlauf 6, der im wesentlichen ra- dial zum Rotor 2 angeordnet ist. Dieser Rotor besteht aus mehreren, z. B. fünf, Scheiben 2, die in axialen
Abständen nebeneinander auf einer Achse 3 befestigt sitzen. In diesen fünf Scheiben 2 sind im Kreis z.
B. um je einen Winkel von 90 versetzte Ausschnitte 7 vorgesehen, die beim dargestellten Beispiel eine mit dem Steg am Scheibenumfang mündende T-Form besitzen und dadurch dem Fussprofil einer Eisenbahn- schiene entsprechen, von der ein Teilstück als Schlagleiste 8 Verwendung findet.
Es kann aber auch ein anderes Fussprofil, z. B. Kreisprofil, mit dem Steg in Kombination gebracht werden. In diesem Fall kann der am Scheibenumfang ausmündende Ausschnitt V-förmig sein, so dass die
Schlagleiste zwar mit ihrem Fussprofilteil in den Scheiben 2 festsitzt, aber mit dem Steg im V-Schlitz eine gewisse Beweglichkeit in der Schlagrichtung aufweist. Jedes mit einem im Querschnitt T-förmigen
Fussprofil versehene Eisenbahnschienenteilstück 8 ist mit seinem Fuss und auch mit seinem Steg in die hintereinanderliegendenAusschnitte 7 der fünf Scheiben 2 in axialer Richtung eingeführt und ragt nur mit seinem Schienenkopf in radialer Richtung über den Scheibenumfang vor. Der Schienenkopf bildet somit die Schlagleiste 8.
Da diese Schlagleisten 8 links und rechts über die äusseren Scheiben 2 in axialer Rich- tung des Rotors hinausragen, werden sie in ihrer Gebrauchslage nur von einer extra starken Mahlbahnpan- zerung 9, 10 gesichert, die im Gehäuse l, 4 aushebbar sitzt und an den Gehäusewänden anliegt.
Diese Mahlbahnpanzerung 9, 10 ist vorteilhaft in Plattensektoren, z. B. 9a, 9b, 9c, unterteilt, so dass die einzelnen Sektoren leicht ausgebaut bzw. ausgetauscht werden können und auch das Auswechseln der Pralleisten 11 erleichtert wird. Diese Mahlbahnpanzerung 9 und 10 hat in ihren oberen Sektoren an ihrem Umfang stufenförmigeRandaussparungen 12, die in der Form einer Zahnung verlaufen und auf jeder Stufe 12 eine Pralleiste 11 tragen.
Auch diese Pralleisten 11 werden beim dargestellten Ausführungsbeispiel aus dem Steg und demSchienenkopf einer Eisenbahnschiene gebildet und so mit ihren Enden auf die Stufe 12 der Mahlbahnpanzerung 9, 10 frei aufgesetzt, wobei sie in der Stufe mit dem Kopf gegen den Guteinlauf gerichtet liegen und den Mahlraum von Mahlwand zu Mahlwand überbrücken. Da die Pralleisten 11 infolge der Abstufung der Mahlbahnpanzerung 9, 10 zueinander zwar parallel. aber versetzt sind, entsteht auf diese Weise eine gestufte Mahlbahn.
Die Pralleisten 11 sind aber einzeln auswechselbar und werden ausschliesslich durch die Decke 5 des Gehäuseoberteiles 1 auf den Stufen 12 der Mahlbahnpanzerung 9,10 niedergehalten. Nach Abheben des Gehäuseoberteiles 1 liegen daher alle- PraUeisten11 zum Auswechseln frei zur Hand, und es ist kein Werkzeug zum Lösen von Schrauben oder andern Befestigungsmitteln notwendig. Auch der Gehäuseoberteil l wird nur durch Keile 13 am Gehäuseunterteil 4 festgehalten, die leicht gelöst werden können. In dem Gehäuseunterteil 4 lagert ein in Richtung zum Rotor 2 verschiebbarer Block 14, der gegebenenfalls unter der Wirkung einer Feder 15 steht und dadurch die Möglichkeit gibt, der im Block 14 gelagerten Gruppe Pralleisten 16 entsprechend dem Widerstand eines harten Mahlgutbestandteiles auszuweichen.
Auch diese vier Pralleisten 16 sind ausEisenbahnschienenteilstücken gebildet und mit dem Schienenfuss und Schienensteg in entsprechenden Ausnehmungen der Blockseitenwände auswechselbar gelagert.
Schliesslich besitzt die Hammerschlagmühle auch in dem in der Drehrichtung des Rotors hinter dem Fallschacht 17 liegenden Mahlbahnteil eine Anzahl Pralleisten 13, die ebenfalls in Ausnehmungen der Sektoren 9c der Mahlbahnpanzerung auswechselbar sitzen. Dieser Teil der Mahlbahn dient zur Ausmahlung des Mahlgutes auf die erwünschte Feinheit. Es sei noch erwähnt, dass auch über dem Fallschacht 17 Prallleisten in solchen Abständen gelagert sein können, dass sie nur das entsprechend fein gemahlene Gut durch ihre Spalten in den Fallschacht abfallen lassen können.
Das zu zerkleinernde Gut wird durch den Einlauf 6 in den spiralförmig gestalteten Mahlraum 19 des Gehäuseoberteiles 1 eingebracht und von den Schlagleisten 8 des Rotors 2 erfasst und gegen die Pralleisten 11 der Mahlbahn geschleudert. Das Mahlgut wird auf seinem Weg durch die Mahlbahn von den Schlagleisten 8 und den Pralleistenl1 mehrmals hin- und hergeschleuderr und dabei entsprechend zerkleinert. Das zerkleinerte Mahlgut kann entweder schon nach dem ersten Gang in den Fallschacht 17 gelangen oder bei eventueller Sperre des Fallschachtes mehrmals im Kreis in aufeinanderfolgenden Gängen zerkleinert werden.
Die Auswechslung von Schlagleisten 8 des Rotors 2 oder der Pralleisten 11 der Mahlbahn, des Blockes 14 und der Pralleisten 18 kannnach Entfernung des Gehäuseoberteiles 1 bequem von Hand aus durchgeführt
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werden, wobei jede einzelne Schlagleiste bzw. Pralleiste unabhängig von der andern auswechselbar ist. Es sind dabei keine Schrauben zu lösen und es werden dazu auch keinerlei Werkzeuge benötigt. Ebenso können auch die Sektoren 9a, 9b, 9c der Mahlbahnpanzerung leicht und ohne Anwendung von Werkzeugen aus dem Gehäuse 1 ausgebaut bzw. ausgetauscht werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Hammermühle nach Patent Nr. 179178, die einen aus mehreren auf einer gemeinsamen Achse festsitzenden Scheiben bestehenden Rotor aufweist, der mehrere im Kreis versetzte, aus Eisenbahnschienen gebildete Schlagleisten trägt und eine aus einer Anzahl parallel zur Rotorachse dicht nebeneinanderliegender Pralleisten bestehende Mahlbahn besitzt, wobei die Eisenbahnschienen mit einem Teilstück ihres Profiles in entsprechend gegengeformte Aussparungen der Rotorscheiben auswechselbar sitzen, dadurch ge- kennzeichnet, dass die aus Eisenbahnschienenteilstucken bestehenden Schlagleisten (8) mit dem Schienenfussprofil in gegengeformte Aussparungen (7) der Rotorscheiben (2) sitzen, wobei sie gegen axiale Bewegung ausschliesslich durch im Gehäuse (1)
vorgesehene Mahlraumpanzerung (9, 10) gesichert sind, und diePralleisten (12) der Mahlbahn ebenfalls aus Eisenbahnteilstilcken bestehen, die mit dem Schienenkopf gegen die Drehrichtung des Rotors gerichtet, gegeneinander stufenartig versetzt auf der Mahlraumpanzerung (9,10) lagern.