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Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Vorrichtung für
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die Prallzerkleinerung von Mahlgut, insbesondere von mineralischem
Mahlgut, mit Mühlengehäuse und Mahlaggregat aus zwei gegeneinander arbeitenden Rotorscheiben,
Stabilisierungsringen und zwischen den Rotorscheiben und den Stabilisierungsringen
angeordneten, in bezug auf die Prallrichtung einstellbaren Mahlwerkzeugen, die eine
Mahlgutkammer aufweisen, wobei die Mahlwerkzeuge aus Tragbolzen, kammerbildenden
Bauteilen und Halteringen aufgebaut und die Tragbolzen mit ihren Enden in Bohrungen
der Rotorscheiben und der Stabilisierungsringe eingeführt sowie in diesen verschraubt
sind. - Es versteht sich, daß das Mühlengehäuse eine zentrale Mahlgutaufgabe sowie
einen peripheren Feingutabzug aufweist. Die Rotorscheiben können im übrigen Mahlraumbegrenzungsringe
besitzen, zwischen welche die Stabilisierungsringe der Tragbolzen der jeweils anderen
Rotorscheibe einfassen, so daß, bis auf Ringspalte, geschlossene Mahlraumbegrenzungswände
entstehen (P 32 42 950.9-23).
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Bei der bekannten gattungsgemäßen Vorrichtung (DE-OS 16 07 582) sind
die kammerbildenden Bauteile als Flachstahlstäbe ausgeführt, die mit einer Längskante
in Nuten eingesetzt sind, die in den Tragbolzen eingefräst sind. Diese Flachstahlstäbe
sind in einem Schnitt quer zur Tragbolzenachse mehr oder weniger kreuzförmig angeordnet.
Der keilförmige Raum zwischen benachbarten Flachstahlstäben bildet die Mahlgutkammern.
Das
Aggregat ist mit den Tragbolzen um die Tragbolzenachse verstellbar und damit in
bezug auf die Prallrichtung einstellbar.
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Die bekannten Maßnahmen haben sich in mahltechnischer Hinsicht bewährt,
weil der eigentliche Mahlvorgang auf den Mahlgutpolstern stattfindet, welches sich
in den Mahlgutkammern bildet. Die Montage ist jedoch aufwendig. Aufwendige Arbeiten
sind auch erforderlich, wenn die beschriebenen Bauteile nach mehr oder weniger langer
Standzeit ausgetauscht werden müssen. Zwar ist es bekannt (P 32 42 951.
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7-23), die Mahlwerkzeuge auf der der Prallrichtung abgewandten Seite
mit stromlinienförmigen Bauteilen zusätzlich auszurüsten, diese stromlinienförmigen
Bauteile lassen sich jedoch nicht ohne weiteres anbringen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung
so weiter auszubilden, daß die Montage der Mahlwerkzeuge und das Austauschen der
kammerbildenden Bauteile gegenüber der bekannten Ausführungsform wesentlich erleichtert
ist und daß auf einfache Weise auch die Vorteile stromlinienförmiger Gestaltung
der Mahlwerkzeuge auf der der Prallrichtung gegenüberliegenden Seite erreicht werden
können.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die kammerbildenden
Bauteile als offenes Profil ausgeführt sind, welches den zugeordneten Tragbolzen
umfaßt, und daß das offene Profil zwischen Justierscheiben als Halteringen gehalten
ist, die zum Zwecke der Einstellung in bezug auf die Prallrichtung um den Tragbolzen
verstellbar sowie im eingestellten Zustand mit der Verschraubung der Tragbolzen
festsetzbar sind. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind
die
kammerbildenden Bauteile als U-Profile oder V-Profile ausgeführt, welches den Tragbolzen
in der U-Kehle oder in der V-Kehle aufnimmt, ihn also auf der der Prallrichtung
abgewandten Seite umfaßt. Eine derartige Profilgestaltung bringt ohne weiteres bereits
auf der der Prallrichtung entgegengesetzten Seite eine stromlinienförmige Gestaltung,
wobei der Widerstandsbeiwert je nach den Geschwindigkeiten, mit denen das Mahlgut
arbeitet, ohne weiteres erstaunlich klein ist.
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Die kammerbildenden Bauteile können aber auch als H-Profil ausgeführt
und mit dem H-Steg auf den Tragbolzen aufgesetzt sein, wobei in die der Prallrichtung
entgegengesetzten Profilkammer eine Arretierungsleiste eingesetzt ist. Hier ist
die Umfassung des Tragbolzens auf der der Prallrichtung abgewandten Seite durch
die Flansche des H-Profils in radialer Richtung des Mahlaggregates verwirklicht,
während die vollständige Umfassung auf der der Prallrichtung abgewandten Seite durch
die beschriebene Arretierleiste herbeigeführt wird. Ohne Schwierigkeiten kann hier
die Ausformung so gestaltet sein, daß eine stromlinienförmige Profilierung auf der
der Prallrichtung abgewandten Seite erreicht wird.
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Die offenen Profile können einstückige Bauteile aus einem geeigneten
Werkstoff sein. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die offenen Profile ihrerseits
mehrteilig auszurüsten, weil tatsächlich eine erhebliche Verschleißbeanspruchung
nur im Bereich der in Prallrichtung liegenden Prallkanten stattfindet. Dazu lehrt
die Erfindung, daß die offenen Profile auswechselbare Prallkantenleisten aus Verschleißwerkstoff
besitzen.
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Um die Profile an den Justierscheiben zu befestigen, bestehen verschiedene
Möglichkeiten. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, die sich durch Einfachheit
in montagetechnischer Hinsicht und auch
in austauschtechnischer
Hinsicht auszeichnet, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Profile mit ihrem justierscheibenseitigen
Rand in nutförmige Ausnehmungen der Justierscheiben formschlüssig einfassen.
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Die Justierscheiben selbst sind gegenüber den Rotorscheiben bzw.
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gegenüber den Stabilisierungsringen durch Reibungsschluß und/oder
Formschluß mit dem Verschrauben der Tragbolzen festsetzbar. Wie bereits erwähnt,
können die Profile auf der der Prallrichtung gegenüberliegenden Seite und an den
in Prallrichtung weisenden Rändern einen stromlinienförmigen Querschnitt aufweisen.
Bei allen Ausführungsformen der Erfindung liegt der Tragbolzen geschützt, er kann
daher aus normalem Baustahl aufgebaut sein.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen Radialschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung, ausschnittsweise,
Fig. 2 einen Schnitt in Richtung A-A durch den Gegenstand nach Fig. 1, Fig. 3 in
gegenüber der Fig. 1 wesentlich vergrößertem Maßstab den Ausschnitt B aus dem Gegenstand
nach Fig. 2, Fig. 4 einen Längsschnitt durch den Gegenstand der Fig. 3, Fig. 5 eine
andere Ausführungsform des Gegenstandes der Fig. 3, Fig. 6 eine nochmals andere
Ausführungsform des Gegenstandes der Fig. 3,
Fig. 7 einen Längsschnitt
durch den Gegenstand der Fig. 6, und Fig. 8 den Gegenstand der Fig. 6 und 7 perspektivisch
und auseinandergezogen.
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Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung ist für die Prallzerkleinerung
von Mahlgut, und zwar insbesondere von mineralischem Mahlgut bestimmt. Zum grundsätzlichen
Aufbau gehören ein Mühlengehäuse und ein Mahlaggregat. Es versteht sich, daß das
Mühlengehäuse eine zentrale Mahlgutaufgabe und einen peripheren Feingutabzug aufweist,
was nicht gezeichnet wurde.
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Das Mahlaggregat besteht aus zwei gegeneinander arbeitenden Rotorscheiben
1, Stabilisierungsringen 2 und zwischen den Rotorscheiben 1 und den Stabilisierungsringen
2 angeordneten, in bezug auf die Prallrichtung einstellbaren Mahlwerkzeugen 3. Diese
weisen eine Mahlgutkarnmer 4 auf, in der sich ein Mahlgutpolster 5 ausbildet, welches
den eigentlichen Mahlvorgang im Sinne einer Prallzerkleinerung bewirkt. Die Mahlwerkzeuge
3 bestehen aus Tragbolzen 6, kammerbildenden Bauteilen 7 und Halteringen 8. Die
Tragbolzen 6 sind mit ihren Enden in Bohrungen 9 der Rotorscheiben 1 und der Stabilisierungsringe
2 eingeführt und in diesen verschraubt. Es versteht sich, daß dazu die Enden der
Tragbolzen 6 mit entsprechenden Gewinden 10 versehen sind und auf die Muttern 11
aufschraubbar sind.
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Die kammerbildenden Bauteile sind als offenes Profil 7 ausgeführt.
Die anordnung ist so getroffen, daß das offene Profil 7 den zugeordneten Tragbolzen
6 auf der der Prallrichtung abgewandten Seite umfaßt. Das offene Profil ist zwischen
Justierscheiben 8 als Halteringen gehalten,
die zum Zwecke der
Einstellung der Prallrichtung um den Tragbolzen 6 verstellbar sowie im eingestellten
Zustand mit der Verschraubung 10, 11 der Tragbolzen 6 festsetzbar sind. Es handelt
sich insoweit gleichsam um eine Verspannung, wobei die genannten Bauteile selbst
zumindest teilweise auch als Distanzelementen wirken.
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Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 5 sind die kammerbildenden
Bauteile als U-Profile 7a oder als V-Profile 7b ausgeführt, wobei die Profile 7
den Tragbolzen 6 in der U-Kehle 12a oder in der V-Kehle 12b aufnehmen. Beide Ausführungsformen
nach den Fig. 6 bis 8 sind die kammerbildenden Bauteile als H-Profil 7c ausgeführt
und mit dem H-Steg 13 auf den Tragbolzen 6 aufgesetzt. Hier ist jedoch auf der der
Prallrichtung abgewandten Seite in die entsprechende Profilkammer 14 noch eine Arretierungsleiste
15 eingesetzt, so daß auch insoweit eine vollständige Umfassung erfolgt.
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In der Fig. 3 wurde angedeutet, daß die offenen Profile 7 auswechselbare
Prallkantenleisten 16 aus einem Verschleißwerkstoff aufweisen können. Sie sind im
Ausführungsbeispiel mit ihrem justierscheibenseitigen Rand 17 in nutförmige Ausnehmungen
18 der Justierscheiben 8 formschlüssig eingesetzt. Auf diese Weise ist eine sichere
Befestigung bewirkt. Die Justierscheiben 8 ihrerseits sind gegenüber den Rotorscheiben
1 bzw. den Stabilisierungsringen 2 durch Reibungsschluß und/oder Formschluß mit
dem Verschrauben der Tragbolzen 6 festsetzbar. Bei der Ausführungsform nach den
Fig. 6 bis 8 sind die Arretierungsleisten 15 mit ihren Enden in zugeordnete Ausnehmungen
18 der Justierscheiben 8 eingesetzt. Ferner ist an dem H-Profil 7c ein in die Ausnehmung
18 eingreifender Orientierungskeil 7d angeschlossen.
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Aus den Fig. 3, 5 und 6 entnimmt man, daß die Profile 7 auf der der
Prallrichtung gegenüberliegenden Seite einen Stromlinienquerschnitt aufweisen. Entsprechend
könnte auch der in Prallrichtung weisende Rand 20 der Profile stromlinienförmig
verrundet sein. - Die Tragbolzen 6 bestehen aus normalem Baustahl.
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