<Desc/Clms Page number 1>
Überlastungsschutz für Drehstrommotoren
Drehstrommotoren müssen allgemein gegen thermische Überlastung geschützt werden. Dies erfolgt bei ferngesteuerten Anlagen durch mit thermischen Überstromauslösern versehene Schützen, die auf kritische
Stromstärken in den drei Phasen ansprechen. Ein solches Schütz muss im allgemeinen, wenn es durch die thermischen Überstromauslöser abgeschaltet hat, von Hand entriegelt und wieder eingeschaltet werden.
Dies ist deshalb nachteilig, weil in diesem Fall bis zur Wiedereinschaltung eine mehr oder weniger lange
Zeit verstreichen kann, während der eine ganze Anlage oder Teile derselben blockiert bleiben. Bei
Schützen ohne vollständige Verriegelung findet nach einer verhältnismässig kurzen Unterbrechung eine
Wiedereinschaltung statt. Bei bestehenbleibender Störungsursache ergibt sich in diesem Fall der Nachteil, dass das Schütz verhältnismässig rasch ein-und ausschaltet, wodurch der Überlastungsschutz unwirksam wird.
Die Erfindung betrifft einen Überlastungsschutz für Drehstrommotoren unter Verwendung eines über einen Steuerstromkreis fernzusteuernden Schützes mit thermischer Auslösung, bei dem die geschilderten Nachteile vermieden sind und der dadurch gekennzeichnet ist, dass ein vom Schütz über einen Hilfskontakt gesteuertes und im Steuerstromkreis eingeschaltetes Verzögerungselement vorgesehen ist. welches die Erregung des Schütz-Elektromagneten und damit die Wiedereinschaltung des Schützes erst nach einer Zeitdauer freigibt, die willkürlich einstellbar ist.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt.
Von drei Klemmen für den Anschluss von drei Phasenleitern R, S, T führen Verbindungsleitungen zu den Hauptkontakten 1 und weitere Verbindungsleitungen von diesen über je einen thermischen Auslöser 2 zu den Klemmen u, v, w, an welche ein fernzusteuernder Drehstrommotor angeschlossen werden kann.
Die Klemmen 0, 1', die an einen Steuerstromkreis angeschlossen sind, sind miteinander über einen Hilfskontakt 3 und ein Verzögerungselement 4 verbunden. Die Klemme l'ist ferner über einen Auslösekontakt 5, einen Elektromagneten 6 und einen Sperrkontakt 7 mit der Klemme 0 verbunden. Mit dem Elektromagneten 6 werden die Hauptkontakte 1 des Schützes und der Hilfskontakt 3 betätigt. Bei unerregtem Elektromagneten 6 befinden sich die Hauptkontakte 1 in ihrer geöffneten Ruhelage, während der Hilfskontakt 3 geschlossen ist.
Der Auslösekontakt 5 wird von den thermischen Auslösern 2 betätigt, u. zw. wird er, falls einer der drei thermischen Auslöser infolge eines Überstromes in der zugeordneten Phase anspricht, ge- öffnet und unterbricht den Stromkreis des Elektromagneten 6 für eine verhältnismässig kurze Zeitdauer, d. h. bis der betreffende thermische Auslöser sich genügend abgekühlt hat, um den Auslösekontakt 5 wieder im schlie- ssenden Sinne zu betätigen. Der Sperrkontakt 7 wird durch das Verzögerungselement 4 betatigt. u. zw. wird er, sobald das Verzögerungselement 4 durch Schliessen des Hilfskontaktes 3 Spannung erhält, geöffnet und verbleibt während einer bestimmten, willkürlich wählbaren Sperrzeit in der geöffneten Lage.
Das Verzögerungselement kann irgendeine geeignete elektromechanische, elektrothermische oder elektronische Ausbildung aufweisen.
Findet eine Überlastung statt, so wird der Auslösekontakt 5 durch die thermischen Auslöser geöffnet und der Elektromagnet 6 entregt. Dies hat zur Folge, dass die Hauptkontakte 1 des Schützes geöffnet und der Hilfskontakt 3 geschlossen wird. Dadurch erhält das Verzögerungselement Spannung und beginnt zu arbeiten, wobei der Sperrkontakt 7 verhältnismässig rasch geöffnet wird und während der am Verzöge- rungselement 4 eingestellten Verzögerungszeit offen gehalten wird. Diese Verzögerungszeit wird grösser ge-
<Desc/Clms Page number 2>
wählt als die Abkühlzeit der thermischen Auslöser 2, so dass das Schliessen des Auslösekontaktes 5 keine
Wiedereinschaltung bewirken kann.
Eine solche ist erst dann möglich, wenn die am Verzögerungselement
4 eingestellte Sperrzeit abgelaufen ist und der Sperrkontakt 7 wieder schliesst und ausserdem Steuerspan- nung vorhanden ist.
Beim Erfindungsgegenstand wird also das Schütz nach dem Abschalten infolge Ansprechen der Über- stromauslöser vollautomatisch und beliebig lang verzögert, bei vorhandener Steuerspannung wieder ein- geschaltet und alle schädlichen Folgen für den Drehstrommotor werden absorbiert, die durch externe Stö- rungsquellen im Drehstromnetz, wie Unterspannung, Phasenausfall usw. oder durch interne Störungsquel- len an der Anlage, wie mechanische Überlastung. bis zum Stillstand des Drehstrommotors selbst usw. ein- treten können. Eine Blockierung kann nicht mehr stattfinden und manuelle Eingriffe erübrigen sich, so dass ein vollautomatischer Betrieb gewährleistet wird.
Durch die beschriebene Einrichtung wird verhindert, dass der an das Schütz angeschlossene Drehstrom- motor allzu früh wieder eingeschaltet wird, wodurch die Möglichkeit besteht, dass er Schaden leiden kann, oder falls das Schütz von Hand eingeschaltet werden müsste, zu spät eingeschaltet wird, wodurch ein unnötig langer Betriebsausfall entsteht.
PATENTANSPRÜCHE : l. Überlastungsschutz für Drehstrommotoren, unter Verwendung eines über einen Steuerstromkreis fernzusteuernden Schützes mit thermischer Auslösung, dadurch gekennzeichnet, dass ein vom Schütz über einen Hilfskontakt (3) gesteuertes und im Steuerstromkreis (0, 1') eingeschaltetes Verzögerungselement (4) vorgesehen ist, welches die Erregung des Schütz-Elektromagneten (6) und damit die Wiedereinschal- tung des Schützes erst nach einer Zeitdauer freigibt, die willkürlich einstellbar ist.