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Photographisches Vergrösserungsgerät
Die Erfindung betrifft ein photographisches Vergrösserungsgerät mit photoelektrischer Steuerung der Belichtungsdauer, bei welchem der hinter dem Einstellschirm angeordnete photoelektrische Wandler nur einen kleinen Teil des Bildfeldes erfasst und auf eine beliebige Stelle des Bildfeldes eingestellt werden kann.
Einzelbilder und grössere Papierformate werden stets mit den üblichen Vergrösserungsgeräten belich-
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zu können, wurden besondere kastenförmige Belichtungsautomaten entwickelt, die unmittelbar auf das
Kopierbrett aufgestellt und dort ähnlich einem normalen Kopierrahmen verschoben werden können. Sie weisen einen das Kopierlicht teilweise durchlassenden Einstellschirm auf, unter dem sich eine Photozelle befindet. Mitunter lässt man auch in einer sonst lichtundurchlässigen Auflageplatte eine verhältnismässig kleine Aussparung frei, unter der die Photozelle angeordnet ist. Die Belichtungszeit ist dann nur durch die
Dichte des über der Aussparung liegenden Motivs bestimmt.
Man kann dabei durch verschieben des photo- graphischen Papiers auf dem Einstellschirm den gewünschten Messausschnitt und durch Verschiebendes
Gerätes auf dem Grundbrett den Bildausschnitt einstellen.
Um solche Geräte einigermassen handlich gestalten zu können, dürfen sie nur für ein beschränkt gro- sses Papierformat ausgelegt werden. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass man ohne oder mit Belich- tungsautomat jeweils unterschiedliche Einstellebenen erhält, auf die das Scharfeinstellgetriebe des Ver- grösserungskopfes bei jedem Wechsel erneut eingestellt werden muss.
Ferner sind Messvorrichtungen mit auf der Einstellfläche verschiebbaren Photozellen bekannt, die im einen Fall direktes Kopierlicht und im andern Fall das von der Kopierfläche zurückgeworfene Licht erhal- ten. Bei der ersten Ausführung ist jedoch keine selbsttätige Belichtungsregelung möglich, während bei der zweiten die Bedienung äusserst unbequem ist und bei grösseren Kopierflächen nur der Rand des Bildfeldes ausgemessen werden kann.
Ausgehend von einem photographischen Vergrösserungsgerät der eingangs genannten Gattung, wird erfindungsgemäss vorgeschlagen, den Einstellschirm transparent und ortsfest auszubilden und den photoelektrischen Wandler parallel zum Einstellschirm verschiebbar anzuordnen. Da hiebei keinerlei Aufbauten auf dem Kopierbrett erforderlich sind, lässt sich dessen ganze Auflagefläche für Kopierzwecke ausnutzen oder kann als Ablagefläche verwendet werden. Die Einstellebene bleibt bei einer Grundstellung des Tisches unverändert, ohne Rücksicht darauf, ob eine photoelektrische Regelvorrichtung zur Belichtungssteuerung verwendet wird oder vorhanden ist. Vor allem kann die Regelvorrichtung auch nachträglich an das Gerät angebaut werden, ohne dass dessen sonstiger Aufbau oder seine Einstellung irgendwie beeinflusst wird.
Die Anordnung ist auch unabhängig davon, ob ein Tischgerät oder ein Ständergerit zur Anwendung kommt.
Bei Tischgeräten muss lediglich das Kopierbrett kastenförmig ausgebildet werden, um die Photozelle unter der Einstellscheibe aufnehmen zu können.
Vorteilhafterweise wird zur bewegbaren Lagerung der Photozelle ein Kreuzschlitten verwendet. Mit diesem oder einem andern Träger kann dabei ein Handhebel fest, gelenkig oder aber ein Getriebe verbunden sein, über den das Messgerät in jede gewünschte Lage unterhalb der Einstellplatte gebracht werden kann, so dass beliebige Stellen der Kopierfläche ausgemessen werden können. Während ein solcher Handhebel bei Ständergeräten unter dem Kopierbrett frei zugängig ist, muss in dem kastenförmigen Grundbrett eines Tischgerätes in einer Seitenwand wenigstens eine Aussparung vorgesehen werden.
Das mit der Photozelle über ein Kabel verbundene Steuergerät kann z. B. ebenfalls unterhalb des Kopierbrettes, gegebenenfalls auch an diesem neben der Kopierfläche vorgesehen werden.
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Wie weiterhin erfindungsgemäss vorgeschlagen wird. kann an der Photozelle eine Beleuchtungsvor- richtung angeordnet sein, welche die Grösse und Lage der Messfläche auf dem Einstellschirm anzeigt. Die
Bedienung wird dann wesentlich dadurch erleichtert, dass die Beleuchtungsvorrichtung an denAussuchlicht- schalter angeschlossen ist, derart, dass sie gleichzeitig mit dem Aussuchlicht ein-und ausschaltbar ist.
Gemäss einer besonderen Ausführungsform der Erfindung weist der Träger des lichtelektrischen Wand- lers ein zylindrisches Gehäuse mit einem den Abmessungen des kleinsten Papierformates angepassten
Durchmesser auf, wobei das Gehäuse nach oben geöffnet oder durch eine transparente Scheibe abgeschlos- sen ist und am Boden die Photozelle und gegebenenfalls eine oder mehrere Glühlampen angeordnet ist bzw. sind.
Bekanntlich wird in der Regel nur die Bildmitte ausgemessen. Es sollte daher ein Scharfeinstellge- triebe zur Anwendung kommen, bei dem der Beleuchtungskopf in an sich bekannter Weise entlang einer
Geraden senkrecht zur Kopierfläche verstellbar angeordnet ist. Hiezu lassen sich beispielsweise entlang der Führung des Beleuchtungskopfes vorgesehene Steuerkurven, Messbandsteuerungen oder andere Kurven- bzw. Hebelsteuerungen verwenden, wobei der Projektionskopf den waagrechten Abstand von seiner Füh- rung beibehält. Wenn bei einem solchen Gerät nur die Bildmitte ausgemessen werden soll, so braucht man
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Fig. 2während Fig. 3 einen Schnitt durch das Messgerät entlang der Schnittlinie li-ni in Fig. 2 wiedergibt.
Das in Fig. 1 gezeigte Vergrösserungsgerät weist eine Ständersäule 1 auf, die fest in einem Dreifuss 2 sitzt. Ein Kopierbrett 3 ist über eine Muffe 4 verschiebbar an der Säule 1 geführt und kann über eine Knebelschraube 5 festgestellt werden. Zur Verhinderung einer Verschwenkung des Kopierbrettes dient ein in eine Längsnut 6 der Säule 1 eingreifender und fest in der Muffe 4 sitzender Keil 7. In eine Aussparung 8 des Kopierbrettes 3 ist eine transparente Einstellscheibe 9 derart eingelassen, dass die oberen Abschlussflächen der Teile 3 und 9 in einer Ebene liegen und eine geschlossene Auflagefläche für das Kopierpapier ergeben.
Im oberen Bereich der Säule 1 ist an dieser eine Nabe 10 eines Armes 11 verschiebbar geführt und über eine weitere, nicht dargestellte Keilverbindung gegen Verdrehung gesichert. Der Arm 11 kann ebenfalls über eine Knebelschraube 12 festgestellt werden. An Stelle der Knebelschraube 12 kann gegebenen-
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nung an der Säule 1 eingreift. Grundsätzlich ist es auch möglich, eine elektrische Verstellung zu wählen.
Am Arm 11 sitzt fest der Beleuchtungskopf 13 des Vergrösserungsgerätes mit der Negativbühne 14.
Das Objektiv 15 ist jedoch über einen Balg 16 oder einen auf-andere Weise verstellbaren Lichtschacht re- lativ zum Lampenhans 13 mittels eines Schlittens 17 an einer Führung 18 des Armes 11 verstellbar ange- ordnet. Das Gerät ist mit einem an sich bekannten und daher nicht dargestellten Scharfeinstellgetriebe ausgerüstet, welches die Bewegung des Schlittens 17 an der Führung 18 steuert. Beispielsweise kann man ein Messband verwenden, das am Grundbrett 3 angeschlossen ist und über ein in dem kastenförmig ausge- bildeten Arm 11 vorgesehenes Kurvengetriebe die objektivverstellung steuert. Jedenfalls kann sich das Objektiv 15 nur parallel zur Säule 1 bewegen, so dass die Achse der Projektionsoptik die Einstellscheibe 9 stets im gleichen Punkt schneidet.
Die Säule 1 ist hohl ausgebildet und dient zur Aufnahme einer Leitungsschnur 19, über welche die Projektionslampe des Lampenhauses 13 mit dem in Fig. 1 nicht dargestellten Belichtungssteuergerät verbunden ist.
Unterhalb der Einstellscheibe 9 ist am Kopierbrett ein durch zwei Querleisten 20 (Fig. 2) und Längsschienen 21 gebildeter Rahmen befestigt. An den Querleisten 20 sind Flanschösen 22 vorgesehen, über welche man den Rahmen unterhalb des Kopierbrettes 3 in eine Führung einschieben oder am Brett anschrauben kann. Zwei parallel zu den Querleisten 20 vorgesehene Querschienen 23 umgreifen die Schienen 21 mit an ihren Enden vorgesehenen Augen 24. Auf den Schienen 23 sitzt wiederum mittels Aussparungen 24a verschiebbar ein Schlitten 25, der mittels einer Bajonettverbindung 26 ein Messgerät M trägt.
Wie der Schnitt nach Fig. 3 erkennen lässt, weist das Messgerät M ein zylindrisches Gehäuse 27 aus Kunststoffglas auf, das nach unten durch einen lichtundurchlässigen Deckel 44 abgeschlossen ist. Das Gehäuse ist nach oben hin geöffnet und greift mit Bajonettlappen 26a in zugeordnete Bajonettaussparungen 26b im Kreuzschlitten 25. Die innere Begrenzungsfläche 27a ist nach oben hin kegelförmig erweitert, so dass sich eine verhältnismässig schmale ringförmige Stirnfläche 27b ergibt. In eine von aussen in das
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Gehäuse 27 eingeformte Ringnut 27c ragen einige an einem Ringsockel 30 sitzende Glühlampen 29, und in einer Radialbohrung 27d des Gehäuses sitzt eine Photozelle 28 mit ihrem Sockel 28a.
Die inneren und äusseren Begrenzungsflächen des zylindrischen Gehäuses sind mit einem matt reflektierenden Lack ver- sehen, so dass einerseits der Photozelle 28 der grösste Teil der durch die Einstellscheibe 9 in das Gehäuse eintretenden Lichtstrahlen zugeführt wird, zum andem bei einer Einschaltung der Glühlampen 29 auf der
Einstellscheibe 9 ein Kreisring 41 entsprechend der lichtdurchlässigen Stirnfläche 27b beleuchtet wird.
Das Messgerät M ist über ein flexibles Kabel 33 mit einem Steuergerät S der photoelektrischen Regel- vorrichtung verbunden, welches über zwei im Kabel 19 vorgesehene Leiter 19a, 19b die ProJektionslampe 34 steuert. Drei weitere Leiter 35, 36 und 37 führen zu einem Aussuchlichtschalter 38 der beispiels- weise in der einen Endstellung das Aussuchlicht einschaltet und in der andern Endstellung den Belichtungsvorgang einleitet. Intensität und Dauer der Kopierbelichtung können dabei über das Steuergerät S gesteuert werden, das in beliebiger Weise am Kopiergerät, z. B. unter oder neben dem Kopierbrett 3, an- geordnet werden kann. Das Steuergerät S selbst ist nicht Gegenstand der Erfindung. Z. B. kann ein bereits vorgeschlagenes Steuergerät verwendet werden.
Nach dem Ausführungsbeispiel werden die Lampen 29 über dem Schalter 38 in der Stellung" Kopier- licht"z. B. über den Leiter 37 eingeschaltet. Dabei wird, wie dies vor allem aus Fig. 1 zu ersehen ist, über die Projektionsrandlichtstrahlen 39 von oben auf der Einstellscheibe 9 das Bildfeld 40 mit dem Bildmotiv sichtbar gemacht, während durch die Beleuchtung über die Lampen 29 von unten das Messfeld durch den Kreisring 41 angezeigt wird.
Infolge der besonderen Ausbildung des Scharteinstellgetriebes bleibt die Mitte des Bildfeldes bei einer Veränderung des Vergrösserungsmassstabes unbeeinflusst. Wenn man daher das Messfeld in der Bildmitte belassen will, so kann das Messgerät M seine einmal eingenommene Lage stets beibehalten. Liegt jedoch der bildwichtige Teil ausserhalb der Bildmitte, so lässt sich das Messgerät über den Kreuzschlitten 25 an jede beliebige Stelle unterhalb der Einstellscheibe 9 fahren.
Hiezu dient ein Handhebel 42, der beispielsweise an einem Ende fest mit dem Kreuzschlitten 25 verbunden sein kann und dessen am andem Ende vorgesehener Handgriff 42a sich in Richtung der Pfeile 43 in Fig. 1 bewegen lässt. Lediglich der Übersichtlichkeit wegen ist der Hebel 42 zur Bedienungsperson vorstehend gezeichnet. Er kann selbstverständlich in jeder beliebigen Richtung, insbesondere seitlich vom Kopierschlitten 25 wegragen, und er kann auch schwenkbar am Kreuzschlitten angeschlossen sein. Im letzteren Falle lässt er sich beispielsweise über eine unterhalb des Kopierbrettes 3 vorgesehene Öse führen. Bei Verwendung eines Tischgeräte lässt sich an Stelle dieser Ose in einer Seitenwand des Grundbrettkastens eine etwa kreisförmige Aussparung vorsehen, an der sich der Hebel abstützt.
An Stelle des Hebels kann auch eine Welle vorgesehen werden, die an den Schienen 23 gelagert ist und über ein Zahnstangengetriebe am Kreuzschlitten 25 angreift.
Die Beleuchtung der Messfläche und die Steuerung der Beleuchtungsvorrichtung über den Aussuchlicht-
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als nach dem Ausführungsbeispiel ausgebildet ist. Diese Vorschläge ermöglichen eine motivgerechte Ausmessung des Bildfeldes und eine Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit, da man nach Einschalten des Aussuchlichtes lediglich zu überprüfen braucht, ob der bildwichtige Teil von der Messfläche mit umfasst wird.
Eine Neueinstellung des Messgerätes ist dagegen regelmässig nicht notwendig.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Photographisches Vergrösserungsgerät mit photoelektrischer Steuerung der Belichtungsdauer, bei welchem der hinter dem Einstellschirm angeordnete photoelektrische Wandler nur einen kleinen Teil des Bildfeldes erfasst und auf eine beliebige Stelle des Bildfeldes eingestellt werden kann, dadurch gekenn- zeichnet, dass der Einstellschirm (9) in bekannter Weise transparent und ortsfest ausgebildet und der photoelektrische Wandler (Photozelle 28) parallel zum Einstellschirm beliebig verschiebbar angeordnet ist.