<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Die Erfindung betrifft Dampfkesselanlagen mit einem Wasserrohrkessel, der ein normalerweise in
Natur- oder Zwangs umlauf durchströmtes Umlaufrohrsystem aufweist und von einer Speisepumpe ge- speist wird.
Gemäss der Erfindung sind bei einer solchen Dampfkesselanlage Einrichtungen zur zumindest zeit- weisen Verbindung des Umlaufrohrsystems und der Saugseite der Speisepumpe vorgesehen, die es er- möglichen, das Umlaufrohrsystem in einen die Speisepumpe enthaltenden Kreislauf einzubeziehen. Der auf diese Weise einfach hergestellte Kreislauf ermöglicht es, dass zwecks Reinigung oder Beizung des Kessels hiefür geeignete Chemikalien mit Hilfe der Speisepumpe umgewälzt werden können. Dabei kann bei mit einem Speisewasserbehälter ausgerüsteter Anlage dieser Behälter der Speisepumpe saugseitig vorge- schaltet sein und die Verbindungsleitung in den Speisewasserbehälter münden, so dass einerseits dieser
Behälter mitgereinigt oder mitgebeizt werden und anderseits das Kesselwasser, z. B. bei Kesselreparaturen, in den Speisebehälter abgeleitet werden kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt, u. zw. zeigt
Fig. 1 das Blockschema einer Dampfkesselanlage mit angeschlossenen Turbinen und die Fig. 2 und 3 stellen Varianten von Einzelheiten in grösserem Massstab dar.
In Fig. 1 bezeichnet 1 einen Wasserrohrkessel an sich bekannter Bauart, der mit Naturumlauf arbeitet und dementsprechend eine Anzahl aus dem Wasserraum eines Oberkessels 2 gespeister Fallrohre 3 und eine Anzahl in den Dampfraum des Oberkessels 2 einmündender Steigrohre 4 aufweist, wobei die Fallund Steigrohre miteinander über einen Sammler 5 verbunden sind. Der Oberkessel 2 wird über einen Vorwärmer 6 durch eine Speisepumpe 7 gespeist und speist seinerseits über Absperrhähne 8 und 9 Dampfturbinen 10 und 11, deren Abdampf schliesslich in einen Speisewasserbehälter 13 zurückgeführt wird. Der an der Saugseite der Speisepumpe 7 angeschlossene Speisewasserbehälter 13 ist mittels einer mit einem Absperrhahn 12 versehenen Leitung 25 mit einem Zwischenerhitzer 14 verbunden.
Der Sammler 5 ist über einer Leitung 15 mit dem Speisewasserbehälter 13 verbunden und dabei an der Saugseite der Speisepumpe 7 angeschlossen. In die Leitung 15 sind vom Sammler 5 ausgehend der Reihe nach ein Absperrhahn 16, ein z. B. als Durchflussmesser ausgebildeter Leistungsmesser 17, ein Druckreduzierventil 18 und schliesslich ein Manometer 19 eingesetzt. Die diese Teile sowie die Leitung 15 erfassende Verbindung des Sammlers 5 mit der Saugseite der Speisepumpe 7 kann als ständig vorhandener und dabei-wie später noch erklärt wird-von Zeit zu Zeit benützter Teil der Anlage ausgebildet sein, oder aber sie kann lediglich provisorischen Charakter haben und nur im Bedarfsfall angebracht werden.
Dabei kann die Leitung 15 ganz oder teilweise aus einem flexiblen Schlauch oder aus festen Rohren bestehen und gegebenenfalls mit Hilfe der am Sammler 5 bzw. Speisewasserbehälter 13 üblicherweise vorgesehenen Anschlussstutzen, Ablasshähnen od. dgl. angeschlossen werden. Beim Fehlen solcher Anschlussteile können für das Anschliessen der Leitung15besondere, gegebenenfalls nur provisorische Massnahmen getroffen werden.
Soll nun die Kesselanlage unter Verwendung von vorzugsweise an den Stellen 20 und 21 vor bzw. nach der Speisepumpe 7 zugeführten Chemikalien, z. B. Hydrazin und einer Säure, gereinigt werden, wird die Verbindung zwischen dem Sammler 5 und der Saugseite der Pumpe 7 geöffnet bzw. hergestellt, und die von der Pumpe 7 geförderten Reinigungsmittel werden in dem den Oberkessel 2, die Rohre 3 und 4 und den Sammler 5 erfassenden Kreislauf umgewälzt. Zur gleichen Zeit können die Reinigungsmittel selbstverständlich durch die übrigen Teile der Anlage, d. h. durch den betriebsmässigen Dampfkreislauf, umgewälzt werden, wobei freilich die Hähne 8 und 9 geschlossen werden. Der gleiche Vorgang kann beim Beizen der Anlage angewendet werden, wobei natürlich an Stelle von Reinigungsmitteln Beizmittel zur Verwendung gelangen.
Zur Sicherung eines intensiven und schnellen Reinigungs- bzw. Beizvorganges arbeitet die Speisepumpe 7 zweckmässig unter einem relativ hohen Förderdruck von beispielsweise 40 atü, welcher mit Hilfe des Reduzierventils 18 auf einen für den Speisewasserbehälter zulässigen Wert vermindert wird. Hinsichtlich des Fortschreitens des jeweils im Gange befindlichen Vorganges gibt der Leistungsmesser 17 die notwendigen Angaben.
<Desc/Clms Page number 2>
Bei Anlagen ohne Speisewasserbehälter wird die Leitung 15, wie in Fig. 1 bei 22 angedeutet ist, direkt mit der Saugseite der Pumpe 7 verbunden, wobei dies selbstverständlich auch bei mit einem Speisewasserbehälter ausgerüsteten Anlagen der Fall sein kann.
In Fig. 2 ist ein Sammler 5 in Seitenansicht dargestellt, wobei die Fall- und Steigleitungen 3 bzw. 4
EMI2.1
nete Anschlussstutzen 23 ersichtlich, wie sie an Sammlern oft vorgesehen sind. Die Leitung 15 wird in solchen Fällen vorteilhaft unter Benützung dieser Stutzen 23 angeschlossen, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist.
In vielen andern Fällen sind gemäss Fig. 3 Ablasshähne 24 vorhanden, welche eine günstige Anschlussmöglichkeit für die Leitung 15 bieten. In Fig. 3 ist die Möglichkeit berücksichtigt, welche sich bei einem Wasserrohrkessel mit z. B. zwei Naturumlaufsystemen und sinngemäss mit zwei Sammlern 5 ergibt. In solchen Fällen werden beide Sammler 5 an die Leitung 15 angeschlossen, wobei die beiden Umlaufsysteme Parallelzweige des gleichen Umwälzkreises sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Dampfkesselanlage mit einem Wasserrohrkessel, der ein normalerweise in Natur- oder Zwangsumlauf durchströmtes Umlaufrohrsystem aufweist und von einer Speisepumpe gespeist wird, dadurch gekennzeichnet, dass Einrichtungen (15, 16, 18) zur zumindest zeitweisen Verbindung des Unilaufrohr- systems (3, 4) und der Saugseite der Speisepumpe (7) vorgesehen sind, die es ermöglichen, das Umlaufrohrsystem (3, 4) in einen die Speisepumpe (7) enthaltenden Kreislauf einzubeziehen.