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Eisbre eher
Es ist bereits bekannt, mittels eines Wasserfahrzeuges Eis zu brechen, wobei das Wasserfahrzeug beim Eisbrechen periodische Stampfbewegungen ausführt, die etwa im Takte seiner Eigenschwingungszahl erfolgen. Diese Einrichtung wurde dahingehend vervollkommnet, dass das Wasserfahrzeug beim Eisbrechen periodische Stampfbewegungen ausführt, deren Frequenz der durch die Steifigkeit des zu brechenden Eises gegebenen Frequenz möglichst angenähert ist. Die dazu dienenden Einrichtungen zur Erzeugung periodischer Stampfbewegungen sind auf diese Frequenz eingestellt. Bei beiden Ausführungsformen hat die Form und Masse des Schiffes Einfluss auf die einzustellende Frequenz.
Die vorliegende Erfindung stellt eine weitere Vervollkommnung für bestimmte Anwendungszwecke dar und unterscheidet sich wirkungsmässig von den oben geschilderten Ausführungen grundsätzlich zunächst dadurch, dass die Form und Masse des gesamten Schiffes nicht mehr für die zu wählende Frequenz massgeblich ist.
Die genannten neuen Anwendungszwecke ergeben sich aus den praktischen Erfahrungen bei besonders dickem Eis. Die Beurteilung der Dicke des Eises hängt selbstverständlich von der Schiffsgrösse ab ; z. B. wird man bei einem Schiff von 300 t Verdrängung eine Eisschicht von 1 m und mehr als dick im Sinne der Erfindung bezeichnen.
Bei dickem Eis kann ein Schiff dieser Grösse nicht brechend durch dieses Eis durchfahren, wenn es lediglich auf den Vortrieb durch Propellerschub angewiesen ist. Es würde vielmehr mit seinem Vorschiffsich auf das Eis hinaufschieben und je nach der Grösse des Propellerschubes mehr oder weniger hoch auf dem Eis zum Stillstand kommen. In einem solchen Falle ist dieses Vorschiff praktisch starr mit dem Eis verbunden und die Anwendung der bereits einleitend genannten Erfindungsgedanken ergäbe noch keine ausreichende Lösung, weil das Eis so stark ist, dass die bei den ersten beiden Ausführungsbeispielen erwähnten Mittel noch nicht zum Brechen des Eises ausreichen.
Die Erfindung besteht darin, dass die Einrichtungen zur Erzeugung von periodischen Stampfbewegungen in einem besonderen, vom Schiff getrennten Schwimmkörper angeordnet sind.
Die Richtung dieser Kräfte ist vertikal, d. h. also senkrecht zur Eisdecke, vorgesehen, z. B. durch die Verwendung von an sich bekannten gegenläufig rotierenden Unwuchten. die in der Phase so eingerichtet, sind, dass sich die Kräfte in der Horizontalen aufheben und in der Vertikalen addieren. Die vertikale Richtung ist die zweckmässigste Anordnung, da man hiebei mit dem geringstmöglichen Arbeitsaufwand die Eisdecke brechen kann.
In einer beispielsweisen Ausführungsform ist die Erfindung in der Zeichnung dargestellt. Die Figur zeigt das Vorschiff, an welchem um den Drehpunkt i mit einem Federungskörper k Arme h befestigt sind, die einen Schwimmkörper tragen, in welchem die Unwuchtkörper a und b der Stampfeinrichtung um die Achse c drehbar angeordnet sind.
Die gleich grossen Unwuchten a und b drehen sich entgegengesetzt im Sinne der gezeichneten Pfeile um die mit dem Schwimmkörper fest verbundene Achse c mit gleicher Geschwindigkeit so, dass sie sich oben und unten auf der Linie d-d treffen. Dann heben sich die über die Achse c wirkenden horizontal gerichteten Fliehkräfte aus den Unwuchten a und b auf, während sich die vertikal gerichteten Fliehkräfte
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addieren. Der Antrieb der beiden Unwuchten kann in jeder zweckentsprechenden Weise mit bekannten Mitteln erfolgen.
Ohne an dem Wesen der Erfindung etwas zu ändern, könnte die Einrichtung auch so arbeiten, dass die Unwuchten a. und b mit untereinander vertauschter Drehrichtung umlaufen. Von der Stampfwirkung würdeauch nicht viel verloren gehen, wenn die Unwuchten a und b sich mit ihren Schwerpunkten nicht auf der Linie d-d, sondern auf einer dazu etwas nach vom oder nach achtern geneigten Linie treffen würden.
Die Anordnung der Unwucht- oder Stampfmaschine in einem besonderen Schwimmkörper ist auch deshalb vorteilhaft, weil der stampfende Schwimmkörper in seiner rorm besonders brechgünstig gestaltet werden kann. Er kann auch in der Breite so gewählt werden, dass eine Brechrinne von einer Breite entsteht, die nachfolgenden grösseren Schiffen das Befahren derselben ermöglicht. Es können auch mehrere Schwimmkörper nebeneinander zur Anwendung kommen, wenn dieses vorteilhaft erscheint, und schliesslich kann der Schwimmkörper mit der Unwucht-oder Stampfmaschine nur während desEiseinsatzes des Schubschiffes an demselben angebaut, während der übrigen Zeit jedoch abgebaut sein.