DE907400C

DE907400C - Windkraftanlage

Info

Publication number: DE907400C
Application number: DEB2775D
Authority: DE
Inventors: Richard Bauer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1943-12-21
Filing date: 1943-12-21
Publication date: 1954-03-25

Description

Bei den bekannten Windkraftanlagen steht die Achse des Windrades in einem rechten oder spitzen Winkel zu dem senkrecht stehenden Turm. Zur Übertragung des Drehmoments nach unten wird im allgemeinen über ein im Turmkopf angeordnetes Kegelradgetriebe eine senkrecht nach unten führende Welle angetrieben, von der das Drehmoment wiederum über ein Kegelradgetriebe auf die anzutreibende Maschine übertragen wird. Bei Windkraftanlagen zur Erzeugung elektrischen Stromes wird der Generator meistens unter Zwischenschaltung eines Getriebes in Verlängerung der Windradachse im Turmkopf angeordnet.
Diese beidenAnordnungen haben aber, besonders wenn es sich um größere Anlagen handelt, erhebliche -Nachteile. Das im Turmkopf liegende Kegelradgetriebe ist bei großen Anlagen infolge der geringen Drehzahl des Windrades sehr schwer und stellt eine unerwünschte Gewichtsbelastung des Turmes dar. Das gleiche gilt auch bei Anordnung des Generators im Turmkopf, wobei noch nachteilig hinzukommt, daß die Wartung desselben in dem meistens drehbaren Turmkopf sehr erschwert ist. Es sind auch schon Anordnungen bekanntgeworden, bei denen in einem feststehenden schrägen Bock bzw. Turmgerüst die Windradwelle ebenfalls schräg liegend angeordnet ist, wobei am oberen Ende das Windrad und am unteren Ende die Arbeitsmaschine angeordnet ist. Durch diese Anordnung werden zwar die v orgenannten Nachteile vermieden, jedoch handelt es sich bei dieser bekannten Ausführungsform nur um kleinere feststehende, nicht drehbare, d. h. also nicht auf die Windrichtung einstellbare Anlagen, die außerdem den Nachteil haben, daß das Windrad und seine obere Lagerung zu seiner Wartung und Überholung schwer zugänglich sind.
Demgegenüber ist bei der Erfindung der schräge Turm als frei tragender, am oberen Ende das Windrad tragender, um eine vertikale Achse seines Turmsockels schwenkbarer Ausleger ausgebildet, der mit seinem unteren Ende in einem Lagerteil um seine Längsachse drehbar gelagert ist, so daß also der Ausleger gleichzeitig als Windradwelle dient. Während bei der obenerwähnten bekannten Windkraftanlage eine gesonderte Trag- bzw. Auslegerkonstruktion erforderlich ist, in der die Windradwelle angeordnet ist, sind bei der vorliegenden Erfindung diese beiden Teile in dem gleichzeitig als Windradwelle dienenden rotierenden Ausleger vereinigt. EineweitereVerbesserung°der erfindungsgemäßen Windkraftanlage besteht ferner darin, daß der Ausleger zusätzlich um eine waagerechte Achse schwenkbar ist und, wie in der Abbildung gestrichelt angedeutet, auf den Boden niedergeholt werden kann, wodurch die Wartung und überholung des Windrades ganz wesentlich erleichtert sind.
Die neue Windkraftanlage wird an Hand der Zeichnung im nachstehenden näher beschrieben und erläutert. Der schräge Ausleger besteht aus einem konischen Blechrohr i, das an seiner Spitze das Windrad m trägt, mit seinem unteren Ende bei k und l in einem Lagerbock drehbar gelagert ist und den Generator it antreibt. Selbstverständlich kann statt des Generators auch jede beliebige andere Arbeitsmaschine, wie z. B. eine Pumpe, angetrieben werden.
Der Lagerteil ist sowohl um eine waagerechte Achse p als auch um eine senkrechte Achse in einem niedrigen Turmsockel o schwenkbar gelagert.
Der schräg liegende Turm kann also mit der Arbeitsmaschine um die Achse p so nach unten geschwenkt- werden, daß die Flügel eines, wie in der Abbildung dargestellt, zweiflügeligen Windrades zur Wartung und Überholung in Bodennähe gebracht werden können. DieLage des Drehpunktes ist so gewählt, daß die auf der Arbeitsmaschinenseite liegenden Massen annähernd im Gleichgewicht mit den auf der Windradseite liegenden Massen stehen, so daß das Umklappen des Turmes, d. h. das Niederholen des Windrades, nur einen geringen Kraftaufwand erfordert.
Der Ausleger wird durch Schwenken um die senkrechte Turmsockelachse in die Windrichtung eingestellt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Windkraftanlage mit einem schrägen Turm und annähernd gleichgerichteter, schräg liegender Windradwelle, an deren oberem Ende das Windrad und an deren unterem Ende die Arbeitsmaschine angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der schräge Turm als frei tragender, um eine vertikaleAchse seinesTurmsockels (o) schwenkbarer Ausleger ausgebildet und mit seinem unteren Ende in einem Lagerteil (k, L) um seine Längsachse drehbar gelagert ist, so daß der Ausleger (i) gleichzeitig als Windradwelle dient. 2. Windkraftanlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (i) um eine am Turmsockel (o) vorgesehene waagerechte Achse (p) so weit nach unten geschwenkt werden kann, daß das Windrad (m) bzw. dessen Nabe, wenn es sich um ein zweiflügeliges Windrad handelt, bis an den Erdboden gebracht werden kann. 3. Windkraftanlage nachAnspruch2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (p) zum Niederlegen des Auslegers so angeordnet ist, daß die auf derArbeitsmaschinenseite liegenden Massen annähernd im Gleichgewicht mit den auf der Windradseite liegenden Massen stehen. Angezogene Druckschriften: Buch »Die Windkraftausnutzung für die Krafterzeugung« von B i l a u, Verlag Paul Paverz, 19q.
2, Abb. 86, S. 1o7.