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Injektionsfertige Spritzampulle aus Glas
Spritzampullen aus Glas mit Kolbenstopfen und eingeschmolzener Kanüle, z. B. nach der östorr. Patentschrift Nr. 171699, erfordern für die Injektion ein dieser Ampullenform speziell angepasstes Gestell.
Trotz der Vorteile, die Spritzampullen aus Glas gegenüber sonstigen Systemen bieten, wie z. B. einheitliches, gegenüber empfindlichen Lösungen indifferentes Material, einwandfreie Sterilhaltung der Kanüle durch Glaskapillare u. ähnl., wirkt sich die Notwendigkeit eines besonderen Spritzgestelles, etwa nach der österr. Patentschrift Nr. 175969, unter bestimmten verhältnissen, z. B. in Notfallsituationen. gelegentlich nachteilig aus.
Insbesondere bei Lösungen, die subkutan injiziert werden, ist es häufig nicht erforderlich, vor der Injektion durch einen Aspirationsversuch eine versehentliche intravasale Kanülenlage auszuschliessen.
Dies gilt vor allem für Medikamente, wie Analgetika, Kreislaufmittel u. ähnl., die z. B. als Bestandteil einer Erste-Hilfe-Ausrüstung des Soldaten in den Armeen verschiedener Staaten gebräuchlich sind und die ebenfalls in spritzfertiger Form ohne Aspirationsmöglichkeit, z. B. als Spritztuben, abgefüllt sind.
Den bekannten Nachteilen von Spritztuben, wie Undurchsichtigkeit, begrenzte Haltbarkeit und schlechte Kontrollmöglichkeit des Inhaltes, entspricht bei andern injektionsfertigen Spritzampullen der Nachteil des durch den konstruktiven und Materialaufwand bedingten hohen Preises, so dass eine geeignete Spritzampulle, die besonders auf Erste-Hilfe-Fälle zugeschnitten ist, bisher nicht existiert.
Es wurde gefunden, dass insbesondere für Notfallsituationen geeignete, injektionsfertige Spritzampullen aus Glas mit Hohlstopfen und eingeschmolzener Kanüle in der Weise ausgerüstet werden können, dass das Ende des die Kanüle einschliessenden Glasröhrchens eine fest verbundene oder aufsetzbare, als Daumenauflage ausgebildete Platte trägt, die in Verbindung mit dem an der vorzugsweise vorgeritzten Bruchstelle abgebrochenen Glasröhrchen den Spritzenstempel bildet, indem das freie Ende des Glasröhrchens in die Höhlung des Ampullenstopfens eingeführt wird, wobei vorzugsweise das freie Ende des Ampullenhohlkörpers einen auf- oder einsteckbaren, durchbohrten Stopfen aufweist, dessen Bohrung das als Kolbenstange dienende Glasröhrchen führt.
Erforderlich ist hiezu eine plattenartige Verbreiterung des Endes des die Kanüle umhüllenden Glasrohres oder das Aufstülpeneinesentsprechend gestalteten Aufsatzes aus geeignetem Material, z. B. Poly- äthylen.
AnHand der Figuren wird die Erfindung näher erläutert. Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der Spritzampulle in Seitenansicht (Längsschnitt) mit geschlossener Schutzhülle. Fig. 2 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform der Spritzampulle im Längsschnitt in Gebrauchsstellung. Fig. 3 und 4 zeigen zwei Stellungen des als Spritzenstempel dienenden Teils des Kanülenschutzrohres in Seitenansicht. Fig. 5 zeigt in Aufsicht einen als Kolben dienenden Stopfen.
Nach Abbrechen des Glasrohres bei 3 entsteht ein Stempel, dessen Ende nach Fig. 2 in die Höhlung des Stopfens 6 eingeführt wird und das Herausdrücken der Injektionslösung ermöglicht. Dies wird erleichtert durch eine aus Polyäthylen oder anderem Material bestehende, durchbohrte Kappe l, die das freie Ende des Ampullenhohlkörpers unmittelbar hinter dem Gummistopfen abschliesst und als Führung für den Stempel dient. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, wird durch diese beiden abnehmbaren und wieder verwendbaren Zusatzteile eine einwandfreie Injektion ermöglicht.
Als Widerlage der Daämenplatte 2 des Stempels 5 dient
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dem Zeige- und Mittelfinger der injizierenden Hand die Schulter des Spritzampullenhohlkörpers 7 oder eine an dieser Schulter befestigte oder aufsetzbare Fingerauflage 8, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist. Die äussere Verpackung der fertig armierten Spritzampulle, vorzugsweise mit vorgeritzter Bruchstelle 3, erfolgt am einfachsten in einer stabilen Schutzhülse 4 als Bestandteil des Verbandpäckchens.
Eine kleine Abänderung des beschriebenen Systems gestattet sogar, falls erwünscht, eine Aspiration des Ampulleninhaltes. Es ist hiezu nur erforderlich, die unmittelbar oberhalb der Bruchstelle 3 liegende Glaswand des Stempels 5 so in ihrer Form zu verändern, z. B. durch Pressen des erhitzten Glases, dass eine der Fig. 3 entsprechende, flügelartige Verbreiterung 9 entsteht. Fig. 4 zeigt den Stempel gemäss Fig. 3 nach Drehung um 900. Zweck dieser Ausbildung ist es, sich nach Einführen durch eine schlitzförmige Öffnung 10 des Stopfens 11 gemäss Fig. 5 mit einer in seinem Innern vorgesehenen Erweiterung der Höhlung nach leichter Drehung schlüsselartig zu verhaken.
Der die Ampullenöffnung abschliessende, zur Führung des Stempels 5 dienende Stopfen 1 müsste in diesem Fall ebenfalls eine analoge schlitzartige Erweiterung der Durchbohrung aufweisen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Injektionsfertige Spritzampulle aus Glas mit Hohlstopfen und in einem Glasröhrchen eingeschmolzener Kanüle, dadurch gekennzeichnet, dass das Ende des die Kanüle einschliessenden Glasröhrchens (5) eine fest verbundene oder aufsetzbare, als Daumenauflage ausgebildete Platte (2) trägt, die in Verbin dung mit dem an der vorzugsweise vorgeritztenBruchstelle (3) abgebrochenen Glasröhrchen den Spritzenstempel (5) bildet, indem das freie Ende des Glasröhrchens in die Höhlung des Ampullenstopfens (6) eingeführt wird, wobei vorzugsweise das freie Ende des Ampullenhohlkörpers (7) einen auf-oder einsteckbaren, durchbohrten Stopfen (1) aufweist, dessen Bohrung das als Kolbenstange dienende Glasröhrchen führt.