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Poröser Pflanzentopf aus Kunststoff
Pflanzentöpfe müssen für Luft durchlässig sein, um eine Belüftung der Erde im Topf und der diese Erde durchziehenden Pflanzenwurzeln herbeizuführen. Daher findet für solche Töpfe gebrannter Ton wegen seiner luftdurchlässigen Porosität Verwendung. Da die Poren von gebranntem Ton sehr fein sind, verstopfen sie sich bald durch den sich absetzenden Wasserstein. Es ist dann die Belüftung der Pflanzenerde meist ungenügend.
Um Pflanzentöpfen ein schönes Aussehen zu geben, ist es bekannt, diese aus Kunststoff in den ge- wUnschtenFarbtönen herzustellen. Dabei ist auch die Verwendung von porösem Kunststoff bekannt. Jedoch sind auch die'bekannten porösen Kunststofftöpfe für Luft praktisch undurchlässig. Sie weisen nicht einmal die Durchlässigkeit von gebranntem Ton auf. Bei der Herstellung solcher Töpfe findet nämlich ein aufschäumbarer Kunststoff Verwendung. Das Aufschäumen oder Aufblähen der Kunststoffteilchen erfolgt durch ein in feiner Verteilung dem Kunststoff beigemischte Treibmittel.
Der treibmittelhaltige Kunststoff wird in eine dem herzustellenden Topf entsprechend gestaltete Form eingefüllt und in einer Dampfglocke oder im heissen Wasserbad erwärmt. Bei der Erwärmung bildet das 1m Kunststoff fein verteilte Treibmittel Gase inForm von kleinen Bläschen, die den Kunststoff zum Aufblähen bringen und in diesem Poren hervorrufen. Durch den Gasdruck werden die sich stark aufblähenden Kunststoffteilchen in der unnachgiebigen Form allseitig gegeneinander gepresst, wodurch sie allseitig miteinander zu einer einheitlichen porösenMasse fest verkleben. Die durch das treibende Gas in der Masse erzeugten Poren bilden jedoch geschlossene Zel- len und stehen daher nicht miteinander in Verbindung.
Sie ergeben somit in der Wandung des Topfes keine luftdurchlässigen Kanäle.
Daher entsprechen die bekannten Töpfe aus porösem Kunststoff nicht den an einen Pflanzentopf zu stellenden Erfordernissen. Es sind darin die Wachstumsbedingungen für Pflanzen weniger gut als in den bekannten Tontöpfen. Sie eignen sich hauptsächlich nur zu Verschönerungszwecken als sogenannte Über-
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Zwar ist bereits erstrebt worden, durch Zusätze wie Keramikpulver, Korkmehl usw. zum porenbildenden aufblähbaren Kunststoff eine durchlässige Porosität zu erzielen. Jedoch konnte hiedurch keine we- sentliche Durchlässigkeit der Topfwandung für Luft erreicht werden. Bei Zumischung einer grösseren Menge solcher Zusätze zur Erzielung einer besseren Durchlässigkeit besteht der Nachteil, dass hiedurch die Festigkeit des Topfes sehr herabgesetzt wird. Es kann dann bei einem mit Erde gefüllten, also entsprechend schweren Topf, der zwischen Daumen und Zeigefinger mit der Hand am oberen Topfrand in der üblichen Weise gehalten wird, der von den Fingern erfasste Teil des Topfes bereits abbrechen.
Auch ergeben Beimischungen der genannten Art zum aufblähbaren Kunststoff nur verhältnismässig kleine zusätzliche Poren, die nicht viel grösser als die bei gebranntem Ton sind und daher all die Nachteile solch kleiner Poren, insbesondere das baldige Verstopfen durch den sich absetzendesn Wasserstein aufweisen.
Gegenüber der fehlenden oder ungenügenden Durchlässigkeit der bekannten porösen Pflanzentöpfe. aus Kunststoff weist der poröse Kunststofftopf der Erfindung eine grosse Durchlässigkeit. auf. Dabei hat dieser eine hohe Festigkeit.
DerPflanzentopf der Erfindung ist gemäss dieser dadurch gut luftdurchlässigoder luft-und wasserdurch- lässig, dass er aus zusammengesintertem, kömigem, thermoplastischem Kunststoff besteht. Dabei'bilden
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die Poren in der Topfwandung für Luft oder Luft und Wasser durchlässige Kanäle.
Das Zusammensintern von körnigem, thermoplastischem Kunststoff ist an sich bereits bekannt. Dieses zusammengesinterte Material weist durchlässige Poren auf, die erheblich grösser als die durchlässigen Poren bei den bekannten Tontöpfen sind. Daher hat gegenüber den Tontöpfen der Kunststofftopf der Erfindung den Vorteil. dass dessen Poren sich nicht bald durch den beim Verdunsten des Wassers an der Topfaussenseite sich absetzenden W asserstein verstopfen. Da der körnige Kunststoff eine zerklüftete Topfaussenseite ergibt, ist dort zudem der Wasserstein kaum sichtbar. so dass dieser im Gegensatz zum Wasserstein an Tontöpfen keine sehr störende Fleckenbildung an der Topfaussenseite verursacht. Vom Wasserstein nach längerer Zeit etwa gebildete geringe Flecken können vom Kunststoff zudem leicht mittels eines feuchten Lappens abgerieben werden.
Dagegen haftet an Tontöpfen der Wasserstein sehr fest, weshalb dieser nur mühsam durch Abkratzen mittels Stahlspänen oder StahlbUrsten mechanisch entfernt werden kann.
In den grossen Poren des Topfes der Erfindung kann sich ferner gegenüber Tontöpfen viel Wasser speichern, so dass die Pflanze weniger oft gegossen zu werden braucht. Mit dem Verbrauch des Wassers in der Pflanzenerde wird das Wasser aus den Poren zum Teil wieder in die Erde zurückgezogen.
Hinzu kommt, dass die von den grossen Poren gebildeten weiten Durchtrittskanä1e nicht die Saugwirkung von Kapillaren aufweisen. wie dies bei gebranntem Ton der Fall ist. Daher zieht ein Topf mit gemäss der Erfindung grossen Poren nicht wie ein Tontopf Wasser aus der Pflanzenerde bis an die Topfaussenseite heraus, wo es verhältnismässig rasch verdunstet. Die in der Topfwandung befindliche Wassermenge liegt dazu an der Topfaussenseite noch verhältnismässig tief in den dort vorhandenen, durch die grossen Poren
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kann die für Pflanzentöpfe vorteilhafte Porengrösse und damit Durchlässigkeit der Topfwandung erreicht werden. Bei kleinen Körnern ist der Topf nur luftdurchlässig, jedochin höherem Masse als bei den bekann-
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Tontöpfen.
Bei grösseren Körnernkeit ist es nicht mehr so sehr von Nachteil, dass Zimmerpflanzen meist zu reichlich gegossen werden. Zu bevorzugen ist eineDurchlässigkeit, bei der überschüssiges Wasser in der Topferde durch die Topfwandung hindurch allseitig abfliesst. Hiebei kam das übliche Wasseraustrittsloch im Topfboden fehlen.
Obwohl der durchlässige Kunststoff topf der Erfindung wegen seiner Vorteile für das direkte Einpflanzen bestimmt ist, kann dieser auch nur zu Verschönerungszwecken als Übertopf für die gewöhnlichen Tontöpfe Verwendung finden, wenn das Umtopfen einer Pflanze aus bestimmten Gründen nicht erwünscht ist. Es braucht dann ein Zwischenraum zwischen dem Tontopf und Übertopf, der bei den bisherigen undurchlässigen Übertöpfen zur Belüftung des Tontopfes erforderlich ist, nicht vorhanden zu sein, so dass der je- weilige Obertopf kleiner als bisher sein kann. Ein solcher kleinerer Übertopf harmoniert im Aussehen besser mit der im Verhältnis dazu meist kleinenpflanze und ergibt auch eine bessere Raumausnutzung, so dass eine grössere Anzahl von Töpfen nebeneinander aufgestellt werden kann.
Da überschüssiges Wasser durch die poröse Wandung des Topfes der Erfindung hindurch in einen üblichen Topfuntersatz abfliegen kann, hat dieser Topf als Übertopf noch den Vorteil, dass sich kein stagnierendes Wasser im Übertopf anzusammeln vermag. Das Abgiessen dieses Wassers wird bei den bekannten undurchlässigen Übertöpfen oft unterlassen, weil seine Ansammlung von aussen nicht zu sehen ist und zur Kontrolle das Herausheben des Tontopfes aus dem Übertopf meist nicht erfolgt.
Zur Herstellung des Pflanzentopfes der Erfindung findet ein gekörnte : thermoplastischer Kunststoff Verwendung, der bei Erwärmung erweicht und klebrig wird. Es kommen hiefür die meisten Polymerisate in Betracht, vorzugsweise Polystyrol. Der gekörnte Kunststoff wird in eine dem herzustellenden Topf ent-
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schen den Kunststoffkörnern Hohlräume (Poren) ergeben, die durchlässig miteinander in Verbindung stehen.
Ein gasabgebendes Treibmittel wie bei den bekannten porösen Kunststofftpfen wird zur Bildung der Poren nicht verwendet.
Der in dieForm eingefüllte Kunststoff wird In dieser auf eine Temperatur erwärmt. bei der die Kunststoffkömer nur an ihren Berührungsstellen miteinander verkleben, wobei die zwischen den Körnern befindHchen Hohlräume verbleiben. Es kann die mit Kmiststofkörnern gefüllte Form in an sich bekannter Weise in einem Ofen unter langsam ansteigender Beheizung erwärmt werden. Zur Herabsetzung der Herstellungszeit da Pflanzentopfes wird jedoch vorteilhaft die Kunststoffüllung durch Hindurchleiten von Dampf oder Heissluft in einem kontinuierlichen Strom unmittelbar erwärmt.
Trotz der hiebei erfolgenden raschen Er-
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wärmung ist dieErweichungstemperatur in der Füllung überall weitgehend gleich, so dass die Gefahr einer örtlichen Übethitzung und damit eines stellenweisen Zusammenfliessens der Kunststoffkörner nicht besteht.
Die Zeichnung zeigt den noch in der zweiteiligen Form 10, 11 bei seiner Herstellung befindlichen porösen Pflanzentopf 12 aus körnigem Kunststoff gemäss der Erfindung. In der Zeichnung ergibt sich auch
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der an ihren Berührungsstellen wird die Kunststoffullung erwärmt.
Bei einer Erwärmung der Füllung durch Heissdampf oder Heissluft sind die Wände der Form durchlässig. Hiezu besteht die Form 10, 11 und der Deckel 16 vorteilhaft aus einem porösen Material, vorzugsweise Sintermetall. Der Dampf fliesst durch den Anschlussstutzen 17 in den Innenraum der inneren Formhälfte 11, der durch eine undurchlässige Abdeckplatte 18 nach aussen abgeschlossen ist. In diesem Innenraum verteilt sich der Dampf gleichmässig und fliesst dann in einem kontinuierlichen Strom durch die Wandung der inneren Formhälfte 11, die Kunststoffüllung 15 und die Wandung der äusseren Formhälfte 10 mit dem durchlässigen Deckel 16.
Bei dem aus der Zeichnung ersichtlichen Topf fehlt das übliche Wasseraustrittsloch im Topfboden 19.
Es ist bei diesem Topf durch Verwendung entsprechend grosser Kunststoffkörner die Topfwand derart durch- lässig, dass durch sie hindurch im Topf befindliches überschüssiges Wasser bereits abfliessen kann.