DE1253132B - Verfahren zur Herstellung hochporoeser, mit durchgehenden Poren versehener Formkoerper aus Lehm oder Ton - Google Patents

Verfahren zur Herstellung hochporoeser, mit durchgehenden Poren versehener Formkoerper aus Lehm oder Ton

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DE1253132B DEG41779A DEG0041779A DE1253132B DE 1253132 B DE1253132 B DE 1253132B DE G41779 A DEG41779 A DE G41779A DE G0041779 A DEG0041779 A DE G0041779A DE 1253132 B DE1253132 B DE 1253132B
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Description

  • Verfahren zur Herstellung hochporöser, mit durchgehenden Poren versehener Formkörper aus Lehm oder Ton Gegenstand der Erfindung ist ein neuartiges Verfahren zur Herstellung hochporöser, mit durchgehenden Poren versehener Formkörper aus Lehm und/ oder Ton. Diese Formkörper zeichnen sich gegenüber bekannten Ton- oder Lehmformkörpern durch besonders hohe Porosität, erhöhte Stabilität gegenüber aggressiven Stoffen und Druckfestigkeit aus.
  • Als poröse Rohre und ähnliche Bauelemente etwa zur Verwendung als Sickerrohre werden üblicherweise Betonrohre verwendet, die jedoch in vielen Fällen keine genügende Durchlässigkeit für das Sikkerwasser besitzen und vor allem den Nachteil zeigen; gegenüber aggressiven Stoffen, wie Öl, Streusalz, Säuren und Laugen, nicht beständig zu sein. Aus diesem Grund ist man vielfach darauf angewiesen, Steinzeugsickerrohre mit eingestanzten oder gestochenen Löchern zu verwenden, deren Herstellung jedoch relativ umständlich und teuer ist und die ebenso wie die Betonrohre ein beträchtliches Gewicht besitzen, wodurch ihre Verlegung und ihr Transport erschwert wird. Auch ist es bekannt, Tonkörper, wie Rohre od. dgl., mit teilweise durchgehenden Poren herzustellen, indem man dem Tonmaterial vor dem Brennen brennbare Stoffe, wie Holzmehl, Holzfasern, Kohlemehl oder Graphit, zusetzt, die während des Brennvorganges zersetzt werden und dabei Hohlräume bilden. Der Nachteil eines solchen Verfahrens zur Herstellung poröser Formlinge besteht darin, daß nur verhältnismäßig geringe Mengen der verbrennbaren Stoffe zugesetzt werden können, da sie bei etwa 300°C oder darüber beginnen sich zu zersetzen, was zur Folge hat, daß bei Zumischung größerer Mengen dieser Materialien in Folge ihrer Verbrennungswärme die Ofentemperatur in dem genannten Temperaturbereich schnell stark ansteigt und der Ofen »durchgeht«. Dieses schnelle Ansteigen der Ofentemperatur und die plötzliche Entwicklung gasförmiger Verbrennungsprodukte führt daher bei bekannten Verfahren zu einem Zerplatzen der Formlinge, wenn eine Mindestmenge von etwa 25 Klo der zugesetzten verbrennbaren Stoffe überschritten wird.
  • Aus der deutschen Patentschrift 845 626 ist außerdem ein Verfahren zur Herstellung von porösen keramischen Bauelementen bekannt, das darin besteht, daß man aus in feinzerkleinertem Zustand befindlichem brennbarem Stoff, wie vorzugsweise Torf, Sägemehl oder Kohlenstaub, Formkörper bildet und diese mit Ton vermischt, wonach aus diesem Gemisch Bauelemente geformt, getrocknet und gebrannt werden. Derartige gebrannte Formkörper besitzen jedoch nicht die gemäß der vorliegenden Erfindung angestrebte Flüssigkeitsdurchlässigkeit infolge durchgehender Poren. Das gleiche gilt für keramische Leichtgewichtserzeugnisse, die nach dem Verfahren der deutschen Auslegeschrift 1126 302 hergestellt werden. Dieses Verfahren, bei dem eine Rohmasse, a z. B. Ton, vor dem Trocknen und Brennen mit einem Füllmittel in Gestalt von Kunstharzteilchen gemischt wird, zeichnet sich dadurch aus, daß als Ausbrennstoff Kunstharzhohlkörper, insbesondere von Kugelform, verwendet werden. Wegen der fehlenden 5 Bruchbildung in der Zellenwand erhält man dabei ein Erzeugnis, bei dem die Zellen untereinander keine Verbindung haben und irgendeine Porosität des Erzeugnisses lediglich auf der Art der verwendeten Rohmassen und nicht auf der Zellenstruktur beruht. Gemäß diesem Verfahren führt also die Verwendung der Kunstharzhohlkörper ebenfalls nicht zu durchgehenden Poren.
  • Das neue Verfahren nach der Erfindung überwindet alle die oben geschilderten Nachteile vorbekannter Verfahren und führt zu Produkten mit den geschilderten überlegenen Eigenschaften.
  • Dieses Verfahren zur Herstellung hochporöser, mit durchgehenden Poren versehener Formkörper durch inniges Vermischen von Lehm und/oder Ton mit einem oder mehreren, festen, bei Wärmeeinwirkung sich unterhalb 250° C zersetzenden Kunststoffen, anschließendes Formen und Brennen des Gemisches nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß man geschnitzelte und/oder gefaserte Kunststoffe verwendet.
  • Hierbei können grundsätzlich alle nach dem genannten Zersetzungspunkt vom Fachmann leicht zu ermittelnden vorpolymerisierten oder durchpolymerisierten bekannten Kunststoffe verwendet werden, wobei selbstverständlich ist, daß nicht alle diese Kunststoffe zu gleichen oder gleichwertigen Ergebnissen führen. Der bevorzugte Kunststoff für die Benutzung in dem Verfahren nach der Erfindung ist Polystyrol, das in Faser- oder Schnitzelform dem Lehm- oder Tonmaterial zugemischt wird, wobei man günstigerweise dieses Material in feuchter Form verwendet.
  • Je nach dem Verwendungszweck, d. h. nach der erforderlichen Porengröße und nach den Ausmaßen der herzustellenden Ton- oder Lehmformlinge, wird die Faser- oder Schnitzellänge des zugesetzten Kunststoffes variieren, doch liegt die bevorzugte Faser-oder Schnitzellänge im Bereich von 0,2 bis 15 mm. Bei kleineren Gegenständen, die eine möglichst gleichmäßige Oberfläche besitzen sollen, wird man dabei eine kleinere Fasergröße wählen, während etwa bei Herstellung von größeren Bauelementen Faser oder Schnitzel mit größerer Länge und Dicke benutzt werden.
  • Nach dem Verfahren der Erfindung gelingt es so, bis etwa 60 Volumprozent, bezogen auf die zu brennende Gesamtmasse, porenbildendes Kunststoffmaterial zu dem Ton oder Lehm zuzusetzen, was den Vorteil gegenüber bekannten Verfahren hat, daß man wesentlich höherporöse Formlinge mit vermindertem Gewicht erhält, ohne daß man während des Brennvorganges ein Durchgehen des Ofens oder Zerplatzen des Formlings befürchten müßte. Vorzugsweise werden hierbei 20 bis 60 Volumprozent, bezogen auf die Gesamtmasse, an Kunststoffschnitzeln oder -fasern zugemischt. Dabei erfolgt die Zersetzung der porenbildenden Kunststoffe während des Brennvorganges relativ früh und gemäßigt, so daß die Ofentemperatur stets gut zu kontrollieren ist. Außerdem werden nicht plötzlich größere Mengen von gasförmigen Verbrennungsprodukten erzeugt, die die Formlinge zerreißen können.
  • Außer Lehm, Lößlehm oder Ton können nach dem Verfahren der Erfindung auch andere übliche Materialien, wie etwa Kaolin u. dgl. verwendet werden.
  • Eine zweckmäßige und bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens nach der Erfindung besteht darin, daß man zusätzlich zu den Kunststoffschnitzeln oder -fasern, günstigerweise Polystyrol, bekannte porenbildende Stoffe, wie Kohlemehl, Graphit, Holzmehl, Holzfasern oder Gemische dieser Stoffe in das Ton- oder Lehmmaterial einmengt. Diese Materialien werden zweckmäßigerweise in Mengen von 5 bis 25 Gewichtsprozent, bezogen auf das Lehm- und/ oder Tongewicht, zugesetzt. Da die Kunststoffasern oder -schnitzel sich bereits bei wesentlich niedrigeren Temperaturen während des Brennvorganges zersetzen und dabei durchgehende Poren bilden, haben die Verbrennungsgase, die bei der um 300°C einsetzenden Verbrennung der Holz- oder Kohleteilchen entstehen, die Möglichkeit, durch diese vorgebildeten Kanülen ins Freie zu gelangen, ohne die Gefahr eines Zerplatzens des Formlings hervorzurufen.
  • Obwohl auch durch einfaches Vermischen der Fasern oder Schnitzel eines auspolymerisierten Kunststoffes, wie Polystyrol, mit Holzmehl, Holzfasern, Graphit oder Kohlemehl ausgezeichnete Produkte erhalten werden, besteht eine besonders bevorzugte Methode nach der Erfindung darin, Monomere oder Vorpolymere des verwendeten Kunststoffs nach innigem Vermischen mit Holzmehl, Holzfasern, Kohlemehl oder Graphit auszupolymerisieren, dieses in Gemisch mit den genannten Stoffen vorliegende Polymerisat dann zu fasern oder zu schnitzeln und erst dann der Lehm- oder Tonmasse zuzusetzen. Auch bei dieser Modifizierung des Verfahrens ist es zweckmäßig, 5 bis 25 Gewichtsprozent, bezogen auf das Lehm- und/oder Tongewicht, Kohlemehl, Holzmehl, Holzfasern und/oder Graphit zu benutzen.
  • Um eine besondere Stabilität und Druckfestigkeit der nach der Erfindung hergestellten Fo.rmfinge zu erhalten, ist es zweckmäßig, beim Brennvorgang über den Sinterpunkt des jeweils verwendeten Lehms oder Tons, jedoch auf eine Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes dieser Materialien zu erhitzen. Günstige Brenntemperaturen liegen dabei normalerweise im Bereich von 1000 bis 1300° C, doch ist es für den Fachmann selbstverständlich, daß die Brenntemperatur je nach dem verwendeten Material auch oberhalb oder unterhalb dieses Bereiches liegen kann.
  • Die Vorzüge der nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren Formlinge gegenüber solchen nach bekannten Verfahren hergestellten bestehen darin, daß sie bei ausgezeichneter Formstabilität und Druckfestigkeit nur ein geringes Eigengewicht sitzen, gegenüber Säuren und Laugen, wie etwa Molken, absolut unempfindlich sind und zusammenhängende, durch den gesamten Körper verlaufende Poren aufweisen, so daß sie je nach dem Verwendungszweck eine ausgezeichnete Atmungsfähigkeit oder einen hohen Flüssigkeitsdurchlauf besitzen.
  • Die nach - der Erfindung hergestellten Formlinge können etwa zur Erhöhung der Säurestabilität oder zur Erzeugung eines gefälligeren Aussehens nach bekannten Tauchglasur- oder Salzglasurverfahren glasiert werden, wobei die Salzglasurverfahren den Vorteil bieten, daß die Poren auch in ihrem Inneren durchgehend glasiert werden und damit erhöhte Widerstandsfähigkeit gegenüber korrodierenden und aggressiven Flüssigkeiten oder Gasen erhalten.
  • Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung können mit Vorteil etwa hochporöse Sickerrohre, Drainagerohre, Filterplatten, Bausteine mit leichtem Gewicht, Absorptionskörper, Pflanzenschalen, Blumentöpfe usw. hergestellt werden. Auf diese Weise erzeugte Filterkörper oder Filterrohre können z. B. auch für Kläranlagen oder zur Filtrierung industrieller Abwässer verwendet werden, gegenüber denen sie vollkommen beständig sind. Besonders ist es dabei zu empfehlen, salzglasierte Filterkörper zu verwenden.
  • Bauelemente, die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellt wurden, besitzen trotz ausgezeichneter Druckfestigkeit ein gegenüber bekannten Tonmaterialien stark vermindertes Gewicht, das bis auf die Hälfte bekannter Bauelemente aus Ton herabgesetzt werden kann. Die Verwendung als Füllkörper für Destillationskolonnen, Wärmeaustauscher u. dgl. erweist sich als besonders günstig, da solche Füllkörper eine sehr große innere Oberfläche besitzen und gleichzeitig gegen Säuren und Laugen stabil sind. Blumentöpfe, Blumenschalen u. dgl. können außerdem nunmehr auch glasiert werden, so daß Ausblühungen des Tons verhindert werden, was bei bisher bekannten und üblichen Blumentöpfen aus 'Fon nicht möglich war, ohne die Porosität und Atmungsfähigkeit in unzulässiger Weise zu vermindern.
  • Die folgenden Beispiele dienen lediglich der Erläuterung des Verfahrens nach der Erfindung, doch ist dieses keinesfalls auf die wiedergegebenen Stoffe oder Mischungsverhältnisse beschränkt.
  • Beispiel 1 31 (entsprechend 29 g) Polystyrolfasern mit einer Länge zwischen 0,$ und 3 mm und einer Dicke von etwa 0,5 mm wurden mit 400 g feuchtem Holzmehl vermengt, und das Gemisch wurde mit 21 (entsprechend 4 kg) grobem feuchtem Ton innig vermengt. Dieses Gemisch wurde dann in Form von Rohren gepreßt und bei etwa 1200°C gebrannt.
  • Die Prüfung zweier so hergestellter Rohre mit verschiedenem Durchmesser auf ihre Scheitel-Druckfestigkeit ergab folgende Ergebnisse:
    Wand- Durchmesser Länge Bruch-
    dicke (lichte Weite) last
    cm mm mm kp
    Erste Probe .... 1 60 370 1020
    Zweite Probe . ..
    1,2 80 340 880
    Beispiel 2 250 ccm (entsprechend 20 g) vorpolymerisierte Polystyrolgranalien wurden mit 100 g Holzmehl innig vermischt, dann auspolymerisiert und schließlich zu Fasern von einer Länge von etwa 0,5 bis 2 mm gefasert. Diese Fasern wurden mit 500 ccm grobem feuchtem Ton innig durchmengt, zu Bauelementen geformt, getrocknet und bei etwa 1200°C gebrannt. Beispiel 3 250 ccm (entsprechend 20 g) Polystyrolvorpolymerisat in Form von Granalien wurden mit l00 g Kohlemehl vermischt, auspolymerisiert und dann zu Flocken von einer Länge zwischen etwa 1 und 3 mm geschnitzelt. Die Flocken wurden dann mit 750 ccm grobem feuchtem Lößlehm innig vermengt, zu Rohren verformt und in ungetrocknetem Zustand bei etwa 1200° C gebrannt.
  • Beispiel 4 21 (entsprechend 30g) Polyurethanschaumstoff (Kondensationsprodukt eines Polyesters aus einer Dicarbonsäure und einem dreiwertigen Alkohol und einem Diisocyanat) wurden zu Schnitzeln von etwa 0,6 bis 0,8 mm geschnitzelt, mit 20 g feuchtem Holzmehl vermengt, und dieses Gemisch wurde in 11 groben feuchten Lehm gleichmäßig eingearbeitet. Danach wurde die Masse geformt und in feuchtem Zustand bei etwa 1200°C gebrannt.
  • Beispiel 5 Dieses Beispiel dient dem Nachweis der Tatsache, daß nach dem Verfahren der Erfindung Formkörper mit durchgehenden Poren gewonnen werden, während man nach dem in der deutschen Auslegeschrift 1126 302 beschriebenen Verfahren Formkörper mit flüssigkeitsundurchlässigen geschlossenen Poren erhält. Aus je 2 kg entsprechend 1 1 feuchtem plastischem Ton und je 40 g Schnitzeln mit einer Länge von 0,6 bis 0,8 mm aus geschäumtem Polystyrol nach der Erfindung einerseits und 40 g Kügelchen mit einem Durchmesser von etwa 1,5 mm aus geschäumtem Polystyrol nach der deutschen Auslegeschrift 1126 302 andererseits wurden Tonrohre mit einer Länge von 20 cm, einer Wandstärke von 1,2 bis 1,3 cm und einer lichten Weite von 6 cm geformt, bei einer Brenntemperatur von etwa 1150 bis 1200'C während üblicher Brennzeiten gebrannt und anschließend in ebenfalls üblicher Weise salzglasiert. Man erhielt dabei in allen Fällen standfeste Tonrohre, deren eine Seite mit einer nicht wasserdurchlässigen Tonmasse verschlossen wurde. Dann wurden die Rohre bis zum Rand mit Wasser gefüllt, und im Fall des Durchlaufens wurde das Wasser ständig durch neu zulaufendes Wasser auf dem gleichen Stand gehalten. In einem Auffanggefäß wurde für jedes einzelne Rohr das durchlaufende Wasser aufgefangen und volumenmäßig gemessen.
  • Im Fall der nach der Erfindung hergestellten Tonrohre erhielt man in 15 Sekunden einen Wasserdurchlauf von etwa 1,5l, während im Fall der nach der deutschen Auslegeschrift 1 126 302 hergestellten Tonrohre in der gleichen Zeit überhaupt kein Durchlauf zu verzeichnen war.
  • Bei einem anderen Vergleichsversuch wurde an Stelle der nach der Erfindung verwendeten Polystyrolschnitzel Polystyrolfasern mit einer Dicke von etwa 0,2 bis 0,5 mm verwendet, wobei gleiche Versuchsbedingungen und Mengenverhältnisse wie im Beispiel 5 angewendet wurden. In diesem Fall erhielt man bei den nach der Erfindung hergestellten Tonrohren in 15 Sekunden einen Wasserdurchlauf von 1,2l, während auch hier bei den nach der deutschen Auslegeschrift 1126 302 hergestellten Tonrohren in der gleichen Zeit überhaupt kein Durchlauf zu verzeichnen war.

Claims (7)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung hochporöser, mit durchgehenden Poren versehener Formkörper durch inniges Vermischen von Lehm und/oder Ton mit einem oder mehreren festen, bei Wärmeeinwirkung sich unterhalb 250°C zersetzenden Kunststoffen, anschließendes Formen und Brennen des Gemisches, dadurch gekennzeichn e t, daß man geschnitzelte und/oder gefaserte Kunststoffe verwendet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kunststoff Polystyrol verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zusätzlich zu dem Kunststoff Kohlemehl, Graphit, Holzmehl, Holzfasern oder Gemische dieser Stoffe zumischt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Lehm und/oder Ton mit einem im Gemisch mit Kohlemehl, Graphit, Holzmehl, Holzfasern oder Gemischen dieser Stoffe auspolymerisierten Kunststoff vermischt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß man 5 bis 25 Gewichtsprozent, bezogen auf das Lehm- und/oder Tongewicht, Kohlemehl, Graphit, Holzmehl, Holzfasern oder Gemische dieser Stoffe verwendet.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kunststoffschnitzel und/oder -fasern in einer Länge von etwa 0,2 bis 15 mm verwendet.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kunststoffschnitzel und/oder -fasern in einer Menge von etwa 20 bis 60 Volumprozent, bezogen auf die gesamte Masse, verwendet. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 845 626; deutsche Auslegeschrift Nr. 1126 302.
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