DE866024C - Verfahren zur Herstellung von hochporoesen Leichttonsteinen und feuerfesten Formkoerpern - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von hochporösen Leichttonsteinen und feuerfesten Formkörpern Bekanntlich lassen sich, porige keramische Formkörper dadurch erzeugen, daß man unter Verwendung von Torten und keramischen Rohstoffen mit natürlichen oder künstlichen organischen Bestandteilen durch den Brennvorgang Hohlräume erzeugt bzw. durch die dabei auftretende Gasbildung diese Hohlräume noch erweitert. Ebenso ist es bekannt, daß sich Tone usw. mittels chemischer Treibmittel in eine gummischwammähnliche Struktur bringen lassen. Die mit zahllosen Luftporen durchsetzten Formlinge werden nach ihrer Trocknung in bekannter Weise wie Tonziegelsteine gebrannt. Dieses porige Material zeichnet sich durch geringes Raumgewicht; hohe Wärmedämmung und gute Schalldämmung aus. Dieses Gastreibverfahren stößt bei seiner Durchfiihrung auf große wirtschaftliche und technische Schwierigkeiten bzw. Nachteile. Die Verwendung der teueren chemischen Treibmittel einerseits und die Verluste an verfahrungstechnisch notwendigerweise über die Schalungen getriebenem Material belasten die Wirtschaftlichkeit der Erzeugnisse entscheidend. Ferner ist die Einstellung bestimmter Raumgewichte technisch nur sehr schwer mit Sicherheit zu erreichen. Ebenso ist es bekannt, daß man: durch Einbringen von Schaum, der auf der Grundlage von Seifen, Saponinen, pflanzlichen und tierischen Leimen, Pektinen und polymerisierten Kohlenhydraten, Su:lfitablaugen usw. hergestellt ist, keramische Massen porig machen kann. Im Brennprozeß lassen aber viele dieser Mittel lösliche Salze zurück; die Aüsblühungen an fertigen Steinen. zur Folge haben, können. Weiterhin ist die Stabilität dieser Schäume meist zu gering; um die schweren Tonteilchen bis zur Ansteifung der Massen in gleichmäßiger Verteilung zuhalten.
• Es hat sich nun gezeigt, däß man in der Lage ist, allein unter Verwendung vorn organischen Kolloiden sowohl die Bildsamkeit von keramischen Massen unter Senkung des Anmachewasseranteils zu steigern, als auch einen äußerst beständigen. und tragfühigen Schaum aus eben diesen Kolloiden zu bilden, der hervorragend geeignet ist, dem Material eine bestimmte Porigkeit zu verleihen. ' Geeignete Kolloide wurden z. B. in Abbauprodukten von Eiweißen gefunden.
• Der zum Porigmachen benötigte Schaum kann entweder gesondert -hergestellt werden, oder man kann in geeigneten Mischmaschinen nach Zugabe solcher Kolloide den verflüssigten Ton so lange schlagen, bis durch die eiilgeschlagene Luft das erwünschte Raumgewicht und damit der Porositätsgrad erreicht ist.
• Diese Schaumtonmassen können in bekannter Weise mit einem Ansteifungsmittel versetzt werden. Es hat sich nun gezeigt, daß Eiweiße und deren Abbauprodukte nach einer gewissen Reaktionszeit die Ansteifung bewirken können: Die Schaumtonmassen werden in die bereitstehenden Schalungen eingegossen und mit der Oberkante der Schalungen bündig gestrichen. Nach Beendigung des Ansteifungsvorganges werden die Schalungen entfernt, die Formlinge in gewünschter Breite -geschnitten, -getrocknet und gebrannt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Leichttonsteinen und feuerfesten porösen Formkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bildsamkeit der tonhaltigen Gemenge oder keramischen Massen durch Zusatz-von Eiweißen und deren Abbauprodukten verbessert. a. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man den tonhaltigen Gemengen oder keramischen Massen Schaum aus # Eiweißen und Abbauprodukten derselben zusetzt bzw. sie in geeigneten Mischmaschinen bis zur Erreichung des gewünschten Raumgewichtes schlägt. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und/oder a, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ansteifung durch Eiweiße und deren Abibauprodukte,bewirkt. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 2oi q.o4, 567 09g.