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Vorrichtung zum Jäten von Pflanzen oder zum Vereinzeln von Rüben u. dgl.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Jäten von Pflanzen oder zum Vereinzeln von Rüben u. dgl., bestehend aus wenigstens einer Hackschar, die an einem Rahmen angeordnet oder mittels Parallelogrammlenkern an einem Querträger angelenkt ist, wobei der Hackschar oder den Hackscharen wenigstens ein Jätrad zugeordnet ist.
Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art sind an dem Gestell der Vorrichtung spezielle Befestigungsmittel für die Anordnung der Jäträder vorgesehen. Dadurch wird die Vorrichtung verhältnismässig kompliziert und schwer, da auch wenn die Vorrichtung nur als Hackmaschine verwendet wird, die Befestigungsmittel am Gestell verbleiben. Weiters sind die Jäträder der bekannten Vorrichtungen nicht bei einer Vorrichtung benutzbar, die nicht mit geeigneten Befestigungsmitteln ausgestattet ist.
Gemäss der Erfindung sind nun das Jätrad oder die Jäträder am Hackscharstiel oder an den Parallelogrammlenkern befestigbar. Auf diese Weise können die Jäträder ohne weiteres an den allgemein verwendeten Hackvorrichtungen angeordnet werden, da die Hackscharstiele bei verschiedenen Bauarten im wesentlichen gleiche Abmessungen haben.
Bisher wurde angenommen, dass die Befestigung von Jäträdern an der Hackschar oder am Hackscharrahmen, also nicht an dem Gestell der Hackmaschine selbst, eine gute Wirkung der Scharen beeinträchtigt, Versuche mit der Vorrichtung nach der Erfindung ergaben, dass dies nicht der Fall ist.
Die Befestigung der Jäträder am Hackscharstiel oder an den Parallelogrammlenkern ergibt den Vorteil, dass der Angriffspunkt für die Jäträder fortbewegende Kraft niedrig liegen kann, ohne dass die Höhe des Maschinengestelles herabgesetzt wird. Ausserdem erfordern die so angeordneten Jäträder keine besondere Hebevorrichtung.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung kann besonders zweckmässig mit Jäträdern versehen werden, die durch Berührung mit dem Boden in Drehung versetzt werden.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung sind die Jäträder in der Höhenrichtung verstellbar am Hackscharstiel angelenkt. Es lassen sich auch zwei Jäträder an einem Hackscharstiel anbringen, deren Drehachsen schräg oder entgegengesetzt zur Fortbewegungsrichtung des Gerätes annähernd in einer waagrechten Ebene angeordnet sind und einen Winkel von etwa 900 einschliessen. Dadurch wird die seitlich gerichtete Kraft des einzelnen Jätrades aufgehoben, was bei der Befestigung an einer Hackmaschine von grosser Bedeutung ist, da diese Maschinen sich nicht gut zur Aufnahme dieser Seitenkräfte eignen.
Gegebenenfalls können vor oder hinter jedem Jätrad Gewichte angeordnet werden, die den Druck des Jätrades auf den Boden vergrössern oder verkleinern.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden an Hand mehrerer in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele erläutert.
Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform der Vorrichtung, Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 1, Fig. 3 zeigt eine Teilansicht eines Jätrades, Fig. 4 zeigt eine Ansicht einer Zinke des Jätrades senkrecht zur Radlage nach Fig. 3, Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsform der Vorrichtung, Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf eine Haekvorrichtung, die mit mehreren Vorrichtungen nach der Erfindung versehen ist, Fig. 7 zeigt eine Seitenansicht einer Harke mit einer Klemmvorrichtung nach Fig. 6 in vergrössertem Massstab.
Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 ist an einem Gestell 1 bekannter Bauart mit einem
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Stützrad 2 und einer oberhalb der Bodenfläche liegenden Stütze 3 eine kreisrunde Querstange 4 mittels Klemmbüchse 5 und Klemmbolzen 6 befestigt. Um die Querstange 4 sind Büchsen 7 mit je einem vorstehenden Arm 8 frei drehbar. Jeder Arm trägt an seinem Ende ein um eine Achse 9 frei drehbares Jätrad 10. Die Büchsen 7 sind mittels Bolzenbzw. Stiften 11 gegen axiale Verschiebung auf der Querstange festgelegt. Sie können jedoch eine Schwenkbewegung ausführen, die durch Anschlag gegen die Enden von in den Büchsen 7 vorgesehenen Schlitzen 12 begrenzt wird, durch die die Bolzen 11 geführt sind.
Die Querstange 4 hat mehrere in Abständen voneinander angeordnete Löcher 13, so dass die Büchsen 7 axial. in mehreren Stellungen festgelegt werden können. Eine solche Verstellung der Büchsen 7 ist wegen der verschiedenen Abstände zwischen den Reihen der Pflanzen 14 notwendig.
An der Stütze 3 ist eine Hackschar 24 befestigt. An einem Querträger 26 ist ein Parallelogrammlenker 22 mittels einer Klemmvorrichtung 23 befestigt. Es können auch mehrere solche Parallelogrammlenker an dem Querträger 26 angeschlossen sein.
Zum Transport kann das Gestell 1 der Vorrichtung nach oben bewegt, und ein Bügel 27 in einen Haken 27A eingehakt werden, so dass das Gestell 1 nicht nach unten fallen kann. Zweckmässig liegt die Querstange 4 etwa in halber Höhe über dem Boden, verglichen mit der Höhenlage des Querträgers 26 für die Parallelogrammlenkung.
Nach Fig. 3 haben die Jäträder 10 eine verdickte Nabe 15, deren Rand 16 als Anschlag für die paarweise zu einer Art von Haarnadeln vereinigten Zinken 17 dient, die mittels Bolzen 18 und einer Unterlegscheibe an dem Rad 10 befestigt sind, wobei jede Zinke zwischen Nocken 19 längs des Radumfanges gehalten wird. Die Zinken 17, die aus Federstahldraht hergestellt sein können, sind an ihren freien Enden 20 um einen Winkel zu gegenüber der Radialrichtung im Drehsinn des Pfeiles 21 abgebogen. Ausserdem sind die Zinken 17, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, nach hinten um einen Winkel B gegenüber der zur Achse 9 senkrechten Radebene abgebogen. Das Mass der Abbiegungswinkel ce und ss wird nach der Erfahrung gewählt. Der Pfeil 25 bezeichnet die Fortbewegungsrichtung der Vorrichtung mit den Jäträdern im Betrieb.
Es hat sich praktisch erwiesen, dass Jäträder mit einer Ausbildung der Zinken gemäss den Fig. 3 und 4, die gegebenenfalls durch Berührung mit dem Boden angetrieben werden können, beim Lichten junger Rübenpflanzen eine sehr zufriedenstellende Wirkung ergeben. Bei einem Raddurchmesser von etwa 40 cm wird jedes Jätrad vorzugsweise mit nicht mehr als 30 und nicht weniger als 20 Zinken versehen.
Nach Fig. 5 sind die Jäträder 28 ebenfalls gegenüber der Fortbewegungsrichtung 29 schräg angeordnet und werden somit beim Verfahren der Vorrichtung um ihre Achsen 31 in Drehung versetzt. Die Jäträder sind auf diesen Achsen 31 auch axial verschiebbar und durch Büchsen 30 gehalten. Die Möglichkeit der axialen Verschiebung schafft einen grossen Verwendungsbereich bei verschiedenen Betriebsverhältnissen.
Um eine gute Anpassung an den Boden zu erzielen, sind die Jätradachsen 31 um eine Achse 32 verschwenkbar gelagert. Die Achse 32 kann einfach mittels einer Büchse 33 und einer Klemmschraube 34 auf einem Hackscharstiel in verschiedenen Höhen angebracht werden. Es ist auch möglich, die Achse 32 an einem Hackscharträger, z. B. einer Parallelogrammlenkung zu befestigen.
Zur Regelung des Druckes der Jäträder 28 gegen den Boden sind Gewichte 35 vorgesehen. Diese können auf verschiedenen Seiten der Jäträder 28 befestigt werden und gegebenenfalls auch auf Nocken 36 angebrachte Gegengewichte des Jätrades 28 sein.
Nach Fig. 6 ist an einer Hebevorrichtung 37 eines Schleppers, von dem nur Teile der Räder 38 dargestellt sind, ein Rahmen 39 angebracht. In gleichen Abständen sind am Rahmen 39 Hackscharen 40 angeordnet, die den Boden zwischen den Pflanzenreihen 41 hacken und auf denen die Träger von Jäträdern 42 gelagert sind, die in dem erwähnten Bodenstreifen die Jätwirkung bzw. das Lichten bewirken, wenn der Schlepper sich in Richtung des Pfeiles 43 fortbewegt. Die Anordnung der Jäträder an den Hackscharen ist derart, dass immer eine Hackschar übersprungen wird.
Die Jäträder 42 sind bei dieser Ausführungsform im wesentlichen flach, im Gegensatz zu den Jäträdern 28 nach Fig. 5. Es können verschiedene Arten von Jäträdern an der Vorrichtung angebracht werden.
Die Jäträder 42 sind derart ausgebildet und angeordnet, dass sie trotz Anordnung in einer Reihe quer zur Fahrtrichtung auch bei einem verhältnismässig kleinen Reihenabstand der Pflanzen 41 beispielsweise 30 cm unbehindert arbeiten bzw. sich drehen können. Bei Bewegung des Rahmens 39 mittels der Hebevorrichtung nach oben werden auch die Jäträder 42 nach oben bewegt und gegebenenfalls ausser Betrieb gesetzt.
Es können auch alle Jäträder 42 unter gleichen Winkeln zur Fortbewegungsrichtung angeordnet, und an jeder Hackschar 40 ein Jätrad befestigt werden. Da dies aber eine zu grosse seitliche, in derselben Richtung wirksame Kraft auf die Hackscharen 40 oder auf den Rahmen 49 hervorruft, ist die dargestellte Ausführungsform zu bevorzugen.
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Die Jäträder 42 haben zweckmässig einen von der Mitte bis zur Zinkenspitze gemessenen Radius von weniger als 25 cm, so dass sie sich leicht an einen geringen Reihenabstand zwischen den Pflanzen anpassen lassen.
Fig. 7 zeigt eine Seitenansicht einer an dem Rahmen 39 befestigten Hackschar 40 nach Fig. 6, wobei in einem geringen Abstand über dem Boden eine Klemmbüchse 44 vorgesehen ist, an der die Befestigungsteile der Jäträder nach Fig. 6 angeschlossen werden können.
Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen sind zwei Jäträder an einer Hackschar oder an einer Hackscharenfassung befestigt. Es ist jedoch auch möglich, nur ein Jätrad an jeder Hackschar anzuordnen.
Das Gewicht von zwei Jäträdern mit ihren Achsen soll vorzugsweise weniger als 20 kg sein, da ein zu grosses Gewicht die Wirkung der oft frei auf-und abbewegten Hackschar ungünstig beeinflussen kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Jäten von Pflanzen oder zum Vereinzeln von Rüben u. dgl., bestehend aus wenigstens einer Hackschar, die an einem Rahmen angeordnet oder mittels Parallelogrammlenkern an einem Querträger angelenkt ist wobei der Hackschar oder den Hackscharen wenigstens ein Jätrad zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Jätrad oder die Jäträder am Hackscharstiel oder an den Parallelogrammlenkern befestigbar sind.