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Zelt-oder Dachkonstruktion
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gliedes in elastischem Material, Gewebe, Gestricke od. dgl. auszufüllen, je es kann zuweilen vorteilhaft sein, die Spannglieder schräg, also auf grösserer Länge. durch den überdachten Raum zu führen, um ihr elastisches Verhalten in dem geschilderten Sinne zu verbessern und somit den Forderungen anzupassen, welche die bekannte Theorie der Membranen-Tragwerke bedingt. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, u. zw. rein schematisch, in sehr verkleinertem Massstab und nur auf das beschränkt, was zum Verständnis der Erfindung dient.
In der Zeichnung zeigen Fig. l eine Zeltkonstruktion mit einem einzigen Mittelmast, vier schlauchförmigen Spanngliedern und zwölf äuMeren Stützstangen, u. zw. in Seitenansicht, und Fig. 2 die gleiche Zeltkonstruktion, u. zw. im zu Fig. l gehörenden Grundriss, also von oben gesehen.
Die Fig. l lässt erkennen, wie die aus Zelttuchbahnen zu einer quadratischen Plane zusammengesetzte Dachhaut 1 durch die Montage als eine durchwegs vorgespannte Dachmembran, u. zw. als ein statisches Gebilde, geformt ist, da überall erhebliche, in zueinander senkrechten Richtungen entgegengesetzte Flächenkrümmungen aufweist und somit allerorts bedeutende Steifigkeit, d. h. bedeutende Widerstandsmomente gegen Durchstillpen, Flattern und Schwingen im Winde, besitzt.
Dort, wo das im Zentrum des Ganzen angeordnete tragende Element, der Hauptmast 2, als Stütze an der Dachhaut angreift, ist deren Fläche zu dem alles Überragenden Kegel a aufgewölbt, wogegen dort, wo die vier symmetrisch um den Hauptmast 2 herum angeordneten Polyäthylenschläuche 3 als nach unten spannende Elemente, als sogenannte Spannglieder, an der Dachhaut 1 angreifen, deren Fläche zu vier trichterförmigen Vertiefungen b eingezogen ist. Letztere bilden die am tiefsten liegenden Stellen der ganzen Dachhaut 1 ; denn am Rande wird diese durch insgesamt zwölf gleiche Aussenstützstangen 4 auf einer solchen Höhe über dem Gelände gehalten, die niedriger als a, aber höher als b ist.
Die Dachhaut 1 besitzt an den Ansatzstellen der vier sie vorspan- nendenPolyäthylenschläuche 3 Durchbrüche 5, damit das Regenwasser von der Dachhaut l in dieSchläuche 3 einlaufen und durch diese in die bei 6 angedeuteten Abwasserkanäle, Sickergruben od. dgl. des Geländes gelangen kann. Bei dieser Konstruktion sind also Regenrinnen od. dgl. am Rande des Daches nicht erforderlich. Das Spannen der als Spannglieder dienenden Schläuche 3 erfolgt bei 7, wo die Enden der Schläuche 3 in kräftigen Muffen, Flanschen od. dgl. gefasst sind, durch an diesen angebrachte und andersein im Boden oder an 6 verankerte Spannschlösser, Gewindestücke oder andere allgemein bekannte Maschinenelemente oder Vorrichtungen, die in der Zeichnung nicht dargestellt sind.
Nächst der Durchbrüche 5, also dort, wo die Schläuche 3 an der Dachhaut 1 angesetzt sind, ist diese- und übrigens auch an ihrem Rand und an der Angriffsstelle des Mastes 2-verstärkt ausgebildet, was ebenfalls in der Zeichnung nicht dargestellt ist. Mit 8 sind Absegelungsseile bezeichnet, die aber nur in abgebrochener Länge skizziert sind.
Die Fig. 2, welche das beschriebene Ausführungsbeispiel von oben gesehen zeigt, braucht nicht näher erläutert zu werden, da die gleichen Bezeichnungen wie in der Fig. 1 verwendet sind. Man erkennt, dass jedes der vier Spannglieder 3 an einer solchen Stelle der Dachhaut 1 angreift, welche der Flächenschwerpunkt einer freitragenden Dachhautfläche, z. B. der von den Aussenstutzstangen 4a, 4b und 4c sowie von dem Hauptmast 2 umgrenzten. freitragenden Dachhautfläche. A-B-C-Dist. Dieser freitragende Dachhautbezirk A-B-C-D beträgt im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Viertel der Gesamtfläche der Dachhaut 1.
Jedes der Spannglieder 3 steht also mit den tragenden Bauteilen 2 und 4 nur über ausgedehnte Partien der Dachhaut 1 hinweg in kraftschlüssiger Verbindung, beispielsweise über die Dachhaut-Strecke von 5 bis 2.
Die schlauchförmigen Spannglieder 3 werden zweckmässig nicht unmittelbar, sondern über Taschen oder sonstige Zwischenstücke an der Dachhaut 1 befestigt. An den sackartigen Vertiefungen b oder Durchbrüchen 5 der Dachhaut 1 können anstatt jeweils eines einzigen Spanngliedes 3 eine Gruppe von solchen Spanngliedern 3 angebracht sein und gegebenenfalls letztere nach dem Boden hin divergierend geführt sein, um die Standfestigkeit des Ganzen zu erhöhen bzw. an randständigen Absegelungen 8 einzusparen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Zelt-oder Dachkonstruktion, bei der die Dachhaut, die auch auf Tragseilen, Tragnetzen od. dgl. liegen kann, von abgespannten oder eingespannten und/oder schrägen Stützmasten und/oder Stützbogen getragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Dachhaut durch schlauchförmige, dem Wasserablauf dienende, durch den überdachten Raum geführte und in dessen Boden verankerte, auf Zug beanspruchte Spannglieder (3) hoher Elastizität zwischen den Traggliedern sackartig (6) nach unten gezogen ist.