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Schalungseinheit mit elastischen Schaltafeln
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oder Schleppblechen.förmig-beispielsweise kreisförmig-ist und räumlich die Form von Zylindern, abgestumpften Kegeln, Para-oder Hyperboloiden haben. Um für die genannten Verwendungszwecke, bei denen stetig gekrümm- te Grundrisse vorliegen, eine zuverlässig wirksame, überall einsetzbare und übersichtliche Schalung zu erhalten, bedarf es einer Mehrzahl elastisch verformbarer Platten, etwa aus Stahl, elastischen Nicht- eisenmetallen, Kunststoffen od. dgl.
Die Schalplatten können in vertikaler, genauer, in Richtung der Mantellinien des Bauwerkes durch
Rippenwinkel, Abkantungen od. dgl. starr a :.. gestreift sein, weil der Grad der Krümmung des Bauwerkes im senkrechten Schnitt so gering ist, dass ein vertikal betrachteter Polygonzug mit ausreichender Genauigkeit an die Stelle der stetig verlaufenden Krümmung treten kann.
Auch die Aussteifungen in waagrechter Richtung sollen den sich oft der Höhe nach ändernden Bau- werksgrundrissen angepasst werden können, beispielsweise dann, wenn kreisförmige oder elliptische Grundrisse mit wechselnden Durchmessern oder allmählich versetzten Hauptachsen auftreten. In diesen Fällen reicht jedoch das elastische Verhalten allein nicht mehr aus, sondern es müssen veränderliche Festlegungs-und Justierungsmöglichkeiten vorgesehen werden.
Ausgehend von Schalungseinheiten mit elastischen Schaltafeln in Verbindung mit verschiebbaren Ausgleichstafeln oder Schleppblechen, auf die zur Einstellung einer bestimmten Krümmung Spindeln einwirken, so dass die mit den Aussteifungen verbundene Schalhaut der jeweiligen Form der Aussteifung folgt, kennzeichnet sich die Erfindung dadurch, dass an den Schaltafeln aus Lamellen bestehende, biegsame Horizontalaussteifungen in Verbindung mit Vorrichtungen zur Einstellung von Länge und Krümmung des Bogens angeordnet sind. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, die erforderlichen Festlegungs-und Justierungsmöglichkeiten, insbesondere in horizontaler Richtung, mit verhältnismässig einfachen Mitteln und der notwendigen betrieblichen Zuverlässigkeit verwirklichen zu können.
Der Vorschlag, Schalelemente den Nachbarelementen gegenüber schwenkbar und bezüglich ihrer Dicke in geringfügigem Masse anpassbar auszubilden, ist an sich bekannt. Jedoch ist die Breite jedes Schalelementes, bezogen auf das Element selbst, unveränderlich. Eine Vergrösserung der Länge des Bogens bzw. der zugehörigen Bogensehne bei Anordnung derartiger Elemente auf Kurvenzügen ist daher nicht möglich.
Den Schalelementen gegenüber sind auch bereits Aussteifungen oder Verbindungen vorgesehen worden, von denen ausgehend Spindeln zur Erzielung einer bestimmten Formgebung des Schalbleches angeordnet sind.
Eine Verbindung zwischen der Aussteifung, die die Spindeln trägt, zu den Nachbaraussteifungen ist jedoch nur in beschränktem Ausmass vorhanden. Demgegenüber ist der Lamellenaufbau für die Erfindung kennzeichnend. Die aus Lamellen bestehende, biegsame Horizontalaussteifung ist in sich steif und weiter in sich, unabhängig von andern Elementen, formbar. Jedes Schalelement ist sowohl hinsichtlich der Bogenlänge als auch der Krümmung des Bogens verstellbar. Die Anordnung der Horizontalsteifen mit Überlappung oder mit Verlaschung zur Nachbarschalung ermöglicht auch das einzelne Lösen und Um-
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setzen von Verschalungselementen.
Spindeln sind auch bereits benutzt worden, um ein Verspannen der Schalhaut gegen eine als festes, gekrümmtes Widerlager ausgebildete, vorgebogene Aussteifung zum Tragen des Ganzen zu erreichen.
Jedoch sind keine für die Erfindung kennzeichnenden, aus Lamellen bestehenden Aussteifungselemente vorhanden.
Vorgebogen Aussteifungen, an die eine vorgebogene oder auch biegsame Schalung angeschlossen ist, sind gleichfalls bekannt. Längenveränderungen und Veränderungen der Krümmungen können jedoch auch bei dieser Anordnung nicht erreicht werden. Die Spindeln sind lediglich einfache Spannmittel zum Ein-und Ausschalen. Nach einem eigenen, früheren Vorschlag sind auch schon Aussteifungen verwirklicht worden, die aus Federstahl bestehen.
Jedoch wird in diesen Fällen ein einziges Stahlband benutzt. Der lamellenartige Aufbau der Horizontalaussteifungen, der erfindungsgemäss vorgeschlagen wird, hat jedoch den Vorteil, dass das Federungsvermögen wesentlich erhöht ist. Darüber hinaus besteht der Unterschied, dass es sich nach dem früheren Vorschlag um ringförmige Fachwerke mit einem geschlossenen Polygonzug der der Schalhaut abgewandten Stäbe handelt. Demgegenüber handelt es sich bei den erfindungsgemäss vorgeschlagenen Teilen um Einzelelemente, die zwar zu einem Polygonzug zusammengestellt werden können, aber nicht an die Polygonform gebunden sind. Der Anwendungsbereich ist daher wesentlich grösser. Auch wur- de Wert darauf gelegt, ein Element zu schaffen, welches neben der elastischen Verformungsmöglichkeit aus der Schalung herausgelöst werden kann.
Die Verformung und die mit ihr verbundene Schalhautverkürzung sind mit Hilfe der Spindeln völlig überwachbar.
Während es nach den früheren Vorschlägen darauf ankommt, ein Ringfachwerk auszubilden, bei dem eine Veränderung der Krümmung und eine Verringerung der Krümmungsdurchmesser ohne Lösung der kraftschlüssig verbunden bleibenden Teile erzielt werden können, ist die Trennbarkeit der erfindungsgemäss aus mehreren Schalementen bestehenden Gesamtschalung von entscheidender Bedeutung. Während demgemäss eine Trennung der Elemente nach den früheren Vorschlägen einen erheblichen Arbeitsaufwand erfordert, der nur dann zu leisten ist, wenn das Ringfachwerk endgültig abgebaut werden soll, sind erfindungsgemäss alle Massnahmen dafür getroffen, dass die Trennung einfach und schnell durchgeführt werden kann, wobei die Steifigkeit nur in Verbindung mit einer Verankerung der Schalung in der Mitte der Schalelemente ausreichend ist.
Die erfindungsgemäss ausgebildeten Schalungseinheiten sind weiterhin so ausgebildet, dass sie in sich geschlossen steif sind. Sie können daher zu einem Schalungssatz zusammengestellt werden, der den Bauwerksgrundriss innen, aussen oder von innen und aussen umschliesst, wobei auch zum Zwecke des Ausschalens eine Trennung in beliebig viele Abschnitte, die wieder aus einer oder mehreren Schalungseinheiten bestehen können, ermöglicht ist.
Die aus den elastischen Schalungseinheiten bestehenden Schalungen sind vielseitig anwendbar und eignen sich vorzugsweise zur Verwendung als Standschalung, als Kletterschalung, als Kletterumsetzschalung sowie als Gleitschalung. Die Standschalung ist so aufgebaut, dass ein einmaliges Betonieren ohne Änderung der Schalung zur Fertigstellung des Bauwerkes führt, wobei auch mehrere Einheiten übereinander angeordnet werden können.
Bei der Kletterschalung wird ein Schalungssatz der Höhe nach mit doppelt langen oder auch längeren Schalungsvertikalen zum Zwecke der Verankerung verwendet, während bei der Kletterumsetzschalung zwei oder drei übereinander befindliche Schalungssätze jeweils einer 5chalUllgseinheit oder deren mehrere zur Anwendung kommen, wobei der jeweils unterste Schalungssatz auf den bisher obersten Schalungssatz umgesetzt wird. Für die Benutzung einer Gleitschalung schliesslich ist Voraussetzung, dass geeignete Hebevorrichtungen zur Verfügung stehen, so dass die Schalungseinheiten nur als Schalhaut und Aussteifung dienen.
Der Weiterbildung der Erfindung dient es, die lamellenförmigen Horizontalaussteifungen teilweise verschiebbar zu machen und aus Federmaterial herzustellen, damit die Aussteifungen nach Entlastung in ihre ursprüngliche, vorzugsweise geradlinig verlaufende Lage zurückkehren. Die Horizontalaussteifungen können auch aus nebeneinanderliegenden Stäben fester Länge zusammengesetzt sein, so dass beim Zusammenziehen der Schalung eine Überlappung der Aussteifungen in die Nachbarfelder eintritt.
Soll dies vermieden werden, so können die Horizontalaussteifungen aus nebeneinanderliegenden Stäben teils mit fester, teils mit einstellbarer Länge bestehen. Zu diesem Zweck sind beispielsweise zwischen die festen Stäbe verschiebbare Lamellenstücke eingelegt, um die Gesamtlänge der Stabbündel zur Anpassung an die jeweilige Schalungsbreite verändern zu können.
Zur Justierung und Aussteifung der biegsamen Stabbündel können ein starrer Mittelpfosten und seit-
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liche, zug-und druckfeste Spindeln vorgesehen sein, die einerseits am Ende der Schalungstafeln und anderseits am abstehenden Ende des Pfostens gelenkig befestigt sind. Zur Verbindung zwischen den Mittelpfosten dient vorteilhaft ein quer zu letzteren verlaufender äusserer Pfosten, wobei die Anschlussstellen gelenkig ausgebildet sind und das von den Pfosten gebildete Viereck durch eine Strebe ausgesteift ist.
Die Strebe kann verstellbar angeordnet sein.
Schliesslich sind zur Einstellung der Krümmung der Horizontalaussteifungen weitere Verstelleinrichtungen, beispielsweise Lochstäbe, parallel zu den Schaltafeln verlaufende Spindeln, od. dgl. vorgesehen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele gemäss der Neuerung dargestellt, u. zw. zeigt Fig. l einen Draufblick auf eine Schalungseinheit, Fig. 2 eine Seitenansicht, Fig. 3 eine Rückansicht dersel-
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sicht einer Horizontalaussteifung mit veränderlicher Länge, Fig. 6 einen Draufblick auf eine Schalungeinheit mit zusätzlichen Verstellmöglichkeiten und Fig. 7 eine aus Schalungseinheiten gemäss der Erfindung bestehende Schalung.
Wie die Fig. 1-3 zeigen, besteht eine erfindungsgemäss ausgebildete Schalungseinheit aus einem in ihrer Mitte angeordneten Schalungsständer 1, der gegebenenfalls mit Gelenken und Feststellvorrichtungen versehen sein kann, um einer im Vertikalschnitt als Kurve auftretenden Profilgebung in Form eines Polygonzuges folgen zu können. An den Ständer 1 sind Schlepp-oder Ausgleichstafeln 2 fest angeschlossen. Hinter den Schleppblechen 2, vom Beton aus gesehen, befinden sich biegsame Schalungstafeln 3, wobei mindestens zwei Schalungstafeln 3 jeweils vorhanden sind. Diese Teile 1, 2 und 3 bilden die Schalhaut.
In zwei, drei oder mehr horizontalen Lagen sind die elastischen Horizontalaussteifungen 4 vorgesehen. Sie bestehen aus jeweils mehreren, lamellenartig nebeneinander angeordneten Federstäben 11 bis 14. Ein Stabbündel weist jeweils Stäbe verschiedener Längen ähnlich einer aus Lamellen geschichteten Wagenfeder auf. Die Stabbündel haben entweder feste Länge (Fig. 4), so dass sie beim Zusammenschieben der Schalungstafeln in die Bereiche der Nachbarschalungseinheiten übergreifen, oder sie sind der Länge nach aus mehreren Einzelstäben so zusammengesetzt, dass durch das Zusammenwirken und die Überdeckung der im ausgezogenen Zustand freien Stabstellen eine Zusammenschiebbarkeit in halbteleskopischer Weise gewährleistet ist, wie dies die Lamellenstücke 15 - 17 der Fig. 5 zeigen.
Die biegsamen Horizontalaussteifungen 4 sind mit geeigneten Verbindungsmitteln an der Schalung selbst befestigt, wobei diese Verbindungsmittel ein Verschieben auf dem Stabbündel ermöglichen. Die Verschiebung kann für bestimmte Schalungszwecke durch Klemmvorrichtungen unterbrochen, jedoch bei Lösen der Klemme wieder wirksam sein. Zweckmässigerweise sind die Stabbündel 4 fest im Bereich des Ständers 1 angeschlossen.
In der Höhe der Stabaussteifungen sind im Bereiche eines Ständers je Aussteifung horizontal verlau-
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ben ihren Lagerungen 8 gelenkige Anschlussmöglichkeiten 10 an den beiderseitigen Enden der äusseren biegsamen Schaltafel 3 auf.
Durch Veränderung der Länge der Spindeln 9 ist es ohne weiteres möglich, die Aussteifungen 4 einschliesslich der Schlepp-und Ausgleichstafeln 2 im Rahmen des elastischen Verhaltens der Teile 1 bis 4 in der erforderlichen Weise zu verformen.
Dadurch können sowohl konkave als auch konvexe Krümmungen im Horizontalschnitt erzielt werden, so dass die Schalungseinheiten in der vorbeschriebenen Form als Aussen- oder Innenschalungen Verwendung finden können, wie dies Fig. 7 für zwei verschieden grosse Querschnitte eines hohlkegelartigen Bauwerkes veranschaulicht.
Durch mehr oder weniger starkes Zusammenziehen der Schaltafeln 2,3 zum Ständer 1 hin sind verschieden grosse Verkürzungen der Schalung, in der Horizontalen gemessen, möglich ; durch mehr oder weniger grosses Auseinandertreiben der Schaltafeln 2,3 vom Ständer 1 weg gilt dasselbe für eine Verlängerung der Schalung.
Bei einem geschlossenen Schalungsring ist eine Festlegung der Aussteifungen 4 an den Schaltafeln 2 und 3 dann nicht mehr erforderlich. Sie ist jedoch notwendig, wenn beispielsweise halbringförmige
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Baukörper eingeschalt werden müssen, da andernfalls unter Wirkung des verformenden Spindeldruckes oder-zuges unerwünschte Verschiebungen der Schaltafeln eintreten könnten.
Die Einstellung der Krümmung der Schalung und somit der Fusspunkte der zur Justierung dienenden Pfosten kann auch noch mittels weiterer Verstellmittel wie Spindeln, Lochstäbe od. dgl. erreichtwer-
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18,Pfosten 5 und am Gelenk 10 parallel zu den Schaltafeln 2 und 3 angreifen, vorgesehen worden, um die Wirkung der Spindeln 9 in geeigneter Weise zu unterstützen oder, durch gegenseitiges Verspannen, die
Spindelstellungen so zu verriegeln, dass es nicht zu selbsttätig eintretenden Veränderungen der einmal eingestellten Lage, die unter dem Einfluss von Erschütterungen, etwa bei Herstellung von Rüttelbeton, eintreten könnten, zu kommen vermag.
PATENTANSPRÜCHE : 1. Schalungseinheit mit elastischen Schaltafeln in Verbindung mit verschiebbaren Ausgleichstafeln oder Schleppblechen, auf die zur Einstellung einer bestimmten Krümmung Spindeln einwirken, so dass die mit den Aussteifungen verbundene Schalhaut der jeweiligen Form der Aussteifung folgt, dadurch gekennzeichnet, dass an den Schaltafeln (2,3) aus Lamellen bestehende, biegsame Horizontalaussteifungen (4) in Verbindung mit Vorrichtungen zur Einstellung von Länge und Krümmung des Bogens angeordnet sind.