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Verfahren zur Herstellung der neuen 2, 3, 6-Trichlorphenylessigsäure und deren Salze,
Ester, Amide oder Halogenide
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung der neuen 2, 3, 6-Trichlorphenylessigsäure und deren Derivate. Das erfindunggemässe Verfahren besteht hiebei darin, dass 2, 3, 6Trichlortoluol durch Chlorierung in der Seiten-
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benzylcyanid umgesetzt und aus dem Cyanid durch Reaktion mit einer starken Säure 2, 3, 6-Trichlorphenylessigsäure erzeugt wird. Die so hergestellte 2, 3, 6-Trichlorphenylessigsäure kann gegebenenfalls in an sich bekannter Weise in ein Salz, einen Ester, ein Amid oder ein Halogenid umgewandelt werden.
2, 3, 6-Trichlorphenylessigsäure und deren Derivate zeigen hervorragende Eigenschaften als selektive Herbicide, die auf Grund der herbiciden Wirkungen der bekannten Isomeren dieser Verbindungen nicht zu erwarten waren.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird im folgenden an Hand von Ausführungsbeispielen beschrieben.
Beispiel l : Brimelow u. Mitarb., JCS 1951, 1208, beschrieben die Herstellung von 2, 3, 6-Trichlortoluol. In einem Chlorierungsgefäss üblicher Art wird durch eine bestimmte Menge dieser Verbindung bei einer Temperatur zwischen etwa 90 und 1300 C elementares Chlor geleitet, u. zw. unter Einwirkung einer 250-Watt-Quecksilberdampflampe, um eine Chlorierung in der Seitenkette zu bewirken. Wenn etwa 70-80 Mol-% der für die Monochlorierung in der Seitenkette theoretisch erforderlichen Chlormenge eingeführt worden sind, wird die Chlorzufuhr unterbrochen und durch Fraktionierung des Reaktionsproduktes das gebildete 2, 3, 6-Trichlorbenzylchlorid gewonnen.
138 Teile dieser Verbindung wurden einer Lösung von 37, 5 Teilen Natriumcyanid in 40 Teilen Wasser und 150 Teilen Äthylalkohol bei Rück-
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digem Halten auf Rückflusstemperatur wurde die Mischung nitriert, der Alkohol verdampft und der feste Rückstand einige Male aus wässerigem Methanol umkristallisiert. Es wurde dabei 2, 3, 6Trichlorbenzylcyanid als farblose feste Substanz gewonnen, die einen Schmelzpunkt von 58, 9 C hatte. Die Ausbeute betrug unter den geschilderten Bedingungen 70%.
588 Teile dieses Cyanids wurden mit 1, 816 Teilen einer 65% igen, wässerigen Schwefelsäure eine Stunde lang auf Rückflusstemperatur erhitzt. Die Reaktionsmischung wurde dann auf Raumtemperatur gekühlt, die verdünnte Säure dekantiert und das Reaktionsprodukt mit Wasser gewaschen. Nach Lufttrocknung wurde dieses Produkt aus Benzol umkristallisiert, wobei 363 Teile 2, 3, 6-Trichlor- phenylessigsäure erhalten wurden. Die reine, farblose, kristalline Verbindung hat einen Schmelzpunkt von 1610 C. Ihre Struktur wurde durch Oxydation mit Salpetersäure überprüft, wobei
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wurde.
Die Derivate der 2, 3, 6-Trichlorphenylessigsäure können auf die in den folgenden Beispielen angegebene Weise hergestellt werden.
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Thionylchlorid auf Rückflusstemperatur erhitzt.
Nach Abdestillieren des Überschusses an Thionylchlorid wurde über einen kurzen Kühler destilliert und ein nahezu farbloses flüssiges Endprodukt von Kp. 126 bis 1270 C (5 mm), 129 bis 131 C
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Analyse berechnet auf CsH4Cl O : Cl 55, 1 gefunden : Cl 55, 1
In der gleichen Weise wird bei Verwendung von Thionylbromid das Säurebromid erhalten.
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Säurechlorids wurden eine halbe Stunde mit 4 Teilen Methanol auf Rückflusstemperatur erhitzt und das nicht umgesetzte Methanol abdestilliert, das Endprodukt destilliert und dann aus Hexan umkristallisiert. Es wurde eine farblose feste
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Andere Ester können unter Verwendung des entsprechenden Alkohols in derselben Weise hergestellt werden.
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<tb>
<tb>
Alkoholradikal <SEP> Kp <SEP> C <SEP> absoluter <SEP> Druck <SEP> 20,5
<tb> in <SEP>
<tb> mm <SEP> HgIsopropyl <SEP> ................. <SEP> 130-140 <SEP> 1,2-1,4 <SEP> 1,5320
<tb> n-Butyl <SEP> ................... <SEP> 175-176 <SEP> 5,6 <SEP> 1,5323
<tb> 2-Äthylhexyl <SEP> .............. <SEP> 136-140 <SEP> 0,05 <SEP> 1,5138
<tb> Lauryl <SEP> 187-202 <SEP> 0, <SEP> 1 <SEP> 1, <SEP> 5060 <SEP>
<tb> 2-Butoxyäthyl <SEP> ............ <SEP> 208-209 <SEP> 5, <SEP> 6 <SEP> 1, <SEP> 5222 <SEP>
<tb> Butoxyäthylpropyl.......... <SEP> 170-205 <SEP> 0,5 <SEP> 1,5041 <SEP> (n <SEP> 26D)
<tb> Phenyl <SEP> (roh) <SEP> .............. <SEP> 155 <SEP> 0,2 <SEP> 59-61
<tb> aus <SEP> Phenol <SEP> und <SEP> Säure..... <SEP> 157-163 <SEP> 0, <SEP> 35 <SEP> 61, <SEP> 6- <SEP> 62, <SEP> 4 <SEP>
<tb> Pentochlorphenyl.......... <SEP> 174, <SEP> 5-175, <SEP> 5 <SEP>
<tb> p-Chlorphenyl............
<SEP> 185-192 <SEP> 0, <SEP> 4 <SEP> 72-73 <SEP>
<tb> o-Chlorphenyl............. <SEP> 183-189 <SEP> 0, <SEP> 4 <SEP> 83-84 <SEP>
<tb> 2, <SEP> 4-Dichlorphenyl......... <SEP> 185 <SEP> 0, <SEP> 2 <SEP> 78-81 <SEP>
<tb> 2, <SEP> 4, <SEP> 5-Trichlorphenyl....... <SEP> 202 <SEP> 0, <SEP> 35 <SEP> 132-138 <SEP>
<tb> 2,4,6-Trichlorphenyl <SEP> ..... <SEP> 199-200 <SEP> 0,35 <SEP> 114-116
<tb> 2, <SEP> 3, <SEP> 6-Trichlorbenzyl....... <SEP> 144-145 <SEP>
<tb> o-Oxyphenyl <SEP> .............. <SEP> 183-186 <SEP> 0,3 <SEP> 95 <SEP> -100
<tb> 2- <SEP> (2,4-dichlorphenoxy)-äthyl <SEP> 80,5-82,5
<tb> ss-Naphtyl <SEP> ................ <SEP> 73,5-76,5
<tb> oc-Naphthyl <SEP> 127-127, <SEP> 5 <SEP>
<tb> p-tert.-Butylphenyl........ <SEP> 92-93 <SEP> 0, <SEP> 1 <SEP>
<tb> 0- <SEP> und <SEP> p-Octylphenyl...... <SEP> 203 <SEP> 0, <SEP> 2 <SEP>
<tb>
Beispiel 4 :
Herstellung des Säureanüds :
Das nach Beispiel 2 hergestellte Säurechlorid wurde unter dauerndem Rühren zu einer ätherischen Lösung von trockenem Ammoniakgas, welches im Überschuss angewendet wurde, gegeben und die Reaktionsmischung nach Ablauf von 10 Minuten filtriert. Der nach Eindampfen des Filtrats erhaltene feste Rückstand wurde mit heissem Benzol extrahiert. Aus diesem Benzolextrakt wurden nach Filtration und Kühlen farblose Kristalle mit einer Ausbeute von 65% erhalten ; Fp. 192 bis 193 C.
Unter Verwendung anderer Amine können die entsprechenden Säureamide in derselben Weise hergestellt werden.
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<tb>
<tb>
Amidradikal <SEP> I <SEP> Fp. <SEP> oe <SEP>
<tb> N-Methyl <SEP> """""""" <SEP> 218-219 <SEP>
<tb> N, <SEP> N-Dimethyl............ <SEP> 115-116 <SEP>
<tb> N, <SEP> N-Diäthyl <SEP> .............. <SEP> 87-88
<tb> Anilid <SEP> 221-222
<tb> Morpholid <SEP> 140-141
<tb> N- <SEP> (2-Oxyäthyl) <SEP> ........... <SEP> 153,5-154
<tb> N, <SEP> N-di- <SEP> (2-Oxyäthyl)....... <SEP> 73-74 <SEP>
<tb> N, <SEP> N-bis-Äthylen <SEP> .......... <SEP> 309-311
<tb>
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9 Gew.-Teile des wie oben hergestellten Säurechlorids wurden auf 90 bis 100 C mit 60 Gew.Teilen eines Äthylenoxydpolymeren mit einem Molekulargewicht von 500 bis 600 erhitzt. Das hiebei entstehende Salzsäuregas wurde durch Anwendung von Vakuum entfernt.
Nach Ablauf einer Stunde zeigt das Infrarotspektrum der Reaktionsmischung an, dass keine nachweisbaren Mengen von organischer Säure und Säurechloriden mehr vorliegen und ein intensives Absorptionsband bei dz zeigte die Carbonylgruppe der Estergruppe an.
Ein ähnliches Ergebnis wurde mit einem Äthylenoxydpolymeren mit einem Molekulargewicht von über 1000 erhalten.
Diese beiden Produkte erwiesen sich als oberflächenaktiv und sind imstande Benzol und Wasser miteinander zu emulgieren.
Beispiel16 :Äthylenglykol-2,3,6-trichlorphenylacetat :
25 Teile Äthylenglykol und 13 Teile des wie oben hergestellten Säurechlorids wurden unter Vakuum bei 100 C eine Stunde lang erhitzt und dann 200 Teile Wasser und 100 Teile Benzol hinzugegeben und die Reaktionsmischung gerührt.
Die Benzolschicht wurde abgetrennt, mit Wasser, dann mit verdünnter Natriumbicarbonatlösung, wieder mit Wasser, gewaschen und dann mit wasserfreier Soda getrocknet. Das Lösungsmittel wurde abgetrennt und es verblieb eine zähe Flüssigkeit, welche in schwierig zu trennender Mischung Mono-und Di-Ester enthielt.
EMI2.4
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Beispiel 7 : Triäthylenglykol-2, 3, 6-trichlor- phenylacetat :
Eine Mischung von 50 Teilen Triäthylenglykol und 13 Teilen des wie oben hergestellten Säurechlorids wurde bei 100 C eine Stunde unter Vakuum erhitzt. Die erhaltene Mischung wurde wie im vorgehenden Beispiel 6 aufgearbeitet und lieferte elf Teile einer farblosen dicken Flüssigkeit, welche geringfügig mit Triäthylenglykol verunreinigt war.
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<tb>
<tb>
Analyse <SEP> berechnet <SEP> für <SEP> den <SEP> Mono-Ester <SEP> C14H17C1305 <SEP> : <SEP> Cl <SEP> 28, <SEP> 7 <SEP>
<tb> Gefunden <SEP> : <SEP> Cl <SEP> 26, <SEP> 9 <SEP>
<tb>
EMI3.2
chlorids, 1, 5 Teile Harnstoff und 40 Teile Benzol wurden zehn Stunden unter Rückfluss erhitzt.
Die Mischung wurde gekühlt, filtriert und der feste Niederschlag aus Äthanol umkristallisiert. Das in 60-70%iger Ausbeute erhaltene Produkt war eine farblose kristalline Substanz ; Fp. 240 bis 241 C.
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<tb>
<tb>
Analyse <SEP> berechnet <SEP> für <SEP> CgH7ClsN <SEP> 202 <SEP> : <SEP> Cl <SEP> 37, <SEP> 7 <SEP> ; <SEP> N <SEP> 9, <SEP> 9 <SEP>
<tb> Gefunden <SEP> : <SEP> Cl <SEP> 37, <SEP> 8 <SEP> N <SEP> 9, <SEP> 6. <SEP>
<tb>
EMI3.4
3 Gew. - Teile 85%igen wässerigen Hydrazins und 10 Teile Äthanol wurden zwei Stunden lang unter Rückfluss erhitzt. Die Mischung wurde gekühlt, filtriert und der erhaltene Niederschlag aus Alkohol und Wasser umkristallisiert. Das in nahezu quantitativer Ausbeute erhaltene Produkt war eine farblose kristalline Substanz mit einem Fp. von 197, 5 bis 198, 50 C.
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<tb>
<tb>
Analyse <SEP> berechnet <SEP> für <SEP> C8H7CljjNjjO <SEP> : <SEP> Cl <SEP> 41, <SEP> 9 <SEP>
<tb> Gefunden <SEP> : <SEP> Cl <SEP> 42, <SEP> 0 <SEP>
<tb>
EMI3.6
10 : 2, 3, 6-trichlorphenylessigsauresNatrium :
Zu 54 Teilen 2, 3, 6-Trichlorphenylessigsäure wurden unter Rühren 4, 5 Teile Natriumhydroxyd in 20%iger wässeriger Lösung zugegeben und dann ein geringer Überschuss von Natriumhydroxyd unter Rühren zugefügt, bis die Lösung gegen Phenolphthalein als Indikator gerade alkalisch reagierte.
Um das trockene Natriumsalz zu erhalten, wurde die Lösung eingedampft wobei eine weisse kristalline Substanz erhalten wurde.
EMI3.7
<tb>
<tb> Analyse <SEP> berechnet <SEP> füt <SEP> CsH4C1302Na <SEP> : <SEP> Cl <SEP> 40, <SEP> 7 <SEP>
<tb> Gefunden <SEP> : <SEP> Cl <SEP> 40, <SEP> 5 <SEP>
<tb>
Das Natriumsalz wurde im allgemeinen in wässeriger Lösung verwendet. Die Löslichkeit dieses Salzes beträgt :
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<tb>
<tb> Löslichkeit <SEP> Gew. <SEP> -%
<tb> Temperatur <SEP> (C) <SEP> in <SEP> Wasser <SEP>
<tb> 6 <SEP> 21
<tb> 10 <SEP> 23
<tb> 14 <SEP> 26
<tb> 18 <SEP> 30
<tb> 24 <SEP> 33
<tb> 34 <SEP> 41
<tb>
Zum Vergleich sei angegeben, dass das Natriumsalz der 2, 4-Dichlorphenoxyessigsäure nur zu 3, 5% bei Raumtemperatur in Wasser löslich ist.
Beispiel 11 : Kalzium-2, 3, 6-trichlorphenylacetat :
Zu einer Lösung des nach Beispiel 10 hergestellten Natriumsalzes wurde eine kleine Menge verdünnter Essigsäure zugegeben, bis der pH-Wert zwischen pH 6 und 8 lag. Hierauf wurde eine nahezu gesättigte Lösung Kalziumchlorid zugegeben, bis keine Bildung eines weiteren Niederschlages mehr beobachtet werden konnte. Das abgeschiedene Kalziumsalz wurde abfiltriert, mit Wasser und heissem Methanol gewaschen. Das teilweise in Wasser gelöste Produkt wurde für Waschzwecke verwendet, d. h., dass dieses Wasser beim Fällungsvorgang wieder verwendet wurde.
Das erhaltene Produkt war ein weisses amorphes Pulver mit geringer Löslichkeit in Wasser.
EMI3.9
<tb>
<tb> Analyse <SEP> berechnet <SEP> für <SEP> (C3H4Cl3O2)2Ca: <SEP> C1 <SEP> 38,2
<tb> Gefunden <SEP> Cl <SEP> 38, <SEP> 6. <SEP>
<tb>
EMI3.10
Eine nach Beispiel 10 hergestellte Lösung des Natriumsalzes wurde mit einer nahezu gesättigten wässerigen Lösung von Kupfernitrat solange behandelt, bis keine Bildung eines Niederschlages mehr beobachtet werden konnte, der Niederschlag sodann abfiltriert, mit Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet. Das Produkt war ein lichtblaues amorphes Pulver, welches in Wasser nahezu unlöslich ist.
EMI3.11
<tb>
<tb>
Analyse <SEP> berechnet <SEP> für <SEP> (CsH4ClgO2Cu <SEP> : <SEP> Cl <SEP> 39, <SEP> 4 <SEP>
<tb> Gefunden <SEP> : <SEP> Cl <SEP> 39, <SEP> 3. <SEP>
<tb>
Beispiel 13 : Ferro-2, 3, 6-trichlorphenylacetat :
40 Gew.-Teile Ferrochlorid-Tetrahydrat in 100 Teilen Wasser wurden mit einer Lösung von Natriumtrichlorphenylacetat, welches durch Auflösen von 30 Teilen Trichlorphenylessigsäure (enthielt 48% des 2, 3, 6-Isomeren) in der theoretischen Menge Natriumhydroxyd in 100 Teilen Wasser erhalten wurde, behandelt. Nach 15 Minuten andauerndem Erhitzen auf 90 bis 1000 C wurde die Mischung filtriert und es wurden 27 Teile eines lichten grau-braunen amorphen Pulvers erhalten, welches in Wasser nahezu unlöslich war.
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Beispiel 14 : Zink-2, 3, 6-trichlorphenylacetat :
20 Teile Zinkchlorid und 40 Teile Natriumacetat-Trihydrat in 100 Teilen Wasser ergaben, bei 90 bis 100 C mit 100 Teilen einer Lösung von Natrium-2, 3, 6-trichlorphenylacetat (welche wie im Beispiel 10 hergestellt wurde) behandelt, 23 Teile eines weissen wasserunlöslichen festen Produktes.
EMI4.1
<tb>
<tb>
Analyse <SEP> berechnet <SEP> für <SEP> Zn <SEP> (CgHCIgO <SEP> : <SEP> Zn <SEP> 12, <SEP> 0 <SEP>
<tb> Gefunden <SEP> : <SEP> Zn <SEP> 11,3.
<tb>
Beispiel15 :Ammonium-2,3,6-trichlorphenylacetat :
Eine Lösung von 5 Teilen 2, 3, 6-Trichlorphenylessigsäure in 70 Teilen trockenem Äther wurde mit trockenem Ammoniakgas gesättigt. Der erhaltene Niederschlag wurde abfiltriert und mit Äther gewaschen. Das erhaltene Produkt war eine farblose kristalline Flüssigkeit, welche sich oberhalb 100 C langsam zersetzte. Die Löslichkeit in Wasser ist äusserst gross.
EMI4.2
<tb>
<tb>
Analyse <SEP> berechnet <SEP> für <SEP> CsHgCIgON <SEP> : <SEP> N <SEP> 5, <SEP> 47 <SEP>
<tb> Gefunden <SEP> : <SEP> N <SEP> 5, <SEP> 21. <SEP>
<tb>
Beispiel 16 : Methylammonium-2, 3, 6-trichlor- phenylacetat :
Die Herstellung wurde wie im Beispiel 15 unter Verwendung von trockenem gasförmigen Methylamin durchgeführt. Das feste Produkt war eine wasserlösliche kristalline Substanz ; Fp. 144 bis 147 C.
EMI4.3
<tb>
<tb>
Analyse <SEP> berechnet <SEP> für <SEP> C9H10Cl3O2N: <SEP> N <SEP> 5, <SEP> 2 <SEP>
<tb> Gefunden <SEP> : <SEP> N <SEP> 5, <SEP> 1. <SEP>
<tb>
Beispiel 17 : Dimethylammonium-2, 3, 6-tri- chlorphenylacetat :
Die Herstellung erfolgte in der in Beispiel 15 angegebenen Weise unter Verwendung von trockenem gasförmigem Dimethylamin. Das erhaltene feste Produkt war eine weisse, wasserlösliche kristalline Substanz mit etwas hygroskopischen Eigenschaften.
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<tb>
<tb>
Analyse <SEP> berechnet <SEP> für <SEP> C1oH12Cls02N <SEP> : <SEP> N <SEP> 4, <SEP> 9 <SEP>
<tb> Gefunden <SEP> : <SEP> N <SEP> 4, <SEP> 8. <SEP>
<tb>
Die verschiedenen Isomeren der Trichlorphenylessigsäure wurden hinsichtlich ihrer Verwendbarkeit als Herbizide untersucht. Dabei wurde gefunden, dass lediglich das 2, 3, 6-Isomere eine hervorragende Aktivität besitzt. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Ergebnisse eines Vergleiches des 2, 3, 6-Isomeren mit dem 2, 4, 5-, dem 2, 4, 6- und dem 2, 3, 4-Isomeren.
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<tb>
<tb>
2,4,5-Trichlorphenylessigsäure <SEP> :
<tb> Mengen <SEP> in <SEP> g/100 <SEP> m2 <SEP> ........ <SEP> 11,2 <SEP> 33,6 <SEP> 67,2
<tb> % <SEP> zerstörte <SEP> Menge <SEP> einjährigen
<tb> Grases <SEP> ......................... <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> %zerstörte <SEP> Menge <SEP> breitblättriger <SEP> Pflanzen <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> 2,4,6-Trichlorphenylessigsäure <SEP> :
<tb> Mengen <SEP> in <SEP> g/100 <SEP> m2 <SEP> ............ <SEP> 11,2 <SEP> 33,6 <SEP> 67,2
<tb> zerstörte <SEP> Menge <SEP> einjährigen
<tb> Grases.................. <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> '0 <SEP> zerstörte <SEP> Menge <SEP> breitblättriger <SEP> Pflanzen <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb>
EMI4.6
<tb>
<tb> 2,3,6-Trichlorphenylessigsäure <SEP> :
<tb> Mengen <SEP> in <SEP> g/100 <SEP> m2 <SEP> .......... <SEP> 11,2 <SEP> 33,6 <SEP> 67,2
<tb> % <SEP> zerstörte <SEP> Menge <SEP> einjährigen
<tb> Grases.................. <SEP> 93 <SEP> 98 <SEP> 100
<tb> % <SEP> zerstörte <SEP> Menge <SEP> breitblättriger <SEP> Pflanzen <SEP> 100 <SEP> 100 <SEP> 100
<tb>
2,3,4-Trichlorphenylessigsäure Sojabohnen wurden mit je 11,2g/100 m2 2,3,6- 2, 4, 5- und 2, 3, 4-TTrichlorphenylessigsäure behandelt. Das 2, 4, 5- und 2, 3, 4-Isomere der Trichlorphenylessigsäure zeigten hiebei keine Wirksamkeit. Die mit 2, 3, 6-Trichlorphenylessigsäure behandelten Pflanzen wiesen ein epinastisches Gewebe des Stengels auf.
Die in der Tabelle angeführten Versuchsergebnisse zeigen, dass weder das 2, 4, 5- noch das 2, 4, 6-und das 2, 3, 4-Isomere der Trichlorphenylessigsäure eine herbizide Wirkung auf unerwünschte Vegatation ausübt, während das 2, 3, 6Isomere, in Mengen von 11, 2 gj100 m2 angewendet, 93% der jährlich anfallenden Gräser und
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es 98% der jährlich anfallenden Gräser und 100% der breitblättrigen Pflanzen, während eine Menge von 67, 2 gj100 m2 sowohl Gräser als auch breitblättriges Unkraut vollständig vernichtet. Rispengras und gewisse andere erwünschte perennierende Gräser sind gegen das Produkt völlig beständig ; sie vertragen bis zu 224 g/100 m2 ohne Schaden.
Die jeweils anzuwendende Menge der Verbindung hängt von den zum Zeitpunkt ihrer Anwendung herrschenden Verhältnissen ab, so von der Temperatur, von der Beschaffenheit des Bodens (feucht oder trocken), von der Art des zu zerstörenden Unkrautes usw. Wenn z. B. breitblättriges Unkraut vernichtet werden soll, genügen schon 5, 6g/ 100 m2, während für die Zerstörung von schmalblättrigem Unkraut die besten Ergebnisse mit einer Menge von 11, 2 gj100 m2 erzielt wurden.
Hingegen ist für tiefwurzelndes, perennierendes Unkraut, z. B. für die Winde, eine grössere Menge und für eine weniger dichte Vegetation eine kleinere Menge erforderlich.
Ein anderer besonderer Vorteil der Anwendung des 2, 3, 6-Isomeren als Herbizid ist die Dauerwirkung dieses Mittels in bezug auf die Unterdrückung des Unkrautwachstums. Es wird nämlich nicht nur das zur Zeit der Anwendung vorhandene Unkraut zerstört, sondern infolge der hohen Dauerwirkung auch das Hervorkommen der Pflanzen aus dem Boden eine beträchtliche Zeitspanne hindurch unterdrückt, die-je nach der verwendeten Menge-bis zu zwei Jahren betragen kann.
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Unter gewissen Bedingungen bietet die Anwendung von Salzen der 2, 3, 6-Trichlorphenylessigsäure, von Estern oder Amiden der Säure besondere Vorteile. Je nach den herrschenden Bedingungen kann die Anwendung eines Derivates oder Salzes zweckmässiger sein als jene der Säure selbst. So wird man z. B. dann, wenn eine leichte Wasserlöslichkeit und gleichzeitig hohe Aktivität des Herbizides verlangt wird, ein wasserlösliches Salz verwenden. Beispiele hiefür sind Natrium-, Kalium-, Ammonium-, Methylammonium-, Di-und Trimethyl-, sowie N, N-Dihy- droxyäthylammoniumsalze. Weniger leicht lösliche Salze werden verwendet, wenn eine länger andauernde Aktivität des Mittels im Boden angestrebt wird. Solche Salze können in der üblichen Weise hergestellt werden.
Derivate, mit welchen sich eine Depotwirkung erzielen lässt, sind die Ester, Amide und Halogenide der 2, 3, 6-Trichlorphenylessigsäure. Solche Derivate werden durch Umsetzen der freien Säure mit Alkoholen oder Amiden in der für eine Veresterung bzw. Amidierung üblichen Weise hergestellt. Beispiele für brauchbare Ester der
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oxyäthylester, Tetrahydrofurfurylester (Kp 1-3 = 191-2020 C), Isopropy1ester (Kp 1, 2-1, 4 = 130-140 C) oderPhenylester (Fp = 59-610 C).
Als Herbizide von langer Beständigkeit und lang andauernder Wirkung im Boden sind die Amide der 2, 3, 6-Trichlorphenylessigsäure brauchbar. Es können beispielsweise verwendet werden : das N-Methylamid (Fp = 218 C), N- (2-0xy- äthyl)-amid (Fp = 153, 5-154 C) oder N, N-Di- (2-oxyäthyl)-amid-Hydrat (Fp = 73-74. C).
Um zu ermitteln, ob eines der erwähnten Derivate bzw. Salze der 2, 3, 6-Trichlorphenylessigsäure besser als die Säure selbst verwendbar ist, werden die jeweils herrschenden Bedingungen festgestellt und auf Grund derselben wird das entsprechende Derivat ausgewählt.
Diese Derivate und Salze sowie die Säure sind im allgemeinen in Mengen von etwa 5, 6 g/100 m2 und darüber wirksam. Um ihre Verwendung zu erleichtern, werden sie mit irgend einem gebräuchlichen Verdünnungsmittel gemischt. Hiefür können z. B. verwendet werden : Ton, Holzmehl, Fullererde, Sojabohnenmehl, oder flüssige Träger, wie Xylol, Petroleum, Alkohole, Ketone, sowie andere Verdünnungsmittel, je nach den gegebenen Bedingungen. Die Mischungen können Emulgatoren, wie Sorbitollaurate, Netzmittel, wie Natrium-Alkylaryl-sulfonat und Natriumalkylsulfat, sowie auf dem Gebiet der Herbicide übliche Trägersubstanzen enthalten. Man kann auch, um bestimmte Eigenschaften zu erzielen, Kombinationen der erfindungsgemässen Stoffe mit bekannten Herbiziden oder mit für die Lenkung des Pflanzenwachstums geeigneten Gemischen verwenden.