DE2644486C2 - Substituierte Phenoxybenzoesäureanhydride, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Herbicide - Google Patents
Substituierte Phenoxybenzoesäureanhydride, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als HerbicideInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf substituierte Phe noxybenzoesäureanhydride. Verfahren zu ihrer Herstellung
und ihre Verwendung als Herbicide. ,
In der US-PS 3652645 sind Alkyl(C, -C5)ester von 2-Nitro-5-(halogenphenoxy)benz<fesäuren als Herbicide
beschrieben. Unter gewissen Witterungsbedingungen der frühen Jahreszeiten, insbesondere wenn der behandelte
Boden auf die unteren Blätter gespritzt wird, kann eine Kontaktverletzung wahrgenommen werden. Bei
Sojabohnen kann dies als Kräuseln der unteren Blätter von Jungpflanzen in Erscheinung treten. Bei Mais kann
die Wirkung ein verfärbtes Band an den unteren Blättern sein. Gelegentlich kann eine Fleckenbildung beobachtet
werden. Eine Schädigung der Ernte unter sehr feuchten Bodenbedingungen kann erst nach 2 oder 3 Wochen
in Erscheinung treten und ist temporär. Die Ernte kann auswachsen und die Ausbeuten werden nicht nachteilig
beeinflußt.
Das Querband (chlorotische Band) an Maisblättem stellt ein phytotoxisches Aussehen dar, das bei der Pflanze
während der ganzen Wachssaison ersichtlich ist. Ein solches Aussehen kann für viele Züchter unangenehm sein
und kann sie davon abhalten, ein sonst wirksames Herbicid zu verwenden, obwohl es keinen nachteiligen Einfluß
auf die Ausbeute hat.
Es ist überraschenderweise gefunden worden, daß die Anhydride nicht das phytotoxische Aussehen, welches
die in der US-PS 3652645 angegebenen Alkylestor zeigen, ergeben.
Die Erfindung sieht Verbindungen der allgemeinen Formel
vor, in der X Halogen, Nitro, Alkyl (Q -C4), CF3 oder Cyan bedeutet und η 1 bis 3 ist, sowie die Verwendung
dieser Verbindungen als Herbicide.
Die Verbindungen gemäß der Erfindung werden in einfacher Weise durch Umsetzung eines 2-Nitro-5-substituierten-phenoxy'oenzoylchlorids
mit der entsprechenden 2-Nitro-5-substituierten-phenoxybenzoesäure in
Gegenwart eines tertiären Amins als Akzeptor für HCl wie z. B. Triäthylamin und Pyridin hergestellt. Das
Benzoylchlorid wird in einer ersten Stufe nach der UIlmann-Äther-Synthese-Reaktion zwischen dem Alkali-(Na,
K)-SaIz eines substituierten Phenols und einer 5-Halogen-(Cl, Br)-2-nitrobenzoesäure, einem Methylester
oder Salz hergestellt. Die 2-Nitro-5-substituierte-phenoxybenzoesäure kann in das Acylchlorid nach bekannten
Verfahren, wie z. B. durch Umsetzung mit PCl5, PCl3 oder SOCl2, umgewandelt werden. Das Salz (Na) der
Benzoesäure kann in das Acylhalogenid nach bekannten Verfahren, wie z. B. Umsetzung mit PCI5, PCl3, POCl3
oder SO2Cl2 umgewandelt werden. Wenn der Metliylester bei der Ullmann-Äther-Synthese angewendet wird,
wird er zu der Säure hydrolisiert, die, wie vorstehend beschrieben, zu dem Acylhalogenid umgewandelt wird.
Die 5-Halogen-2-nitrobenzoesäure wird leicht durch Nitrieren eines m-Halogentoluolsmit nachfolgender Oxydation
der Methylgruppe durch bekannte Arbeitsweisen hergestellt.
Beispiele der Verbindungen gemäß der Erfindung sind:
2-Nitro-5-(2\4',6'-trichlorphenoxy)benzoesäureanhydrid,
2-Nitro-5-(2',4',5'-trichlorphenoxy)benzoesäure<inhydrid,
5-(2',6'-Dichlorphenoxy)-2-nitrobenzoesäureanhycirid,
2-Nitro-5-(2',4',5'-trichlorphenoxy)benzoesäure<inhydrid,
5-(2',6'-Dichlorphenoxy)-2-nitrobenzoesäureanhycirid,
5-C^-Chior4Mlüorphenoxy)-2-nitrobenzoesäureanhydrid,
5-(2',4'-Dichior-6'-fluorphenoxy)-2-nitrobenzoesäureanhydrid,
5^4'-Dichlor^'-methylphenoxy)-2-nitrobenzoesäureMihydrid,
2-Nitro-5-(2'-nitro-4'-a',e,a^trifluormethylphenoxy)-benzoesiureanhydrid,
Beispiel 1
5-(2',4'-Dichlorphenoxy)-2-nitrobenzoesäureanhydrid
Zu einer gerühirten Suspension von 5-(2',4'-Dichlorphenoxy)-2-nitrobenzoesiure (3,28 g, 0,01 Mol) und lriäthylamin (1,1 g, 0,011 Mol) in Toluol (40 ml) wurde 5-(2',4'-Dichlorpheno3ty)-2-nitrobenzoylcWorid (3,47 g,
0,01 Mol).zugegeben. Nach Auflösung der Säure trat eine reichliche Ausfalluag von Triäthylammhydrochlorid
auf. Die Reaktion wurde über Nacht auf 1000C erhitzt, gekühlt und die endgültige Menge an Triäthylaminhydrochlorid durch Zusatz von Äther ausgefällt. Nach Filtrieren wurde das Lösungsmittel verdampft, wobei das
Anhyd?idprodukt (5,3 g) mit einem Schmelzpunkt von 142 bis 144°C erhalten wurde.
C —O —C
Herbicide Wirksamkeit Verfahren zur Verbreitung der Versuchsarten 2S
wilde Negerhirse (Johnson grass) Sorgum Halepense
indianische Malvc (Velvet leaO Abutilon theophrasti
weiße Rübe (Steckrübe) (Turnip) Brassica sp.
Alle Getreide- und Unkrautarten werden einzeln in Topferde enthaltende Kunststofftöpfe von 76 mm
(3 inches) gepflanzt. Jeweils vier Samen von Mais, Baumwolle und grünen Bohnen werden in eine Tiefe, die dem
Durchmesser der Samen entspricht, gesät. Alle anderen Arten werden auf die Oberfläche gesät und mit gesiebter Erde in einer zum Bedecken der Samen ausreichenden Menge bestreut. Unmittelbar nach dem Pflanzen
werden alle Töpfe durch eine Bewässerung unter der Erdoberfläche in Gewächshauströgen gewässert. Töpfe für
die Vorauflaufphase werden einen Tag vor der Behandlung besät.
Die Pflanzdaten für die Nachauflaufphase werden variiert, so daß alle Sämlinge die erwünschte Entwicklungsstufe gleichzeitig erreichen. Die eigentliche Entwicklungsstufe der Sämlinge zur Behandlung in der Nachauflaufphase ist wie folgt: 4$
indianische Malve und
Es wurden Sprühanwendungen in einer Haube mit einem verfahrbaren Band und starr angeordneter Sprühdüse vorgenommen. Für den Durchgang durch die Sprühhaube wurde ein Topf von jeder Art (Vorauflaufphase)
auf die vordere Hälfte einer hölzernen Platte und ein Topf der eingesetzten Pflanzen (Nachauflaufphase) auf die
hintere Hälfte der Platte gestellt. Nach dem Besprühen wurden die Behandlungen in das Gewächshaus verlegt.
Das Bewässern während der Beobachtungszeit findet nur mittels Bewässerung unter der Erdoberfläche statt.
Die Verbindungen wurden anfangs mit einer Aufbringungsrate äquivalent 4,484 kg/ha bis 8,968 kg/ha (4 bis
8 pounds/acre) geprüft. Zwei Wochen nach der Behandlung wurde die prozentuale Vor- und Nachauflaufschädigung visuell bewertet. Die nachfolgende Prüfung kann bei 2,354 kg/ha und 0,560 kg/ha (2,1 und 0,5 pounds/
acre) durchgeführt werden.
Die herbicide Prüfung der Verbindung von Beispiel 1 zeigte die in Tabelle I angegebenen Werte (prozentuale
Kontrolle oder Bekämpfung).»(-)« zeigt an, daß keine Prüfung stattfand. Die Pflanzen sind unter Verwendung
der nachstehenden Abkürzungen in der Tabelle bezeichnet worden.
5 | Fingergras oder Fingerhirse (Crabgrass) |
CG | JG | CG | BG | Breitblättrige | VL | TP | Ernte | CN | BN |
wilde Negerhirse (Johnson grass) |
JG Jo |
BW | CT | ||||||||
10 | Huiinerhirse (Barnyard grass) |
20/0 | ΟΖ | BW | 60/- | 90/- | 100/100 | 30/- | 0/100 | ||
Winde (Bindweed) |
0/0 | Ο/- | VL | 0/- | 100/- | 90/- | 90/90 | 20/80 | 30/- | 0/60 | |
15 | indianische Malve (Velvet leaf) |
0/0 | Ql- | TP | qi- | 50/- | 90/- | 90/90 | 0/90 | 0/- | 0/60 |
Rübe (Turnip) |
30/0 | 01- | CT | 0/- | 50/- | 30/- | 90/90 | 0/30 | o/- | 0/100 | |
20 | Baumwolle (Cotton) |
0/0 | 01- | CN | 20/- | 30/- | o/- | 60/90 | 0/100 | o/- | 0/90 |
Mais (Corn) |
BN | o/- | 0/100 | ||||||||
25 | Bohne (Bean) |
||||||||||
Tabelle 1 | |||||||||||
.30 | VoT'/Nachauflauf | ||||||||||
Lbs./Acre Gräser | |||||||||||
35 | |||||||||||
8 | |||||||||||
4 | |||||||||||
2 | |||||||||||
40 | 1 | ||||||||||
0.5 | |||||||||||
Vergleichsprüfungen
Maisblatt-Phytotoxizität
Maisblatt-Phytotoxizität
Unter Regenfallbedingungen wird etwas mehr als ein sehr leichter Sprühregen des Halogenphenoxybenzoatester-Herbicids
in den Quirl oder Wirtel von jungen (1 bis 10 Tage alten) Maissämlingen gesprüht. Wenn die
Blätter auswachsen, wird die Phytotoxizität als ein bleiches oder gelbes Querband über das Blatt beobachtet, das
bei dem vorhergehenden Berührungspunkt in dem Maisquirl oder -wirtel auftritt.
Um die beträchtlich geringere phytotoxische Natur der Anhydride im Vergleich zu C3- und niedrigeren Estern
zu zeigen, wurden die folgenden Maisblatt-Toxizitätsprüfungen im Gewächshaus durchgefühn. Diese Prüfungen
dienten als eine Bestimmungsarbeitsweise bei der Nachahmung der Toxizität, die unter den Bedingungen
der tatsächlichen Feldanwendung auftritt. Ein Vergleich wird mit dem Ester gemacht, weil das Anhydrid ein
innerer Ester davon ist. Dementsprechend sind seine chemischen und biologischen Eigenschaften (Löslichkeit,
Hydrolyseratepolarität, Pflanzenpenetration) sehr ähnlich denjenigen des entsprechenden Alkylesters.
Prüfungsmethode
Die Prüfungslösungen des Prüflings wurden wie folgt hergestellt:
30 ppm - 3,0 mg der Verbindung, gelöst in 10,0 ml Aceton. Dies wurde dann mit 90,0 ml destilliertem Wasser
verdünnt, wobei eine wolkige kolloidale Suspension erhalten wurde. 0,3 ppm - 1,0 ml der 30 ppm-Lösung wurde
mit 99,0 ml destilliertem Wasser verdünnt (diese Konzentra'ionshöhe ist etwa die durchschnittliche Wasserlöslichkeitsgrenze
der Prüfverbindungen und stellt sehr wahrscheinlich die tatsächliche Feldbedingung, unter der
Phytotoxizität auftritt, dar).
Ein Tropfen (etwa 0,05 ml) der Prüflösung wurde dann in den Quirl oder Wirtel von drei (3) Maissämlingen in
dem zwei- bis dreiblättrigen Stadium autgebracht. Die Phytotoxizitätsbewertungen, die in der folgenden Tabelle
II gezeigt sind, wurden zwei Tage nach der Behandlung vorgenommen. Beispiele 2 bis 4 sind Bezugsvergleiche
von Cr und niedrigeren Estern entsprechend dem Anhydrid des Beispiels 1.
Beispiel 3 ΐ
n-Propyl-5-(2\4'-dichlorphenoxy)-2-nitrobenzoat, Öl. t
Maisblatt-Phytotoxizitätsbewertungen ',
5 = stark, 4 = mäßig, 3 = schwach, 2 = wenig,
1 = Spur, 0 = keine 20 i
30 ppm 0,3 ppm
1 0-2 0
2 5 4-5
3 3-4 3
4 4-5 3-4 30
Die Verbindungen gemäß der Erfindung können in verschiedener Weise angewendet werden, um eine herbicide Wirkung herbeizuführen. Sie können für sich als Feststoffe oder in verdampfter Form Anwendung finden,
jedoch werden sie vorzugsweise als toxische Komponenten in Schädlingsbekämpfungsmitteln aus der Verbindung und einem Träger angewendet. Diese Zusammensetzungen werden vorzugsweise direkt auf den Boden 35
aufgebracht und diesem einverleibt. Die Zusammensetzungen können als Körner oder in Form von Staub als
flüssige Sprühstrahlen oder Sprühregen oder als durch Gas getriebene Sprühregen oder -nebel aufgebracht werden und können zusätzlich zu einem Träger Zusatzstoffe wie Emulgierungsmittel, Bindemittel, zu flüssigem
Zustand zusammengedrückte Gase, Geruchmittel, Stabilisatoren od. dgl. enthalten. Es kann eine große Anzahl
von flüssigen und festen Trägern zur Anwendung gelangen. Beispiele von festen Trägern umfassen Talk, Bento- 40
nit, Diatomeenerde, Pyrophyllit, Fullererde, Gips, Mehle, die von Baumwollsaaten und Nußschalen stammen,
und verschiedene natürliche und synthetische Tone mit einem pH-Wert nicht über etwa 9,5. Beispiele von flüssigen Trägern umfassen Wasser, organische Lösungsmittel wie Alkohole, Ketone, Amide und Ester, Mineralöle
wie Petroleum (Kerosine), leichte Öle und mittlere Öle und Pflanzenöle wie Baumwollsaatöl.
In der Praxis wird die herbicide Anwendung gemessen in kg/ha (pounds/acre). Die Verbindungen gemäß der 45
Erfindung sind wirksame Herbicide, wenn sie in herbiciden Mengen, d. h. in Raten zwischen etwa 0,224 kg/ha
(0,2 pounds/acre) und etwa 11,209 kg/ha (10 pounds/acre) angewendet werden.
Claims (4)
1. Phenoxybenzoesäureanhydride der allgemeinen Formel
O
O
in der X Halogen, Nitro, Alkyl (C1-C4), CF3 «der Cyan bedeutet und η 1 bis 3 ist.
2. 5-(3',4'-Dichlorphenoxy)-2-nitrobenzoesäureanhydrid.
3. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der allgemeinen Formel nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß man ein 2-Nitro-5-substituiertes Phenoxybenzoylchlorid mit der entsprechenden 2-Nitro-5-substituierten
Phenoxybenzoesäure in Gegenwart eines tertiären Amins als HCl-Acceptor umsetzt.
4. Verwendung einer Verbindung nach einem der Ansprüche 1 oder 2 als Herbicid in einer herbicid wirksamen
Menge.
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Owner name: RHONE-POULENC INC., NEW YORK, N.Y:, US |
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Representative=s name: KOHLER, M., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT. GERNHARDT, C., |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: KOHLER, M., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT., 8000 MUENCHEN |
|
8125 | Change of the main classification |
Ipc: C07C 79/46 |
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D2 | Grant after examination | ||
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |