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Aus wässerigen Lösungen bestehendes Flutungsmedium
Es ist bereits bekannt, Salze von Celluloseäther- carbon- und -sulfosäuren und Oxyalkyläther der Cellulose als Flutungsmittel zu verwenden, u. zw. in einer quellkörper- und faserfreien Form. Diese Stoffe werden jedoch vorteilhaft bei Lagerstättentemperatur von nicht über 80 C eingesetzt, da sie bei höheren Temperaturen einen Abbau erfahren, wodurch die für die Flutung günstigen Eigenschaften zurückgehen. Auch Stärke ist für sich als Flutungsmittel bereits vorgeschlagen worden, wird jedoch unter Lagerstättenbedingungen sehr schnell abgebaut.
Es hat sich nun überraschend herausgestellt, dass der Abbau von Lösungen der genannten bekannten Verbindungen bei höheren Temperaturen, insbesondere solchen über 80 C, durch Zugabe von Stärke oder abgebauter Stärke praktisch verhindert wird.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein aus wässerigen Lösungen bestehendes Flutungsmedium zur Sekundärförderung der eingangs angegebenen Art, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es zusätzlich Stärke enthält, vorzugsweise im Verhältnis von 9 bis 5 Gew.-Teilen Cellulosederivat zu 1 bis 5 Gew.-Teilen Stärke, insbesondere von 4 Gew.-Teilen Cellulosederivat zu 1 Gew.-Teil Stärke.
Die nachstehenden Beispiele, welche das Wasserbindevermögen nach 30 Minuten einer ungekochten Lösung 1 bzw. einer drei Tage gekochten Lösung 2 gegenüberstellen, zeigen die durch die Erfindung erreichte verbesserte Wirkung deutlich.
Beispiel l : a) Man löst 290 g Natriumchlorid in 11 Wasser und anschliessend 40 g Natriumsalz einer Celluloseäthercarbonsäure niedriger Viskosität, in 11 Wasser. Die angeführte Celluloseäthercarbonsäure hat eine Viskosität, gemessen nach der Methode von Hoeppler, von etwa 30 cps., gemessen als 5%ige Lösung eines 50% igen Handelsproduktes in Wasser.
Diese Lösung zeigt ein Wasserbindevermögen, gemessen im sogenannten Filterplattenwert", von 17 Minuten. Nach 30 Minuten war das Wasser der Lösung 1 2 mm gewandert. Nach 3 Tage langem Kochen war der Filterplattenwert nur noch 40 Sekunden. Das Wasser der Lösung 2 war nach 22 Minuten bis zum äussersten Rand des Filterpapiers vorgedrungen.
Der Filterplattenwert wurde bestimmt mit Filterplatten nach Dr. Andrée. Diese Methode ist in der Erdölindustrie gut bekannt ; sie wurde beschrieben in Arbeitsmethoden bei der Untersuchung von Bohrspülungen", herausgegeben von der Deutschen Erdöl AG., Wietze, Kreis Celle. b) In dem unter a) angegebenen Ansatz wurden noch 10 g einer Quellstärke gelöst. Der Filterplattenwert der Lösung 1 war unendlich, d. h. nach 30 Minuten war kein Wasser durchgelaufen.
Nach dreitägigem Kochen betrug der Filterplattenwert 15 Minuten ; nach 30 Minuten war das Wasser nur 3 mm auf dem Filterpapier weitergelaufen.
Beispiel 2 : a) Man löst 290 g Natriumchlorid und anschliessend 40 g Natriumsalz einer Celluloseäthersulfonsäure einer mittleren Viskosität in 11 Wasser. Eine 5% ige wässerige Lösung eines 50%igen Produktes dieser Celluloseäther- sulfonsäure hat bei 20 C, gemessen nachHoepp1er, eine Viskosität von etwa 250 cps. Diese Lösung zeigt ein Wasserbindevermögen, gemessen im Filterplattenwert, von 15 Minuten ; nach 30 Minuten war das Wasser der Lösung 1 2 mm gewandert. Nach 3 Tage langem Kochen war der Filterplattenwert nur noch 40 Sekunden ; nach 22 Minuten war das Wasser der Lösung 2 bis zum äussersten Rand des Filterpapiers vorgedrungen. b) In dem Ansatz entsprechend a) wurden noch 10 g einer Quellstärke gelöst. Der Filterplattenwert der Lösung 1 war unendlich, d. h. nach 30 Minuten war kein Wasser durchgelaufen.
Nach dreitägigem Kochen betrug der Filterplattenwert 14 Minuten ; nach 30 Minuten war das Wasser nur 3 mm auf dem Filterpapier weitergelaufen.
Beispiel 3 : a) Man löst 290 g Natriumchlorid und anschliessend 40 g Hydroxyalkylcellulose einer relativ hohen Viskosität in 11 Wasser. Die Viskosität dieser Hydroxyalkylcellulose beträgt bei 200 C in 5% iger wässeriger Lösung, gemessen nach Hoeppler, etwa 4000 cps. Diese Lösung zeigt ein Wasserbindevermögen, gemessen im Filterplattenwert, von 13 Minuten ; nach 30 Minuten war das Wasser der Lösung 1 1, 5 mm gewandert. Nach dreitägigem Kochen war der Filterplattenwert nur noch 35 Sekunden ; nach 30 Minuten war das Wasser der Lösung 2 bis
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zum äussersten Rand des Filterpapiers weitergelaufen. b) In dem Ansatz entsprechend a) wurden noch 10 g einer Quellstärke gelöst. Der Filterplattenwert der Lösung 1 war unendlich, d. h. nach 30 Minuten war kein Wasser durchgelaufen.
Nach dreitägigem Kochen betrug der Filterplattenwert 13 Minuten, und nach 30 Minuten war das Wasser der Lösung 2 nur 2, 5 mm auf dem Filterpapier weitergelaufen.
Es ergibt sich aus den vorstehenden Beispielen eine überraschende Verbesserung des Wasserbindevermögens gegenüber dem reinen Cellulosederivat. Das Wasserbindevermögen ist für die Flutungsmittel von grosser Bedeutung, da derartige Lösungen sich in ihren Eigenschaften nicht verändern dürfen.
Der Zusatz von Stärke zu den genannten Celluloseverbindungen gestattet nunmehr, diese auch für Lagerstätten mit höheren Temperaturen zu verwenden, ohne durch Abbau des Flutungsmittels eine Herabminderung des Flutungseffektes befürchten zu müssen.
Der beispielsweise genannte Zusatz von 25% Stärkeprodukt zur Celluloseverbindung ist keineswegs auf diese Menge beschränkt. Es wird im Einzelfalle notwendig sein, je nach den Lagerstättenbedingungen die schiebende, kapillardruckerhöhende und waschende Wirkung dieses Zusatzes durch Erhöhung oder Erniedrigung der Menge zu variieren.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Aus wässerigen Lösungen bestehendes Flutungsmedium zur Sekundärförderung von Erdöl, welches Salze der Celluloseäthercarbonsäuren und bzw. oder Celluloseäthersulfosäuren und bzw. oder Oxyalkyläther der Cellulose enthält, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich Stärke enthält, vorzugsweise im Verhältnis von 9 bis 5Gew.-Teilen Cellulosederivat zu 1 bis 5 Gew.-Teilen Stärke,
EMI2.1
zu 1 Gew.-Teil Stärke.