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Hydraulische Strippeinrichtung
Beiden bekannten hydraulischen Stripperwerksausführungen wird der in der Kokille festsitzende Block unabhängig vom Haftverhältnis zwischen dem Block und der Kokille während des Strippvorganges mit einem nicht veränderlichen Stripperdruck und mit einer gleichbleibenden Geschwindigkeit aus der Kokille entfernt. Da bei diesen Ausführungen die Druckmittelpumpe und deren Antrieb die notwendige Druck- mittelmenge für den maximalen Stripperdruck und für eine vorherbestimmte gleichbleibende Strippgeschwindigkeit erzeugen muss, werden die elektrischen, mechanischen und die hydraulischen Teile des Stripperwerkes gross, schwer und dadurch die Anschaffungskosten erheblich.
Ausserdem kann trotz des grossen Aufwandes durch die Nichtberücksichtigung der verschiedenen Haftverhältnisse zwischen den Blöcken und den Kokillen beim Strippvorgang die Geschwindigkeit zum Entfernen des Blockes aus der Kokille im Durchschnitt nicht gesteigert werden..
Dies wird erfindungsgemäss dadurch vermieden, dass eine Druckmittelpumpe mit veränderlichem Kolbenhub bekannter Bauart vorgesehen ist, bei der der Kolbenhub durch den Druck des Druckmittels im hydraulischen Antrieb so verstellt wird, dass er bei Ansteigen des Druckes verringert wird, so dass der in der Kokille festsitzende Block automatisch mit einem vom Haftverhältnis abhängigen Druck bzw. Zug, sowie mit einer von diesem Druck bzw. Zug abhängigen Geschwindigkeit aus der Kokille gedrückt bzw. gezogen wird.
Die Verstellung des Kolbenhubes erfolgt in an sich bekannter Weise durch einen durch das Druckmittel gegen die Kraft einer Feder beaufschlagten Kolben, wobei in der Zuleitung des Druckmittels zu diesem Kolben ein Zweiwegeventil liegt, das in der Arbeitsphase des Strippers die Verbindung mit dem Druckmittel im Arbeitszylinder des Strippers herstellt, diese Verbindung jedoch in der Rückzugphase und beim Leerhub trennt und wobei die Umschaltung dieses Zweiwegeventils durch ein vom Druck im Arbeits- zylinder betätigtes Relais erfolgt.
Da bei der Erfindung der Stripperdruck und die Geschwindigkeit zum Entfernen des Blockes aus der Kokille dem jeweiligen Haftverhältnis zwischen dem Block und der Kokille automatisch angepasst wird, ergibt dies eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit beim Strippvorgang. Ferner wird die Lebensdauer der Druckmittelpumpe, da sie nur am Anfang des Strippvorganges beim Entfernen der Blöcke aus den Kokillen den maximalen Druck erzeugen muss, erheblich vergrössert. Ausserdem kann durch die Verwendung einer Druckmittelpumpe mit einem veränderlichen Kolbenhub (z. B. Bauart Thoma) die Strippgeschwindigkeit mit dem maximalen Stripperdruck kleiner gewählt werden als bei den bekannten Ausführungen.
Daher werden die elektrischen, die mechanischen und die hydraulischen Teile des Stripperwerkes erheblich kleiner, leichter und die Anschaffungskosten dadurch niedriger.
Bei der in der Zeichnung beispielsweise dargestellten hydraulischen Strippeinrichtung mit einem ver- änderlichen Stripperdruck kann der Stripperstempel 2 durch den Antrieb 9,8, der auf dem relativ zum Gehäuse 1 des Stripperwerkes mittels eines hydraulischen Antriebes 10, 11 verschiebbaren Stripperstempelträger 5 angeordnet ist, relativ zum Stripperstempelträger 5 gehoben oder gesenkt werden. Es wird eine Druckmittelpumpe 14 bekannter Bauart verwendet, die bei einem grossen Druck eine kleine Druckmittelmenge und bei einem kleinen Druck eine grosse Druckmittelmenge fördert. Durch die Anordnung des Druckzylinders 15 und des Druckkolbens 16 kann der durch die Feder 18 an einen festen Anschlag 17 gedrückte bewegliche Teil der Druckmittelpumpe 14 mittels eines Druckmittels nach unten gedrückt werden, wobei diese Verstellung durch den Anschlag 19 begrenzt wird.
Ausserdem kann der im Zylinder 25 befindliche federbelastete Kolben 26 nur durch den beim Strippvorgang entstehenden Druckanstieg im Druckzylinder 10 hochgehoben werden und betätigt dabei einen Endtaster 27 derart, dass seine offenen Kontakte geschlossen werden. Durch diese Kontaktschliessung wird über ein Relais oder direkt das Zweiwegeschaltventil 31 so beeinflusst, dass nur der Weg über die Rohr-
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leitungen 41, 42 freigegeben wird. Durch diese Anordnung wird erreicht, dass der von der Druckmittel- pumpe 14 erzeugte Druck nur beim Strippvorgang bis auf seinen maximalen Wert ansteigen kann. Das
Sicherheitsventil 32 begrenzt beim Strippvorgang den Stripperdruck.
Tritt beim Strippvorgang ein Druck- abfall im Druckzylinder 10 auf, dann wird der im Zylinder 25 hochgehobene Kolben 26 durch die Feder nach unten gedrückt, wodurch die geschlossenen Kontakte des Endtasters 27 geöffnet werden. Durch diese
Kontaktöffnung wird das Zweiwegeventil 31 über Relais oder direkt so beeinflusst, dass nur der Weg über die Rohrleitungen 42,43 freigegeben wird. Um die gleichen Druckverhältnisse in den beiden Druckzylindern 10 zu erreichen, werden sie mit einer Druckausgleichsrohrleitung 40 verbunden.
Da beim Ziehvorgang die gleichen Verhältnisse wie beim Strippvorgang auftreten, kann diese Ein- richtung auch für das Ziehen der Blöcke aus der Kokille verwendet werden.
Beim Strippen wird die Druckmittelpumpe 14 eingeschaltet und der Stripperstempel 2 durch den Motor 9 über ein Getriebe 10, ein Zahnradvorgelege 7,6 und eine mittels Wälzlager 4 im Stripperstempelträger 5 drehbar gelagerte Spindelmutter 3 solange gesenkt, bis er den in der Kokille festsitzenden Block berührt. Der Motor 9 kann den bei der Blockberührung auftretenden Widerstand nicht überwinden. Durch dre dabei auftretende teilweise Entlastung der Federsätze 13 wird der Stripperstempelträger 5 solange gehoben, bis der Stripperstempelträger 5 die Kontakte des Endtasters 21 geschlossen hat. Durch das Kurzschliessen der Kontakte des Endtasters 21 wird das geschlossene Schaltventil 28 geöffnet : die geöffneten Schaltventile 29,30 werden geschlossen.
Das von der Druckmittelpumpe 14 erzeugte Druckmittel wird über die Rohrleitungen 33, 34, das geöffnete Schaltventil 28, die Rohrleitung 36 und durch die Bohrung des Druckkolbens 11 in den Druckzylinder 10 geführt. Das Druckmittel übt somit, da die Schaltventile 29, 30 geschlossen sind, im Innern des Druckzylinders 10 den notwendigen Druck für das Strippen und für das Zusammendrücken der Federsätze 13 aus. Durch den Druckanstieg im Druckzylinder 10 wird der federbelastete Kolben 26 im Zylinder 25 hochgedrückt und schliesst die Kontakte des Endschalters 27 kurz. Durch dieses Kurzschliessen wird das Zweiwegeschaltventil 31 über ein Relais oder direkt so beeinflusst, dass der Weg über die Rohrleitungen 41,42 freigegeben wird.
Dadurch strömt das Druckmittel vom Druckzylinder 10 durch die Bohrung im Druckkolben 11 über die Rohrleitungen 36,41, das Zweiwegeschaltventil 31, die Rohrleitung 42 in den Zylinder 15 und übt einen Druck auf den Kolben 16 aus, wodurch der bewegliche Teil der Druckmittelpumpe 14 nach unten gedrückt wird, bis der Anschlag 19 auf das Pumpengehäuse aufstösst. Die Druckmittelpumpe 14 erzeugt dadurch eine kleine Druckmittelmenge mit dem maximalen Druckmitteldruck. Wird beim Strippvorgang der maximale Druck überschritten, dann öffnet das Sicherheitsventil 32, und die überschüssige Druckmittelmenge wird über die Rohrleitungen 42,44, 45 in den Druckmittelvorratsbehälter 20 zurückgeleitet.
Die Druckwirkung dauertnur so lange, bis eine auf dem Stripperstempelträger 5 befestigte Fuhrungs- stange 12 die Kontakte des Endtasters 23 kurzschliesst und der auf dem Stripperstempelträger 5 angeordnete Anschlag 22 gleichzeitig die Kontakte des Endtasters 21 unterbricht. Durch das Kurzschliessen der Kontakte des Endtasters 23 werden die geschlossenen Schaltventile 29,30 geöffnet. Gleichzeitig wird durch die Komaktunterbrechung des Endtasters 21 das offene Schaltventil 28 geschlossen und dadurch die Rücklaufphase eingeleitet. Das von der Pumpe 14 erzeugte Druckmittel strömt, da das Schaltventil 28 geschlossen ist, über die Rohrleitungen 33,34, das geöffnete Schaltventil 30, die Rohrleitung 35 in den Druckmittelvorratsbehälter 20 zurück. Die zusammengedrückten Federsätze 13 drücken den Stripperstempelträger 5 hoch.
Der bei dem grossen Widerstand in der Druckphase mit seinem vollen Drehmoment stehengebliebene Motor9 senkt denStripperstempel2 um das gleiche Mass, um das er von den zusammengedrückten Federsätzen 13 gehoben wird. Das im Druckzylinder 10 befindliche Druckmittel strömt zufolge des Druckes der zusammengedrückten Federsätze 13 durch die Bohrung des Druckkolbens 11 über die Rohrleitung 37, das geöffnete Schaltventil 29 und die Rohrleitungen 38,39 in den Druckmittelvorratsbehälter 20 zurück. Ausserdem tritt in der Rücklaufphase ein Druckabfall im Druckzylinder 10 ein, wodurch der im Zylinder 25 hochgedrückte Kolben 26 durch die Feder zurückgedrückt und die Kontakte des Endtasters 27 unterbrochen werden.
Dadurch wird das Zweiwegeschaltventil 31 so beeinflusst, dass der eine Weg über die Rohrleitungen 41,42 geschlossen und der zweite Weg über die Rohrleitungen 42, 43 freigegeben wird. Die Feder 18 drückt den beweglichen Teil der Druckmittelpumpe 14 solange hoch, bis dieser auf dem festen Anschlag 17 anliegt.
Das im Zylinder 15 befindliche Druckmittel wird über die Rohrleitung 42, das Zweiwegeschaltventil 31 und die Rohrleitung 43 in den Druckmittelvorratsbehälter 20 zu- rückgedrückt. Durch die vom Stripperdruck abhängige Verstellung des beweglichen Teiles der Druckmittelpumpe 14 wird der Druck und die Menge des Druckmittels und somit die vom Stripperdruck ab- hängige Strippgeschwindigkeit an das jeweilige, verschieden grosse Haftverhälmis z".. áschen dem Block" 1 der Kokille automatisch angepasst.
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Das dargestellte Beispiel kann natürlich konstruktiv abgewandelt werden, ohne dass damit der Rahmen der Erfindung verlassen wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Hydraulische Strippeinrichtung mit einer Kokillenzange und einem relativ zum Kokillenzangenträger mittels eines hydraulischen Antriebes verschiebbaren Stripperstempel, dadurch gekennzeichnet, dass eine Druckmittelpumpe (14) mit veränderlichem Kolbenhub bekannter Bauart vorgesehen ist, bei der der Kolbenhub durch den Druck des Druckmittels im hydraulischen Antrieb (10, 11) so verstellt wird, dass er bei Ansteigen des Druckes verringert wird, so dass der in der Kokille festsitzende Block automatisch mit einem vom Haftverhältnis abhängigen Druck bzw. Zug, sowie mit einer von diesem Druck bzw. Zug ab- hangigen Geschwindigkeit aus der Kokille gedrückt bzw. gezogen wird.