AT21043B - Vorrichtung zum Öffnen und Schließen des unteren Deckels stehender Gasretorten. - Google Patents

Vorrichtung zum Öffnen und Schließen des unteren Deckels stehender Gasretorten.

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AT21043B
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Dessauer Verktikal Ofen Ges Mi
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  Vorrichtung zum Öffnen und Schliessen des unteren Deckels stehender Gasretorten. 



   Bei der Anwendung senkrecht stehender Retorten zur Erzeugung von Steinkohlengas ist es erforderlich, die unteren Rotortenverschlüsse von ausserhalb des Ofens zu betätigen, da einerseits der Aufenthalt unterhalb der Bodenplatten des Ofens beim Öffnen einer Retorte infolge der herausstürzenden glühenden   Koksmasse   mit Gefahr verbunden ist und andererseits der Verschluss wegen des darunter stehenden Gefässes zur Aufnahme des Koks schwer zugänglich ist. Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung, welche eine gefahrlose und bequeme Bedienung der   Retortenverschlüsse   ermöglicht und sich zudem durch grosse Einfachheit und Betriebssicherheit auszeichnet.

   Als Verschlussorgane werden nach unten auffallende Deckel mit dem bekannten Morton-Verschluss verwendet ; die Einrichtung ist so getroffen, dass sowohl das Auf-und Zumachen des Deckels, als auch das Lösen und Anziehen des Verschlusses von der Seite des Ofens aus erfolgt. 



   Auf der beiliegenden Zeichnung sind beispielsweise zwei Ausführungsformen der Einrichtung dargestellt. Fig. 1 zeigt die eine Ausführungsform von unten gesehen, Fig. 2 im   Querschnitt   durch den   Rftortonofen   und Fig. 3 in einer Ansicht \on der Seite ; die 
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 ansicht des Ofenlängsschnittes und Fig. 9 in einer Seitenansicht des Ofenquerschnittes ; die Fig.   10,   11 und 12 sind Einzelheiten im grösseren Massstabe. a ist das untere   Retortenendo, b   die gusseiserne   Fussplatte,   auf welcher die Retorte 
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 lagert, und zwar mittelst der mit dem   Verschtussbügel     d   fest verbundenen und bis an die Längsseite des Ofens durchgehenden Welle g, welche aussen bei h nochmals gelagert ist und ein Kegelzahnrad i trägt.

   Dieses Kegelrad ist in   ständigem Eingriff   mit dem lose auf einer gemeinsamen Antriebswelle k sitzenden, durch eine ausrückbare Klauenkupplung/ mitnehmbaren Kegeltrieb m. Die Wolle k ist durch eine (nicht gezeichnete)   Handkurbel     vor-und rückwärts drehbar.   Der zum Anpressen des Deckels dienende Überwurf e ist auf zwei gleichgerichteten, an einer ebenfalls bis an die Längsseite des Ofens reichenden Welle   tl   vorgesehenen Exzentern o und   ol   drehbar. An der einen Seite des Überwurfs e ist ein Anschlagstift p befestigt, der in der Bewegungsbahn eines mit der Exzenterwelle n fest verbundenen Mitnehmers q liegt. Zur Isolierung des Deckels und Vermeidung der   Wärmestrahlung   einerseits, sowie zur teilweisen Ausfüllung des unteren, ausser der.

   Feuerzone des Ofens befindlichen Teiles der Retorte, ist der Deckel innen mit einer abnehmbaren, hohlen   Schutzhaube   versehen. 



   Die Wirkungsweise der Einrichtung ist nun die folgende : Soll ein Retortendeckel c 
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 gibt, so dass der Deckel, da die Kupplung l ausgerückt ist, unter der Einwirkung der eigenen Schwere und der auf ihm ruhenden   Kokssäulo   herunterklappt und die Retorte sich ungehindert entleeren kann. Damit der Deckel nicht hin und her pendeln und dem Herausfallen des Koks hinderlich sein kann, ist es zweckmässig, denselben durch ein Gesperre A, wie dargestellt, oder durch eine Schleppfeder oder dgl. aufzufangen.

   Soll danach der Deckel wieder geschlossen werden, so rückt man die Kupplung l ein, löst das Gesperre   A   und droht etwa mittelst einer Handkurbel die Welle   9   bis der Deckel anschlägt ; dann dreht man die Exzenterwelle entgegengesetzt der   Pfeilrichtung   (Fig. 3 und 6), wobei der Überwurf zunächst über das Ende des Verschlusshebels geschoben wird und diesen dann fest anpresst. Es wird also durch eine einzige Bewegung das eine Mal der   Verschluss   gelockert und dann der Deckel freigegeben, das andere Mal der Deckel   gefasst   und dann fest angepresst. 



   Bei der zweiten Ausführungsform der Einrichtung, welche in der Zeichnung für zwei nebeneinander liegende Retortenreihen dargestellt ist, erfolgt der Antrieb der Deckel durch eine für sämtliche Retorten gemeinsame Zahnstange und an den stumpf aneinander   stossonden   Wellen   9   je zweier nebeneinander liegender Retorten sitzt lose ein Zahnrad v, welches mit der durchgehenden Zahnstange   u   in Eingriff steht und durch die beiderseitig   angeordneten Klauenkupplungen   mit der einen oder anderen   Deckelwello g gekuppelt   werden kann. Der Antrieb der Zahnstange erfolgt durch den   Handhebel 1l', welcher   an der 
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 der Zahnstange u gelenkig verbunden.

   Zur teilweisen Ausbalancierung des   Deckelgewichtes   dient das an der   Welle x   angreifende Gegengewicht A.   Die Grösse   des Gegengewichtes und seine Lage gegenüber dem Knrbelarm   y ist   so gewählt, dass in den beiden Endstellungen der Zahnstangen, also wenn der Deckel ganz offen oder ganz geschlossen ist, das auf die Welle   x   wirkende Moment des Gewichtes grösser ist, als das Moment des durch die Zahnstange und Schubstange auf die Kurbel übertragenen Deckelgewichtes, indem nämlich die Tangentialkomponente der in der Schubstange wirkenden Kraft in den Endstellungen infolge des kleinen Winkels zwischen Schubstange und Kurbel sehr klein wird. 



   Die Kupplungen l können entweder wie bei der oben beschriebenen   Ausführungsform   einzeln von Hand ein und aus gerückt werden, oder man trifft vorteilhaft die Anordnung in der dargestellten Weise so, dass sämtliche Kupplungen von einer Stelle aus betätigt werden. Zu diesem Zweck stehen die Hebel B der Kupplungen unter der Wirkung von an einr gemeinsamen Welle C sitzenden Daumen D ; diese sind in solchen Abständen auf der in der   Längsrichtung verschiebbaron   und mittelst eines in entsprechenden Nuten   A'   (weiche zweckmässig numeriert werden) eingreifenden Riegels feststellbaren Daumenwelle angeordnet, dass jeweilig nur immer ein Daumen im Bereiche der zugehörigen Kupplungs-   behot   steht.

   Durch Drehen der Daumenwelle nach der einen oder anderen Richtung wird die eine oder andere Kupplung unter Spannung der Feder F   eingerückt.   



   Die Einrichtung wird nun wie folgt benützt : Soll eine Retorte entleert werden, so verschiebt man die   Dllumenwel1e   so, dass der Daumen für die zu betätigende Kupplung zur Wirkung kommt und dreht dann dieselbe in der betreffenden Richtung, wodurch die   Hedmlwellp. g   mit dem Zahnrad v und dadurch mit der Zahnstange gekuppelt wird. Nun wird der   Exzentorverschiuss   des Deckels, wie bei der früheren Einrichtung beschrieben, gelost und der Deckel durch Drehen der   Wol1e x mitte1st   des Hebels to geöffnet.

   Sobald derselbe seine tiefste Lage passiert hat, beginnt sein Gewicht entgegen der Bewegungsrichtung, also hemmend zu wirken ; im letzten Augenblick jedoch passiert auch das Gegengewicht seinen Kulminationspunkt oben und drückt nun den Deckel zurück, so dass er nicht hin und her pendeln und dem Herausfallen des Kokes hinderlich sein kann. Sobald die Retorte leer ist, wird der Deckel durch Drehen des Hebels   w   in entgegengesetzter Richtung geschlossen, wobei wiederum im letzten Moment das Gegengewicht den Deckel   zuschlägt   und geschlossen hält, so dass der Arbeiter den Hebel loslassen und den Exzenter-   vorsebluss anziehen kann.   Hierauf löst man noch die Kupplung durch nach Abwärtsdrehen des Daumens D, worauf die Federn den   Kupplungshebel zurückführen.   



   Auf diese Weise kann von einer Stelle aus jeder beliebige Retortendeckol in und   ausser   Verbindung mit der Zahnstange gebracht und die betreffende Retorte geöffnet und geschlossen werden ; dabei ist die Einrichtung einfach zu   handhaben und übersichtlich. Die   Einrichtung kann natürlich auch ohne wesentliche Änderung in gleicher Weise für nur eine Retortenreihe verwendet werden, ebenso können die einzelnen Teile konstruktiv anders durchgeführt werden, ohne dass dadurch das Wesen der Erfindung geändert würde. So kann man beispielsweise die Federn weglassen und statt dessen auch das Ausrücken der   Kupplung   durch den   Daumen herbeiführen,   indem man denselben in einen Ausschnitt der
Kupplungshebel zahnartig eingreifen lässt, wie in Fig. 12 veranschaulicht.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Vorrichtung zum Öffnen und Schliessen des unteren Deckels stehender Gasretorten von der Seite her, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (c) an einer wagerechton, mittelst ausrückbaren Getriebes (i, tn, zu betätigenden Welle (g) befestigt ist und dass das Exzenter (o o des Verschlusses zusammen mit einem Mitnehmer (q) auf einer ebenfalls von ausserhalb des Ofens zu drehenden Welle (n) derart angeordnet ist, dass mit einer Bewegung der Überwurf (e) zunächst gelockert und dann zur Freigabe des Deckels beiseite gedreht wird.
    2. Eine Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Wellenenden der Deckel (c) Zahnräder (v), welche mit einer gemeinsamen Zahnstange (u) in Eingriff stehen, lose drehbar angeordnet sind und einzeln durch Kupplungen (I) mit den Deckelwellen verbunden werden können.
    3. Eine Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnstange (u) mittelst Schubstange (z) und Kurbel (y) mit einer ein Gegengewicht (A) tragenden und mittelst Hebels ( zu betätigenden Welle (x) verbunden ist, wobei die Grösse und Stellung des Gegengewichtes gegenüber der Kurbel so gewählt ist, dass der Retortendeckel in den Endstellungen (wenn ganz offen oder geschlossen) durch die Schwere des Gegengewichtes festgehalten wird.
    4. Eine Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kl1pplungshebol (B) der Deckelwellen (9,) von auf einer gemeinsamen Welle (t) sitzenden Daumen (D) betätigt werden, wobei die Welle in der Längsrichtung verschiebbar und in den einzelnen Stellungen feststellbar gelagert ist und die Daumen so in der Längsrichtung der Wolle versetzt sind, dass jeweilig immer nur ein Daumen im Bereich des zugehörigen Kupplungshebels ist.
AT21043D 1904-07-18 1904-07-18 Vorrichtung zum Öffnen und Schließen des unteren Deckels stehender Gasretorten. AT21043B (de)

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