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Saitenspannvorrichtung für Klaviere
Es ist bereits bekannt geworden, die gewöhnlichen Wirbel, auf denen die Enden der Klaviersaiten zur
Regelung der Spannung aufgewickelt werden, durch eine Saitenspannvorrichtung für Klaviere zu ersetzen, bei der das Ende der Saite auf einer mit einem Schneckenrad, das mittels einer Schnecke drehbar ist, ko- axial fest verbundenen Trommel aufwickelbar ist, wobei Schnecke und Schneckenrad in einem Gehäuse gelagert sind, das am Rahmen des Klavieres befestigbar ist.
Diese bekannte Vorrichtung weist noch einige Nachteile auf, die ihre praktische Verwendbarkeit stark herabmindern. So ist dort das Schneckenrad zweigeteilt und trägt zwischen seinen beiden Teilen die
Trommel. Die Schnecke ist, in Richtung des Saitenverlaufes betrachtet, hinter dem Schneckenrad ange- ordnet. Durch diese Anordnung ergeben sich grosse Schwierigkeiten beim Auswechseln einer Saite, da das
Schneckenrad mit der Trommel nur nach Ausbau des Gehäuses und dessen Zerlegung so weit freigelegt werden kann, dass das Aufwickeln des Endes einer neuen Saite möglich wird. Weiters werden bei dieser bekannten Vorrichtung die Saiten - es sollen nämlich vorzugsweise drei Schnecken in einem einzigen Ge- häuse hintereinander gelagert sein-durch Fenster in der Decke des Gehäuses aus diesem herausgeführt, so dass sie an einer Kante dieses Fensters eine Abbiegung erfahren.
Ein dritter Nachteil der bekannten Vori richtung ist darin gelegen, dass das Gehäuse mittels Schrauben am Rahmen des Klavieres befestigt werden soll, wodurch das Auswechseln der Saiten noch weiter erschwert wird.
Die Erfindung setzt es sich zur Aufgabe, eine Saitenspannvorrichtung für Klaviere der eingangs ge- nannten Art zu schaffen und dabei die Nachteile der bekannten Vorrichtung zu vermeiden. Dies geschieht in erster Linie dadurch, dass die Trommel seitlich vom Schneckenrad angeordnet ist und die zugehörige
Schnecke vor dem Schneckenrad liegt, so dass die Saite von der Trommel weg an der zugehörigen
Schnecke seitlich vorbeigeführt ist. Durch die seitliche Anordnung der Trommel kann diese viel breiter ausgebildet sein als bei der bekannten Vorrichtung, so dass das Aufwickeln der Saite wesentlich erleich- tert wird.
Weiters wird durch die Anordnung der Schnecke vor dem Schneckenrad erreicht, dass das Schnek- kenrad durch den Zug der Saite gegen die Schnecke gedrückt wird, wodurch die Möglichkeit einer ganz einfachen Lagerung des Schneckenrades und. seiner äusserst leichten Aus- und Einbaubarkeit geschaffen wird.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nun folgenden Beschreibung eines Ausführungbeispieles, den Patentansprüchen und der Zeichnung.
Die Fig. ! und 2 zeigen das Gehäuse mit eingebautem Schneckenrad und der Schnecke von oben bzw. von der Seite. Fig. 3 stellt eine Seitenansicht des Gehäuses allein dar. In Fig. 4 ist das Schneckenrad R. D. mit der seitlich befestigten Trommel T deutlich sichtbar. Das Schneckenrad R. D. ist mit den Enden seiner Achse A bei vollständig zusammengebautem Gehäuse von hinten in Ausnehmungen der Seitenwände des Gehäuses einsetzbar, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist. Hiebei wird das Schneckenrad durch den Zug der Saite gegen die Schnecke V. P. gedrückt, die mit ihrer Spitze C (s. Fig. 5) im Gehäuse gelagert ist. Die Saite ist im wesentlichen parallel zum Boden und zu den Seitenwänden des Gehäuses durch dessen Vorderwand aus dem Gehäuse herausgeführt.
Dadurch wird jegliche Abbiegung der Saite vermieden und dadurch die Reissgefahr wesentlich verringert. Die Schnecke trägt einen aus dem Gehäuse herausragenden Vierkantkopf T. P., auf den ein Stimmschlüssel aufgesetzt werden kann. Durch Drehen dieses Schlüssels erfolgt dann in an sich bekannter Weise das Spannen der Saite.
Die Festlegung des Gehäuses am Rahmen erfolgt in äusserst einfacher Weise. Der Rahmen, dessen Seitenansicht in Fig. 10 dargestellt ist, ist für jedes Gehäuse mit einem Haken G versehen, in welchen das
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Gehäuse eingehängt wird. Ferner weist der Rahmen eine Stufe auf, an welcher das Gehäuse mit seiner vor- deren Wand zum Anliegen kommt. Das Gehäuse kann an seiner Vorderfront auch noch einen Ansatz D auf- weisen, mit dem es am Grund der Stufe des Rahmens eingehängt wird. Auf diese Weise ist das Gehäuse nach Lockern der Saitenspannung jederzeit ohne weiteres vom Rahmen abhebbar.
Zweckmässigerweise sind in an sich bekannter weise mehrere, insbesondere drei Schneckenräder mit
Trommeln und zugehörigen Schnecken in einem einzigen Gehäuse hintereinander angeordnet. Die Fig. 6 und 7 zeigen zwei solche Gehäuse von der Seite und von oben nebeneinanderliegend. Zum Zwecke des leichten Ein- und Ausbaues der vorderen Schneckenräder weisen hier die Seitenwände des Gehäuses Aus- nehmungen auf, die sich von oben gegen den Boden zu erstrecken und in ihrem untersten Teil nach vorne I zu gekrümmt sind. Der Verlauf dieser Ausnehmungen ist aus Fig. 6 deutlich ersichtlich.
Wegen des grossen Übersetzungsverhältnisses zwischen Schneckenrad und Schnecke genügt die Anwen- dung geringer Kräfte für das Spannen der Saiten. Es ist daher möglich, auf die Verwendung eines Stimm- schlüssels zu verzichten, wenn die aus dem Gehäuse nach oben herausragenden Enden der Schneckenwel- len statt zu einem Vierkant zu Griffknöpfen ausgebildet sind. Diese können mit den Fingern direkt erfasst und gedreht werden. Zweckmässig sind bei Anordnung mehrerer Gehäuse nebeneinander nebeneinanderlie- gende Schneckenwelle verschieden lang, so dass die an ihren Enden ausgebildeten Griffknöpfe vergrösser- ten Durchmesser aufweisen können. Solche nebeneinanderliegende Griffknöpfe zeigen die Fig. 8 und 9 in
Seitenansicht bzw. in Draufsicht.
Die vergrösserten Durchmesser der Griffknöpfe, die eine noch weitere Erleichterung der Handhabung bewirken, kommen dadurch zustande, dass sich die Griffknöpfe infolge ihrer verschiedenen Höhenlage von oben gesehen teilweise überdecken können.
PATENTANSPRÜCHE : 1. Saitenspannvorrichtung für Klaviere, bei der das Ende der Saite auf einer mit einem Schneckenrad, das mittels einer Schnecke drehbar ist, koaxial fest verbundenen Trommel aufwickelbar ist, wobei
Schnecke und Schneckenrad in einem Gehäuse gelagert sind, das am Rahmen des Klavieres befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Trommel seitlich vom Schneckenrad angeordnet ist und die zugehörige Schnecke vor dem Schneckenrad liegt, so dass die Saite von der Trommel weg an der zugehörigen Schnecke seitlich vorbeigeführt ist.