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Verfahren zur Herstellung von neuen Dicarbamaten aliphatischer 1. 3-Diole
Das Dicarbamat des 2-Methyl-2-propylpropan-1, 3-diols ist ein bekannter Vertreter einer Gruppe von pharmazeutisch wirksamen Verbindungen, die in der Literatur als "Tranquilizer" bezeichnet werden. Die Wirkung solcher "Tranquilizer" setzt sich aus einer sedativen und einer hypnotischen Komponente zusammen. Bei einem echten "Tranquilizer" muss die hypnotische Wirkung soweit wie möglich zugunsten der sedativen Wirkung zurückgedrängt werden. Bei dem obigen Dicarbamat spielt die hypnotische Wirkungskomponente noch eine beachtliche Rolle, wie Beispiele in der medizinischen Literatur zeigen, wo Personen unter Einfluss dieses Mittels unüberlegte und unkontrollierte Handlungen begingen.
Die genannte Verbindung ist das Dicarbamat zweier primärer Alkoholgruppen.
Es wurde nun gefunden, dass Dicarbamate von Diolen ähnlicher Konstitution, in denen jedoch die OH-Gruppen sekundärer Natur sind, unter Beibehaltung der sedativen Wirkung einen bedeutend geringeren hypnotischen Effekt aufweisen und besonders verträglich sind. Ihre Giftigkeit beträgt etwa 1/8 der des
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Die Verbindungen sind in Wasser verhältnismässig schwer löslich. Sie können erfindungsgemäss aus den Diolen nach folgenden Methoden hergestellt werden. Man kann zuerst die Diole mit Phosgen in Gegenwart einer Base in einem indifferenten organischen Lösungsmittel zu Dichlorkohlensäureestern umsetzen und diese dann mit Ammoniak in Dicarbamate verwandeln. Als organische Lösungsmittel kommen Benzol, Toluol, Chloroform, Äthylenchlorid, Aceton und andere in Frage, als Basen z. B. Dimethylanilin, Pyridin, Trimethylamin, Natronlauge, Natriumbicarbonat u. dgl. Weiter kann man die Diole mit Harnstoffchlorid in einem indifferenten organischen Lösungsmittel gegebenenfalls in Gegenwart einer Base zum Dicarbamat umsetzen. Man kann die Diole auch der Einwirkung von Cyansäure in einem indifferenten organischen Lösungsmittel unterwerfen.
Durch Verschmelzen der Diole mit Harnstoff oder Harnstoffsalzen erhält man durch Ammoniakabspaltung bzw. Ammonsalzbildung ebenfalls die Dicarbamate. Es ist auch möglich, die Diole mit Alkylurethanen in Gegenwart von Katalysatoren, wie z. B. Aluminiumisopropylat, bei höheren Temperaturen umzuestern.
Beispiel 1 : 23, 6 g (0, 2 Mol) 3-Methyl-pentandiol-2, 4 werden zusammen mit 48, 4 g Dimethyl- anilin in 200 cm3 trockenem Benzol gelöst und bei 5-10 C in eine Lösung von 39, 6 g Phosgen in 200 cm3
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trockenem Benzol eingerührt. Es wird noch eine Stunde bei Zimmertemperatur und dann weitere vier Stunden bei 30 - 400C gerührt. Dann wird mit Eiswasser und etwas Salzsäure und schliesslich mit reinem Wasser im Scheidetrichter gewaschen. Die Benzolschicht trocknet man mit Natriumsulfat und leitet in die filtrierte Lösung einige Stunden Ammoniak ein. Der Kristallbrei wird abgesaugt und mit Wasser gewaschen.
Der Rückstand wird zusammen mit der weiteren Fraktion, die man aus der Benzollösung nach dem Waschen mit Wasser, Konzentrieren und Ausfällen mit Ligroin, erhält, aus Methylenchlorid-Äther umkristallisiert. Weisse Kristalle des Dicarbamats vom Fp. 183 C.
In die Lösung von 10 g 3-Methylpentandiol-2, 4 in 100 cm3 Benzol wurde bei Zimmertemperatur 2 Stunden lang gasförmige Cyansäure eingeleitet und noch etwa 5 Stunden gerührt. Der weisse Nieder schlag wurde abgesaugt und mit Wasser ausgekocht. Hiebei geht das Dicarbamat in Lösung. Von rückgebildeter Cyanursäure wurde heiss abgesaugt. Beim Erhalten kristallisierte aus dem Wasser das Dicarbamat vom Fp. 1830C aus.
10 g 3-Methyl-pentandiol-2, 4, 10 g Harnstoff, 2 g Zinkacetat wurden 15 Stunden in 100 cms Toluol am Rückflusskühler gekocht. Das Roluol wurde i. V. abdestilliert und der Rückstand mit heissem Wasser behandelt, filtriert und die wässerige Lösung konzentriert. Beim Erkalten fällt das Dicarbamat vom Fp. 1830C aus.
23,6 g 3-Methylpentandiol-2, 4,38 g Äthylurethan, 4 g Aluminiumisopropylat und 250 cm Toluol wurden an einer Kolonne so erhitzt, dass das Toluol-Alkoholgemisch innerhalb von etwa 15 Stunden abdestillierte. Der Rückstand wurde in 805obigem Isopropylalkohol aufgenommen, mit Kohle filtriert, das Lösungsmittel i. V. abdestilliert. Aus dem Rückstand wurde aus heissem Wasser das Dicarbamat vom Fp. 1830C erhalten.
23, 6 g des Diols werden mit 48,4 g Dimethylanilin in 200 cm trockenem Chloroform gelöst. Zu dieser Lösung tropft man unter Rühren bei 00C 32 g Carbaminsäurechlorid mit 50 cm Chloroform verdünnt zu. Nach mehrstündigem Rühren bei Zimmertemperatur wird mit Eiswasser-Salzsäure und dann mit Wasser gewaschen und mit ChlorcaIcium getrocknet. Nach dem Einengen der Chloroformlösung wird das Dicarbamat mit Ligroin ausgefällt und aus Methylenchlorid-Äther umkristallisiert.
Beispiel 2 : 29, 2 g (0, 2 Mol) 3-Methyl-heptandiol-2, 4 werden mit 48, 4 g Dimethylanilin in 200 cm trockenem Aceton gelöst. Unter Rühren bei 0 C werden zu dieser Lösung 32 g Carbaminsäure- chlorid zugetropft.
Man rührt noch drei Stunden bei Zimmertemperatur und giesst dann unter Rühren in ein Liter Eiswasser und 1/2 Liter Methylenchlorid. Nach Abtrennen im Scheidetrichter wird noch einmal mit Methylenchlorid ausgezogen. Die vereinigten Auszüge Methylenchlorid werden mit verdünnter Salzsäure und dann mit Wasser gewaschen. Nach Trocknen mit Chlorcalcium und Einengen der Methylenchloridlösung wird bei Zugabe von Äther das Dicarbamat des 3-Methyl-heptandiols-2, 4 in weissen Kristallen vom Fp. 1760C erhalten.
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wird mit Eiswasser und etwas Salzsäure und schliesslich mit reinem Wasser im Scheidetrichter gewaschen. Die Benzolschicht trocknet man mit Natriumsulfat und leitet durch die filtrierte Lösung einige Stunden einen mässigen Strom Ammoniak. Der Kristallbrei wird abgesaugt und mit Wasser gewaschen.
Der Rückstand wird zusammen mit der weiteren Fraktion, die man aus der Benzollösung durch Waschen mit Wasser, Konzentrieren und Fällen mit Ligroin erhält, aus Methylenchlorid/Äther umkristallisiert. Weisse Kristalle des Dicarbamates vom Fp. 1760C.
In die Lösung von 10 g 3-Methyl-heptandiol-2,4 in 100 cms Benzol wurde bei Zimmertemperatur 2 Stunden lang gasförmige Cyansäure eingeleitet und noch etwa 5 Stunden nachgerührt. Der weisse Niederschlag wurde abgesaugt und mit Wasser ausgekocht. Hiebei geht das Dicarbamat in Lösung. Von rückgebildeter Cyanursäure wurde heiss abgesaugt. Beim Erkalten kristallisierte das Dicarbamat vom Fp. 176 C aus.
10 g 3-Methyl-heptandiol-2, 4, 10 g Harnstoff, 2 g Zinkacetat wurden 15 Stunden in 100 cm* Toluol am Rückflusskühler gekocht. Das Toluol wurde im Vakuum abdestilliert und der Rückstand mit heissem Wasser behandelt, filtriert und die wässerige Lösung konzentriert. Beim Erkalten kristallisierte das Dicarbamat vom Fp. 1760C aus.
29, 2 g 3-Methyl-heptandiol-2, 4, 38 g Äthylurethan, 4 g Aluminiumisopropylat und 250 cm Toluol wurden in einer Kolonne so erhitzt, dass das Toluol-Alkoholgemisch innerhalb von etwa 15 Stunden abdestilliert. Der Rückstand wurde in 80% gem Isopropylalkohol aufgenommen, mit Kohle filtriert und im Vakuum wieder abdestilliert. Der Rückstand wurde aus Wasser umkristallisiert. Fp. 1760C.