AT208807B - Wäschesack, der sich in der Waschflotte öffnet oder löst - Google Patents

Wäschesack, der sich in der Waschflotte öffnet oder löst

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AT208807B
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AT476858A
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Roehm & Haas Gmbh
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D17/00Detergent materials or soaps characterised by their shape or physical properties
    • C11D17/04Detergent materials or soaps characterised by their shape or physical properties combined with or containing other objects
    • C11D17/041Compositions releasably affixed on a substrate or incorporated into a dispensing means
    • C11D17/042Water soluble or water disintegrable containers or substrates containing cleaning compositions or additives for cleaning compositions

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)

Description


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  Wäschesack, der sich in der Waschflotte öffnet oder löst 
Bei der Behandlung von Wäsche Infektions- kranker, vornehmlich von tuberkulösen Personen, sind folgende Forderungen zu erfüllen : Die
Wäsche muss vollständig desinfiziert und ein- wandfrei, d. h. unter Entfernung auch der letzten
Verunreinigungsspuren, gewaschen werden. 



   Gleichzeitig ist die gefürchtete Staubinfektion, d. h. die Gefährdung der mit der Wäsche Hantierenden, auszuschliessen oder auf ein Mindest- mass zu beschränken. Nach dem bisher am häufig- sten geübten Vorgehen wird die infizierte Wäsche in Beutel getan oder in Bettlaken eingebunden und in die Desinfektionsanstalt bzw. in das Waschhaus transportiert. Dort wird die Wäsche wieder aus den Beuteln bzw. Laken herausgenommen und in eine Desinfektionslösung eingebracht. Die bekanntesten Desinfektionsmittel sind auf der Basis von Phenol bzw. von substituierten Phenolen aufgebaute Verbindungen oder bestimmte quartäre Ammoniumbasen. Nach dieser Behandlung wird die Desinfektionslösung in grösseren Krankenanstalten in einen Vorfluter bzw. in ein Klärbecken und in kleineren Wäschereien unmittelbar in den Kanal entlassen. Die Wäsche wird anschliessend maschinell gewaschen. 



   Die Nachteile des in groben Zügen beschriebenen Verfahrens bestehen darin, dass das Hantieren mit der Wäsche oder auch schon deren Transport eine gefürchtete Gefahrenquelle darstellt, zumal die zum Schutze des Personals vorgesehenen Massnahmen (Tragen einer Staubmaske, Vermeidung von Durchzug durch ge- öffnete Fenster usw. ) oft nicht beachtet werden. 



   Die bisher gebräuchlichen Desinfektionsmittel bewirken im Vorfluter bzw. im Klärbecken häufig eine Vernichtung der für die biologische Reinigung des Abwassers erforderlichen Mikroflora und eröffnen damit eine neue Gefahrenquelle, da Krankheitskeime in öffentliche Gewässer gelangen können. 



   Das in manchen Fällen geübte Verfahren, auf eine vorherige Desinfektion der Wäsche zu verzichten und diesen Effekt durch Auskochen zu erreichen, ist mit erheblichen Nachteilen verbunden : Einmal tritt eine Koagulierung der verunreinigenden Eiweissstoffe, aus Sputum, Blut, Eiter usw. herrührend, ein, d. h. die Verunreinigungen brennen fest" ; zum anderen ist ein häufiges Kochen der Wäsche, also ein Erhitzen über die übliche Waschtemperatur von   800 hinaus,   mit einem erhöhten Verschleiss des textilen Ge- webes verbunden. 



   Es sind zwar schon Wäschebeutel beschrieben worden, die eine auswechselbare Schutztasche für infektiöse Wäschestücke enthalten. Diese soll aus einem Material bestehen, das sich unter der
Einwirkung irgendeiner Flüssigkeit, z. B. Wasser, in kürzester Zeit restlos auflöst. Ein Wäschesack, der sich schon in wenigen Sekunden unter der
Einwirkung von Wasser auflöst, ist aber zum
Transport von meistens feuchter, infizierter
Wäsche, wie Taschentücher, Windeln u. dgl., völlig ungeeignet. 



   Die Aufgabe, infizierte Wäsche völlig hygienisch zu transportieren, wird im Sinne der Erfindung gelöst durch die Verwendung eines Wäsche- sackes, der aus einem enzymatisch auflösbaren, in Wasser jedoch höchstens quellbaren Material besteht oder mit Hilfe eines solchen Materials aus Gewebebahnen in an sich bekannter Art zusammengefügt ist. Das Zusammenfügen der einzelnen Bahnen bzw. die Herstellung des ganzen Wäschesackes aus enzymatisch auflösbaren Substanzen hat den Vorteil, dass ein solcher
Sack auch zum Transport feuchter Wäsche geeignet ist.

   Ausserdem ist zum "Öffnen" des
Sackes ein enzymatisches Waschverfahren erforderlich, das gerade bei der Behandlung infizierter Wäsche einem üblichen Waschverfahren vorzuziehen ist, da durch die Enzyme die die Bakterien umhüllenden Eiweissstoffe in kürzester Zeit zu löslichen Produkten abgebaut werden und so die Bakterien bei der nachfolgenden Temperaturerhöhung unschädlich gemacht werden können, ohne dass ein "Einbrennen" der Eiweissverbindungen stattfindet. 



   Verbindungen, aus denen ein erfindungsgemäss zu verwendender Sack hergestellt bzw. mit deren Hilfe dieser Sack aus z. B. textilen Bahnen durch Vernähen oder Verkleben zusammengefügt ist, müssen sich zweckmässig in einem Enzymgemisch aus Proteasen, Lipasen und Carbohydrasen auflösen. Mit besonderem Vorteil geht man dabei so vor, dass Bahnen aus z. B. Leinen mit Hilfe eines Fadens oder eines Klebemittels aus z. B. einem Eiweissstoff oder aus Alginsäure bzw. Calciumalginat zu einem Sack zusammengefügt werden. Der Sack kann auch aus Cellulose oder einem Cellulosederivat bestehen bzw. mit Hilfe dieser Verbindungen gebildet werden. 1 

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Die Zusammensetzung des zur Anwendung kommenden Enzymgemisches erfolgt in Abhängig- 
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 Material.

   Wenn also beispielsweise der Transportsack aus Cellulose besteht oder mit Alginatfäden zusammengefügt wurde, ist es notwendig, für die Anwesenheit geeigneter Carbohydrasen, die Cellulose bzw. Alginate unter Auflösung glukosidischer Bindungen abzubauen vermögen, Sorge zu tragen. Die jeweils geeignete Zusammensetzung des zur Anwendung kommenden Enzymgemisches kann entweder derart erfolgen, dass verschiedene Enzyme gemischt oder dass bereits bei der Bildung der Enzyme durch Mikroorganismen durch Auswahl geeigneter Stämme die Entstehung der erforderlichen Enzymarten bewirkt wird. Eine solche Auswahl kann vom Enzymfachmann leicht getroffen werden. 



   Von erheblicher Bedeutung für die Wirksamkeit der eine zweifache Funktion ausübenden Enzyme ist der pH-Wert der Flotte. Das Wirkungsoptimum von Cellulose liegt vorwiegend im schwachsauren Bereich. Es empfiehlt sich deshalb, das Auflösen bzw. Öffnen eines aus oder mit Hilfe von Cellulose gebildeten Sackes im optimalen pH-Bereich ablaufen zu lassen, wobei gleichzeitig glukosidische Bindungen der Schmutzstoffe gelöst werden. Um weitere in dem zur Anwendung kommenden Gemisch vorhandene Enzyme optimal wirksam werden zu lassen, kann es zweckmässig sein, die anfänglich saure Waschflotte durch den Zusatz von z. B. Soda alkalisch zu machen. 



   Auf die beschriebene Weise ist es möglich, Wäschetransportsäcke aus den als z. B. Zellglas bekannten durchsichtigen Folien herzustellen und diese in saurer Flotte unter der Einwirkung eines z. B. von bestimmten Schimmelpilzen gebildeten carbohydrasehaltigen Enzymgemisches aufzulösen und anschliessend den restlichen Abbau der Schmutzstoffe in sodaalkalischer Flotte ablaufen zu lassen. Mit besonderem Vorteil benutzt man dabei solche Folien, die auf Grund eines hohen Gehaltes an wasserlöslichen Weichmachern in der Waschflotte rasch anquellen und somit die Angriffsfläche für die Enzyme stark vergrössern. 



  Unter der zusätzlichen Einwirkung der mechanischen Bewegung des gefüllten Sacks in der Waschmaschine wird der Sack in kurzer Zeit 
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 waschbrühe freigegeben. Während die umgefällte weichmacherhaltige Cellulose, aus der der Sack gebildet ist, enzymatisch abgebaut wird, wird cellulosehaltiges textiles Gewebe erfahrungsgemäss enzymatisch nicht angegriffen, so dass mit dem neuen Verfahren eine zusätzliche Wäscheschädigung nicht verbunden ist. 



   Weiterhin verdient hervorgehoben zu werden, dass die enzymatische Behandlung nicht nur, wie dies nach der bisher gültigen Ansicht als unerlässlich angesehen wird,   in handwarmer"Flotte   durchgeführt werden muss, dass vielmehr ein rasches Erhitzen der enzymhaltige Flotte nach Einbringen des gefüllten Wäschesacks vorteilhaft sein kann. Die in der Literatur durchweg vertretene Ansicht, dass die Behandlungstemperatur beim Umgang mit Enzymen   400 C   nicht über- 
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 Julius Springer, 1925, Seite 176), ist im vorliegenden Falle nicht als bindend anzusehen. Ein verhältnismässig rasches Aufheizen bedeutet unter Erzielung eines einwandfreien Weicheffekts eine gerade für Grosswäschereien bedeutsame Zeitersparnis. Der gleiche wesentliche Fortschritt ist auch in jenen Fällen geltend zu machen, in denen die Bildung bzw.

   Zusammenfügung des Transportsackes mit Hilfe solcher makromolekularen Verbindungen geschieht, die auch in einer üblichen, also z. B. Soda und waschaktive Sub- 
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 aufweisen. Das Einbringenhaltige Lösung beschleunigt bei fachmännischer Auswahl der Enzyme und des pH-Bereiches das "Öffnen" des Sackes beträchtlich. Dass eine mechanische Bewegung des enzymatisch zu behandelnden Gutes zweckvoll ist, soll, obwohl naheliegend, nicht unerwähnt bleiben, da auch eine solche Massnahme der anzustrebenden Beschleunigung des Wasch- und Desinfektionsvorgangs dient.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH : Wäschesack, der sich in der Waschflotte öffnet oder löst, dadurch gekennzeichnet, dass er aus einem enzymatisch auflösbaren, in Wasser jedoch höchstens quellbaren Material besteht oder mit Hilfe eines solchen Materials aus Gewebebahnen in an sich bekannter Art zusammengefügt ist.
AT476858A 1958-07-05 1958-07-05 Wäschesack, der sich in der Waschflotte öffnet oder löst AT208807B (de)

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