AT15743B - Verfahren zur Wiederbelebung von Filtermaterial. - Google Patents
Verfahren zur Wiederbelebung von Filtermaterial.Info
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Description
<Desc/Clms Page number 1>
Österreichische PATENTSCHRIFT Nrm 15743.
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In zahlreichen Fabriksbetrieben, wo organische Stoffe hergestellt oder umgearbeitet werden, benutzt man Filter aus Knochen-oder Holzkohle oder aus anderen porösen Materialien, um die Flüssigkeiten sowohl von schwebenden wie auch gelösten Substanzen, die das Hauptprodukt begleiten, zu befreien. Es ist jedoch bekannt, dass das Filtermaterial nach einer gewissen Zeit ausserordentlich an Durchlässigkeit und Absorptionskraft verliert, was jedoch durch die sogenannte Wiederbelebung zurückgeliefert worden kann.
Diese Wiederbelebung geschieht im wesentlichen nach zwei Hauptverfahren. Nach dem ersteren wird das Filtermaterial aus dem Filter herausgenommen, darauf einer Fermentation mit darauf folgender Waschung und zuweilen auch einem Ausglühen unter- worfen. Nach dem zweiten bekannten Verfahren wird das Filtermaterial durch überhitzten Dampf in den Filtern selbst behandelt, wodurch eine Zersetzung der organischen Stoffe verursacht wird.
Von diesen bekannten Verfahren zur Wiederbelebung des Filtermateriales verlangt d : ts erstere einen grossen Arbeits-und Brennmaterial-Aufwand. wobei noch mit ganz bedeutenden Verlusten an Filtermaterial durch Zerl) recllen Zerlnalmen und Verbrennen gerechnet werden muss. Der Hauptü elstand ist jedoch der, dass die zur Ausführung dieses Verfahrens übliche spontane Fermentation tagelang dauert und daher einen grossen Vorrat an Filtermaterial zur Bedingung hat. Schliesslich verbreitet diese Fermentationsweise gewöhnlich höchst unangenehme Gerüche.
Das zweite der oben erwähnten bekannten Verfahren ist im wesentlichen von diesen Ubelständen frei, jedoch ist es grundsätzlich fehlerhaft, weil unter der Wirkung der Hitze die organischen Substanzen an Ort und Stelle zersetzt werden und dadurch verschiedene unlösliche Substanzen entstehen, die in den Poren des Filtermateriales verbleiben und daher die Durchlässigkeit und Absorptionsfähigkeit ausserordentlich stark verringern, so dass das Filtermaterial schon nach einer verhältnismässig geringen Anzahl von Wiederbelebungen unbrauchbar wird.
Um nun Fütermatorial von den darin zurückgehaltenen Stoffen zu befreien und die bisher dabei auftretenden Schwierigkeiten zu beseitigen, wird nach der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Anwendung gebracht, bei welchem die Fermentation, die bisher stets ausserhalb des Filters erfolgte, in dem Filter selbst, also ohne Entleerung des Materiales, vorzunehmen ist. Es ist nach der Fermentation dann nur noch notwendig, das Filter aus- zuwaschen und falls es die Natur der Fabrikation verlangt, die zurückgehaltenen Mikro-
Organismen abzutöten. Nach den jetzt allgemein üblichen Fermentationssystemen ist es nun unmöglich, das Filtermaterial in den Filtern selbst zu fermentieren, da dies zu lange dauern und eine ausserordentlich grosse Anzahl von Filtern beanspruchen würde.
Zur Be- schleunigung dieser Fermentation wird nach der vorliegenden Erfindung -ein gewisses
Quantum von Organismen, welche eine Zersetzung verursachen und von Gebrauch ent- wickelt und vermehrt worden sind, in das Fiiter gebracht. Als Gebiet, in dem Organismen kultiviert und vermehrt werden können, kann alles dienen, was Eigenschaften eines guten
Nährbodens besitzt. In der Zuckerfabrikation eignen sich z. B. dazu Diffusionswasser, ver-
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Wenn die Verunreinigungen des Filters gegen Zersetzung bei Luftzutritt nicht besonders widerstandsfähig sind, kann eine Zersetzung durch aerobe Organismen (Bakterien, Hefen etc.) bewirkt werden, weil dieselben gewöhnlich die wünschenswerte Leistung schneller ausführen und keine unangenehmen Gerüche verbreiten. Bei der Vorkultur der Organismen ist darauf zu achten, ob aerobe oder anaerobe Organismen zur Verwendung kommen sollen. Im ersten Falle muss bei der Vorkultur für einen reichlichen Luftzutritt, im zweiten Falle für einen Luftabscl11uss gesorgt werden.
Wenn die Wiederbelebung durch Aerobien bewirkt werden soll, ist es vorteilhaft, nach der Beschickung dos Filters mit der Flüssigkeit, durch diese während der Fermentation Luft zu treiben oder die Flüssigkeit, nachdem sie sich genügend lange Zeit im Filtermaterial befunden hat, abfliessen zu lassen und der Luft durch die Filteröffnungen freien Eintritt zu gestatten. Enthält das Filtermaterial reichlich Verunreinigungen, so müssen die während der Fermentation entstehenden Wechselprodukte des Bakterienlebens durch Hindurchführen irgend welcher Flüssigkeit entfernt werden.
Wenn Organismen, die nach der Fermentation in dem Filtermaterial zurückgeblieben sind, den später zu filtrierenden Lösungen nachteilig werden können, so ist das Filter vor dem Gebrauch steril zu machen. Dies geschieht entweder durch chemische Desinfektion oder durch Hitze. Im letzteren Falle ist, wenn andere Desinfektionsmittel nicht zur Anwendung kommen, zu berücksichtigen, dass manche Bakterienarten eine Temperatur von 1000 C. stundenlang überleben können und dass die Temperatur an den Filterwänden stets niedriger ist, als in der Mitte. Zur Sterilisierung ist daher stark erhitzte Luft oder überhitzter Dampf zu benutzen.
Soll aus irgend welchen Gründen das Filtermaterial ausserhalb des Filters wieder belebt werden, so kann dies durch die oben beschriebene Fermentationsweise auch nach erfolgter Entfernung des Filtermateriales aus dem Filter mit dem gleichen Erfolge bewirkt werden.
Claims (1)
- Durch die Zuführung künstlicher Organismenkulturen nach dem Filtermaterial wird die Fermentation, die jetzt tagelang in Anspruch I1lmmt, in einigen Stunden ausgeführt, so dass das vorbeschriebene Verfahren neben grösserer Bequemlichkeit auch in ökonomischer Hinsicht ausserordentlich grosse Vorteile bietet.PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Wiederbelebung von Filtermaterial, dadurch gekennzeichnet, dass dem in dem Filter verbleibenden Material künstliche Organismen-Kulturen zugeführt werden, zum Zwecke, die beabsichtigte Fermentation in einigen Stunden beendigen zu können.
Applications Claiming Priority (1)
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| AT15743T | 1902-09-15 |
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