DE144430C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B32/00—Carbon; Compounds thereof
- C01B32/30—Active carbon
- C01B32/354—After-treatment
- C01B32/36—Reactivation or regeneration
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Apparatus Associated With Microorganisms And Enzymes (AREA)
- Biological Treatment Of Waste Water (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
In zahlreichen Fabrikbetrieben, wo organische Stoffe hergestellt oder umgearbeitet werden,
benutzt man Filter aus Knochen- oder Holzkohle oder aus anderen porösen Materialien,
um die Flüssigkeiten sowohl von schwebenden wie auch gelösten Substanzen, die das Hauptprodukt
begleiten, zu befreien. Est ist jedoch bekannt, daß das Filtermaterial nach einer gewissen
Zeit außerordentlich an Durchlässigkeit und Absorptionskraft verliert, was jedoch durch
die sogen. Wiederbelebung zurückgeliefert werden kann.
Diese Wiederbelebung geschieht im wesentlichen nach zwei Hauptverfahren. Nach dem
einen wird das Filtermaterial aus dem Filter herausgenommen, darauf einer Fermentation
mit darauf folgender Waschung und zuweilen auch einem Ausglühen unterworfen. Nach dem
zweiten bekannten Verfahren wird das Filtermaterial durch überhitzten Dampf in den Filtern
selbst behandelt, wodurch eine Zersetzung der organischen Stoffe verursacht wird. Von diesen
bekannten Verfahren zur Wiederbelebung des Filtermaterials verlangt das erstere einen großen
Arbeits- und Brennmaterialaufwand, wobei noch mit ganz bedeutenden Verlusten an Filtermaterial
durch Zerbrechen, Zermalmen und Verbrennen gerechnet werden kann. Der Hauptübelstand
ist jedoch der, daß die zur Ausführung dieses Verfahrens übliche spontane Fermentation tagelang dauert und daher einen
großen Vorrat an Filtermaterial zur Bedingung hat. Schließlich verbreitet diese Fermentationsweise
gewöhnlich höchst unangenehme Gerüche.
Das zweite der oben erwähnten bekannten Verfahren ist im wesentlichen von diesen Übelständen
frei, jedoch ist es prinzipiell fehlerhaft, weil unter der Wirkung der Hitze die organischen
Substanzen an Ort und Stelle zersetzt werden und dadurch verschiedene unlösliche
Substanzen entstehen, die in den Poren des Filtermaterial verbleiben und daher die Durchlässigkeit
und Absorptionsfähigkeit außerordentlich stark verringern, so daß das Filtermaterial
schon nach einer verhältnismäßig geringen Anzahl von Wiederbelebungen unbrauchbar wird.
Um nun Filtermaterial von den darin zurückgehaltenen Stoffen zu befreien und die bisher
dabei auftretenden Schwierigkeiten zu beseitigen, wird nach der vorliegenden Erfindung ein Verfahren
zur Anwendung gebracht, bei welchem die Fermentation, die bisher stets außerhalb
des Filters erfolgte, in dem Filter selbst, also ohne Entleerung des Materiales vorzunehmen
ist. Es ist nach der Fermentation dann nur noch notwendig, das Filter auszuwaschen und,
falls es die Natur der Fabrikation verlangt, die zurückgehaltenen Mikroorganismen abzutöten.
Nach den jetzt allgemein üblichen Fermentationssystemen ist es nun unmöglich, das
Filtermaterial in den Filtern selbst zu fermentieren, da dies zu lange dauern und eine außerordentlich
große Anzahl von Filtern beanspruchen würde. Zur Beschleunigung dieser Fermentation wird nach der vorliegenden Erfindung
ein gewisses Quantum von Organismen, welche eine Zersetzung verursachen und vor Gebrauch entwickelt und vermehrt worden sind,
in das Filter gebracht. Als Gebiet, in dem Organismen kultiviert und vermehrt werden
können, kann alles dienen, was Eigenschaften
eines guten Nährbodens besitzt. In der Zuckerfabrikation eignen sich z. B. dazu Diffusionswasser, verdünnte oder unverdünnte Säfte, sogar
Melasse, obgleich die letztere minderwertiger ist als die ersteren. . -
Wenn die Verunreinigungen des Filters gegen Zersetzung bei Luftzutritt nicht besonders widerstandsfähig
sind, kann eine Zersetzung durch aerobe Organismen (Bakterien, Hefen usw.) bewirkt
werden, weil dieselben gewöhnlich die wünschenswerte Leistung schneller ausführen
und keine unangenehmen Gerüche verbreiten. Bei der Vorkultur der Organismen ist darauf
Acht zu geben, ob aerobe oder anaerobe Orga-
.15 nismen zur Verwendung kommen sollen. Im ersten Falle muß bei der Vorkultur für einen
reichlichen Luftzutritt, im zweiten Falle für einen Luftabschluß gesorgt werden. Wenn die
Wiederbelebung durch Aeroben bewirkt werden soll, so ist es vorteilhaft, nach der Beschickung
des Filters mit der Flüssigkeit durch diese während der Fermentation Luft zu treiben oder
die Flüssigkeit, nachdem sie sich genügend lange Zeit im Filtermaterial befunden hat, abfließen
zu lassen und der Luft durch die Filteröffnungen freien Eintritt zu gestatten. Enthält
das Filtermaterial reichlich Verunreinigungen, so müssen die während der Fermentation entstehenden
Wechselprodukte des Bakterienlebens durch Hindurchführen irgend welcher Flüssigkeit
entfernt werden.
Wenn Organismen, die nach der Fermentation in dem Filtermaterial zurückgeblieben
sind, den später zu filtrierenden Lösungen nachteilig werden können, so ist das Filter vor
dem Gebrauch steril zu machen. Dies geschieht entweder durch chemische Desinfestion
oder durch Hitze. Im letzteren Falle ist, wenn andere Desinfektionsmittel nicht zur Anwendung
gelangen, zu berücksichtigen, daß manche Bakterienarten eine Temperatur von ioo° C.
stundenlang überleben können und daß die Temperatur an den Filterwänden stets niedriger
ist als in der Mitte. Zur Sterilisierung ist daher stark erhitzte Luft oder überhitzter Dampf
zu benutzen.
Durch die Zuführung künstlicher Organismenkulturen nach dem Filtermaterial wird die Fermentation,
die jetzt tagelang in Anspruch nimmt, in einigen Stunden ausgeführt, so daß ^0
das vorbeschriebene Verfahren neben größerer Bequemlichkeit auch in ökonomischer Hinsicht
außerordentlich große Vorteile bietet.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Wiederbelebung von Filtermaterial, dadurch gekennzeichnet, daß dem in dem Filter verbleibenden Material vorher gezüchtete Organismenkulturen zugeführt werden, zum Zweck, die beabsichtigte Fermentation in einigen Stunden bewirken zu können.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE144430C true DE144430C (de) |
Family
ID=411855
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT144430D Active DE144430C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE144430C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2443281A1 (fr) * | 1978-12-07 | 1980-07-04 | Rech Prod Agents Chimi Et | Procede de regeneration d'une matiere adsorbante contaminee par des matieres organiques biodegradables |
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0
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