AT205887B - Biegsames Material zum Versteifen von Schuhkappen - Google Patents

Biegsames Material zum Versteifen von Schuhkappen

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AT205887B
AT205887B AT554A AT554A AT205887B AT 205887 B AT205887 B AT 205887B AT 554 A AT554 A AT 554A AT 554 A AT554 A AT 554A AT 205887 B AT205887 B AT 205887B
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Rhenoflex G M B H
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Description


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  Biegsames Material zum Versteifen von Schuhkappen 
In der Schuhindustrie werden bekannterweise verschiedene Versteifungsmaterialien, insbesondere für die   Vorder- und Fersenkappen,   benötigt. Nach Zusammensetzung und Herstellungsweise sind. folgende Versteifungsmaterialien zu unterscheiden : a) starre, wenig biegsame, vorgeformte Erzeugnisse ; b) Platten verschiedener Zusammensetzung, aus denen die gewünschten Formteile ausgestanzt oder ausgeschnitten und durch längeres Erweichen in Lösungsmitteln formbar gemacht werden.

   Nach Verdunsten des Lösungsmittels aus dem Endprodukt, durch Luftzirkulation oder   Wärmezufuhr begünstigt, wird   die gewünsche Versteifung erzielt ; c) Platten oder aus diesen ausgestanzte Zuschnitte, die durch Einfluss von Wärme geformt bzw. angehärtet werden und nach dem Erkalten die entsprechende Versteifung bewirken ; d) Platten oder aus diesen ausgestanzte Zuschnitte, die durch Imprägnieren von Geweben mit natürlichen oder künstlichen Leimen hergestellt werden und erst später durch Behandlung mit bestimmten Härtungsmitteln den gewünschten Versteifungseffekt erhalten ; e) flüssige Versteifungsmittel auf Lösungsmittelbasis, die unmittelbar auf das Leder aufgetragen werden und nach der Verdunstung des Lösungsmittels einen versteifenden Film hinterlassen. 



   Für die Zwecke der Schuhindustrie sind vor allem solche flexible Materialien, die erst nachträglich durch irgendwelche Behandlung versteift werden, sehr erwünscht. 



   In neuerer Zeit haben sich mehr und mehr die vorstehend unter d)   angeführten Vercteifungsmaterialien   eingeführt u. zw. vor allem solche ; bei denen der   Trägerstoff   mit Vorkondensaten von Harnstoff-Formaldehyd-Harzen imprägniert ist. Es sind sowohl für die Imprägnierung von Textilfaserstoffen zu Versteifungszwecken allgemein, als auch im besonderen für   Schuhversceif engen   die verschiedensten Zusätze zu Harnstoff-Formaldehyd-Harzen als Modifikationen vorgeschlagen worden, mit denen eine gewisse Plastifizierung der fertig   ausgehärteten Versteifungsstoffe   erreicht werden soll, da die nur mit Harnstoff-Formaldehydharzen imprägnierten Versteifungsstoffe sehr hart und unnachgiebig sind und zum Verspröden und Brüchigwerden neigen.

   Als Zusätze wurden beispielsweise wasserlösliche Polyvinylverbindungen, ferner Kautschukdispersionen, Dispersionen von Polyvinylacetat, Polyvinylchlorid, Äthylcellulose, Celluloseacetat, Chlorkautschuk,   Polymethacrylsäureesten   u. dgl. empfohlen. Neben Vorschlägen, die zur Imprägnierung verwendeten Kondensationsharze durch Wärmeeinwirkung auszuhärten, finden sich auch solche, nach denen die Aushärtung bei Normaltemperatur jurch Einwirkung chemischer Agentien, wie Lösungen von Säuren oder sauer reagierender Salze, vorgenommen wird. 



   Nach einer in der Kunststoffindustrie bekannten und geübten Technik können auf derartige Weise imprägnierte Versteifungsmittel gleichzeitig mit Füllstoffen, wie Fasern, Baumwollabfällen   u. dgl.   sowie mit Pigmenten versehen sein. Für viele Zwecke, nämlich für schwere Stiefel, z. B. Skistiefel, sollen die Steifkappen eine gewisse Dicke besitzen und es wäre daher an sich   zweckmässig,   die mit Füllstoffen der erwähnten Art zu einer Streichpaste angemachten Imprägnierungsmittel, bestehend aus Gemischen von   härtbaren Kunstharzen und   thermoplastischen Polymerisationsharzen auf den Trägerstoff in der gewünsch-   ten Stärke aufzutragen.

   Durch   diese Massnahme entsteht jedoch eine neue Schwierigkeit insofern, als solche Versteifungsmaterialien, wie Steifkappen, infolge der beträchtlichen Materialstärke, trotz der beigemischten Polymerisationsharze als weichmachende Komponente, weitgehend ihre Flexibilität verlieren und daher unnachgiebig sowie auch bereits vor ihrer Aushärtung mangelhaft formbar sind. 



   Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel solcher Versteifungsmateriaiien für Schuh- 

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 werk, insbesondere Schuhkappen zu beseitigen und ein   Verstelfungsmate1ial   zu schaffen, das trotz der durch die Herstellungsweise bedingtenMaterialstärke und der damit verbundenen erhöhten Festigkeit noch eine gewisse   Geschmeidigkei ; und   vor der Verarbeitung eine genügende Formbarkeit besitzt.

   Die Aufgabe wird gelöst durch ein Versteifungsmaterial, bestehend aus einem   porösen, faserigen   Trägerstoff mit aufgebrachten Gemischen aus löslichen, härtbaren Stoffen oder Stoffgemischen, die erst nachträglich durch Behandlung des Materials mit einem die   Härtung   auslösenden oder vollendenden Stoff gehärtet werden und nicht härtbaren Polymerisaten auf der Basis von Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyacrylsäureestern, Polymethacrylsäureestern, Polystyrol, Polyisobutylen und bzw. oder Mischpolymerisaten dieser Produkte, wobei erfindungsgemäss auf dem Trägerstoff ein Gewebegitter angeordnet ist und die zu härtenden Stoffe und nicht härtbaren Polymerisate in den groben Maschen des Gewebegitters eingelagert sind.

   Mit dieser Massnahme wird eine in jedem Falle zureichende Biegsamkeit und Nachgiebigkeit des Versteifungsmaterials erreicht, da die Garnfäden des Gewebegitters gewissermassen als Gelenkstellen wirken. 



   Das flexible, nähbare Material besteht demnach   z. B.   aus einem porösen, gegebenenfalls faserigen Trägerstoff, imprägniert mit an   sich bekannten löslichen härtbaren Stoffen   als lyophile reversible Kolloide, die erst durch geeignete Härtungsmittel irreversibel werden und natürlicher oder künstlicher Herkunft sein können. Zur Erzielung der gewünschten Feuchtigkeitsbeständigkeit und Elastizität erhalten diese einen Zusatz von nicht härtbaren Polymerisaten, welche in Form von Lösungen oder vorzugsweise von wässe-   rigen Dispersionen   eingebracht sind. Die Auslösung der Kondensation zum ausgehärteten Produkt wird kurz vor der Verarbeitung durch geeignete, vorzugsweise wässerige Lösungen von an sich bekannten Härtungsmitteln bewirkt. 



   Als härtbare, lyophile, reversible Kolloide kommen natürliche Leime, wie   z. B.   tierische Leime, Gelatine, Blutalbumin   u. dgl.   in Frage oder aber härtbare KunstharzvorKondensate verschiedenster Art,   z. B.   auf Harnstoff-Formaldehydbasis,   Melamin-Formaldehydbasis,     Phenolresole   und bzw. oder Mischkondensate dieser Produkte, denen zusätzlich die erwähnten nicht härtbaren Polymerisate zugefügt sind. 



   Je nach Art des gewünschten   Vèrsteifungs- und Elastizitätseffektes kann   die Zusammensetzung des zu verwendenden Stoffgemisches in weiten Grenzen variiert werden und hängt naturgemäss wesentlich auch von den physikalischen Eigenschaften der zur Verwendung kommenden Mischungskomponenten ab. 



  Besonders bewährt haben sich Stoffgemische, die so eingestellt sind, dass das fertiggestellte Material neben etwa 60% bis 95% der reversiblen lyophilen Kolloide etwa 5 bis 40% der zu verwendenden nicht härtbaren Polymerisate enthält. 



   Das Gemisch der einzubringenden KomponenLen wird vorzugsweise gemeinsam mit Füllstoffen   z. B.   



    Holzmehl, Baumwollabfällen,   Filzabfällen, Scherwolle oder mineralischen Füllstoffen, wie Asbest, Kieselgur, Kaolin oder Bentonit in Form einer Streichpaste in die Maschen des Gewebegitters eingebracht, wodurch auch ein schnelleres und vollständigere Eindringen und eine gleichmässigere Verteilung der die Aushärtung bewirkenden Flüssigkeit begünstigt wird. 



   Vor dem Gebrauch wird das zugeschnittene Formstück in eine Lösung des Härtemittels, dessen Auswahl sich nach der Art des zu härtenden Stoffes richtet, getaucht, bis es genügend aufgeweicht ist und eingearbeitet. Durch die nach dem Aufleisten gleichzeitig mit der Trocknung einsetzende Härtung erhält das Material die für den vorgesehenen Zweck   erwünschte   Steifheit. 



   Zur völligen Verhinderung des Verklebens beim Lagern empfiehlt sich ferner die Aufbringung eines an sich bekannten klebfreie Deckstriches der im vorliegenden Falle zweckmässig aus wasserlöslichen, filmbildenden, nach dem Auftrocknen klebfreien Zelluloseverbindungen besteht. 



   Das Härtungsmittel, das die angegebenen Wirkungen auslöst, kann in der verschiedensten Art und Weise aufgebracht werden. Statt das Material einzutauchen, können andere Hilfsmittel, beispielsweise Spritzvorgänge oder andere moderne Verfahren zum Aufbringen eines Mittels in feinverteiltem Zustand angewendet werden. 



   Ein mit zusätzlichen Vorteilen verbundener Vorschlag geht dahin, den Reaktionspartner bzw. den Katalysator so zu wählen, dass das von diesem benetzte Material auf seiner Aussenfläche derart klebrig wird, dass ohne Verwendung besonderer Klebstoffe, also unter Fortfall des sonst üblichen Einstreichens mit Klebstoffen, eine festhaftende Verbindung mit dem Schuhfutter oder dem Schaft oder Oberleder des Schuhes bzw. den sonstigen durch das Material zu versteifenden Gegenständen zustande kommt. In der Schuhfabrikation wird auf diese Weise eine wesentliche Vereinfachung der Fertigung erzielt, da das stets mit Unzuträglichkeiten verbundene Einstreichen des Kappenmaterials mit Klebstoff entfällt. 
 EMI2.1 
 

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 :1 T. Ammoniak (etwa   24loir)   einlaufen gelassen und vermischt.

   Durch Bestreichen einer Gewebeunterlage,   Aufkaschieren   eines Gittergewebes und anschliessendes Trocknen entstand ein flexibles, lagerfähiges Material. Die hieraus ausgestanzten Formteile wurden nach Bestreichen oder Tauchen in eine Lösung eines leicht hydrolisierbaren Salzes einer organischen oder anorganischen Säure in das zu versteifende Endprodukt eingebracht. Die Aushärtung erfolgte bei Zimmertemperatur, kann jedoch durch geringe Temperatursteigerung begünstigt und beschleunigt werden. Das erhaltene Produkt ist elastisch, wasser- und temperaturbeständig. 



   An Stelle des Harnstoff-Formaldehydharzes können ganz allgemein vorkondensierte Kunstharze verwendet werden, bei denen die Weiterkondensation durch Hinzugabe geeigneter Mittel verzögert und erst durch Tauchen oder Bestreichen mit entsprechenden Chemikalien erneut ausgelöst wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH : Biegsames Material zum Versteifen von Schuhkappen, bestehend aus einem porösen, gegebenenfalls faserigen Trägerstoff mit aufgebrachten Gemischen aus löslichen, härtbaren Stoffen oder Stoffgemischen, die erst nachträglich durch Behandlung des Materials mit einem die Härtung auslösenden oder vollendenden Stoff gehärtet werden und nicht härtbaren Polymerisaten auf der Basis von Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyacrylsäureestern, Polymethacrylsäureestern, Polystryrol, Polyisobutylen und bzw. oder Mischpolymerisaten dieser Produkte, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Trägerstoff ein Gewebegitter angeordnet ist und dass die zu härtenden Stoffe und nicht härtbaren Polymerisate in den groben Maschen des Gewebegitters eingelagert sind.
AT554A 1954-01-02 1954-01-02 Biegsames Material zum Versteifen von Schuhkappen AT205887B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3605192A1 (de) * 1985-05-09 1986-11-13 Giulini Chemie Gmbh, 6700 Ludwigshafen Versteifungsmaterial mit schmelzklebereigenschaften und seine herstellung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3605192A1 (de) * 1985-05-09 1986-11-13 Giulini Chemie Gmbh, 6700 Ludwigshafen Versteifungsmaterial mit schmelzklebereigenschaften und seine herstellung

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