AT95483B - Verfahren zur Herstellung widerstandsfähiger Überzüge auf Metall- oder sonstigen Flächen mittels Kondensationsprodukten aus Phenol und Formaldehyd und Faserstoffen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung widerstandsfähiger Überzüge auf Metall- oder sonstigen Flächen mittels Kondensationsprodukten aus Phenol und Formaldehyd und Faserstoffen.

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AT95483B
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    Verfahren zur Herstellung widerstandsfähihiger Überzüge auf Metall- oder sonstigen Flächen mittels Kondensationsprodukten aus Phenol und Formaldehyd und Faserstoffen.   



   Es wurde vielfach versucht, Apparate aus Eisen od. dgl. mit Bakelite und ähnlichen Kondensationsprodukten auszukleiden, um sie gegen Säuren und andere chemische Einflüsse   widerstandsfähig   zu machen. Bei den bisherigen Verfahren wurde entweder das mit Füllmaterialien nicht vermischte Kondersationsprodukt unmittelbar auf die auszukleidende Oberfläche aufgetragen oder das flüssige Kondensationsprodukt wurde   zunächst   mit Asbest u. dgl. vermischt und hienach durch Spachteln   aufgetragen. Der Asbestzusatz   erhöht bekanntlich die'Widerstandsfähigkeit der Schutzschicht gegen mechanische Angriffe und Abnutzung.

   Es zeigte sich jedoch in der Praxis, dass durch Zumischen von Asbest zu dem flüssigen Kondensationsprodukt ein erheblicher Nachteil entstand, u. zw. die Blasenbildung beim Härten der Schutzschicht in der Wärme. Selbst bei Anwendung ganz besonderer Vor-   sichtsmassregeln   und bei sehr langsamem Härten gelingt es nicht immer, grössere Flächen einigermassen blasenfrei   z : i   erhalten. Es handelt sich hier nicht nur um geringe Erhöhungen, sondern um bis zu mehreren Zentimetern breite   Auswölbungen,   wobei sich die Schutzschicht von der Unterlage löst und meistens auch Risse bekommt. Es wurde gefunden, dass die Möglichkeit besteht, die Vorzüge einer   Bakelite-Asbest-Mischmg a-lszunutzen,   ohne diese Blasenbildung zu haben.

   Dies kann gemäss der Erfindung wie folgt erreicht werden :   Zunächst   wird die zu   überziehende   Oberfläche falls nötig sorg-   fältig   von Rost und Unreinigkeiten befreit und gegebenenfalls etwas aufgerauht. Mit Hilfe eines Pinsels oder Spritzpistole wird dann das Kondensationsprodukt in flüssiger Form oder als Lösung in dünner 
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 pappe   od.   dgl. auf die Fläche aufklebt, wobei darauf geachtet wird, dass das Asbestpapier glatt aufliegt. und das Kondensationsprodukt die Papierschicht nicht durchdringt.   Nun   wird das Kondensationsprodukt durch Wärme (init oder ohne Anwendung von Druck)   gut durchgehärtet.   wobei Blasenbildungen nicht   z. t befürchten   sind.

   Nach erfolgtem Härten wird auf die weich gebliebene Asbestfläche das Kondensationsprodukt in flüssiger oder gelöster Form aufgebracht, u. zw. in einer Verdünnung, dass die Flüssigkeit in die Poren der Faser eindringen kann. Wird ganz dünnes Asbestpapier angewendet (beispielsweise 100 g pro Quadratmeter), so erkennt man ein   genügendes     Duiehdringen   daran, dass die 
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 haftet äusserst stark und zeigt sich gegen chemische und mechanische Einflüsse als sehr   widerstandsfähig.   



   Es lassen sich eine beliebige Anzahl solcher Schichten   alfbringen, a eh   kann im Bedarfsfalle 
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 Asbestschicht nicht an die Unterlage anschmiegt ; es bleiben vielmehr Lufträme zwischen Unterlage und Schutzschicht, welche das feste Anhaften und die Dauerhaftigkeit des Überzuges ungünstig beeinflussen. 



  Sollen daher Röhren,   Armatnrteile   od. dgl. mit einer inneren, gleichmässigen Schutzschicht überzogen werden, so versagt oft die beschriebene Methode ; es ist daher in solchen Fällen wie folgt zu arbeiten   :  
Die zu schützende Oberfläche wird zunächst in der beschriebenen Weise mit dem flüssigen Kondensationsprodukt kräftig benetzt. Dann wird das aufzuklebende spröde Asbestpapier, Asbestpappe od. dgl.   tüchtig   mit Wasser getränkt, wodurch es plastisch und schmiegsam wird. In diesem Zustande kann es jedoch nicht auf die zu schützende Oberfläche aufgeklebt werden, da sich die in Frage kommenden Phenolformaldehyd-Kondensationsprodukte mit Wasser nicht mischen bzw. verdünnen lassen.

   Die   Gewebesehicht   muss daher entweder kräftig abgepresst oder an der   L, ft etwas angetroeknet   werden lassen, wobei man darauf achtet, dass dieselbe noch genügend feucht und schmiegsam bleibt. In diesem Zustande wird das feuchte Asbestgewebe auf der   aufzuklebender   Seite mit dem Kondensationsprodukt bestrichen. 



  Es zeigte sich, dass dies nunmehr durchführbar ist. Hierauf wird das bestrichene Gewebe auf die bestrichene Oberfläche der Unterlage aufgelegt, aufgepresst oder   aufgewalzt,   wobei man leicht ein sehr gutes Anschmiegen erzielt. Hierauf wird bei niedriger Temperatur - am besten bei Lufttemperatur unter Anwendung von künstlichem Latzug - die feuchte Gewebeschicht getrocknet. Darauf erfolgt dann das Härten der Klebeschicht und das Aufbringen weiterer Schichten des flüssigen Kondensationsproduktes wie oben beschrieben. Es gelingt auf diese Weise, meterlange, enge Eisenröhren innen mit 
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 statt Wasser andere Flüssigkeiten zum Befeuchten der Faserschicht anzuwenden.

   Manche Asbestfabrikate sind beispielsweise nach Wasserbefeuchtung - insbesondere wenn sie aus sehr kurzen Fasern bestehen-leicht zerreissbar und aus diesem Grunde für die beschriebene Verarbeitung ungeeignet. 



   In solchen Fällen werden   zweckmässig   Bindemittel enthaltende Lösungen zum Befeuchten angewandt, wie stark   verdünnte   wässerige   Wasserglaslosrngen   oder alkoholische   Kunstharzlösungen   u. dgl. Doch noch andere Wirkungen können durch geeignete Auswahl des Befeuchtungsmittels erzielt werden. So können z. B. Chemikalien zwischen den Poren der Gewebeschicht abgelagert werden, welche nach dem Verdunsten des Lösungsmittels und Imprägnieren mit dem Phenolformaldehyd-Kondensationsprodukt eine   beschle-nigende Wirkung af   den Härteprozess ausüben. Als solche Mittel kommen verschiedene
Säuren und auch andere Verbindungen in Frage. 



   E ; ist besonders zu beachten, dass das Befeuchtungsmittel schon bei niedriger Temperatur verflüchtigt werden kann, ehe das die Klebschicht bildende Kondensationsprodukt dampf-bzw. gasförmige   Reaktionsprodukte ausstösst.   Die Temperatur von 50 bis 60  C soll demnach möglichst nicht beim Trocknen überschritten werden. Erst wenn das Vortrocknen soweit gediehen ist, dass die Poren des   Asbestgewebes   ein Entweichen der flüchtigen Reaktionsprodukte der Klebschicht wieder ermöglichen, kann das Härten erfolgen, wonach die weitere Behandlung, wie beschrieben, durchgeführt wird. In vielen Fällen ist es zweckdienlich, die Faserschicht nicht in Form von fertigen Geweben, Platten od. dgl. zu verwenden, sondern dieselbe erst auf der zu schützenden Fläche aus losen Fasern zu erzeugen.

   Dies kann dadurch geschehen, dass die losen Fasern entweder im trockenen oder teigigem Zustande auf die zu schützende und mit Klebschicht versehene Fläche in geeigneter Weise aufgebracht werden, beispielsweise durch Aufwalzen, durch Zentrifugieren od. dgl. Als Anteigungsmittel können ausser Wasser auch andere leicht trocknende und die Poren nicht völlig verschliessende Flüssigkeiten oder Lösungen benutzt werden. Nachdem die Faserschicht getrocknet und die Klebschicht gehärtet ist, erfolgt die weitere Bearbeitung wie bei Anwendung von fertigen Platten oder Geweben. 



   Dieses Verfahren bietet in solchen Fällen besondere Vorteile, in denen es sich   um   Auskleidung durchbrochener Metall-oder anderer Flächen handelt, wie bei der Herstellung von   Überzügen   oder Auskleidungen auf   Metallgeweb ? unterlagen. Lochblechen etc.   



    Bei bekannten Verfahren werden die Uberzugsschichten durch Auftragen von streich-bzw. spachtel-   baren, kittartigen   Bäkelitfüllstoffgemengen   erzeugt, während gemäss der Erfindung zunächst eine bakelitfreie oder bakelitarme Faserstoffschicht aufgeklebt und erst nach erfolgtem Aufkleben die Durchtränkung mit dem flüssigen Kondensationsprodukt vorgenommen wird. Auf diese Weise bleiben die   Gewebeporen anfänglieh   genügend gasdurchlässig, um Aufblähungen   bzw. Blasenbildungen zu   vermeiden. 



    Das Verschliessen   der Poren erfolgt erst. nachdem die Klebschicht genügend   durchgehärtet und   fest ist. um eine Loslösung zu vermeiden. 



   Statt   Ab ? stfaern   können in   g3wisson Fällcn auch   andere Faserstoffe angewendet werden, wie beispielsweise   Papier-oder Zellstoffaser   od.   dgl.,   welche für sich oder mit Asbestfasern vermischt in Form von Filzen, Geweben oder Platten oder auch als lose Fasern zur Verwendung gelangen. 



     PATENT-ANSPRÜCHE   :
1. Verfahren zur Herstellung widerstandsfähiger Überzüge auf Metall-oder sonstigen Flächen mittels Kondensationsprodukten aus Phenol und Formaldehyd und Faserstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass auf die zu schützende Fläche mit Hilfe des Kondensationsproduktes zunächst eine Faserstoffschicht (beispielsweise   Asbestpappe,   Asbestpapier) od. dgl. aufgeklebt wird, ohne dass die Faserschicht von dem Kondensationsprodukt   durchdrungen   wird, worauf der Überzug gehärtet und danach weitere Schichten des Kondensationsproduktes aufgebracht werden, um gutes Durchdringen der Faserstoffschicht zu erreichen.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf die zu schützende Unterlage mit Hilfe des Kondensationsproduktes zunächst eine Gewebe-bzw. Faserstoffschicht aus befeuchtetem und dadurch plastisch gemachten Asbest od. dgl. durch Aufwalzen, Aufpressen etc. aufgeklebt wird, worauf die Asbestschicht bei niedriger Temperatur ausgetrocknet und dann das Härten der Klebschicht und die weitere Bearbeitung nach dem Verfahren gemäss Anspruch 1, vorgenommen wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das aufzuklebende Asbestgewebe, Asbestfilz, Papierfilz od. dgl. statt mit Wasser mit andern, leicht eintrocknenden Flüssigkeiten befeuchtet wird, welche gegebenenfalls Bindemittel, beschleunigende Kondensationsmittel oder auch andere Stoffe enthalten, wie Wasserglas, Harze, Säuren, Salze etc., wonach die getränkte Faserschicht bei niedriger Temperatur ausgetrocknet und danach das Härten der Klebschicht und die weitere Bearbeitung nach dem Verfahren gemäss Anspruch 1 vorgenommen wird.
    4. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserschicht auf der zu überziehenden und mit der Klebschicht versehenen Unterlage selbst aus losen, trockenen oder feuchten Fasern erzeugt wird, worauf die Faserschicht - gegebenenfalls nach erfolgter Trocknung-mit dem Kondensationsprodukt getränkt und danach gehärtet wird.
AT95483D 1920-11-09 1921-09-24 Verfahren zur Herstellung widerstandsfähiger Überzüge auf Metall- oder sonstigen Flächen mittels Kondensationsprodukten aus Phenol und Formaldehyd und Faserstoffen. AT95483B (de)

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AT95483D AT95483B (de) 1920-11-09 1921-09-24 Verfahren zur Herstellung widerstandsfähiger Überzüge auf Metall- oder sonstigen Flächen mittels Kondensationsprodukten aus Phenol und Formaldehyd und Faserstoffen.

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1069040B (de) * 1959-11-12 Antm.: Chemische Werke Huts Aktiengesellschaft, Marl (Kr. Recklinghausen) Verfahren zur Herstellung korrosionsverbindernder Überzüge aus Füllstoffe enthaltenden wärmehärtbaren Kunstharzen auf Metallen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1069040B (de) * 1959-11-12 Antm.: Chemische Werke Huts Aktiengesellschaft, Marl (Kr. Recklinghausen) Verfahren zur Herstellung korrosionsverbindernder Überzüge aus Füllstoffe enthaltenden wärmehärtbaren Kunstharzen auf Metallen

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