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Mit makromolekularem Kunststoff imprägniertes und beschichtetes Papier
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Der Zusammenhalt des Papiergefüges und damit die Dimensionsstabilität wird dabei in erster Linie durch den Zusatz von Vernetzungsmitteln, wie Methylolmelamin und Phenol-Formaldehyd-Harzen, bewirkt, wobei sich zweiwertige Aldehyde, wie Glyoxal oder Dialdehydstärken, gegebenenfalls in Gegenwart von sauren Katalysatoren, wie Oxalsäure, Ammoniumchlorid, Zinkchlorid u. dgl., bewährt haben.
DieseVernetzungsmittelwirkenfürsichalleinversprödend. Diese Versprödung wird nun durch die weiterhin verwendeten Kunststoffdispersionen aufgehoben. Zu diesem Zweck können beispielsweise weich- macherfreie Mischpolymerisate desVinylidenchlorids mit andern polymerisierbaren Verbindungen, carboxylierte und damit zwischen den Polymerteilchen aus Kunststoff, Fasern und Leimungsmitteln vernetzend wirkende Dispersionen aus Butadien-Styrol, Butadien-Acrylnitril, Acrylsäure, modifizierte Vinylidenchloridemulsionen oder selbstvernetzende stickstoffhaltige Polyacrylate verwendet werden. Diese Kunststoffemulsionen vermeiden auch etwa noch beim Trocknen des nassen Papieres auftretende Spannungen. Ausserdem erhöhen sie die Nassfestigkeit des Papieres, da die Fasern von den hydrophoben Kunstharzen eingehüllt werden.
Vorteilhafterweise werden die so imprägnierten bzw. beschichteten Papiere einer Hitzebehandlung bei 100 - 1300C unterworfen. Statt einer Erhitzung auf eine so hohe Temperatur kann auch ein längeres Lagern der aufgerollten Papierbahnen in der Wärme erfolgen.
Wenn die Oberfläche derart hergestellter Papiere zu glatt ist, um einen dauerhaften bzw. druckfesten Kreidestrich, insbesondere bei der Herstellung von Reliefzurichtungen, zu gestatten, so kann man gemäss der Erfindung auf die Folie eine Schicht aufbringen, welche die die Kreidereliefschicht bildenden anorganischen Bestandteile zusammen mit einem in Wasser nicht quellbaren Kunststoffbinder und gegebenenfalls einem wasserquellbaren durch das Ätzmittel angreifbaren Leim enthält. Besonders vorteilhaft ist es, mindestens zwei derartige Zwischenschichten zu verwenden, von denen erst die zweite den durch das Ätzmittel angreifbaren Leim enthält. Weiterhin kann man gemäss der Erfindung einer oder mehreren dieser Zwischenschichten einen organischen Farbstoff zusetzen, durch den für den Drucker das Ende des Ätzvorganges angezeigt wird.
Durch diese Zwischenschichten wird eine feste Verbindung der Kreidereliefschichten mit der Kunststoffträgerschicht gewährleistet. Es wird ein Übergang zwischen der hydrophoben Trägerfolie und der hydrophilen Ätzschicht, in der ja die anorganischen Bestandteile mit wasserquellbarem Leim verbunden sind, hergestellt. Einerseits werden die anorganischen Bestandteile, die Pigmente, durch den in Wasser nicht quellbaren Kunststoffbinder an die hydrophobe Unterlage gebunden, und anderseits wird dadurch eine Rauhigkeit erreicht, die das Aufbringen der weiteren Pigmentschichten erlaubt und deren sichere Haftung gewährleistet. Entsprechendes gilt natürlich auch für andere Verwendungen der Folie.
Derartige Schichten können auch verwendet werden, wenn die Bedruckbarkeit oder Beschreibbarkeit ermöglicht oder verbessert werden soll.
Die folgenden Beispiele zeigen die Herstellung einer dimensionsstabilen Folie nach der Erfindung.
Beispiel l : Auf einer Imprägniermaschine wird eine endlose Papierbahn mit einer wässerigen Dispersion, bestehend aus
100 - Teilen einer Vinylidenchlorid-Mischpolymerisat-Dispersion, 0 - 50 Teilen Wasser,
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- 300, 1 - 0,4 Teilen eines Netzmittels, getränkt. Nach dem Trocknen der Papierbahn und dem Aufrollen wird das imprägnierte Papier auf einer zweiseitigen Streichmaschine mit einer Lösung aus
100 Teilen Vinylidenchlorid-Mischpolymerisat,
0-5 Teilen Wasser, 5 - 20 Teilen eines Methylolmelamins beschichtet. Der Auftrag soll zwischen 10 und 20 g/m2 und Seite sein.
Ein nochmaliges zweiseitiges Beschichten ergibt weitgehend porenfreie Kunststoffüberzüge, die das vorimprägnierte Streichrohpapier vom Eindringen der Ätzflüssigkeit bei Verwendung als Trägerfolie für Zurichtungen schützen. Anschliessend kann eine Hitzenachbehandlung auf einer Zylindertrockenpartie bei 100-1300C erfolgen.
Beispiel 2 : Wie im Beispiel 1 beschrieben, wird die Imprägnierung mit einer Lösung aus
100 Teilen eines vernetzenden Acrylsäure modifizierten Polyvinylidenchlorids oder eines stickstoffhaltigen Polyacrylsäureesters, 0 - 50 Teilen Wasser und 3 - 15 Teilen eines Methylolmelamins
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vorgenommen. Die zweiseitige Oberflächenbeschichtung kann mit der im Beispiel 1 beschriebenen Lösung oder unter Verwendung der im Beispiel 2 angegebenen Kunststoffdispersionen durchgeführt werden.
Auch hier kann eine Hitzenachbehandlung erfolgen.
Beispiel 3 : Die Imprägnierung wird mit einer Lösung aus
100 Teilen eines carboxylierten Butadien-Styrols oder eines carboxylierten Butadien-Ac- rylnitril-Latex,
0 - 50 Teilen Wasser,
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- 20ausgeführt. Zur Aufbringung der schützenden Oberflächenfilme werden am zweckmässigsten die unter Beispiel 2 angegebenen Lösungen verwendet.
Beispiel 4 : Die Folie der Beispiele 1 - 3 wird mit einer oder beiden der folgenden Mischungen beschichtet :
1. 70-100 Teile China Clay 10 - 20 Teile Bariumsulfat 25 - 80 Teile Wasser 15 - 50 Teile Vinylisobutyläther-Methylacrylat-Mischpolymerisat
0, 1-0, 3 Teile Entschäumer
0, 15 - 0, 4 Teile Netzmittel
0, 2 - 0, 6 Teile organische Farbstoffe
2.
60 - 80 Teile China Clay 30 - 40 Teile Calciumcarbonat 30 - 60 Teile Wasser 10-30 Teile Ammoniakkasein
15 - 25 Teile Vinylisobutyläther-Methacrylat-Mischpolymerisat
0, 2 - 0, 3 Teile Entschäumer
0, l-0, 3 Teile Netzmittel
0, 2 - 0, 6 Teile organische Farbstoffe
An Stelle des oben angeführten Kunststoffbinders können auch carboxylierte Butadien-Styrol-Latices, weichgestellte chlorhaltige Vinylmischpolymerisate, Polyacrylate, Polyvinylacetate oder mit Methylolverbindungen (5-20 o, bezogen auf Bindemittel) gehärtete Polyvinylmethyläther sowie Polyvinylisobutyläther in der oben angegebenen Konzentration verwendet werden.
Diese Zwischenschichten können in einer Stärke von etwa 0, 01 mm auf die Trägerfolie aufgebracht werden.
Auf diese Zwischenschichten können in beliebiger Weise durch mehrmaliges Beschichten die zur Reliefätzung benötigten Schichten aufgebracht werden. Es können beispielsweise die seit langem üblichen Zusammensetzungen verwendet werden, bei denen man Calciumcarbonat, Kaolin, Bariumsulfat und Satinweiss sowie abgestimmte Mengen von tierischen Leimen und Weichhaltemitteln verwendet.
PATENT ANSPRÜCHE :
1. Mit makromolekularem Kunststoff imprägniertes und beschichtetes Papier, welches insbesondere
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gegebenenfalls eine weitere Schicht aufweist, welche die eine Kreideschicht bildenden anorganischen Bestandteilezusammen mit einem in Wasser nichtquellbaren Kunststoffbinder und gegebenenfalls einem wasserquellbaren angreifbaren Leim enthält.