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Bei Webstühlen, welche beim Fehlen des Schussgarnes im Fach den Kötzer in dem Webschützen selbsttätig durch einen neuen ersetzen, verursacht der Umstand, dass der Schützen nicht immer an derselben. Stelle des Schützenkastens zur Ruhe kommt, mannigfache Schwierigkeiten. Die Differenz in den Ruhelagen beträgt bei gewöhnlichen Baumé webstühlen bis zu 35 mm und sind daher die Webstühle dieser Art mit einer mehr oder minder komplizierten Schützenorientierungsvorrichtung ausgerüstet worden, welche den Schützen in die Stellung bringt, in der die Mechanismen zum Einschieben der neuen und Auswerfen der verbrauchten Schussspule richtig wirken können. Diese Vorrichtungen geben selbstredend zu Reparaturen, Versagen und daher Betriebsstörungen Veranlassung und verteuern den Stuhl.
Zweck vorliegender Erfindung ist, derartige Orientierungsvorrichtungen unnötig zu machen. Dies wird dadurch erreicht, dass unter Benutzung eines geeigneten Schussgarngehäuses (Patrone) die Öffnung im Schützen um mehr als die Differenz in den Ruhelagen länger gemacht ist als das Garngehäuse, so dass es von der Auswechsinngsvorrichtung in den Schützen in jeder Stellung, in der er zur Ruhe kommt, eingeschoben werden kann und das Garngehäuse dann, durch die ersten mit ihm gemachten Schüsse in die richtige
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Auf der Zeichnung ist ein Schützen, in welchem das Schussgarngehäuse von einer Seite, beispielsweise von unten, unter Verdrängung des verbrauchten Kötzers eingeschoben wird, und das zugehörige Schussgarngeh use dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Oberansicht des Schützens mit dem Schussspulengehäuse in gesicherter Lage, Fig. 2 einen vertikalen und Fig. 3 einen horizontalen Längsschnitt und Fig. 4 einen Querschnitt ohne Schnssgarngehäuse. Fig. 5 und 6 stellen die Abänderung der Sicherungsvorrichtung und Fig. 7,8, 9 und 10 das Schussgarngehäuse in Seitenansicht, im Längsschnitt und in Endansichten dar. Fig. 11 zeigt einen Querschnitt durch den Ver- schluss, Fig. 12 eine Seitenansicht seiner Feder, Fig. 13 den zum Öffnen benutzten Schlüssel und Fig. 14 die Methode der Einfädelung des Schussgarnes in das Schussgarngehäuse.
Dem einleitend dargelegten Erfindungsgedanken gemäss ist die Öffnung in dem Schützen a länger als das Schussgarngehäuse b, und zwar um die Entfernung der beiden äussersten Stellungen, in welchen der Schützen im Schützenkasten zur Ruhe kommt, mit Zugabe des erforderlichen Spielraumes. Für gewöhnliche Baumwollwebstühle wird die Länge c bis d der Schütxenöffnung etwa 50 mm länger gemacht als das Schussgarngeh use b. Längs einer Seite der Schtitzenöffnung ist eine Feder e angeordnet, die mittelst einer Schraube am Endo cl befestigt ist und mit ihrem anderen losen Ende zweckmässig in eine Nut des Schützens eingreift, um kein freies, das Verschlingen des Schussgarnes gestattendes Ende darzubieten.
Die Seite der Schatzenöffnung hinter der Feder ist entsprechend vertieft, während die gegenüberstehende Seite entsprechend der Rundung der Schussgarnpatrone ausgehöhlt ist. An der Feder ist ein Vorsprung angebracht, der hinter das Ende der Patrone oder in eine ringförmige Nut derselben greift, wenn sie die gewünschte Längslage im Schützen einnimmt. Dieser Vorsprung kann auf der Feder e festsitzen, wie der in Fig. 5 und 6 mit n bezeichnete, welcher mit Abschrägungen nach beiden Seiten versehen ist,
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dargestellt, abgesetzt ist, so dass eine Schulter o (Fig. 6) entsteht, die zur Sicherung der Lage des Schussgarngehäuses b beiträgt. Vorzugsweise jedoch wird eine zweite leichte Blattfeder A (Fig. 3 und 4) auf die Rückseite der ersten e genietet und mit einem Stift i versehen, der durch ein Loch der Feder e vortritt.
Der Stift ist an der Seite, an welcher das Schussgarngehäuse eingeschoben wird, abgeschrägt. Das bei diesem Schützen verwendete Schussgarngehäuse muss glatt zylindrisch sein, ohne Schlitze oder Vorsprünge, die sich an dem Schützen fangen oder das Schussgarn einziehen können. Vorzugsweise wird die in Fig. 7-12 dargestellte Ausführungsform des Schussgarngehänses (Patrone) benutzt. Das Schussgarngehäuse b besteht aus einem Stahlrohr, in welches ein flacher, in der Mitte durchlochter Boden p eingelötet ist. In das vordere Ende ist der mit Flansche versehene Rohrstutzen q, in dem die die Spulenspindel tragende Scheibe r befestigt ist, eingesetzt.
Der Stutzen enthält zwei gegenüberstehende Löcher, durch welche die in der Blau. feder 8 befestigten Stifte t treten, während das Garngehäuse mit zwei Schlitzen (Fig. 7 und ! 1) versehen ist, in welche die Stifte t eintreten können. Letztere sind nach der Scheibe f hin, sowie nach einer Seite in der Umfangsrichtung abgeschrägt. Die Scheibe r enthält gleichfalls zwei gegenüberstehende Schlitze v (Fig. 7).
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Um die Kötzer in das Garngehäuse einzulegen, wird letzteres zunächst mit dem Boden p nach unten auf einen an einem Brett befestigten Draht w (Fig. 14) geschoben, der oben einen Haken trägt. Um diesen wird das Ende des Garnes des auf die Spindel geschobenen Kötzers y geschlungen und dann das Gehäuse vom Draht w abgezogen, wodurch das Garn durch das Loch des Bodens p eingefädelt wird. Gleichzeitig wird der
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ihrer Abschrägung zurückgedrängt werden. Der Stutzen wird dann mittelst eines Aufsteckschlüssels (Fig. 13), dessen Zinken in die Schlitze v geschoben werden, gedreht, bis die Zapfen t in die Schlitze u einschnappen, worauf das Garngehäuse zur Benutzung fertig ist.
Zum Öffnen des Gehäuses wird der Stutzen q mitelst des Schlüssels nach der Seite hin, auf welcher die Zapfen t abgeschrägt sind, gedreht, bis diese aus den Schlitzen it getreten sind, worauf der Stutzen mittelst an den Gabelzinken des Schlüssels angebrachten Haken ausgezogen wird. Werden Garnspulen ohne Kern als Schussgarn benutzt, so fällt die Kötzerspindel fort.
Mit vorstehend beschriebenem Schützen und Schussgarngehäuse kann die Spulen- auswecbslungsvorrichtung beim Fehlen des Schussgarnes im Fach richtig funktionieren, gleichviel an welcher Stelle des Schützenkastens der Schützen beim Weben zur Ruhe kommt. Beim Einschieben des Schussgarngehäuses von der Seite der schützenöffnung geben
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gehäuse wird, mit dem Boden p nach dem äusseren Ende des Schützenkastens gerichtet, eingeschoben und drängt dabei das leere Garngehäuse aus dem Schützen. Wenn die Auswechslung beendet ist, wird der Schützen zuerst mit dem Ende m (Fig. 1) voran durch das Fach nach der anderen Ladenseito getrieben, wo er durch die üblichen Fangvorrichtungen angehalten wird.
Das dem Garngehäuse durch diesen Schuss erteilte Trägheitsmoment verursacht, dass es dann zwischen der hohlen Seite g und der Feder e nach dem Ende d des Schlitzes gleitet. Beim nächsten Schuss wird der Schützen nach der anderen Richtung getrieben, bei seinem Anhalten gleitet das Garngehäuse b nach dem Ende c und der Stift i oder Vorsprung n schnappt hinter das Ende des Garngehäuses oder in eine ringförmige Nut desselben, es so in seiner Lage sichernd.
Für Stühle, bei denen die Auswechslungsvorrichtung das Schussgarngehäuse von unten in den Schützen schiebt, ist seine untere Seite ausgehöhlt, wie ans Fig. 2 und 4 ersichtlich, damit das Schussgarn unter dem Schützen laufen kann. Das aus der Mitte des Bodens p tretende Schussgarn geht zwischen ihm und dem Ende c nach unten und je nach der
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macht also zwei rechtwinklige Biegungen, wodurch das Garn genügende Spannung erhält.
Damit das Garn hiebei nicht seitlich um den Rand des Garngehäuses gleitet und sich zwischen ihm und der Wandung der Schützenöffnung festklemmt, ist der Rand des Garngehäuses mit gerundeten Einkerbungen-c (Fig. 9) versehen.
Beim Einsetzen des Schussgarngehäuses von oben oder von der Seite kann der Stift i so angeordnet werden, dass er das Garngehäuse gegen das andere Ende d der Schützen- öffnung hält. Das Endo c der Schützenöffnung kann mit einer der bekannten Selbst einfädelungsvorrichtungen versehen werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Webschützen für Stühle mit selbsttätiger Schussspulenauswechslung, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (Schlitz) im Schützen um mehr als die Differenz der äussersten Stellungen, in welchen der Schützen im Schützenkasten zur Ruhe kommen kann, länger ist als das Schussgarngehäuse und an einer Seite eine Blattfeder mit einem Vorsprung oder federnden Stift trägt, zwischen welcher und der ausgehöhlten anderen Schlitzseite beim Wiederbeginn des Webens das Schussgarngebäuse in die erforderliche Lage zu gleiten vermag und welche es dann in dieser Lage sichert.
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