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Verfahren zur Herstellung von glänzenden, spinngefärbten Fäden oder Fasern aus Celluloselösungen
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von glänzenden, spinngefärbten Fäden oder Fasern aus Celluloselösungen.
Verfahren zur Herstellung von glänzenden, gefärbten Fäden oder Fasern, wobei eine Celluloselösung, die ein oder mehrere in der Celluloselösung unlösliche, gefärbte, organische Pigmente enthält, versponnen wird, sind bereits bekannt.
Die gemäss diesen Verfahren hergestellten glänzenden, spinngefärbten Fäden oder Fasern haben jedoch den Nachteil, dass ein daraus hergestelltes Gewebe Farbunterschiede aufweist, wenn es unter verschiedenen Winkeln beobachtet wird.
Diese Farbunterschiede können wahrscheinlich dem Dichroismus der gefärbten Pigmentteilchen selbst zugeschrieben werden. Anisotrope Lichtabsorption durch die gefärbten Pigmentkristalle hat nämlich einen verschiedenen Farben-ruck zur Folge, abhängig von der Richtung, in der die Lichtquelle und der Beobachter sich in bezug auf die optische Achse des Kristalles befinden.
Wenn die gefärbten Pigmentkristalle mit einer Celluloselösung gemischt werden und das Gemisch zu Fäden versponnen wird, können die Pigmentkristalle in der Richtung der Faserachse orientiert werden. Dies resultiert in einem unerwünschten dichroitischen Effekt in den Fäden. Das Mass des dichroitischen Effektes hängt denn auch wahrscheinlich von der Stärke der Orientierung und der Stärke des Dichroismus der einzelnen Pigmentteilchen ab.
Gemäss der Erfindung wurde nun gefunden, dass der dichroitische Effekt in aus Celluloselösungen hergestellten glänzenden, spinngefärbten Fäden und Fasern vermieden werden kann.
Dazu wird erfindungsgemäss eine Celluloselösung versponnen, die ausser einem oder mehreren gefärbten, organischen Pigmenten, ein oder mehrere weisse, anorganische Pigmente, die alle in der Celluloselösung unlöslich sind, enthält. Die Celluloselösung muss die weissen, anorganischen Pigmente dann in einer derart kleinen Menge enthalten, dass die daraus hergestellten, spinngefärbten Fäden und Fasern glänzen und nur eine einzige Farbe aufweisen.
Wahrscheinlich wird durch die kleine Menge weissen, anorganischen Pigmentes eine derartige Zerstreuung von dem einfallenden wie dem reflektierten oder dem durchgelassenen Licht verursacht, dass unerwünschte Farbunterschiede nicht auftreten. Das bedeutet, dass sie, unter welchem Winkel auch betrachtet, die gleiche Farbe zeigen.
Es wird bemerkt, dass bereits Verfahren zur Herstellung von spinngeftrbten Fäden bekannt sind, bei denen die Celluloseltsung ein oder mehrere gefärbte organische und ein oder mehrere weisse, anorganische Pigmente enthält. Die Menge des weissen, anorganischen Pigmentes ist dabei jedoch so gross, dass die F äden und Fasern matt sind, im Gegensatz zu den erfindungsgemässen Fäden und Fasern, die glänzend sind.
Es wurde gefunden, dass in den meisten Fällen günstige Resultate erzielt werden, wenn die Celluloselösung höchstens 0, 1 Gew.-lo des weissen, anorganischen Pigmentes, in bezug auf die Cellulose in der Spinnlösung, enthält.
Bei der Herstellung von spinngefärbten Fäden aus Viskose, zeigte es sich gemäss der Erfindung, dass eine Menge von 0, 01-0, 1 Gew.-% Titandioxyd in bezug auf die Cellulose in der Viskose gewöhnlich
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bereits genügend ist, um glänzende Fäden zu erhalten, die in Geweben keine Farbunterschiede aufwiesen,
Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Mengen beschränkt, da diese von derS' > rte und der Menge des gefärbten Pigmentes abhängig sind, das der Spinnlösung zugesetzt ist.
Der Glanz der gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten Fäden und Fasern ist denjenigen Fäden und Fasern praktisch gleich, die aus Spinnlösungen hergestellt sind, denen nur gefärbte, organische Pigmente zugesetzt waren.
Es wird bemerkt, dass bereits Verfahren bekannt sind, bei denen nur kleine Mengen, z. B. 0, 05-0, 4 Gew.-% eines weissen, anorganischen Pigmentes den Spinnlösungen zugesetzt werden. Die aus diesen Spinnlösungen hergestellten Fäden sind glänzend und geschmeidig. Da die S ? innlösungen keine gefärbten Pigmente enthalten, waren sie jedoch nicht gefärbt.
Weisse anorganische Pigmente, die gemäss der Erfindung in Betracht kommen, sind z. B. Titandioxyd, Zinnoxyd, Bariumsulfat, Bleisulfat und Zinkoxyd.
Der Zusatz von sowohl den gefärbten wie den weissen Pigmenten kann in jedem beliebigen Stadium der Bereitung der Spinnlösung erfolgen.
Wenn die Pigmente der Viskose zugesetzt werden, empfiehlt es sich die Pigmente zuerst in einer Flüssigkeit, z. B. Wasser, zu dispergieren. Zur Erhöhung der Stabilität der Pigmentdispersion kann der Flüssigkeit ein Dispergiermittel, z. B. Bentonit, zugesetzt werden.
Als Spinnlösungen kommen z. B. Viskose und Lösungen von Cellulose in Kupferoxydammoniak in Betracht.
Die Erfindung wird an Hand einiger Beispiele näher verdeutlicht werden, in denen die Pigmenten-
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Du Pont) und 0, 06 % Monastral Blue (Kupferphtalocyanin, Du Pont) gemischt. Die so pigmentierte Viskose wurde in einem schwefelsäurehaitigen Spinnbad zu Faden gesponnen. Die Fäden, die auf die übli- che Weise entschwefelt, gebleicht und getrocknet waren, wurden dicht nebeneinander auf eine Kare gewunden. Unter verschiedenen Winkeln betrachtet, wiesen die Fäden Farbunterschiede auf. Wenn sie unter einem sehr flachen Winkel beobachtet wurden, wiesen sie eine violette anstatt der erwünschten blaugrünen Farbe auf.
Beispiel 2 : Eine 5 % Titandioxyd und 2 % Bentonit enthaltende wässerige Dispersion wurde während l Stunde in einer Kugelmühle gemischt. Ein Teil davon wurde intensiv mit einer Suspension von Monastral Green und Monastral Blue gemischt. Hievon wurde ein Teil mit Viskose gemischt, so dass die Spinnlösung 0, 140 % Monastral Green, 0, 075 % Monastral Blue, 0,05 % Titandioxyd und 0,019 % Bentonit enthielt. Die Mengen des gefärbten Pigmentes wurden gegenüber Beispiel l erhöht, um den Effekt des Titandioxyds auszugleichen. Diese Viskose wurde in einem schwefelsäurehaltigen Spinnbad zu Fäden versponnen und die fertigen Fäden wurden dicht nebeneinander auf eine Karte gewunden.
Wenn die so gewickelten Fäden unter verschiedenen Winkeln beobachtet wurden, wiesen sie keine Farbunterschiede auf. Der Glanz der Fäden war nicht merkbar anders als der Glanz der gemäss Beispiel 1 erhaltenen Fäden.
Beispiel 3 : Die Titandioxyd, Bentonit und gefärbtes Pigment enthaltende Suspension gemäss Beispiel 2 wurde in eine Viskosespinnleitung injektiert, wonach die Viskose zu Fäden versponnen wurde. Die
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schwefelsäurehaltigen Spinnbad der gleichen Zusammensetzung versponnen.
Die aus der ersten Viskose gesponnenen Fäden wiesen einen dichroitischen Effekt auf, die Fäden aus der zweiten Viskose jedoch nicht, während der Glanz der Fäden praktisch derselbe war.
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