DE865182C - Verfahren zum Verbessern der Eigenschaften von aus alkalischer Spinnloesung hergestellten Cellulosehydratgebilden - Google Patents
Verfahren zum Verbessern der Eigenschaften von aus alkalischer Spinnloesung hergestellten CellulosehydratgebildenInfo
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Description
- Verfahren zum Verbessern der Eigenschaften von aus alkalischer Spinnlösung hergestellten Cellulosehydratgebilden Als Netz-, Dispergier-, Wasch- und Emu.lgiermi.ttel sind bereits eine große Zahl von organischen Schwefelsäureestern und Sulfonestern organischer Verbindungen vorgeschlagen worden. Unter anderem hat man auch die Alkanolaminsalze organischer Sulfonsäuren oder organische Schwefels.äureester zum Dispergieren von Farbstoffen benutzt. Ein Zusatz solcher Verbindungen zur alkalischen Spinnlösung, wie sie bei der Herstellung von Kunstseide und Zellwolle aus Viskose- oder Kupferoxydammoni;akoellulos@elösungen benutzt «-erden, war jedoch bisher nicht möglich,, da diese N'erbindunge n mehr oder weniger kationenaktiv sind und daher in Anwesenheit von Alkali ausflocken.
- Es wurde nun gefunden, daß sich organische Sulfonsäurees;ter von Alka,nolaminen in hervorragender Weise in alkalischen Läsungen dispergieren lassen und hierbei die Fähigkeit aufweisen, sogar noch stark kationenaktive Verbindungen, die -sonst im alkalischen. Medium sogleich ausflocken, in feinster Verteilung zu halten. Als besonders günstig haben sich hierbei Ester von Aralkylsulfonsäuren erwiesen, wobei die Alkylgruppe gesättigten oder ungesättigten Charakter aufweisen. kann. Die gute Emulgierwirkung derartiger Verbindungen beruht vermutlich auf zwischenmolekularen Kräften der beiden polaren Gruppen,, von denen die S02-Gruppe eine andere Dipolrichtung als die Hydroxylgruppe haben dürfte.
- Der Zusatz derartiger Verbindungen verbessert nicht nur die Spinneigenschaften. der Spinnlösung, indem die Düsenverstopfung verhindert und die Verstreckbarkeit des Fadens erheblich gesteigert wird, er wirkt sich gleichzeitig auch in günstiger Weise auf den Griff und die Farbaufnahme des Fertigproduktes aus-. Die mit diesen, Zusätzen versponnenen Fäden weisen eine erhöhte Aufnahmefähigkeit für saure Woll- und Seidenfarbstoffe auf.
- Mit Hilfe der.neuen Verbindungen, ist es nun weit6irhin " möglich., Animalisierungsmitfiel vetrschiedener Art, insbesondere auch kationenaktive Verbindungen, in der- Viskose leicht und beständig zu emulgieren. Alls, animalisierende Verbindungen kommen beispielsweise: die Trialkanolaminester oder -äther höherer Fettsäuren bzw. Fettalkohole; in Betracht. Auffälligerweise wird -das: Aufnahme- -vermögen der mit solchen Zusätzen' versponnenen Fasern fier saure Farbstoffe ganz außerordentlich verstärkt, so. da.ß die ge@vbnneneri Enderzeu@gnisise sich in ihrer Anfärbbarkeit von natürlichen tierischen Fasern, wie Wolle oder Seide, in keiner Weise mehr unterscheiden. Doch ist die dispergiererrde Wirkung der erfindungsgemäß verwendeten Sulfonsäureester auf derartige Animalisierungsmittel nicht beschränkt, da die dispergierende Wirkung allgemein gegenüber Zusätzen zur Spinnlösung zur Geltung kommt.
- Die gleiche hervorragende Emulgierwirkung macht sich beispielsweise auch gegenüber Pigmenten oder Farbstöffen -bemerkbar, die ,in denalkalischen Spinnlösungen zu verteilen sind. So, ist es, beispielsweise bekannt, da,ß das zum Maitieren von Kunstfasern allgemein benutzte Titandioxyd auch bei feinster Mahlurig -dazu neigt, die Spinndüsen. zu verstopfen. Die mikroskopische Aufnahme der mit solchen Mattierungspigmenten versehenen Spinnlösung zeigt in der Tat häufig eine erhebliche Zusammenballung des Pigments, so daß die Teilchengröße wesentlich über dem Mahlungsgrad liegt. Dieses gilt besonders .dann, wenn das Titandioxyd, wie es nach neuen Vorschlägen häufig,der Fall ist, geringe Mengen-von Mangan-oder Chromverbindungen enthält, welche ja die Lichtechtheit der mit den genannten Mattierun.gsmitteln gesponnenen Fäden verbessern, aber infolge der Bildung von Hydrooxyden in der Spinnlösung eine erhebliche Teilche@nvergröberung hervorrufen. -Wendet man jedoch die genannten Pigmente zusammen mit, den erfindungsgemäß beschriebenen Sulfons,äureestern an, so, sind diese Erscheinungen nicht festzustellen.
- Auch für die Herstellung spinngefärbter Seide ist der Zusatz der neuen. Dispergiermittel von außerordentlichem Vorteil, insbe@sondere dann,, wenn Farbstoffe verwendet werden, die., wie dieses häufig der Fall ist, von der Herstellung her noch Reste von kationenaktivenVerbindungen enthalten, welche mitunter zur Fä'Ilung des Farbsto-ffee -aus der Lösung benutzt werden. Solche Farbstoffe, verteilen .sich zwar ausgezeichnet in reinem Wasser, flocken aber bei Zusatz zur alkalischen Spinnlösung aus. Zusätze von bekannten Di@spergiermitteln haben diesen Übelstand nicht zu beheben vermocht, vielmehr wird die Zusammenballung der Farbstoffteilchenhierdurch erst recht gefördert.
- Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren erläutern. Beispiel i 5 kg Spinmblau,GV (Kupferphthalocyanid) werden mit 2,5@ kg des Triäthanolamindibenzyläthylensiulfonsäureasters innig gemischt und z.u iooo kg Viskose, die neben 8 % Cellulose noch 6,5 % Na0 H enthält, gegeben. Nach gehöriger Durchmischung wird- filtriert, entlüftet und auf spinngefärbte Kunstseidenfäden. versponnen. Der Spinnverlauf ist vollkommen störungsfrei; auffallend ist es; daß sich 'der Xanthogenatfaden in ganz erheblich stärkerem Maße als.: sonst verstrecken. l.äßtb. Ein Verstopfen der Düsenlöcher ist nicht zu beobachten, was bei Weglassen des Triäthanolamindibenzyläthylensulfonsäureesters sonst stets der Fall ist. Die fertiggestellte Kunstseide zeigt hinsichtlich Ausfärbung ein besseres Warenbild als; ohne den erfindungsgemäßen Zusatz. Gleichzeitig wird ihr Griff günstig beeinflußt. Bei-spiel 2 2,5 kg Tributanolamiridiäthylnaphthalinsulfonsäureester werden mit iofacher Menge Wasser, in dem- vorher 5 kg eines stark kationenaktiven Körpers, z. B. der Triäthanolami.ndiäther des Laurylalkohöls, unter Zusatz geringer Mengen Essigsäure gelöst wurde, zu einer feinen Emulsion verrührt. Diese Emüls.ian fügt man zu iooo-kg Viscöse, die in bekannter Weise versponnen wird. Die Verstreckbarkeit der Fäden ist ausgezeichnet, und .die daraus hergestellte Stapelfairer weist eine beachtliche Affinität zu sauren Farbstoffen auf, so da.ß sie im Gemisch mit Wolle in einem Bad uni gefärbt werden kann.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Vexfahren zum Verbessern der agensch@aften von aus alkalischer Spinnlösung hergestellten Cellulosehydratgebilden, dadurch gekennzeichnet, daß man den. alkalischen- Spinnlösungen organische Sulfonsäureester von Alkanolaminen zusetzt:
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man den Spinnlösungen gemeinsam mit den im Anspruch i genannten Estern Animalisierungsmittel, besonders solche mit kationenaktiven Eigenschaften, zusetzt.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man: außer den im Ans-pTuch i genannten organischen Sulfonsäureestern von; Alkanolaminen Pigmente oder Farbstoffe, insbesondere solche mit kationenaktiven, Eigenschaften, zusetzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP4964A DE865182C (de) | 1951-01-17 | 1951-01-17 | Verfahren zum Verbessern der Eigenschaften von aus alkalischer Spinnloesung hergestellten Cellulosehydratgebilden |
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Publication Number | Publication Date |
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DE865182C true DE865182C (de) | 1953-01-29 |
Family
ID=7359723
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEP4964A Expired DE865182C (de) | 1951-01-17 | 1951-01-17 | Verfahren zum Verbessern der Eigenschaften von aus alkalischer Spinnloesung hergestellten Cellulosehydratgebilden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE865182C (de) |
-
1951
- 1951-01-17 DE DEP4964A patent/DE865182C/de not_active Expired
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