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Torpedoausgleichvorrichtung für Torpedoboote.
Um bei Torpedobooten bei Einführen eines Torpedos in das Lancierrohr keine inderungen im Gleichgewichtszustand des Bootes (bezüglich einer Querachse desselben) zu veranlassen, wird bekanntlich als Ersatz für den eingeführten Torpedo eine dessen Gewicht ausgleichende Wassermenge von vorn in einen an der Torpedolagerstelle befindlichen sogenannten Wasserausgleichbehälter getrieben.
Zweck dieser Erfindung ist es nun, die Anordnung derart zu treffen, dass diese örtliche Wasserfortschaffung nicht nur hinsichtlich der Menge, sondern auch insofern richtig erfolgt, dass sie allmählich nach Massgabe des Vorschubes des Torpedos vonstatten geht, damit auch während dieses Transportes keine Änderungen im Gleichgewichtszustand des Bootes sich bemerkbar machen.
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voneinander abweichende Ausführungsformen dieser Torpedoausgleichvorrichtung, an einem teilweise dargestellten Unterseeboot angebracht.
Was zunächst die erste Ausführungsform (Fig. 1) anbetrifft, so ist 1 der Bootsrumpf, 2 das Torpedo-Lancierrohr, welches nach aussen zu durch die Klappe 3 geschlossen und am inneren Ende mit einer Klapptür 4 versehen ist. Klappe 3 und Tür 4 sind dicht schliessend ; in der Zeichnung ist die Tür 4 geöffnet angegeben. 5 und 5"'bezeichnen Torpedos, von denen ersterer sich in der Achse des Lancierrohres befindet und für das Einführen in dasselbe bereit liegt. 6 und 60. sind zu diesen Torpedos gehörende Wasserausgleichbehätter.
Soweit sind die Teile bekannt.
7 und 8 bezeichnen zwei Wasserkammern, nämlich eine IIauptkammer 7 und eine Nebenkammer 8, welche beide mit dem Torpedo-Lancierrohr 2 durch mit Ventilen bt, b2 versehene Rohre 9, 10 in Verbindung stehen. Das gesamte Fassungsvermögen beider Wasserkammern zusammengenommen kommt im grossen und ganzen jenem des Lancierrohres 2 gleich, während das Fassungsvermögen der Wasserkammer 8 gleich ist demjenigen des Lancierrohres, vermindert um das vom Torpedo verdrängte Wasservolumen, so dass offenbar demnach der Inhalt der llauptwasserkammer 7 dem vom Torpedo verdrängten Wasservolumen gleichkommt. Letztere Wasserkammer ist zum Lancierrohr hinsichtlich der Schwerpunktslage in passender Weise angeordnet.
Die Hauptwasserkammer 7 ist durch ein mit Ventil b3 versehenes Rohr 11 mit dem
Saugstutzen einer Rotationspumpe 12 in Verbindung gebracht, während die Druckseite der Pumpe durch ein sich zweigendes, mit Ventilen b4, b5 versehenes Rohr 13 mit den Aus-
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motor 14 angetrieben, welcher anderseits durch ein Schneckengetriebe 16 oine Seiltrommel 15 betätigt, die durch das Seil 17 mit einem am bereitliegenden Torpedo 5 angreifenden Schubstück 18 gekuppelt ist. 19 ist ein Druckluftbehälter, welcher durch eine Röhre 20 mit Steuerventil a an das Lancierrohr 2 angeschlossen ist.
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Angenommen, es seien bei der Ausfahrt die Klappe 3 und die Tür 4 geschlossen und das Lancierrohr. 3 mit Wasser gefüllt.
Dio Ausgleichbehälter 6, 6a und. die Wasser- kammern 7, 8 sind leer und alle Ventile sind geschlossen. Der Torpedo 5 wird nun mit dem Landerrohr in eine Flucht gebracht, wie in der Zeichnung angegeben ist, und die Ventile , werden geöffnet. Es wird hierauf das Druckluftventil a geöffnet und durch
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die eingelassene Druckluft alles Wasser aus dem Lancierrohr 2 in die Wasserkammern 7 und 8 getrieben. Ist dies geschehen, so werden die Ventile a, bl und b2 wieder geschlossen,
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schaft gehaltenen Torpedo 5 in Verbindung gebracht.
Dies ist der in der Zeichnung angegebene Zustand der verschiedenen Teile und die nächste Massnahme ist nun die, den Torpedo 5 in das Lancierrohr einzuschieben und gleichzeitig das in der Hauptwasser- kammer 7 befindliche Wasser allmählich, nämlich in dem Masse, wie der Torpedo vorgeschoben wird, nach dem Ausgleichbehälter 6 zu verdrängen, um merkliche Störungen im Gleichgewichtszustande des Systems bezüglich seiner Querachse zu vermeiden. Zu diesem Zwecke werden jetzt die Ventile b3 und b4 geöffnet und wird dann die Pumpe 12 in Tätigkeit gesetzt, um das Wasser aus der TIauptwasserkammer 7 in den Ausgleichbehälter 6 überzuführen. Gleichzeitig wird auch die Seiltrommel 15 umgedreht und durch das Schubstück 18 der Torpedo 5 in das Lancierrohr 2 eingeschoben.
Durch Vermittlung des Ventils b3 kann der Wasserzufluss zum Behälter 6 auf genaue und allmähliche Ausgleichung einreguliert werden und es werden offenbar keine Gleichgewichtsstörungen eintreten, da nunmehr das Gewicht des im Lancierrohr liegenden Torpedos 5 an der Torpedovorratsstelle durch das Gewicht des in den Ausgleichbehälter 6 getriebenen Wassers ersetzt ist, an dessen Stelle im Vorderteil anderseits der vorgeschobene Torpedo belastend getreten ist.
Die zweite Ausführungsform gemäss Fig. 2 unterscheidet sich der Hauptsache nach von der soeben beschriebenen dadurch, dass die elektromotorisch getriebene Rotationspumpe durch einen Zylinder mit Druckluftkolben ersetzt ist und statt der einzigen Haupt- wasserkammer 7 jetzt zwei Hauptwasserbehälter angewendet sind. Im übrigen ist die Anordnung die gleiche und es bezeichnet demnach 1 den Bootsrumpf, 2 das Lancierrohr,
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behälter, 13 das diese verbindende Rohr und 19 den Druckluftbehälter, genau so wie in Fig. 1.
An Stelle der Hauptwasserkammer 7 von Fig. 1 tritt hier einmal ein Wasserzylinder 7a, welcher einen durch Seil 17 mit dem Torpedoschuhstück JS verbundenen Kolben je enthält und in welchen hinter dem Kolben durch eine vom Reservoir 19 kommende Röhre 20 Druckluft eingelassen werden kann.
Dann ist hier als zweites Hauptwasserbehältnis eine Kammer 8"vorhanden von solchem Fassungsvermögen, dass ihr Volumen zusammengenommen mit jenem des Zylinders 7a gleich ist dem Volumen des durch einen Torpedo verdrängten Wassers, wobei der Schwerpunkt der Wasserkammer < 9* und des Zylinders 7a zusammengenommen annähernd mit dem Schwerpunkt des Lancier- rohres zusammenfällt. 8b ist ein kleiner Nebenbehäiter zur Aufnahme der den Torpedo im Lancierrohr umgehenden Wassermenge, welcher somit gewissermassen die Rolle des Behälters S der Fig. 1 spielt.
Das Zugseil 17 läuft über zwei Führungsrollen j ! 7*, wovon eine am Kolben 1211 und die andere ausserhalb des Zylinders angebracht ist und ist durch eine Stopfbüchse y durch den betreffenden Zylinderdeckel hindurchgeführt. Ein von der Röhre 20 ausgehender Zweig führt zur Wasserkammer Sa, welche durch ein Wasserrohr 21 mit dem Rohr 13 verbunden ist, während ein Rohr 22 den Zylinder 7" mit dem Lancierrohr 2 und ein Rohr 23 den Nebenbehälter 8b ebenfalls mit dem Lancierrohr verbindet. al, a2, a3 und a4 sind die Druckluftleitungen beherrschende Ventile und in den Wasserrohren sind Ventile bt, b2, b3, b4 und b5 eingeschaltet.
Man bedient sich dieser Vorrichtung wie folgt :
Angenommen, das Lancierrohr 2 sei mit Wasser gefüllt und geschlossen und die Behälter 6, 6\ 8a und 8b sowie der ebenfalls einen Behälter darstellende Zylinder 7" seien leer. Der Kolben 120. steht beim hinteren Ende des Zylinders 7". Alle Ventile sind geschlossen zu denken, nur ein kleines Luftloch 24 im Behälter 8" ist geöffnet Es werden nun die Wasserventile b1, b4 und b5 geöffnet, so dass das Wasser aus dem Lancierrohr nach dem Zylinder 7a und den Wasserbehältern S*, 8b gelangen kann.
Nun wird durch öffnen des Ventils a3 Druckluft in das Lancierrohr eingelassen und das Wasser aus diesem in jene Behältnisse 7a, 8", Bb verdrängt, wodurch der Kolben 124 nach dem vorderen
Zylinderende getrieben und das Lancierrohr entleert wird. Hiebei tritt eine Änderung im
Gleichgewichtszustand des Systems nicht ein. Die Ventile werden alsdann wieder geschlossen, die Tür 4 wird geöffnet und der Torpedo 5 in die Achse des Lancierrohres gebracht, worauf das Seil 17 zurückgezogen und das Schub stück 18 mit dem Torpedo in Ver- bindung gebracht wird.
Nunmehr wird das Ventil b2 geöffnet, um die Verbindung zwischen
Zylinderbehälter 7a und Ausgleichbehälter 6 herzustellen ; desgleichen wird das Ventil bei geöffnet, um die Verbindung zwischen dem Zylinderbehälter 7a und der Wasserkammer 8a herzustellen und dann werden die Drucktuftventile al und a4 geöffnet, um Druckluft in die Wasserkammer 8a und in das vordere Ende des Zylinders 70. hinter dem Kolben 12a einzulassen. Die Folge davon ist, dass der Kolben 12a zurückgetrieben und das vor ihm
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befindliche Wasser, sowie auch das in der Kammer 8a enthaltene in den Ausgleichbehälter 6 verdrängt wird, indem letzterer ein den Behältern 7a und 8a gleichkommendes Fassungsvermögen besitzt.
Mit diesem Rückgang des Kolbens wird auch der Torpedo 5 in das Lancierrohr eingeführt. Nachdem der Torpedo so an Ort und Stelle gebracht und die Tür 4 geschlossen worden ist, wird das Wasser aus dem Nebenbehälter 8b in das Lancierrohr getrieben, wozu das an der Druckluftleitung 20 abgezweigte Ventil a2 geöffnet wird. Auf diese Weise werden der Zylinder 7a und die Behälter sa und Bb entleert, während das Lancierrohr 2 und das Ausgleichrohr 6 gefüllt sind. Durch Einregulieren des Ventils bl kann der Wasserzufluss zum Ausgleichbehälter 6 aus der Wasserkammer 8a ziemlich annähernd der allmählichen Verstellung des Torpedos entsprechend geregelt werden.
Die Seilrolle 17a 3m Kolben 12a soll bei gegebenem Einfahrhub des Torpedos die Verwendung eines kürzeren Zylinders 7- ermöglichen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Torpedoausgleichvorrichtung für Torpedoboote mit Wasserausgleichbehältern und Druckluftsteuerung, dadurch gekennzeichnet, dass für das Einfahren eines Torpedos das mit Wasser gefüllte Lancierrohr (2) durch Druckluft teils in ein oder mehrere Hauptbehälter (/bezw. 71 und 8a) und teils in einen Nebenbehälter (8 bezw. 8b) entleert und der Inhalt des bezw. der ersteren Behälter, welche ein dem Deplacement des Torpedos im Lancierrohr gleichkommendes Fassungsvermögen haben ; in gänzlicher oder teilweiser
Abhängigkeit von einer zugleich dip zwangläufige Einfahrt des Torpedos bewirkenden
Fördervorrichtung (12 bezw. 123) nach Massgabe des Vorschubes desselben allmählich in
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