AT202150B - Verfahren zur Herstellung von neuen Phenazinderivaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von neuen Phenazinderivaten

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AT202150B
AT202150B AT1205857A AT1205857A AT202150B AT 202150 B AT202150 B AT 202150B AT 1205857 A AT1205857 A AT 1205857A AT 1205857 A AT1205857 A AT 1205857A AT 202150 B AT202150 B AT 202150B
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Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von neuen Phenazinderivaten 
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung neuer Phenazinderivate, welche wertvolle chemotherapeutische, insbesondere tuberkulostatische Eigenschaften besitzen. 



   Es ist bekannt, dass das. durch Oxydation von N-Phenyl-o-phenylendiamin-hydrochlorid mit Ferrichlorid erhältliche 2-Anilino-3-imino-5-   phenyl-3, 5-dihydro-phenazin   (Anilino-aposaphranin) tuberkulostatische Wirksamkeit besitzt, vgl. 



  Nature 162, 622-623 (1948). 



   Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass   2-Amino-3-imino-5-aryl-3, 5-dihydro-phena-   zine, worin sowohl die Aminogruppe als auch die Iminogruppe substituiert ist und welche der allgemeinen Formel : 
 EMI1.1 
 entsprechenden, worin jedes Ar einen gegebenenfalls durch Halogen oder niedermolekulare Alkyloder Alkoxygruppen substituierten Phenylrest und R einen sekundären Alkyl- oder CycloalkylRest oder einen gegebenenfalls im Ring durch Halogen oder niedermolekulare Alkyl-oder Alkoxygruppen substituierten sekundären Phenylalkylrest bedeuten, eine wesentlich stärkere tuberkulostatische Wirkung als die bisher beschriebenen Phenazinderivate ausüben. Von bekannten Tuberkulostaticis unterscheiden sie sich im Tierversuch überdies dadurch, dass sie z.

   B. mit Tuberkelbazillen infizierte Mäuse weit über die Behandlungsdauer hinaus am Leben zu erhalten vermögen. Zur Behandlung tuberkulöser Krankheiten des Menschen werden sie peroral angewendet. Sie eignen sich auch vorzüglich zur gemeinsamen Verabreichung mit andern peroral wirksamen Tuberculostaticis, wie Isonicotinsäurehydrazid, insbesondere zur Vermeidung der Entwicklung resistenter Tuberkelstämme. 



   Die oben definierten Verbindungen der allgemeinen Formel I, worin R also einen sekundären Rest bedeutet, kann man herstellen, indem man ein Salz eines N-Aryl-o-phenylen-diamins der allgemeinen Formel : 
 EMI1.2 
 worin Ar die oben angegebene Bedeutung hat, mittels p-Benzochinon oder mittels eines Alkalijodats in Gegenwart eines Ketons der allgemeinen Formel : 
 EMI1.3 
 worin   R'den   einem sekundären, einwertigen Rest R entsprechenden, geminal zweiwertigen Rest bedeutet, zu einem   2, 5-Dihydro-imidazolo-   [4, 5-b]-phenazin der allgemeinen Formel : 
 EMI1.4 
 oxydiert, die letztere Verbindung mit katalytisch aktiviertem Wasserstoff bis zur Aufnahme von mindestens 2 Mol behandelt und anschliessend ein oxydierendes Mittel, insbesondere Luftsauerstoff, einwirken lässt.

   Als Salze der NAryl-o-phenylendiamine können beispielsweise die Hydrochloride verwendet und die Oxydation mit p-Benzochinon oder einem Alkalijodat in Gegenwart von Ketonen, vorzugsweise bei mässig erhöhten Temperaturen von zirka   40-70  C,   durchgeführt werden. Geeignete substituierte N-Aryl-o-phenylendiamine sind z. B. das N- (4-Chlor-phenyl-, das N- (4-Methyl-phenyl)- und das   N- (4-Isopropoxy-phenyl)-o-phenylendiamin,   die beispielsweise in Gegenwart von Ketonen, wie Aceton, Butanon, Diäthylketon, Isobutylmethyl-keton, 4-Methyl-cyclohexanon, Cycloheptanon, Cyclohexanon, Acetophenon oder Phenylaceton, oxydiert werden können. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Als Lösungsmittel kann je nach den Löslichkeitseigenschaften des umzusetzenden Ketons, beispielsweise Wasser oder wässeriger Alkohol, Verwendung finden. Eine erste Reinigung der bei der Oxydation ausfallenden dunkelgefärbten Rohprodukte geschieht vorzugsweise durch Extraktion mit Benzol, gegebenenfalls Passierenlassen durch eine Aluminiumoxydsäule, Einengen und Ausfällen eines vorgereinigten Produktes mittels   Petroläthers.   Die weitere Umkristallisation kann z. B. aus Ligroin erfolgen. 



  Zur anschliessenden Hydrierung eignen sich nur umkristallisierte Dihydro-imidazolo-phenazine. 



  Als Katalysator kommt hier insbesondere Platinoxyd nach Adam, z. B. in   Äthanol   als Lösungsmittel, bei   Raumtemperatur und atmosphärischem   Wasserstoff druck in Betracht. 
 EMI2.1 
 Teile Gew.-Teile, sofern nichts anderes bemerkt ist. Gew.-Teile verhalten sich zu   Vol.-   Teilen wie g zu cm3. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. 



   Beispiel 1 : 87, 2 Teile 4'-Chlor-2-aminodiphenylamin werden in einem Gemisch von 440   Vol.-Teilen 1-n.   Salzsäure und 260 Teilen Wasser gelöst und mit 660 Teilen Aceton versetzt. Hierauf lässt man unter Rühren innerhalb 10 Minuten eine Lösung von 88 Teilen techno p-Benzochinon in   2800   Teilen siedend-   heissem Wasser zussiessen,   wobei man durch   Kühlung dafür   sorgt, dass die Temperatur des sich stark braun rot färbenden Reaktionsgemisches nicht über   50 steigt.   Anschliessend   rührt   man noch während 10 Minuten, wobei sich ein dunkler Niederschlag bildet, und lässt dann innerhalb 15 Minuten unter starkem Rühren bei 50   350 Teile piger Natronlauge zufliessen.

   Ohne Wärmezufuhr rührt man 2   Standen   weiter, saugt die dunkelbraungefärbte Phenazinbase ab, wäscht, trocknet und extrahiert sie mit Benzol im Soxlethapparat. Der Benzolextrakt wird mit Aktiv- 
 EMI2.2 
 
5-Bis- (p-chlor-phenyl) -Petroläthers ausgefällt. Nach dem Trocknen erhält man ein braunes, bei   239-241 0 schmelzen-   des Pulver. Nach zweimaliger Umkristallisation aus Ligroin oder aus Ligroin und Aceton fällt das Reaktionsprodukt in Form braungelber   lri-   stalle an, welche bei   243- 245 0 schmelzen.   



     28, 3   Teile des oben erhaltenen 1, 5-Bis- (p-   chlor-phenyl)-2, 2-dimethyl-2, 5-dihydro-imida-    zolo [4, 5-b]-phenazins werden mit 2800 Teilen Äthanol übergossen und in Gegenwart von 0, 6 Teilen Platinoxyd, nach Adams, bei Raumtemperatur in einer Wasserstoffatmosphäre geschüttelt. Die Wasserstoff aufnahme erfolgt besonders am Anfang sehr rasch. Nach wenigen Stunden sind 2, 2-2, 4 Mol   H2   aufgenommen, wobei die anfänglich rote Lösung eine goldgelbe Farbe angenommen hat. Öfters beobachtet man während der Hydrierung die Ausscheidung einer   gelben kristallinen Substanz, die aber bei weiterer Wasserstoff aufnahme wiederum in Lösung geht.   
Das Rührwerk wird nun abgestellt und das Reaktionsgemisch in der Wasserstoffatmosphäre während zirka 12 Stunden sich selbst überlassen. 



   Hierauf wird durch Filtrieren der Katalysator entfernt, wobei durch den Luftzutritt augenblicklich die Reoxydation eintritt und die Flüssigkeit eine stark braunrote Farbe annimmt. Zur Vervollständigung der Oxydation wird sie 6 Stunden bei Raumtemperatur offen stehengelassen, wobei man gegebenenfalls kurze Zeit Luft durchleitet. Es scheiden sich braunrote Kristalle ab, deren Menge durch Kühlung mit einer   Eis-Kochsalzmischung   während 12 Stunden noch vermehrt wird. 



   Das nach dem Filtrieren und Trocknen erhaltene 2- (p-Chlor-anilino)-3-isopropylimino-5-   phenyl-3, 5-dihydro-phenazin   schmilzt bei 211 bis   2130.   
 EMI2.3 
 :hydrochlorid   (N-Phenyl-o-phenylen-diamin-hy-   drochlorid) werden in 60   Vol. - Teilen 50%igem   wässerigem Aceton gelöst, und eine heisse Lösung von 4 Teilen p-Benzochinon in 150 Vol.-Teilen Wasser wird zugefügt. Nach 10 Minuten Stehen- 
 EMI2.4 
 alkalisch gestellt. Die ausgefallene Substanz wird abfiltriert, getrocknet und mit Benzol extrahielt. Die Benzollösung wird an einer   Aluminiumoxydsäule   adsorbiert, in welcher sich das Hauptprodukt als orangegelbes Band rasch abwärts bewegt.

   Nach dem Einengen und Stehenlassen der eluierten   grünfluoreszierenden     Benzollösung kann   das   1, 5-Diphenyl-2, 2-dimethyl-     2, 5-dihydro-imidazolo[ 4, 5-b ]-phenazin   durch Ab- filtrieren gewonnen werden und stellt nach dem Trocknen ein gelbes Pulver vom Smp. 230 bis 232   dar, das analog Beispiel 3 in das 2-Anilino- 
 EMI2.5 
 gelöst, und 5   Vol.-Teile   Acetophenon und hierauf 2, 5 Teile p-Benzochinon in 60   Vol.-Teilen   siedendem Wasser   zugefügt.   Man lässt die Mischung 30 Minuten stehen und verdünnt sie hierauf mit Wasser. Die   wässerig-alkoholische   Schicht wird dekantiert, der ölige Rückstand mit Äther gewaschen. Man löst in Alkohol, versetzt mit Natriumhydroxyd und verdünnt mit Wasser.

   Nach einiger Zeit scheidet sich ein grüner Niederschlag ab, welcher abfiltriert, getrocknet und mit Benzol extrahiert wird. Die früher abdekantierte wässerig-alkoholische Lösung wird alkalisch gestellt und mit Benzol extrahiert. Die vereinigten Benzolextrakte werden an einer Aluminiumoxydsäule adsorbiert. Die erste durchgelaufene Fraktion zeigt sehr starke gelblichgrüne Fluoreszenz. Sie wird eingeengt und mit Petroläther (Kp.   40-60 )   versetzt. Beim Stehenlassen dieser Lösung scheiden sich   gelbbraune   Kristalle von   1, 2, 5- Triphenyl-2-methyl-2, 5-dihydro - imidazolo      [4, 5-b]-phenazin,   die ein Mol Benzol enthalten, ab.

   Sie schmelzen nach dem Trocknen bei   223-225.   

 <Desc/Clms Page number 3> 

 Tabelle : 
 EMI3.1 
 
<tb> 
<tb> Nr. <SEP> Ar <SEP> R <SEP> Smp. <SEP> Smp.
<tb> 



  Zwischenprodukt <SEP> Endstoff
<tb> C2H5
<tb> 1. <SEP> # <SEP> #CH <SEP> 216#218  <SEP> 167#168 
<tb> C2H5
<tb> CH3
<tb> 2. <SEP> # <SEP> #CH <SEP> CH3 <SEP> 182#183  <SEP> 164 
<tb> CH2#CH
<tb> CH3
<tb> CH3
<tb> 3. <SEP> # <SEP> #CH3 <SEP> #CH <SEP> 211#213  <SEP> 202#204 
<tb> CH3
<tb> CH3
<tb> 4. <SEP> # <SEP> #CH <SEP> 173#176  <SEP> 174 
<tb> C2H5
<tb> CH2#CH2
<tb> 5. <SEP> # <SEP> #Cl <SEP> #CH <SEP> CH2 <SEP> 299#301  <SEP> 248#250 
<tb> CH2#CH2
<tb> CH3 <SEP> CH2#CH2
<tb> 6. <SEP> # <SEP> #O#CH <SEP> #CH <SEP> CH2 <SEP> 289#291  <SEP> 200 
<tb> CH3 <SEP> CH2#CH2
<tb> CH3O <SEP> CH2#CH2
<tb> 7. <SEP> # <SEP> #CH <SEP> CH2 <SEP> # <SEP> 194#196 
<tb> CH2#CH2
<tb> CH2#CH2
<tb> 8. <SEP> # <SEP> #CH <SEP> CH#CH3 <SEP> # <SEP> 175#177 
<tb> CH2#CH2
<tb> CH2#CH2
<tb> 9.

   <SEP> # <SEP> #Cl <SEP> #CH <SEP> CH#CH3 <SEP> # <SEP> 237#239 
<tb> CH2#CH2
<tb> 
 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 
 EMI4.1 
 
<tb> 
<tb> Nr. <SEP> Ar <SEP> R <SEP> Smp. <SEP> Smp.
<tb> 



  Zwischenprodukt <SEP> Endstoff
<tb> CH3
<tb> X
<tb> CH2#CH
<tb> 10. <SEP> # <SEP> #CH <SEP> CH2 <SEP> # <SEP> 202#204 
<tb> CH2#CH
<tb> CH,
<tb> CH3
<tb> CH2#CH
<tb> 11. <SEP> # <SEP> #Cl <SEP> #CH <SEP> CH2 <SEP> # <SEP> 218#220 
<tb> CH2-CH
<tb> \
<tb> CH3
<tb> CH2-CH2-CH2
<tb> 12. <SEP> # <SEP> #CH <SEP> # <SEP> 191#192 
<tb> CH2-CH2-CH2
<tb> CH2#CH2#CH2
<tb> 13. <SEP> # <SEP> #Cl <SEP> #CH <SEP> # <SEP> 234 
<tb> CH,-CH,-CH,
<tb> 
 
 EMI4.2 
 spielen 1-4 erhältlichen Endstoffe der allgemeinen Formel I angegeben. 

**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Herstellung von neuen Phenazinderivaten der Formel : EMI4.3 worin jedes Ar einen gegegenenfalls durch Halogen oder niedermolekulare Alkyl-oder Alkoxygruppen substituierten Phenylrest und R einen sekundären <Desc/Clms Page number 5> Alkyl-oder Cycloalkylrest oder einen gegebenenfalls im Ring durch Halogen oder niedermolekulare Alkyl- oder Alkoxygruppen substituierten sekundären Phenylalkylrest bedeuten, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Salz eines N-Arylo-phenylendiamins der allgemeinen Formel : EMI5.1 worin Ar die oben angegebene Bedeutung hat, mittels p-Benzochinons oder mittels eines Alkalijodats in Gegenwart eines Ketons der allgemeinen Formel :
    EMI5.2 worin R'den einem sekundären einwertigen Rest R mit obiger Bedeutung entsprechenden, geminal zweiwertigen Rest bedeutet, zu einem 2, 5-Dihydroimidazolo [4, 5-b]-phenazin der allgemenen Formel : EMI5.3 oxydiert, die letztere Verbindung mit katalytisch aktiviertem Wasserstoff behandelt und anschlie- ssend ein oxydierendes Mittel, insbesondere Luftsauerstoff, einwirken lässt.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Ausgangsstoffe Verbindungen der allgemeinen Formeln II und III verwendet, worin Ar einen gegebenenfalls durch Chlor, Brom oder niedermolekulare Alkyl- oder Alkoxygruppen substituierten Phenylrest bedeutet und R'einen geminal zweiwertigen Rest bedeutet, der einem sekundären, einwertigen Alkyloder Cycloalkylrest oder einem gegebenenfalls im Ring durch Chlor, Brom oder niedermolekulare Alkyl- oder Alkoxygruppen substituierten sekundären Phenylalkylrest entspricht, und die Oxydation mittels p-Benzochinons durchführt.
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