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Verfahren zum optischen Aufhellen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum optischenAufhellen chemisch gebleichter und ungebleichter
Fasern oder Textilien unter Verwendung optischer Aufhellungsmittel und komplexbildender Verbindungen.
Es ist bekannt, die verschiedensten Textilmaterialien, z. B. Faserstoffe und daraus hergestellte Er- zeugnisse, wie Garne, Gewebe, Gewirke, Papier usw., dadurch aufzuhellen, dass man sie mit fluoreszie- renden Substanzen behandelt. Diese fluoreszierenden Substanzen ziehen z. B. auf Fasern wie Farbstoffe auf und erzeugen durch Transformierung des UV-Anteils des Lichtes, vorzugsweise in Richtung des blauen
Bereiches, sichtbare Lichtstrahlen, die durch Zusammenwirken mit den von dem Substrat ausgehenden, meist gelblichenLichtstrahlen für das menschliche Auge Weiss ergeben. Aus diesem Grunde hat man diese fluoreszierenden Substanzen als "optische Bleichmittel" bezeichnet. Die damit behandelten Materialien zeigen, wenn sie ungefärbt sind, ein reines Weiss, wenn sie gefärbt sind, eine grössere Frische und Rein- heit des Farbtones.
Ferner sind optisch bleichende Flotten bekannt, die einen Gehalt an Aminocarbonsäuren, bzw. deren wasserlöslichen Salzen aufweisen, welche mehr als eine Carboxylgruppe, bezogen auf ein basisches Stick- stoffatom, enthalten. Diese Flotten wirken durch den Gehalt an diesem Komplexbildner besonders deut- lich in optisch bleichenden Flotten, welche durch Eisenionen oder andere farbig wirkenden Kationen ver- unreinigt sind. Bei eisenfreien oder nahezu eisenfreien Flotten hingegen tritt dieser zusätzliche Bleich- effekt nicht oder nicht deutlich auf.
Es wurde nun überraschend gefunden, dass die Wirkung der optischen Aufhellungsflotten auch in Ab- wesenheit der Eisenionen u. dgl. deutlich verbessert werden kann, wenn man ihren wässerigen Lösungen eine mehrbasische organische Oxysäure oder kondensierte Phosphorsäuren, bzw. deren Salze oder deren Gemische zusetzt. Das bedeutet nicht nur eine Verbesserung des Bleicheffektes selbst in eisenfreien Bereichen sondern auch, dass zur Erreichung eines bestimmten Weissgrades - beispielsweise bei solchen Textilien, die eine chemische Bleiche erfordern-die chemische Bleiche auch unter diesen Umständen we- 'sentlichmilderoder kürzer gestaltet werden kann.
Die so aufgehelltenWaren weisen auch bei künstlichem Licht einen besseren Weissgrad auf als solche, die ohne Zusatz von kondensierten Phosphaten oder organi- schen Oxysäuren behandelt worden sind.
Beispiel l : Rohbaumwollgewebe, das mit Natronlauge von 30 Be 11/2 Stunden abgekocht und anschliessend in einer Flotte, die im Liter 6 cnf Wasserstoffsuperoxyd (40 ig), 1, 15 g Natriummetasilikat Na SiO. 9 H 0 und 1 g Magnesiumsulfat MgSO. 10 H 0 enthält, 1 1/2 Stunden bei 850 C gebleicht wurde, wird nach gründlichem Spülen 15 Minuten bei 60 C in einer Flotte nachbehandelt, die im Liter 0, 05g 4, 4'-Bis [2-oxy-4-phenylamino-l, 3, 5-triazyl- (6)]-diaminostilbendisulfosäure- (2, 2') und 3 g Weinsäure enthält.
Das Gewebe ist deutlich heller als ein gleiches Gewebe, das auf dieselbe Weise, jedoch ohne mehrwertige organische Oxysäuren im Nachbehandlungsbad hergestellt wird.
Beispiel 2 : Rohbaumwollgewebe, das mit Natronlauge von 30 Be 1 1/2 Stunden abgekocht und anschliessend in einer Flotte, die im Liter 6 cm3 Wasserstoffsuperoxyd (40 % zig), 1, 15 g Natriummetasili-
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de, wird nach gründlichem Spülen gemäss Beispiel 1 nachbehandelt.
Das Gewebe ist nicht nur deutlich heller als ein gleiches Gewebe, das auf dieselbe Weise, jedoch
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