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Nahtlose Haargarnhülsen für Feuerwerkskörper.
Für Explosionsstoffe, die bei Artillerie-Schiessübungen auf weite Entfernungen als Zielfeuer abgebrannt werden, wandte man bisher beutelförmige, aus Pflanzenfaserstoffen, z. B. Leinen, Baumwolle oder dgl. zusammengenähte, einseitig geschlossene Hülsen an, in welchen man die Explosionsstoffe, gewöhnlich Schiesspulver mit einem Zusatz von Aluminiumpulver, füllte, von der offenen Seite aus mit einer Zündschnur versah und nach Bedarf einzeln explodieren liess.
Lag nun schon darin ein Mangel, dass die Hülsen aus Streifen zusammengenäht und einseitig beutelförmig geschlossen waren, da einerseits die Nähte eine stellenweise Verstärkung des Beutels zur Folge hatten, folgedessen bei der Explosion die erforderliche gleichmässige Ausstrahlung des Zielfeuers verhinderten, andererseits die Beutelform für jede Patrone eine besondere Zündschnur und damit einen besonderen Abstand nötig machte, so äusserte sich ein noch weit grösserer Übelstand in der Wahl des für die Hülsen verwandten Stoffes, da die Pflanzenfaserstoffe bei der Explosion entzweirissen, demnach grosse Mengen unverbranntes Pulver einseitig entweichen liessen und so ein unvollkommenes Zielfeuer zur Folge hatten,
zumal durch die unvollständige Pulver- verbrennung die Leuchtwirkung herabgemindert und durch das eil ! seitige Auflel1chtn dpr
Flamme eine Täuschung über die Lage des Zielpunktes herbeigeführt wurde. Ausserdem gerieten aber diese Hülsen bei der Explosion auch in Brand, so dass sie mit dem un- verbrannten Pulver in brennenden Stücken ins Gelände gelangten und so nicht selten Wald-und Flurbrände verursachten. Der.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung hat daher den Zweck, die genannten Mängel dadurch zu beseitigen, dass als Hülsen zur Füllung der
Explosionsstoffe nahtlose, aus tierischen Haaren gewebte, poröse Schläuche angewandt werden, die bei der Explosion weder reissen noch verbrennen, folgedessen eine vollkommene
Pulververbrennung innerhalb der Hülse und ein gleichmässiges, hochgradig starkes Aus- strahlen der Flamme nach allen Richtungen gewährleisten.
In der umstehenden Zeichnung ist die Verwendungsart der Hülsen veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. 1 eine Zielscheibe mit den um dieselbe gelegten, gebrauchsfertigen
Patronen, Fig. 2 eine zum Füllen fertige Hülse mit Zündschnur, Fig. 3 einen Querschnitt durch die Hülse.
Die Scheibe a ist an einer Säule c angebracht oder sie kann auch in irgendeiner anderen geeigneten Weise als Ziel ausgesetzt werden. Zur Befestigung der um die Scheibe zu legenden Patronen kann ein mit Haken d versehener Rahmen b oder dgl. Verwendung finden. Die Patronen, die zweckmässig etwa 16 cm lang und in gleichen Abständen von ungefähr 10-cm am Rahmen b befestigt sind, sind von einer gemeinsamen Zündschnur durchzogen, deren eines Ende man so weit nach aussen hervorragen lässt, dass dasselbe ohne
Gefahr in Brand gesetzt werden kann.
Je nach dem Vorschreiten der Glut in der Zündschnur werden die Patronen entsprechend ihrem Abstand voneinander in gleichen Zeit- räumen nacheinander zur Explosion gebracht, so dass das Ziel ebensooft. sichtbar wird als Patronen angebracht sind, wodurch die erforderliche Zeit zum Einrichten des Geschützes gegeben ist. Eine optische Täuschung über die Lage des Zieles kann nicht eintreten, da die Hülsen an allen ihren Punkten gleichmässig porös sind (Fig. 3) und da sie nicht reissen, den Lichtschein nach allen Seiten gleichmässig ausströmen lassen. Zwecks Ladung
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der Hülsen werden dieselben über die Zündschnur geschoben, in geeigneten Abständen voneinander einseitig zugebunden und dann gefüllt (Fig. 2), worauf die untere Seite geschlossen werden kann.