DE35348C - Neuerung an Patronen für Geschütze - Google Patents

Neuerung an Patronen für Geschütze

Info

Publication number
DE35348C
DE35348C DENDAT35348D DE35348DA DE35348C DE 35348 C DE35348 C DE 35348C DE NDAT35348 D DENDAT35348 D DE NDAT35348D DE 35348D A DE35348D A DE 35348DA DE 35348 C DE35348 C DE 35348C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cake
powder
cartridge
jacket
ignition
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT35348D
Other languages
English (en)
Original Assignee
A. ST. LYMAN in Brooklyn, V. St. ..An
Publication of DE35348C publication Critical patent/DE35348C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B5/00Cartridge ammunition, e.g. separately-loaded propellant charges
    • F42B5/02Cartridges, i.e. cases with charge and missile
    • F42B5/16Cartridges, i.e. cases with charge and missile characterised by composition or physical dimensions or form of propellant charge, with or without projectile, or powder

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Toys (AREA)

Description

KAISERLICHES
ρατενταμτλΙ
Die Erfindung bezieht sich auf Patronen, welche bei Kanonen und schweren Geschützen Verwendung finden. .
Der Zweck der Erfindung ist, die bei solchen Geschützen verwendete Pulverladung so anzuordnen, dafs sie bei der ersten Entzündung infolge der relativ geringen gezün'deten Oberfläche einen entsprechend niedrigen Anfangsdruck entwickelt, während infolge der continuirlichen Zunahme dieser Fläche Während des Abbrennens der Charge ein gleichförmig oder continuirlich wachsender Druck auf das Geschofs ausgeübt wird.
Man erreicht dadurch, dafs das Geschofs leicht und sanft in Bewegung gesetzt, dafs ihm aber auch eine schnell zunehmende Bewegung auf der ganzen Länge des Laufes mitgetheilt wird. ,; .
. Auf diese Weise werden die Wandungen des Geschützes von jeder plötzlichen und heftigen Beanspruchung entlastet, die bei Verwendung gewöhnlicher Kartuschen eintritt, wo die gezündete Oberfläche bei oder nahe der Zündung am gröfsten ist, so dafs infolge dessen ein sehr hoher Maximaldruck plötzlich entwickelt wird, bevor das Trägheitsmoment des Schusses überwunden ist.
Die Erfindung besteht aus einer Kartusche, die von einer Pulverladung gebildet ist, welche in einen festen Kuchen innerhalb einer Hülse oder eines Mantels geprefst worden ist.
Der Kuchen ist so angeordnet, dafs seine äufsere Fläche oder diese ' äufsere und hintere Fläche vor der ersten Zündung durch diese Hülse geschützt, dagegen nach der Längsachse von einem Ende bis zum anderen durchbohrt ist.
Meine Erfindung besteht auch darin, dafs ich die Kartusche aus mehreren zusammen gruppirten Pulverkuchen herstelle und alle diese Kuchen, wie angegeben, an ihren äufseren Flächen und hinteren Enden vor der Zündung schütze, jeden dagegen einmal oder mehrfach durchbohre.
Endlich behandelt meine Erfindung auch verschiedene neue Gesichtspunkte für die Construction des Kartuschenkopfes, wonach die Gesammtflächen aller Bohrungen des Pulverkuchens gleichzeitig gezündet werden.
Fig. ι ist ein Längsschnitt durch den Hintertheil eines Geschützes, das eine Kartusche trägt, die nach meiner Erfindung hergestellt ist.
Fig. 2 ist ein Querschnitt durch die Kartusche.
Fig. 3, 4 und 5 sind Querschnitte durch modificirte Kartuschen.
A ist die Pulverkammer des Geschützes, B das Verschlufsstück, welches die Kartusche in ihrer Lage hält, und C ein Keilverschlufs* zur Sicherung des Verschlufsstückes.
Diese Theile können von irgend einer geeigneten Construction sein.
D ist der Kartuschenmantel und E der Pulverkuchen, der in dem Mantel so verpackt ist, dafs die äufsere cylindrische Fläche und die Endfläche vor der Einwirkung der Zündflamme durch diesen Mantel und den Kopf F der Kartusche geschützt ist.
G sind die Längsbohrungen, welche durch den Pulverkuchen von einem Ende bis zum anderen durchgehen und auch durch den Kopf der Kartusche reichen.
H ist das Zündrohr, das central durch den Pulverkuchen reicht und dazu bestimmt ist, die Zündflammen nach dem vorderen Ende des Kuchens zu führen.
Dieses Zündrohr ragt nach hinten über den Kartuschenkopf hinaus, mit dem es fest verbunden ist, und legt sich gegen das Verschlufsstück, so dafs der Kartuschenkopf dadurch von dem Verschlufsstück getrennt wird und einen Raum / zwischen denselben läfst.
Der Kartuschenkopf liegt auch so weit in dem Mantel, dafs ein kleiner Rand desselben vorsteht, so dafs das Ende des Mantels ebenfalls gegen das Verschlufsstück anliegen kann.
Beim Abfeuern der Kartusche wird eine Flamme das Zündrohr entlang getrieben und zündet das vordere Ende des Pulverkuchens, schlägt dann durch die Bohrungen desselben zurück und zündet dadurch gleichzeitig sämmtliche Flächen aller Bohrungen durch den Pulverkuchen.
Die Gesammtzündfläche ist danach im Moment der Zündung relativ klein und daher der Anfangsdruck entsprechend niedrig; da jedoch die Zündung in radialer Richtung fortschreitet, so vergröfsern sich die Bohrungen in dem Pulverkuchen constant und die gezündeten Flächen nehmen continuirlich zu und infolge dessen auch der Druck auf das Geschofs.
Das Gewicht und Trägheitsmoment desselben wird auf diese Weise allmälig und langsam überwunden. Nachdem jedoch das Geschofs einmal in Bewegung ist, wird der Druck gegen dasselbe auf dem ganzen Wege durch das Geschützrohr entweder in derselben Höhe aufrecht erhalten oder continuirlich gesteigert, je nachdem die gezündete Fläche wächst, bis der Pulverkuchen ganz verzehrt ist.
Der besondere Zweck der Kammer J hinter dem Kartuschenkopf ist, zu gestatten, dafs die Bohrungen durch den Pulverkuchen mit einander communiciren und in ihrer ganzen Ausdehnung alle augenblicklich gezündet werden können.
Wenn diese Bohrungen an ihren hinteren Enden geschlossen wären, so würden sie wahrscheinlich mehr oder weniger bei der ersten Zündung an den vorderen Enden mit Gasen angefüllt werden, so dafs dadurch eine augenblickliche Zündung der Gesammtflächen der Bohrungen verhindert würde; dies würde aber gerade der beabsichtigten Gleichmäfsigkeit der radialen Verbrennung und continuirlich en Zunahme der gezündeten Fläche entgegen sein.
Münden diese Bohrungen jedoch in einen gemeinsamen Raum oder ist für ihre Communication in anderer Weise gesorgt, so dafs die Gase frei aus den Bohrungen treten und diese nicht verstopfen können, so werden die Gesammtflächen aller Bohrungen gleichzeitig und augenblicklich gezündet und das Vorschreiten der radialen Verbrennung ist im wesentlichen in allen Theilen des Pulverkuchens dasselbe.
Die Entfernung der Bohrungen in dem Pulverkuchen von einander bestimmt die Zeit der Verbrennung, und diese Entfernung sollte nach der Länge des Geschützes und der Schnelligkeit bemessen sein, mit welcher das Pulver verbrennt.
Setzt man nun die Gröfse und Gestalt des Pulverkuchens zu dem Geschofs und dem Kaliber des Geschützes in ein geeignetes Verhältnifs, so kann die auf das Geschofs durch das abgebrannte Pulver ausgeübte Kraft nach Belieben so regulirt werden, dafs bei einem besonderen Geschütz und Geschofs die günstigste Wirkung erzielt wird.
Die Kartusche kann so bemessen sein (und dies scheint das günstigste 'Verhältnifs), dafs der Anfangsdruck, welcher auf das Geschofs, um dasselbe in Bewegung zu setzen, ausgeübt wird, während des ganzen Weges des Geschosses ■durch das Geschütz gleichmäfsig aufrecht erhalten wird.
Dies erreicht man, indem man den Pulverkuchen so construirt, dafs das Mafs der Zunahme der gezündeten Fläche mit der Zunahme der Geschwindigkeit des Geschosses in richtigem Verhältnifs steht. Anstatt also einen constanten Druck auf das Geschofs nach dessen erster Bewegung und während der Zeit auszuüben, während welcher es das Geschützrohr noch nicht verlassen hat, kann die Kartusche so construirt sein, dafs dieser Druck continuirlich zunimmt; dies kann aber wieder dadurch erreicht werden, dafs der Pulverkuchen so construirt ist, dafs die gezündete Fläche schneller wächst, als die Zunahme der Geschwindigkeit des Geschosses erfolgt.
Das Pulver kann direct in den Mantel gepackt werden und ist zu diesem Zwecke weich oder plastisch, oder der Pulverkuchen kann besonders hergestellt und nachher in den Kartuschenmantel eingeführt werden.
Es ist wesentlich, dafs der Pulverkuchen fest und dicht ist, d. h. er darf nicht körnig sein und nicht die Eigenschaften getrennter Körner oder Pulverkörperchen haben.
Es ist nothwendig, dafs die Verbrennung nur an der exponirten Fläche des Kuchens stattfindet, und dafs das Feuer nicht in die Masse des Kuchens ein- oder durch diese hindurchdringt, wie es der Fall sein würde, wenn die Pulvermasse körnig wäre. Ebenso ist es nothwendig, dafs der Pulverkuchen in den Mantel so fest sitzen mufs, dafs er sich während der Verbrennung nicht bewegen kann.
Eine Art und Weise, einen Pulverkuchen herzustellen, wie er den Erfordernissen meiner Erfindung entsprechen würde, besteht darin, dafs man Pulvermehl verwendet, welches ein
wenig angefeuchtet und dann in die Form eines Kuchens von passender Gestalt gebracht wird, und zwar vorzugsweise innerhalb des Mantels.
Wie man aber auch einen solchen Kuchen herstellen möge, das wesentliche Erfordernifs bleibt stets, dafs er so dicht und fest sein mufs, dafs das Feuer nicht ein- oder hindurchdringen kann, sondern nur auf die exponirte Fläche beschränkt bleibt.
Obwohl ich nun vorziehe, das Pulver wie vorher beschrieben zu zünden, ist es wohl möglich und in einigen Fällen sogar wünschenswerth, die Charge dadurch zu zünden, dafs man von dem hinteren Ende des Kuchens aus Zündflammen die Bohrungen entlang schlagen läfst.
In solchem Falle" wird das centrale Zündrohr entbehrlich, und es kann dazu irgend eine Zündmasse benutzt werden, die hinter der Kartusche in geeigneter Weise angeordnet ist.
Ebenso kann das Abfeuern der Charge von dem vorderen Ende in anderer als der beschriebenen Weise bewirkt werden; ich möchte mich deshalb nicht auf eine besondere Art oder Mittel zur Zündung der Charge beschränken.
Fig. 3 zeigt eine modificirte Form einer Kartusche für schwere Geschütze, bei welcher innere Rohre oder Hülsen J concentrisch mit dem äufseren Mantel D angeordnet sind und durch die Stege K getrennt werden.
Diese Hülsen werden mit Pulverkuchen E geladen, die von Längskanälen G durchbohrt sind und das centrale Zündrohr H umschliefsen.
Fig. 4 zeigt eine Anzahl kleiner Cylinder L, von denen jeder mit einem Pulverkuchen geladen ist, der nur eine Bohrung hat; alle diese Cylinder sind in dem gröfseren, äufseren MantelD verpackt.
Fig. 5 zeigt gröfsere und kleinere, innere Cylinder N N, die in dem äufseren Mantel fest verpackt sind und welche je nach ihrer Gröfse einmal oder öfter durchbohrt sind.
Die Construction der Kartuschen kann noch weiter variirt werden, aber die gezeigten Formen dürften genügen, nachzuweisen, wie verschieden sich meine Erfindung in der Praxis ausführen läfst. Eine Kartusche mit festem Pulverkuchen und einfacher Bohrung eignet sich für schwere Geschütze nicht, sondern ist höchstens für Handfeuerwaffen mit Erfolg anwendbar. Die Wandungen der Pulverkuchen dürfen nicht stärker sein, als durchgebrannt werden kann, ehe das Geschofs das Geschützrohr verlassen hat.
Ebenso' könnte die Schnelligkeit der Zunahme der gezündeten Fläche nicht bei einem Pulverkuchen erreicht werden, der nur eine Bohrung hat, die grofs genug ist, den bei schweren Geschossen erforderlichen Anfangs-.druck hervorzubringen; dagegen läfst sich dies mit einem oder mehreren Kuchen erreichen, die mehrfach durchbohrt sind und deren Bohrungen zusammen eine genügend exponirte Fläche bilden, diesen Anfangsdruck zu entwickeln.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Eine Geschützpatrone, bestehend aus einem Mantel D, der mit einem, Fig. ι und 2, oder mehreren, Fig. 3, 4 und 5, festen, der Länge nach mehrfach durchbohrten Pulverkuchen E ausgefüllt ist, welche auf dem Mantel und der hinteren Fläche vor der Einwirkung der Zündflamme durch den Mantel D bezw. den entsprechend dem Kuchen durchbohrten Kopf F, der so tief in der Hülse sitzt, dafs durch den vorstehenden Rand zwischen Verschlufsstück und Kopf ein kleiner Raum gebildet wird, durch welchen die Bohrungen mit einander in Verbindung stehen, geschützt sind.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT35348D Neuerung an Patronen für Geschütze Expired - Lifetime DE35348C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE35348C true DE35348C (de)

Family

ID=311209

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT35348D Expired - Lifetime DE35348C (de) Neuerung an Patronen für Geschütze

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE35348C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1114726B (de) * 1956-04-23 1961-10-05 Olin Mathieson Kartusche
EP0706025A1 (de) * 1994-10-06 1996-04-10 Giat Industries Patronenhülse für eine Treibladung

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1114726B (de) * 1956-04-23 1961-10-05 Olin Mathieson Kartusche
EP0706025A1 (de) * 1994-10-06 1996-04-10 Giat Industries Patronenhülse für eine Treibladung
FR2725510A1 (fr) * 1994-10-06 1996-04-12 Giat Ind Sa Etui pour un chargement propulsif
US5672842A (en) * 1994-10-06 1997-09-30 Giat Industries Case for propellant charge

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE569406C (de) Mittels des Geschosses einer Schusswaffe abzuwerfende Granate
DE1951006C2 (de) Hülsenlose Patrone für Feuerwaffen
DE2402431A1 (de) Treibmittelladung fuer eine patrone
DE60107927T2 (de) Besonders ausgebildete Waffenrohre für Übungszwecke und Platzpatronen
DE1578457B2 (de) Sicherungseinrichtung fuer aufschlagzuender
DE2319705A1 (de) Patrone fuer feuerwaffen
DE35348C (de) Neuerung an Patronen für Geschütze
DE2547528C2 (de) Artilleriegeschoß mit erhöhter Reichweite
DE2822624A1 (de) Uebungspatrone fuer automatische feuerwaffen
DE1553866C3 (de) Absenkvorrichtung für ein Geschoß
DE1936973C2 (de) Vorrichtung zum Abschießen von Granatwerfergeschossen
DE4204318A1 (de) Treibladungsmodul
DE2424774C3 (de) Zündvorrichtung, insbesondere für einen Brennkraftbolzensetzer
DE1915878C3 (de) Raketenbrennkammer für ein Raketengeschoß
DE2752844A1 (de) Mit unterschiedlichen schussweiten durch veraenderung der treibladung verschiessbarer gefechtskopf
DE1956872A1 (de) Pyrotechnischer Verzoegerungssatz
DE1056968B (de) Lauf mit mehreren ueber die Laenge des Laufes verteilt angeordneten Treibsaetzen
AT210326B (de) Panzerabwehrgranate für leichte Waffen
DE224371C (de)
DE58322C (de) Verfahren zum Schleudern von Geschossen, welche mit zur Explosion zu bringenden verflüssigten Gasen gefüllt sind, sowie nach diesem Verfahren hergestellte Patronenhülsen und Geschosse
DE8926C (de) Neuerungen an Artillerie-Geschossen
DE55010C (de) Geschütz mit einer oder mehreren, mit dem hinteren Theil des Rohres in Verbindung stehenden Luftkammern
DE102517C (de)
DE69297C (de) Handfeuerwaffen-Patrone mit Schrapnelgeschofs
DE1971925U (de) Rueckstossfrei abfeuerbare waffe.