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Granate.
Im Haupt-Patente Nr. 17681 wird ein Artilleriegeschoss behandelt, welches für Flachbahngeschütze, insbesondere für solche von kleinerem Kaliber bestimmt ist, hauptsächlich als Aufschlaggeschoss verschossen werden und wirken soll. Um ein momentanes Krepieren des Geschosses im Aufschlag bezw. bei Scharfwerden des Zünders zu erreichen, wird ein brisanter Sprengstoff angewendet, dazu, um eine genügende Beobachtungsfähigkeit für das Geschoss zu erhalten, ein Rauchentwicklungsstoff.
Die besondere Grössenbemessung dos brisanten Sprengstoffes, dessen Anordnung im Geschoss und in bezug auf Rauchentwicklungsstoff verfolgen und erreichen den Zweck, mit dem Geschoss, obgleich es eine brisante Sprengladung enthält, kleine Kegelwinkei der Sprengstücke, d. h. eine grosse
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Bei der vorliegenden Erfindung erfolgt die Grössenbemessung der brisanten Sprengladung und gegenseitige Anordnung der Sprengladung und des Rauchentwicklers nach denselben Grundsätzen, wie in dem Haupt-Patente, während aber hei diesen entweder die Sprengladung oder der Rauchentwicklungsstoff einen vollen zylindrischen oder prismatischen langgestreckten Körper bilden, wird jetzt sowohl der brisante Sprengstoff als auch der Rauchentwickler in Hohikörporform ausgebildet.
Beide Stoffe umfassen der eine den anderen, dabei einander und der ganzen Länge des Geschosses soweit folgend, als sonstige Koustruktionsrl1cksichten es zulassen. Der so gebildete Doppelhohlzylinder wird möglichst weit nach dem Umfange des Geschosses hin gelegt, so dass um ihn herum nur eine ver- hältnismässig dünne Hülle aus Geschossmaterial verbleibt, für deren Stärke natürlich be- stimmend ist, dass sie den Beanspruchungen beim Schuss widersteht. Der in der Mitte des Doppelhohizylinders verbleibende freie Raum wird ausgefüllt mit Geschossmaterial, das entweder einen massiven Körper bildet oder schon in bestimmte, sich berührende Füllstücke zerlegt, in den Hohlraum eingebracht wird.
Bei der Anwendung von Füllstücken wird mit Rücksicht auf die dem Geschoss zugedachten Aufgaben zweckmässig Stahlmaterial von genügender Härte und Zähigkeit und eventuell auch durch zweckmässige Legierung desselben Stahl von hohem spezifischem Gewicht benutzt. Der über die Wirkung der Granate gemäss dem Haupt-Patente hinausgehende Zweck und neue technische Erfolg dieser neuen Anordnung ist der, den Kegelwinkel der Sprengstücke noch weiter und wesentlich zu vermindern.
Während bei der Anordnung des Sprengmittels in der Mitte des Geschosses bei seiner Detonation das um ihn herum gelagerte Geschossmaterial unvermeitllich eine wenn auch noch so geringe, die Wirkung der Zentrifugalkraft noch verstärkende Kraftwirkung erfährt, wird durch die neue Anordnung auf die Hauptmenge der Sprengstücke des Geschosses, die durch das in dem Doppelhohlzylinder eingeschlossene Geschossmateria1 repräsentiert wird, bt'i der Detonation des Sprengstoffes eine Wirkung ausgeübt, die sogar der Zentrifugalkraft noch entgegenwirkt. Auf die im Momente der Explosion entstehenden
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theoretisch gar kein Einfluss ausgeübt, der sie aus der Flugbahn des Geschosses hinaustreiben könnte.
Der Kegelwinkel dieser Sprengstücke wird also auf das geringste Mass.
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vermindert. Die geringe Streuung, die die Sprengstücke des in der Mitte liegenden Geschossmaterials erfahren, ergibt sich nur aus den nicht ganz zu vermeidenden Ungleichmässigkeiten in dem Sprengmittel, aus den Wirkungen des Luftwiderstandes u. dgl.
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des Streugoschosses. a ist der Hohlkörper, welcher aus brisantem Sprengstoff gebildet ist, b ist der Hohlkörper, welcher aus stark wirkendem Rauchentwicklungsstoff besteht.
In der linken Hälfte der Zeichnung geht der Doppelhohlzylinder bis an den Boden des Geschosses ; in der rechten Hälfte der Granate ist der Fall gezeichnet, dass infolge anderer Kon- struktionsrücksichten die Länge des Doppelhohlzylinders etwas beschränkt ist. c ist die äussere Geschosshülse und d ist das in der Mitte um den Doppelhohlzylinder angeordnete Geschossmaterial, und zwar ist es in dem Ausführungsbeispiel in Gestalt von sich dicht aneinander legenden Stahlfüllstückien gezeichnet. In der linken Hälfte bildet der Querschnitt der Füllstücke Viertelkreisnächen, in der rechten Hälfte ist die Teilung der Füll- stücke noch weiter getrieben. e ist der Zünder des Geschosses.
Es sei hinzugefügt, dass a und b, Sprengstoff und Rauchentwickler, in ihrer gegenseitigen Lage zueinander vertauscht werden können.