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Verfahren zur Herstellung von Radreifen mit einem beim Erhitzen sich ausdehnenden
Kerne.
Dio vor1iegendo Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Radreifen für Fahrräder, sowie für schwerere Fahrzeuge aller Art. Der nach diesem Verfahren hergestellte Radreifen besteht aus einem Kern und einer äusseren Schicht aus Gummi.
Zwischen Leiden ist eine weitere Schicht eingeschaltet. Nach einem älteren Verfahren geschiebt nun die Herstellung der Radreifen derart, dass der ganze Reifen in einer Operation
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die äussere Schicht leicht Ubervulkanisiert wird.
Nach dem \ orliegenden Verfahren wird dies dadurch beseitigt, dass das Erhitzen in zwei Operationen geschieht. Der Korn ist, wie bekannt, mit einem chemischen Körper vermischt, di'r sich beim Erhitzen in ein Gas verwandelt, so dass der innere Kern schliesslich einen schwammförmigcn Körper darstellt. Nachdem dann der umwickelte Kern mit der Schutzschicht umgeben ist, erfolgt während einer zweiten Operation ein weiteres Erhitzen.
Iliebei wird der Kern, der schon vorher bis zu einem gewissen Grade erhitzt war, fertig vulkanisiert und gleichzeitig erfolgt di''Vulkanisation der noch vollständig unbehandelten Schutzschicht. Der Kern dehnt - : irh dahei noch weiter aus, so dass er den Raum innerhalb der Schutzschicht vollständig al-füllt und ein fest vereinigtes Ganges entsteht.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, besteht der Reifen aus der äusseren Schutzschicht und dem Kernstück C. Zwischen beiden ist eine Zwischenschicht angeordnet, die zweck- mllssigorwoiso aus Leinwand besteht. Da die Schutzschicht die Lauffläche darstellt, also sttu'k beansprllcht wird, so ist sie stark genug zu wählen. In den Fig. 2-5 sind einzelne Stadien dos Verfahrens veranschaulicht. Der Kam, der aus schwammigem Gummi besteht, befindet sich zwischen den beiden Hälften D'und D2 einer Form. Das Volumen des Kernes ist vor seiner Erhitzung geringer als der Raum innerhalb der Form. Bei der Er- hitzung dehnt sie !) der Kern natürlich aus und füllt den inneren Raum der Form an.
Der Kern kann auch die Form eines Rohres besitzen, dessen äusserer Durchmesser ungefähr gleich dem inneren Raum der Schutzschicht ist. Der innere Hohlraum des Kernes gestattet dann die erforderliche Ausdehnung. Nachdem der unvulkanisierte Kern von der Form umgeben ist, erfolgt die Erhitzung, bei der ein chemischer Stoff, der dem Gummi zugesetzt ist, zersetzt wird und sich in ein Gas verwandelt. Ein bestimmter chemischer Körper ist nicht erforderlich, jedoch hat sich in der Praxis kohlensaures Ammonium für dfn vorliegenden Zweck am vorteilhaftesten erwiesen. Infolge der Hitze erzeugt der chemische Körper, wie bereits bemerkt, ein Gas, das den schwammigen Gummi durchdringt und ihn zu einer elastischen und porösen Masse ausdehnt. Die entstehenden Zwischenräume sind mit unter Druck befindlichem Gas angefüllt.
An der äusseren Fläche des Kernes wird darch die Hitze eine undurchlässige Schicht c hervorgerufen (Fig. 4). Nachdem der Kern nun in der beschriebenen Weise behandelt ist, wird er aus der Form entfernt und mit einer Schicht, z. B. aus Leinwand umgeben, die in einzelne Streifen zerschnitten ist. Es erfolgt eine ganz feste Umwicklung des Kernes. Um die Leinwändscbicht B kommt dann die äussere Gummischicht, worauf der Reifen in eine Form gebracht wird.
Hierauf erfolgt dann in einer zweiten Operation ein zweites Erhitzen, wobei der innere Kern, der schon vorher bis zu einem gewissen Grade erhitzt war, fertig vulkanisiert und das Erhitzen so lange fortgesetzt wird, bis auch die äussere Schutzschicht A vulkanisiert
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ist. Das soeben beschriebene Verfahren weist den Vorzug auf, dass die äussere Schicht keiner zu grossen Hitze ausgesetzt zu werden braucht, da der innere Kern bereits vorbehandelt ist. Eine übermässige Inanspruchnahme der Schutzschicht ist daher ausgeschlossen.
Bei der zweiten Operation dehnt sich gleichzeitig der innere Kern aus und füllt den Raum innerhalb der Schutzschicht vollständig an, so dass auch die Zwischenschicht ans Leinwand fest gespannt ist und eine Faltenbildung hier vermieden wird.
Dieselbe Form, die zu der Behandlung des Kernes gebraucht wird, kann ebenfalls zum Vulkanisieren während der zweiten Operation benutzt werden. Es ist nur notwendig, dass der Kern mit der Schutzschicht und der äusseren Schicht umgeben und so zusammen- gedrückt wird, dass die äussere Schicht in die Form aufgenommen wird. Durch Zusammenpressen des ausgedehnten Kernes wird wie bekannt seine Elastizität erhöht und seine Fähigkeit, schweren Lasten zu widerstehen, vergrössert.
Wenn nun, wie Fig. 3 zeigt, ein rohrförmiger Kern verwendet wird, so muss Vorsorge getroffen werden, dass die in der Mitte befindliche Luft entweichen kann. Es ge- schieht dies mit Hilfe einer Schnur cl, die durch eine Öffnung im Kern hindurchgeht.
Weiter wird dieselbe durch eine Öffnung dl der Form geführt. Die Schnur bildet einen
Weg für die zusammengepresste Luft und kann die letztere somit entweichen, wenn der
Kern sich nach innen ausdehnt.