DE2120880B2 - Verfahren zum Aufblasen eines vulkanisierten Reifens mit einem elastomeren schäumbaren Material - Google Patents
Verfahren zum Aufblasen eines vulkanisierten Reifens mit einem elastomeren schäumbaren MaterialInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29D—PRODUCING PARTICULAR ARTICLES FROM PLASTICS OR FROM SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE
- B29D30/00—Producing pneumatic or solid tyres or parts thereof
- B29D30/04—Resilient fillings for rubber tyres; Filling tyres therewith
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufblasen eines vulkanisierten Reifens mit einem elastomeren
schäumbaren Material, entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1. Insbesondere sollen große Reifen, die
für Geländefahrzeuge und Erdbewegungsmaschinen verwendet werden, hergestellt werden.
Bisher wurden für derartige Fahrzeuge schlauchlose pneumatische Reifen oder pneumatische Schlauchreifen
verwendet. Bei pneumatischen Reifen besteht jedoch die Gefahr eines Luftverlustes sowie des Plattwerdens,
so daß derartige Reifen gegebenenfalls abmontiert und repariert werden müssen. Dabei muß das jeweilige
Fahrzeug bzw. die jeweilige Vorrichtung während der Reparatur stillgelegt werden, so daß erhebliche
wirtschaftliche Verluste entstehen können. Reifen, die unter Verwendung eines geschäumten elastomeren
Materials aufgeblasen werden, können keine Luft verlieren und können ferner nicht durch auf dem
Fahrweg liegende Gegenstände, wie beispielsweise Steine und Nägel, verletzt werden, so daß ihre
Betrebszeit nicht durch Perioden vermindert wird, während welcher Reifenreparaturen durchzuführen
sind.
Elastomere Materialien oder federnde Schäume, die in erfolgreicher Weise zum Füllen von großen Reifen
für Erdbewegungsmaschinen eingesetzt werden können, lassen sich aus Naturkautschuk, GR-S, Neopren,
Acrylnitril-Kautschuk, chlorsulfoniertem Polyäthylen
oder anderen kautschukähnlichen Materialien herstellen, und zwar durch Zugabe eines Blähmittels, welches
Stickstoff in Freiheit setzt, beispielsweise Dinitrosopentamethylentetramin,
Sulfonylhydrazide oder N,N'-Dimethyl-N,N'-dinitrosoterephthalamid (vgl. die US-PS
30 22 810 sowie die CA-PS 7 14 026). Andere geeignete
Materialien werden in der US-PS 33 81 735 (vgl. insbesondere die Beispiele 1 bis 3) beschrieben.
Viele mit Schaum gefüllte Reifen werden in der Weise hergestellt, aaß das expandierbare oder schäumbare
Material in das Innere eines zuvor geformten oder vulkanisierten Reifens eingebracht wird. Der Reifen
wird dann auf einer Felge montiert und in einen geeigneten Ofen eingebracht, in welchem heiße Luft
oder ein anderes Gas dazu verwendet wird, gleichzeitig das Material innerhalb des Reifens zu expandieren und
zu vulkanisieren.
Dem bisher bekannten Verfahren haftet jedoch der Nachteil an, daß eine Oberflächenoxidation in dem
vulkanisierten Reifenkörper auftritt, welche die Bildung von Oberflächenrissen zur Folge hat, die den Rissen in
ίο den Seitenwänden der Reifen ähneln, die auf Witterungseinflüsse
zurückzuführen sind. Darüber hinaus wird durch eine derartige Oxidation die Oberfläche der
Reifen hart, was unerwünscht ist Außerdem ist beim Einsatz von heißer Luft infolge des Vorliegens von
elementarem Sauerstoff zum Schäumen und Vulkanisieren eine gewisse Feuergefahr nicht auszuschließen,
wobei darüber hinaus Luft kein besonders gutes Wärmeübertragungsmedium darstellt
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt ohne Beschädigung des vulkanisierten Reifenkörpers das in den Reifen eingebrachte Material schnell und gefahrlos zu schäumen und zu vulkanisieren.
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt ohne Beschädigung des vulkanisierten Reifenkörpers das in den Reifen eingebrachte Material schnell und gefahrlos zu schäumen und zu vulkanisieren.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs gelöst
Das Erhitzen des auf der Felge montierten Reifens in
einer Wasserdampfatmosphäre anstelle der Verwendung von anderen heißen Gasen, wie Luft reduziert die
Oberflächenoxidation in dem vulkanisierten Reifenkörper oder verhindert eine derartige Oxidation vollständig.
Darüber hinaus tritt keine Feuergefahr auf, wobei außerdem Wasserdampf ein besseres Wärmeübertragungsmedium
als heiße Luft ist
Das Verfahren wird unter Einsatz eines bereits vulkanisierten Reifens durchgeführt Es war in Kenntnis
des vorstehend geschilderten Standes der Technik zu befürchten, daß ein bereits vulkanisierter Reifen in einer
Wasserdampfatmosphäre durch Obervulkanisation bei der Behandlung mit Wasserdampf beschädigt oder
zerstört wird. Es ist nämlich eine bekannte Tatsache, daß Wärme eine nachteilige Wirkung auf Reifen ausübt.
Der Schäumungsvorgang ist zu beenden, bevor der Vulkanisationsvorgang einsetzt, weil sonst keine gleichmäßige
Schaumbildung erreicht wird. Dabei ist die Tatsache zu berücksichtigen, daß die Temperatur im
Inneren des schäumenden Materials nicht den gewünschten Temperaturgrad erreichen kann, der bei der
Durchführung des sogenannten normalen Wasserdampfheizverfahrens, bei dem der umgebende Reifen
und das umgebende schäumende Material diese Temperatur überstiegen haben, erzielt wird. Wie den
weiter unten folgenden Ausführungen noch im einzelnen zu entnehmen ist, erfolgt während der durchgeführten
Zyklen des Erhitzens und Abkühlens sowie des Expandierens gleichzeitig ein Härten und nicht, wie man
vermuten könnte, eine Beendigung des Schäumungsvorgangs, bevor der Vulkanisationsvorgang einsetzt.
Zur Durchführung des Verfahrens kann man in der Weise vorgehen, daß man den mit Schaum gefüllten
Reifen mit Wasserdampf während einer vorherbestimmten Zeitspanne kontaktiert, worauf die Zufuhr des
Wasserdampfes abgeschaltet wird, damit sich der Schaum ausdehnen kann. Dieser Zyklus wird solange
wiederholt, bis der Kautschukschaum vollständig expandiert und gehärtet ist. Beispielsweise wird ein
10.00-20-Reifen mit einem schäumbaren Kautschuk
gefüllt, wie er in Beispiel 3 der US-PS 33 81735 beschrieben wird, und zwar in einer Menge, die dazu
ausreicht, einen durch den aufgeblähten Schaum
bedingten Druck von ungefähr 5,6 kg/cm2 zu erzeugen. Anschließend wird der Reifen auf eine Radfelge
aufgezogen und in eine Erhitzungseinrichtung eingebracht, wobei der Reifen in zweckmäßiger Weise nicht
die Erhitzungseinrichtung kontaktiert, und der Einwirkung
von gesättigtem Wasserdampf mit einer Temperatur von ungefähr 149° C während einer Zeitspanne von
ungefähr 30 Minuten unterzogen. Der Wasserdampf wird dann abgeschaltet, worauf sich der schäumbare
Kautschuk bei Atmosphärendruck während einer Zeitspanne von ungefähr 60 Minuten in einer Atmosphäre
expandieren gelassen wird, die im allgemeinen frei von elementarem Sauerstoff ist, da keine Luft in die
Erhitzungseinrichtung gelassen wird. Der Reifen wird dann mit gesättigtem Wasserdampf bei einer Temperatür
von ungefähr 1400C während einer zweiten Zeitspanne von ungefähr 15 Minuten knntaktiert Dann
wird die Wasserdampfzufuhr erneut abgeschaltet, worauf der Reifen in ähnlicher Weise in der
Erhitzungseinrichtung während einer Zeitspanne von ungefähr 75 Minuten aushärten gelassen wird. Die dritte
und vierte Stufe des erneuten Erhitzens des Reifens während einer Zeitspanne von 15 Minuten und des
Aushärtenlassens des Reifens während einer Zeitspanne von 75 Minuten werden während einer Zeitspanne von
insgesamt ungefähr 12V2 Stunden wiederholt Zu diesem
Zeitpunkt zeigen die in dem Kautschukschaum eingesetzten Thermoelemente, daß der Reifen aus der
Enthitzungseinrichtung entnommen werden kann. In dem vorstehend erwähnten Fall stellt man fest, daß die
Temperatur der geschäumten Füllung an ihrem innersten Punkt während des Schäumens und Härtens
einen Wert von 104° C nicht übersteigt
Die Temperatur des verwendeten Wasserdampfs kann zwischen ungefähr 100 und ungefähr 2040C liegen,
insbesondere schwankt sie jedoch zwischen ungefähr 127 und ungefähr 163° C, da bei niedrigeren Wasserdampftemperaturen
das Material in dem Reifen länger zum Schäumen und Härten braucht und bei höheren
Wasserdanipftemperaturen der Reifen schnell übervulkanisiert werden kann, so daß die Festigkeit der
verstärkend wirkenden Reifen kurz vermindert wird, was sich nachteilig auf den Reifen auswirken kann.
Die Zersetzungsgeschwindigkeit des Blähmittels sollte größer sein als die Härtungsgeschwindigkeit des
Kautschuks bei irgendeiner gegebenen Temperatur innerhalb der Temperaturbereiche, die zum Schäumen
und Härten des Kautschuks eingehalten werden, da es von Bedeutung ist, daß das Material vor dem Härten
vollständig schäumt Ansonsten ist die geschäumte Füllung nicht gleichmäßig, vielmehr entwickeln sich
Hohlstellen in dem Reifen, die unerwünschte Fahreigenschaften bedingen. Das zuletzt genannte Blähmittel
beginnt sich im allgemeinen bei einer Temperatur von ungefähr 71°C zu zersetzen. Dies ist insofern von
Bedeutung, als während des Mischens eine Temperatur von ungefähr 60 bis 71°C erzeugt wird, so daß ein
vorzeitiges Schäumen des Materials verursacht werden kann, wenn die Zersetzungstemperatur des Blähmittels
zu niedrig ist.
Claims (2)
1. Verfahren zum Aufblasen eines vulkanisierten Reifens mit einem elastomeren schäumbaren Material,
wobei ein nichtges.chäumtes und nichtgehärtetes eiastomeres Material in das Innere des Reifens
eingebracht wird, worauf der Reifen mit der Füllung auf einer Radfelge montiert und anschließend zur
gleichzeitigen Expandierung und Härtung des schäumbaren Materials in eine erhitzte Gasatmosphäre
gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Reifen mit Wasserdampf
kontaktiert wird, anschließend der Wasserdampf abgeschaltet wird, das Material unter im wesentlichen
Atmosphärendruck zu schäumen, wobei die Atmosphäre im wesentlichen frei von elementarem
Sauerstoff gehalten wird, und die beiden Verfahrensschritte wiederholt werden, bis die geschäumte
Füllung an ihrem innersten Punkt während des Schäumens und Härtens einen Wert von 1040C
erreicht hat
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Reifen mit Wasserdampf mit einer
Temperatur von 100 bis 204° C kontaktiert wird.
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