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Verfahren zur Herstellung von Luftradreifen. Die Erfindung bezieht
sich auf ein V erfahren zur Herstellung von Reifenkörpern, bei dem eine unter Druck
stehende Flüssigkeit direkt auf die Innenwand des Reifenkörpers geführt wird, um
ihn während der Vulkanisation oder zwecks Streckens oder Spannens der Schnüre oder
Fäden zu unterstützen, die die einzelnen Lagen des Reifenkörpers bilden und wodurch
der Reif enkörper vor seiner Vulkanisation in eine Reifengestalt übergeführt wird.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, auf die Innen-wand eines Reifenkörpers
entweder vor oder während der Vulkanisation eine Flüssigkeit wirken zu lassen und
dem Reifenkörper entweder teilweise oder vollständig seine Reifengestalt zu geben
oder um letztere während der Vulkanisation aufrechteuerhalten. Es
hat sich
jedoch herausgestellt, daß bei allen diesen Versuchen, wo die Stoff lagen, die die
Karkasse bilden, dem Flüssigkeitsdruck in flein Maße widerstehen, daß derReifenkörper
in seine ursprüngliche Gestalt zurückkehrt, wenn der Luftdruck aufgehoben wird,
die Flüssigkeit schädlich auf den unvulkanisierten Kautschuk und die Fasern wirkt,
die die Stofflagen bilden, mit der Wirkung, daß der Kautschuk verschoben wird und
der Flüssigkeitsdruck zwischen die Stofflagen eintritt. Hierdurch wird eine Trennung
dieser Stofflagen herbeigeführt sowie ein Aufblasen des Kautschtiks in dem fertigen
Produkt. Man kann den Grund hierfür darin annehmen, daß der Gummibestandteil des
Reifenkörpers vor der Vulkanisation dem Flüssigkeitsdruck nicht denselben Widerstand
entgegensetzt wie der Stoff. Demzufolge wird der Kautschuk durch den Flüssigkeitsdruck
aus dem Stoff herausgedrückt, d. h. daß der Kautschtik durch die Zwischenräume
des Stoffes gepreßt wird, un.1 der Flüssigkeitsdruck kann alsdann in die Zwischenräume
eintreten und preßt sich zwischen die Lagen und in den Kautschuk mit den oben angegebenen
nachteiligen Wirkungen.
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Für das Zusammensetzen der die Karkasse bildenden Lagen werden die
Fäden und Schnüre oder der gewebte Stoff, der die einzelnen Lagen bildet, im allgemeinen
mit Kautschuk in der Weise behandelt, daß die Zwischenräume zwischen dem Faserstoff
vollgefüllt und die Lagen selbst auf beiden Seiten mit einem dünnen Überzug von
vulkanisiertein lZ.a-Litschul, Überzogen werden, so daß die Fasern vollständig eingehüllt
sind. Es ist nun schwierig,.zu bestimAien, ob,ler obenerwähnte. Flüssigkeitsdruck,
der auf die =vulkanisierte Innenwand des Reif enkörpers wirkt, den Verband zwischen
Faser und dem benachbarten Gunimiüberzug trennt, oder ob die in den Zwischenräumen
des
Faserstoffes vorhandene Kautschukinasse zerrissen wird, oder ob beides eintritt,
Das eine oder das andere oder auch beide Momente werden in einem gewissen Grade
von der Natur der Kautschuki-nasse und der Herstellungsart des Verbandes zwischen
Katitschuk- und Faserstoff herrühren. Auf jeden Fall beginnt das Reißen oft in der
innersten Lage, und es hat sich lierau,;,-estellt, laß, wenn die Innenfläche mit
Bezu- auf die Flüssi-#eit undurchdringbar gemacht wird, wenn die Flüssigkeit einem
Drucke ausgesetzt ist, alsdann der Reifenkörper gestreckt und nach Wunsch in seiner
gestreckten oder geformten Lage während der Vulkanisation gehalten werden kann.
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Es ist nuil bereits vorgeschlagen worrlen, Reifenkörper aus
Lagen von =vulkanisiertem Kautschuk und Stoff zusammenzusetzen, wobei die äußeren
Lagen um einen größeren Betrag gespannt werden als die inneren. Man nimmt nun an,
daß die ungespannte Lage einen wirksamen Verschluß gegen die unter Druck befindliche
Flüssigkeit bildet. Es ist ferner vorgeschlagen worden, Reifenkörper aus Stoff und
Gunimilagen herzustellen und den Reifenkörper durch Anwendung erhitzter Luft und
einen auf die Innenfläche des Reif enkörpers ausgeübten Druck teilweise zu vulkanisieren,
worauf die V.ulkanisation durch Dampf vollendet wird.
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Die Erfindung bezieht sich nun auf ein Verfahren zur Herstellung voll
Reifenkörpern, bei dem der größere Teil seiner Kautschukmasse vollständig tinvulkanisiert
ist und eine oder mehrere Lagen dieser in der Festigkeit verstärkten Kautschtikmasse
für eine unter Druck stehende Flüssigkeit dadurch undurchdringlich gemacht wird,
daß der Reifenkörper teilweise vulkanisiert wird, worauf seine Vulkanisation unter
der direkten Wirkung eines inneren Flüssigkeitsdruckes vollendet wird.
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Es hat sich herausgestellt, daß diese Wirkung dadurch erreicht werden
kann, wenn die Innenfläche des Kautschtiks durch teilweise Vulkanisation genügend
festgemacht wird. Alsdann hat sie einen genügenden Widerstand und bildet eine Wand,
wahrend zur selben Zeit der Reifenkörper gestreckt und zu der erforderlichen Gestalt
geformt und schließlich vulkanisiert werden kann. Man hat ferner gefunden, daß während
der endgültigen Vulkanisation diese teilweise vulkanisierte Schicht mit dem verbleibenden
Reifenteile endgültig vulkanisiert wird und eine gleichmäßig vulkanisierte Struktur
erhält in dieser die gesamten Beanspruchungen aushalten kann, denen die Karkasse
unterworfen ist, Ein direkt wirkender Flüssigkeitsdruck wird auf die lzmevMche dcs
Reifenkörpers aus.-eübt, um ihn in Reifengestalt Überzuführen. Dies kann beispielsweise
dadurch geschehen, daß der Reifenkörper auf einem Kern oder einer Form und an den
begrenzenden Formwänden mittels eines Flüssigkeitsdruckes hergestellt wird, der
direkt zwischen Form und Innenivand des Reifenkörpers eingeführt wird; die Form
selbst wird zu diesem Zweck durchlöchert. In einem anderen Falle wit(1 der Kern
vollkommen entfernt und ein biasbarer Schlauch oder ein Luftpoister an seine Stelle
gesetzt und dieser Schlauch aufgeblasen, so daß der Reifenkörper gegen die hinenwär,-l-,
ein.2r 1)c-renzeii(len Forin gedrückt wird. In einem noch anderen Falle wird der
Reifenkörper zuerst in Gestalt eines flachen Bandes hergestellt, welches darauf
in Reifengestalt dadurch geformt wird, daß auf seine Innenfläche der Druck eines
aufl)Ipsbaren Schlauches oder Luftpolsters wirkt, nobei gleichzeitig die Ränder
des Bandes behufs Herstellung der Reifenwulste einander .-enähert werden. In allen
diesen Fällen ist aber die Karkasse ans einzelnen Stofflagen zusamniengesetzt, die
in verschiedener Weise hergestellt werden kann. So kann beispielsweise die Karkasse
aus einem Faserstoff oder eineni gewebten Stoff oder schließiieh aus Schnüren ]),-.stelle-],
und eine je-le Lagpe i-;t unabbängig von der andern. Die einzelnen Lagen können
auch in e:ner k,xiiiiiiiierlichen Sp;ra]N%-iiidtin., in der Längsrichtung des Reifenkörpers
an-, gel h!#acht wer#len, ',-ler,#vo o Schnüre -Aer Bänder verwendet werden, wird
dieses Material quer von Wulst zu Wulst gewickelt.
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Bei der zweckmäßig zur Anwendung koniinenden -Ausführungsform des
Verfahrens wir--1 di-,# innere Lage teilweise vulkanisiert, und clies#- erfol-t
z,#\7ecki-nüßi,- bevor die Lag#ein --Ii2 Karkasse eingebaut wird, #L 11.
bevor die andern La-- Z, eg ,ii darüberge!' 7' t werden. Diese Lage
kann ihre teilweise Behandlung empfangen, während sie sich im flachen Zustande befindet
oder nachdem sie zu einem kontinuierlichen Bande gestaltet ist. Sie kann, ihre teilweise
Behandlung auch erfahren, während sie auf einer Trommel oder einem Kern aufruht,
auf welchem die andern Lagen später aufgebracht werden. Die fragliche Lage kann
auch von einem Hilfsträger unterstützt wer den, von dem sie alsdann abgenommen und
auf ei-e;i all leren Träger gebracht wird, nachdem sie ihre teilweise Vulkanisation
durchgeinacht hat. In dem Falle, wo der Reifen aus kontinuierlichen Lagen besteht,
die spiralförmig tim eine längsverlaufende Form gewickelt werden, ist es wünschenswert,
die erste Lage halb zu behandeln, bevor die andern Lagen darübergelegt werden. Hierbei
werden die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um zu verhindern, daß
das Vulkanisationsmittel
das 'Material zerstört, -,velches die
darauffolgenden Lagen bildet.
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Die Erfindung ist auf die besondere Zusammensetzung oder teilweise
Vulkanisation der inneren Lage in einer besonderen Ausführungsweise nicht beschränkt,
da die Vulkanisation auch vorgenommen werden kann, nachdein der ganze Reifenk#rper
hergestellt ist oder in irgendeinem Stadium seiner Herstellung. Die Vulkanisation
erfolgt zweckmäßig durch ein Mittel, welches direkt auf die Innenfläche des Reifenkörpers
wirkt. So kann beispielsweise der Trä ' -er für den Reifenkörper aus Metall
gemacht und in irgendeiner Weise erhitzt werden, so daß die teilweise Vulkanisation
auf der Fläche erhalten wird, die unmittelbar mit der Metallfläche in Berührung
ist. Die Fasern und der Kautschul,-der inneren Lage können in beliebiger Weise vereinigt
werden. Man zieht Jedoch vor, einen dünnen hatitartigen 'C-berztig auf der Innenfläche
der Lage anzubringen, welche in einigen Fällen etwas dicker gemacht wird, als sonst
üblich ist, um einen sicheren Randwiderstand für den Flüssigkeitsdruck zu sichern,
wenn letzterer alsdann ausgeübt wird. -Nachdem der Reifenkörper teilweise auf seiner
Inlienfläche vulkanisiert und zu der fertigen Gestalt geformt ist, wird er alsdann
der Wirkung des inneren Flüssigkeitsdruckes ausgesetzt. Der Reifenkörper oder ein
Teil des letzteren,* der zu einem flachen Bande gestaltet ist, kann alsdann #estreckt
und zu einer Reifen-estalt geformt und schließlich vulkanisiert werden,
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während er sich in Reifengestalt befindet, und zwar durch direkte Anwendung
einer auf seine liiiie,ii7iäclie wirleiirle Flüssigkeit und indem er in seinzr endgültigen
Gestalt rlurcb clen Flüssigkeitsdruck getragen wird. Wenn andererseits der Reifen
ursprünglich seine teilweise Gestalt erhalten hat, wie beispielsweise durch seine
Herstellung auf einem Kern oder einer Form, kann der Flüssigkeitsdruck z-,vischen
Kern und Form direkt ausgeübt werden, und die Innenwandungen des Reifenkörpers werden
somit zu ihrer endgültigen Gestalt geformt. Schließlich kann der Kern voll-.;täii-lig
v,-er#1-2n, und die Flüssigkeit wir1 eiiigefährt, um len Rcifen in seine endgültige
Gestalt zu strecken und ihn während der Vulkanisation züi unterstützen.